Systemverwaltungshandbuch: IP Services

Wiederherstellung einer physikalischen Schnittstelle, die beim Systemstart nicht vorhanden war


Hinweis –

Das folgende Verfahren gilt nur für IP-Schichten, die mithilfe des Befehls ifconfig konfiguriert wurden. Schichten über oder unter der IP-Schicht, z. B. ATM oder andere Services, erfordern spezielle manuelle Schritte, falls die Schichten nicht automatisiert sind. Die besonderen Schritte im folgenden Verfahren dienen zum Dekonfigurieren von Schnittstellen als Vorbereitung zum Trennen und Konfigurieren der Schnittstellen nach dem Wiederanschließen.


Die Wiederherstellung nach einer dynamischen Rekonfiguration wird automatisch für eine Schnittstelle durchgeführt, die Teil eines I/O-Boards auf einer Sun Fire™-Plattform ist. Handelt es sich bei der NIC um ein Sun Crypto Accelerator I - cPCI-Board, erfolgt die Wiederherstellung ebenfalls automatisch. Folglich sind die folgenden Schritte nicht für eine Schnittstelle erforderlich, die im Rahmen eines DR-Vorgangs wiederhergestellt werden. Weitere Informationen zu den Systemen Sun Fire x800 und Sun Fire 15000 finden Sie in der Manpage cfgadm_sbd(1M) Die physikalische Schnittstelle für ein Failback auf die Konfiguration aus, die in der /etc/hostname. Schnittstelle-Datei angegeben ist. Informationen zur Konfiguration von Schnittstellen, die ihre Konfiguration auch nach einem Neustart beibehalten, finden Sie unter Konfiguration von IPMP-Gruppen.


Hinweis –

Bei Sun Fire Legacy (Exx00)-Systemen werden DR-Detachments noch immer manuell vorgenommen. DR-Attachments sind jedoch automatisiert.


ProcedureSo stellen Sie eine physikalische Schnittstelle wieder her, die beim Systemstart nicht vorhanden war

Sie müssen das folgende Verfahren vollständig abschließen, bevor Sie eine physikalische Schnittstelle wiederherstellen können, die beim Systemstart nicht vorhanden war. Das Beispiel in diesem Verfahren hat die folgende Konfiguration:


Hinweis –

Das Failback von IP-Adressen während der Wiederherstellung einer ausgefallenen physikalischen Schnittstelle dauert bis zu 3 Minuten. Diese Zeit kann je nach Netzverkehr variieren. Außerdem hängt sie von der Stabilität der eingehenden Schnittstelle beim Failback der Failover-Schnittstellen vom in.mpathd-Daemon ab.


  1. Nehmen Sie auf dem System mit der IPMP-Gruppenkonfiguration die Rolle eines Primäradministrators an, oder melden Sie sich als Superuser an.

    Die Rolle des Primäradministrators enthält das Primary Administrator-Profil. Informationen zum Erstellen von Rollen und Zuweisen von Rollen zu Benutzern finden Sie in Kapitel 2, Working With the Solaris Management Console (Tasks) in System Administration Guide: Basic Administration.

  2. Rufen Sie die Informationen zum ausgefallenen Netzwerk aus der Ausfall-Fehlermeldung im Konsolenprotokoll ab.

    Weitere Informationen finden Sie in der Manpage syslog(3C) Die Fehlermeldung könnte wie folgt angezeigt werden:


    moving addresses from failed IPv4 interfaces:
    hme1 (moved to hme0)

    Diese Meldung gibt an, dass die IPv4-Adressen der ausgefallenen Schnittstelle hme1 ein Failover auf die Schnittstelle hme0 durchgeführt haben.

    Alternativ empfangen Sie die folgende Meldung:


    moving addresses from failed IPv4 interfaces:
    hme1 (couldn't move, no alternative interface)

    Diese Meldung kennzeichnet, dass keine aktive Schnittstelle in der gleichen Gruppe wie die ausgefallene Schnittstelle hme1 gefunden wurde. Aus diesem Grund konnte kein Failover für die IPv4-Adressen von hme1 durchgeführt werden.

  3. Schließen Sie die physikalische Schnittstelle im System an.

    Anweisungen zum Ersetzen einer physikalischen Schnittstelle finden Sie in den folgenden Quellen:

    • Manpage cfgadm(1M)

    • Sun Enterprise 10000 DR Configuration Guide

    • Sun Enterprise 6x00, 5x00, 4x00, and 3x00 Systems Dynamic Reconfiguration User's Guide

  4. Siehe Meldung aus Schritt 2. Gehen Sie zu Schritt 6, wenn die Adressen nicht verschoben werden konnten. Gehen Sie zu Schritt 5, wenn die Adressen verschoben wurden.

  5. Heben Sie das Plumbing der logischen Schnittstellen auf, die im Rahmen des Failover-Prozesses konfiguriert wurden.

    1. Lesen Sie den Inhalt der /etc/hostname.verschoben-von-Schnittstelle-Datei, um festzustellen, welche logischen Schnittstellen im Rahmen des Failover-Prozesses konfiguriert wurden.

    2. Heben Sie das Plumbing aller Failover-IP-Adressen auf.


      # ifconfig moved-to-interface removeif moved-ip-address
      

      Hinweis –

      Failover-Adressen sind mit dem Parameter failover markiert oder mit dem Parameter -failover nicht markiert. Bei IP-Adressen, die mit dem Parameter -failover markiert sind, muss das Plumbing nicht aufgehoben werden.


      Angenommen, die Datei /etc/hostname.hme0 enthält die folgenden Zeilen:


      inet 10.0.0.4 -failover up group one
      addif 10.0.0.5 failover up
      addif 10.0.0.6 failover up

      Um alle Failover-IP-Adressen zu löschen, geben Sie die folgenden Befehle ein:


      # ifconfig hme0 removeif 10.0.0.5
      # ifconfig hme0 removeif 10.0.0.6
  6. Konfigurieren Sie die IPv4-Informationen für die ersetzte physikalische Schnittstellen neu, indem Sie den folgenden Befehl für jede entfernte Schnittstelle eingeben:


    # ifconfig removed-from-NIC <parameters>

    Beispielsweise können Sie die folgenden Befehle eingeben:


    # ifconfig hme1 inet plumb
    # ifconfig hme1 inet 10.0.0.4 -failover up group one
    # ifconfig hme1 addif 10.0.0.5 failover up
    # ifconfig hme1 addif 10.0.0.6 failover up