In diesem Abschnitt finden Sie Verfahren zur Konfiguration von IPMP-Gruppen. Darüber hinaus wird hier beschrieben, wie eine Schnittstelle als Standby-Schnittstelle konfiguriert wird.
Bevor Sie die Schnittstellen eines Systems als Teil einer IPMP-Gruppe konfigurieren können, müssen Sie einige Planungsaufgaben durchführen.
Im folgenden Verfahren werden Aufgaben zur Planung und Informationen beschrieben, die vor der Konfiguration einer IPMP-Gruppe zusammengetragen werden müssen. Die Aufgaben müssen nicht in der angegebenen Reihenfolge ausgeführt werden.
Entscheiden Sie, welche Schnittstellen auf dem System Teil der IPMP-Gruppe werden sollen.
Eine IPMP-Gruppe besteht in der Regel aus mindestens zwei physikalischen Schnittstellen, die an den gleichen IP-Link angeschlossen sind. Falls erforderlich, können Sie auch eine IPMP-Gruppe mit nur einer Schnittstelle konfigurieren. Eine Einführung in IPMP-Gruppen finden Sie unter IPMP-Schnittstellenkonfigurationen. Beispielsweise können Sie den gleichen Ethernet-Switch oder das gleiche IP-Teilnetz unter der gleichen IPMP-Gruppe konfigurieren. Sie können beliebig viele Schnittstellen in der gleichen IPMP-Gruppe konfigurieren.
Der Parameter group des Befehls ifconfig kann nicht mit logischen Schnittstellen verwendet werden. Entsprechend können Sie den Parameter group mit hme0, aber nicht mit hme0:1 verwenden.
Prüfen Sie, ob jede Schnittstelle in der Gruppe über eine einmalige MAC-Adresse verfügt.
Anweisungen hierzu finden Sie unter SPARC: So stellen Sie sicher, dass die MAC-Adresse einer Schnittstelle einmalig ist.
Wählen Sie einen Namen für die IPMP-Gruppe.
Es kann jeder Name außer Null kann für die Gruppe verwendet werden. Sie sollten einen Namen verwenden, der den IP-Link beschreibt, an den die Schnittstellen angeschlossen sind.
Achten Sie darauf, dass der gleiche Satz STREAMS-Module auf alle Schnittstellen in der IPMP-Gruppe gepusht und konfiguriert wird.
Auf allen Schnittstellen in einer Gruppe müssen die gleichen STREAMS-Module in der gleichen Reihenfolge konfiguriert werden.
Überprüfen Sie an allen Schnittstellen in der künftigen IPMP-Gruppe die Reihenfolge der STREAMS-Module.
Mit dem Befehl ifconfig Schnittstelle modlist drucken Sie eine Liste der STREAMS-Module. Das Folgende ist die Ausgabe des Befehls ifconfig für die Schnittstelle hme0:
# ifconfig hme0 modlist 0 arp 1 ip 2 hme |
Schnittstellen existieren normalerweise als Netzwerktreiber direkt unterhalb des IP-Moduls. Diese wird in der Ausgabe von ifconfig hme0 modlist gezeigt. Sie sollten keine zusätzliche Konfiguration erfordern.
Einige Technologien, z. B. NCA oder IP Filter, fügen sich jedoch selbst als STREAMS-Module zwischen dem IP-Modul und dem Netzwerktreiber ein. Dabei können Probleme durch das Verhalten der Schnittstellen in der gleichen IPMP-Gruppe entstehen.
Ist ein STREAMS-Modul statusbehaftet, kann bei einem Failover ein unerwartetes Verhalten auftreten. Dies erfolgt unabhängig davon, ob Sie das gleiche Modul auf alle Schnittstellen in einer Gruppe pushen. Sie können jedoch statusfreie STREAMS-Module verwenden, vorausgesetzt, Sie pushen auf allen Schnittstellen in der IPMP-Gruppe in der gleichen Reihenfolge.
Pushen Sie die Module einer Schnittstelle in der Standardreihenfolge für die IPMP-Gruppe.
ifconfig interface modinsert module-name |
ifconfig hme0 modinsert ip |
Verwenden Sie für alle Schnittstellen der IPMP-Gruppe das gleiche IP-Adressierungsformat.
Wenn eine dieser Schnittstellen für IPv4 konfiguriert ist, müssen alle Schnittstellen der Gruppe für IPv4 konfiguriert sein. Angenommen, es besteht eine IPMP-Gruppe, die aus Schnittstellen von mehreren NICs zusammengesetzt ist. Wenn Sie zu den Schnittstellen einer Netzwerkkarte IPv6-Adressierung hinzufügen, müssen alle Schnittstelle in der IPMP-Gruppe so konfiguriert werden, dass sie IPv6 unterstützen.
Überprüfen Sie, ob alle Schnittstellen in der IPMP-Gruppe an den gleichen IP-Link angeschlossen sind.
Stellen Sie sicher, dass die IPMP-Gruppe keine Schnittstellen unterschiedlicher Netzwerkmedientypen enthält.
Die gruppierten Schnittstellen müssen den gleichen Schnittstellentyp gemäß Definition in /usr/include/net/if_types.h aufweisen. Beispielsweise können Sie Ethernet- und Token Ring-Schnittstellen nicht in einer IPMP-Gruppe kombinieren. Ein anderes Beispiel: Sie können eine Token Bus-Schnittstelle nicht mit Asynchronous Transfer Mode (ATM)-Schnittstellen in der gleichen IPMP-Gruppe kombinieren.
Bei IPMP mit ATM-Schnittstellen konfigurieren Sie die ATM-Schnittstellen im LAN-Emulationsmodus.
IPMP wird für Schnittstellen, die klassisches IP über ATM verwenden, nicht unterstützt.
Dieser Abschnitt enthält Aufgaben zur Konfiguration einer typischen IPMP-Gruppe mit mindestens zwei physikalischen Schnittstellen.
Eine Einführung in IPMP-Gruppen mit mehreren Schnittstellen finden Sie unter IPMP-Gruppe.
Aufgaben zur Planung finden Sie unter Planung für eine IPMP-Gruppe.
Informationen zur Konfiguration einer IPMP-Gruppe mit nur einer physikalischen Schnittstelle finden Sie unter Konfiguration von IPMP-Gruppen mit einer physikalischen Schnittstelle.
Die folgenden Schritte zum Konfigurieren einer IPMP-Gruppe gelten auch beim Konfigurieren von VLANs in einer IPMP-Gruppe.
Sie müssen die IPv4-Adressen und, falls zutreffend, die IPv6-Adressen aller Schnittstellen in der geplanten IPMP-Gruppe vorab konfigurieren.
Sie müssen für jedes Teilnetz oder jede L2-Broadcast-Domäne nur eine IPMP-Gruppe konfigurieren. Weitere Informationen finden Sie unter Allgemeine Anforderungen von IPMP
Nehmen Sie auf dem System mit den zu konfigurierenden Schnittstellen die Rolle eines Primäradministrators an, oder melden Sie sich als Superuser an.
Die Rolle des Primäradministrators enthält das Primary Administrator-Profil. Informationen zum Erstellen von Rollen und Zuweisen von Rollen zu Benutzern finden Sie in Kapitel 2, Working With the Solaris Management Console (Tasks) in System Administration Guide: Basic Administration.
Fügen Sie jede physikalische Schnittstelle einer IPMP-Gruppe hinzu.
# ifconfig interface group group-name |
Um beispielsweise hme0 und hme1 in die Gruppe testgroup1 einzufügen, geben Sie die folgenden Befehle ein:
# ifconfig hme0 group testgroup1 # ifconfig hme1 group testgroup1 |
Vermeiden Sie Leerzeichen in Gruppennamen. Der ifconfig-Status zeigt keine Leerzeichen an. Entsprechend dürfen Sie keine zwei ähnlichen Gruppennamen erstellen, deren einziger Unterschied darin besteht, dass einer der Gruppennamen ein Leerzeichen enthält. In diesem Fall sehen diese Gruppennamen in der Statusanzeige gleich aus.
In einer Dual-Stack-Umgebung wird durch das Hinzufügen der IPv4-Instanz einer Schnittstelle in einer bestimmten Gruppe automatisch die IPv6-Instanz der gleichen Gruppe hinzugefügt.
(Optional) Konfigurieren Sie eine IPv4-Testadresse auf einer oder mehreren physikalischen Schnittstellen.
Sie müssen nur dann eine Testadresse konfigurieren, wenn Sie die Stichproben-basierte Ausfallerkennung für eine bestimmte Schnittstelle verwenden. Testadressen werden als logische Schnittstellen der physikalischen Schnittstellen konfiguriert, die Sie für den Befehl ifconfig angegeben haben.
Wenn eine Schnittstelle in der Gruppe als Standby-Schnittstelle konfiguriert werden soll, darf zu diesem Zeitpunkt keine Testadresse für die Schnittstelle konfiguriert werden. Die Konfiguration einer Testadresse für die Standby-Schnittstelle erfolgt im Rahmen der Aufgabe So konfigurieren Sie eine Standby-Schnittstelle für eine IPMP-Gruppe.
Zur Konfiguration einer Testadresse verwenden Sie die folgende Syntax des Befehls ifconfig:
# ifconfig interface addif ip-address parameters -failover deprecated up |
Angenommen, Sie erstellen die folgende Testadresse für die primäre Netzwerkschnittstelle hme0:
# ifconfig hme0 addif 192.168.85.21 netmask + broadcast + -failover deprecated up |
Dieser Befehl richtet die folgenden Parameter für die primäre Netzwerkschnittstelle hme0 ein:
Die Adresse wird auf 192.168.85.21 gesetzt
Netzmasken- und Broadcast-Adresse werden auf den Standardwert gesetzt
-Failover- und deprecated-Optionen werden gesetzt
Sie müssen eine IPv4-Testadresse als deprecated kennzeichnen, um zu verhindern, das diese Testadresse von Anwendungen verwendet wird.
Prüfen Sie die IPv4-Konfiguration einer bestimmten Schnittstelle.
Mit dem Befehl ifconfig Schnittstelle können Sie jederzeit den aktuellen Status einer Schnittstelle anzeigen. Weitere Informationen zum Anzeigen eines Schnittstellenstatus finden Sie unter So zeigen Sie Informationen zu einer bestimmten Schnittstelle an.
Sie erhalten Informationen zur Testadressenkonfiguration einer physikalischen Schnittstelle, indem Sie die logische Schnittstelle angeben, die der Testadresse zugewiesen ist.
# ifconfig hme0:1 hme0:1: flags=9000843<UP,BROADCAST,RUNNING,MULTICAST,DEPRECATED,IPv4,NOFAILOVER> mtu 1500 index 2 inet 192.168.85.21 netmask ffffff00 broadcast 192.168.85.255 |
(Optional) Konfigurieren Sie bei Bedarf eine IPv6-Testadresse.
# ifconfig interface inet6 -failover |
Physikalische Schnittstellen mit IPv6-Adressen werden in die gleichen IPMP-Gruppe wie die IPv4-Adressen der Schnittstellen eingefügt. Dies geschieht, wenn Sie die physikalische Schnittstelle mit IPv4-Adressen in einer IPMP-Gruppe konfigurieren. Wenn Sie zuerst physikalische Schnittstellen mit IPv6-Adressen in eine IPMP-Gruppe einfügen, werden die physikalischen Schnittstellen mit IPv4-Adressen ebenfalls implizit in die gleiche IPMP-Gruppe eingefügt.
Wenn Sie z. B. hme0 mit einer IPv6-Testadresse konfigurieren, geben Sie Folgendes ein:
# ifconfig hme0 inet6 -failover |
Sie müssen eine IPv6-Testadresse nicht als „deprecated“ kennzeichnen, um zu verhindern, dass diese Testadresse von Anwendungen verwendet wird.
Prüfen Sie die IPv6-Konfiguration.
# ifconfig hme0 inet6 hme0: flags=a000841<UP,RUNNING,MULTICAST,IPv6,NOFAILOVER> mtu 1500 index 2 inet6 fe80::a00:20ff:feb9:17fa/10 groupname test |
Die IPv6-Testadresse ist die Link-lokale Adresse der Schnittstelle.
(Optional) Behalten Sie die Konfiguration der IPMP-Gruppe nach einem Neustart bei.
Bei IPv4 fügen Sie die folgende Zeile zur /etc/hostname.Schnittstelle-Datei hinzu:
interface-address <parameters> group group-name up \ addif logical-interface -failover deprecated <parameters> up |
In diesem Fall wird die IPv4-Testadresse erst mit dem nächsten Neustart konfiguriert. Wenn die Konfiguration für die aktuelle Sitzung gelten soll, führen Sie die Schritte 1, 2 und optional 3 aus.
Bei IPv6 fügen Sie die folgende Zeile zur /etc/hostname6. Schnittstelle-Datei hinzu:
-failover group group-name up |
Diese IPv6-Testadresse wird erst mit dem nächsten Neustart konfiguriert. Wenn die Konfiguration für die aktuelle Sitzung gelten soll, führen Sie die Schritte 1, 2 und optional 5 aus.
(Optional) Fügen Sie weitere Schnittstellen zur IPMP-Gruppe hinzu, indem Sie die Schritte 1 bis 6 wiederholen.
Sie können bei einem laufenden System neue Schnittstellen zu einer vorhandenen Gruppe hinzufügen. Diese Änderungen gehen jedoch nach einem Neustart verloren.
Angenommen, Sie möchten Folgendes umsetzen:
Netzmasken- und Broadcast-Adresse sollen auf den Standardwert zurückgesetzt werden
Die Schnittstelle soll mit der Testadresse 192.168.85.21 konfiguriert werden
Dazu geben Sie den folgenden Befehl ein:
# ifconfig hme0 addif 192.168.85.21 netmask + broadcast + -failover deprecated up |
Sie müssen eine IPv4-Testadresse als deprecated kennzeichnen, um zu verhindern, das diese Testadresse von Anwendungen verwendet wird. Lesen Sie dazu So konfigurieren Sie eine IPMP-Gruppe mit mehreren Schnittstellen.
Um das Failover-Attribut der Adresse zu aktivieren, verwenden Sie die Option failover ohne das Minuszeichen.
Alle Testadressen in einer IPMP-Gruppe müssen das gleiche Netzwerkpräfix verwenden. Die IP-Testadressen müssen zum gleichen IP-Teilnetz gehören.
Angenommen, Sie möchten eine IPMP-Gruppe namens testgroup1 mit der folgenden Konfiguration erstellen:
Physikalische Schnittstelle hme0 mit der Datenadresse 192.168.85.19
Logische Schnittstelle mit der Testadresse 192.168.85.21
In diesem Beispiel sind physikalische Schnittstelle und Datenadresse als Paar angeordnet. Gleiches gilt für die logische Schnittstelle und die Testadresse. Es existieren jedoch keine geerbten Beziehungen zwischen dem Schnittstellentyp und dem Adresstyp.
deprecated- und -failover-Optionen sind gesetzt
Netzmasken- und Broadcast-Adresse werden auf den Standardwert gesetzt
Sie fügen die folgende Zeile zur /etc/hostname.hme0-Datei hinzu:
192.168.85.19 netmask + broadcast + group testgroup1 up \ addif 192.168.85.21 deprecated -failover netmask + broadcast + up |
Entsprechend fügen Sie die folgende Zeile hinzu, um die zweite Schnittstelle hme1 in der gleichen Gruppe testgroup1 einzufügen und eine Testadresse zu konfigurieren:
192.168.85.20 netmask + broadcast + group testgroup1 up \ addif 192.168.85.22 deprecated -failover netmask + broadcast + up |
Um eine Testgruppe für die Schnittstelle hme0 mit einer IPv6-Adresse zu konfigurieren, fügen Sie die folgende Zeile zur /etc/hostname6.hme0-Datei hinzu:
-failover group testgroup1 up |
Entsprechend fügen Sie die folgende Zeile zur /etc/hostname6.hme1-Datei hinzu, um die zweite Schnittstelle hme1 in die Gruppe testgroup1 einzufügen und eigene Testadresse zu konfigurieren:
-failover group testgroup1 up |
Während der Konfiguration einer IPMP-Gruppe gibt in.mpathd zahlreiche Meldungen an die Systemkonsole oder in die Datei syslog aus. Diese Meldungen dienen nur zur Information und geben an, dass die IPMP-Konfiguration ordnungsgemäß funktioniert.
Die folgende Meldung kennzeichnet, dass die Schnittstelle hme0 zur IPMP-Gruppe testgroup1 hinzugefügt wurde. Für hme0 ist jedoch keine Testadresse konfiguriert. Um die Stichproben-basierte Ausfallerkennung zu aktivieren, müssen Sie der Schnittstelle eine Testadresse zuweisen.
May 24 14:09:57 host1 in.mpathd[101180]: No test address configured on interface hme0; disabling probe-based failure detection on it. testgroup1 |
Die folgende Meldung wird für alle Schnittstellen mit ausschließlich IPv4-Adressen angezeigt, die einer IPMP-Gruppe hinzugefügt wurden.
May 24 14:10:42 host4 in.mpathd[101180]: NIC qfe0 of group testgroup1 is not plumbed for IPv6 and may affect failover capability |
Die folgende Nachricht wird angezeigt, wenn Sie eine Testadresse für eine Schnittstelle konfiguriert haben.
Created new logical interface hme0:1 May 24 14:16:53 host1 in.mpathd[101180]: Test address now configured on interface hme0; enabling probe-based failure detection on it |
Wenn Sie möchten, dass die IPMP-Gruppe über eine Aktiv-Standby-Konfiguration verfügt, setzen Sie mit So konfigurieren Sie eine Standby-Schnittstelle für eine IPMP-Gruppe fort.
Die Stichproben-basierte Fehlerkennung beruht auf der Verwendung von Zielsystemen. Dies wird unter Stichproben-basierte Ausfallerkennung genauer beschrieben. Für einige IPMP-Gruppen sind die von in.mpathd verwendeten Standardziele ausreichend. Für andere IPMP-Gruppen möchten Sie jedoch bestimmte Ziele für die Stichproben-basierte Ausfallerkennung definieren. Sie führen die Stichproben-basierte Ausfallerkennung durch, indem Sie Host-Routen in der Routing-Tabelle als Stichproben-Ziele einrichten. Alle in der Routing-Tabelle konfigurierten Host-Routen werden vor dem Standard-Router aufgeführt. Aus diesem Grund verwendet IPMP die explizit definierten Host-Routen zur Zielauswahl. Zur direkten Angabe von Zielen verwenden Sie eine von zwei Methoden: manuelles Einrichten der Host-Routen oder Erstellen eines Shell-Skripts, das zu einem Startskript wird.
Beachten Sie die folgenden Kriterien bei der Ermittlung, welche Hosts in Ihrem Netzwerk als Ziele geeignet sind.
Achten Sie darauf, dass die künftigen Ziele verfügbar sind und ausgeführt werden. Erstellen Sie eine Liste ihrer IP-Adressen.
Stellen Sie sicher, dass sich die Ziel-Schnittstellen im gleichen Netzwerk wie die zu konfigurierenden IPMP-Gruppe befinden.
Die Netzmasken- und Broadcast-Adresse der Zielsysteme müssen den Adressen in der IPMP-Gruppe gleichen.
Der Ziel-Host muss in der Lage sein, ICMP-Anforderungen von Schnittstellen zu beantworten, die die Stichproben-basierte Ausfallerkennung verwenden.
Melden Sie sich mit Ihrem Benutzerkonto bei dem System an, für das Sie eine Stichprobe-basierte Ausfallerkennung konfigurieren möchten.
Fügen Sie eine Route zu dem Host hinzu, der als Ziel für die Stichproben-basierte Ausfallerkennung verwendet werden soll.
$ route add -host destination-IP gateway-IP -static |
Ersetzen Sie die Werte Ziel-IP und Gateway-IP durch die IPv4-Adresse des Hosts, der als Ziel verwendet wird. Wenn Sie das Zielsystem 192.168.85.137 angeben möchten, das sich im gleichen Teilnetz wie die Schnittstellen in der IPMP-Gruppe testgroup1 befindet, geben Sie Folgendes ein:
$ route add -host 192.168.85.137 192.168.85.137 -static |
Fügen Sie Routen zu zusätzlichen Hosts im Netzwerk hinzu, die als Zielsysteme verwendet werden.
Nehmen Sie auf dem System, auf dem eine IPMP-Gruppe konfiguriert werden soll, die Rolle eines Primäradministrators an, oder melden Sie sich als Superuser an.
Die Rolle des Primäradministrators enthält das Primary Administrator-Profil. Informationen zum Erstellen von Rollen und Zuweisen von Rollen zu Benutzern finden Sie in Kapitel 2, Working With the Solaris Management Console (Tasks) in System Administration Guide: Basic Administration.
Erstellen Sie ein Shell-Skript, in dem statische Routen zu den geplanten Zielen eingerichtet werden.
Beispielsweise können Sie ein Shell-Skript namens ipmp.targets mit dem folgenden Inhalt erstellen:
TARGETS="192.168.85.117 192.168.85.127 192.168.85.137" case "$1" in 'start') /usr/bin/echo "Adding static routes for use as IPMP targets" for target in $TARGETS; do /usr/sbin/route add -host $target $target done ;; 'stop') /usr/bin/echo "Removing static routes for use as IPMP targets" for target in $TARGETS; do /usr/sbin/route delete -host $target $target done ;; esac |
Kopieren Sie das Shell-Skript in das Verzeichnis für Startskripten.
# cp ipmp.targets /etc/init.d |
Ändern Sie die Berechtigungen für das neue Startskript.
# chmod 744 /etc/init.d/ipmp.targets |
Ändern Sie die Eigentümerschaft für das neue Startskript.
# chown root:sys /etc/init.d/ipmp.targets |
Erstellen Sie einen Link für das Startskript im Verzeichnis /etc/init.d.
# ln /etc/init.d/ipmp.targets /etc/rc2.d/S70ipmp.targets |
Das Präfix „S70“ im Dateiname S70ipmp.targets ordnet das neue Skript korrekt mit Bezug auf die anderen Startskripten ein.
Verwenden Sie das folgende Verfahren, wenn die IPMP-Gruppe über eine Aktiv-Standby-Konfiguration verfügen soll. Weitere Informationen zu diesem Konfigurationstyp finden Sie unter IPMP-Schnittstellenkonfigurationen.
Alle Schnittstellen müssen als Mitglieder der IPMP-Gruppe konfiguriert worden sein.
Für die Schnittstelle, die zur Standby-Schnittstelle werden soll, darf keine Testadresse konfiguriert worden sein.
Informationen zur Konfiguration einer IPMP-Gruppe und zum Zuweisen von Testadressen finden Sie unter So konfigurieren Sie eine IPMP-Gruppe mit mehreren Schnittstellen.
Nehmen Sie auf dem System mit den zu konfigurierenden Standby-Schnittstellen die Rolle eines Primäradministrators an, oder melden Sie sich als Superuser an.
Die Rolle des Primäradministrators enthält das Primary Administrator-Profil. Informationen zum Erstellen von Rollen und Zuweisen von Rollen zu Benutzern finden Sie in Kapitel 2, Working With the Solaris Management Console (Tasks) in System Administration Guide: Basic Administration.
Konfigurieren Sie eine Schnittstelle als eine Standby-Schnittstelle, und weisen Sie eine Testadresse zu.
# ifconfig interface plumb \ ip-address other-parameters deprecated -failover standby up |
Eine Standby-Schnittstelle kann nur eine IP-Adresse aufweisen, die Testadresse. Sie müssen die Option -failover einrichten, bevor Sie die Option standby up einrichten. Für <andere-Parameter> verwenden Sie die für Ihre Konfiguration erforderlichen Parameter. Lesen Sie dazu die Beschreibung in der Manpage ifconfig(1M).
Um beispielsweise eine IPv4-Testadresse zu erstellen, geben Sie den folgenden Befehl ein:
# ifconfig hme1 plumb 192.168.85.22 netmask + broadcast + deprecated -failover standby up |
Definiert hme1 als physikalische Schnittstelle, die als Standby-Schnittstelle konfiguriert werden soll.
Weist der Standby-Schnittstelle diese Testadresse zu.
Gibt an, dass die Testadresse nicht für abgehende Pakete verwendet wird.
Gibt an, dass die Testadresse kein Failover ausführt, falls die Schnittstelle ausfällt.
Kennzeichnet die Schnittstelle als eine Standby-Schnittstelle.
Zum Erstellen einer IPv6-Testadresse geben Sie den folgenden Befehl ein:
# ifconfig hme1 plumb -failover standby up |
Prüfen Sie die Ergebnisse der Konfiguration als Standby-Schnittstelle.
# ifconfig hme1 hme1: flags=69040843<UP,BROADCAST,RUNNING,MULTICAST,DEPRECATED,IPv4,NOFAILOVER, STANDBY,INACTIVE mtu 1500 index 4 inet 192.168.85.22 netmask ffffff00 broadcast 19.16.85.255 groupname test |
Das Flag INACTIVE kennzeichnet, dass diese Schnittstelle nicht für abgehende Pakete verwendet wird. Falls an dieser Standby-Schnittstelle ein Failover auftritt, wird das Flag INACTIVE gelöscht.
Mit dem Befehl ifconfig Schnittstelle können Sie jederzeit den aktuellen Status einer Schnittstelle anzeigen. Weitere Informationen zum Anzeigen des Schnittstellenstatus finden Sie unter So zeigen Sie Informationen zu einer bestimmten Schnittstelle an.
(Optional) Behalten Sie die IPv4-Standby-Schnittstelle nach einem Neustart bei.
Weisen Sie die Standby-Schnittstelle der gleichen IPMP-Gruppe zu, und konfigurieren Sie eine Testadresse für die Standby-Schnittstelle.
Um beispielsweise hme1 als Standby-Schnittstelle zu konfigurieren, fügen Sie die folgende Zeile zur /etc/hostname.hme1-Datei hinzu:
192.168.85.22 netmask + broadcast + deprecated group test -failover standby up |
(Optional) Behalten Sie die IPv6-Standby-Schnittstelle nach einem Neustart bei.
Weisen Sie die Standby-Schnittstelle der gleichen IPMP-Gruppe zu, und konfigurieren Sie eine Testadresse für die Standby-Schnittstelle.
Um beispielsweise hme1 als Standby-Schnittstelle zu konfigurieren, fügen Sie die folgende Zeile zur /etc/hostname6.hme1-Datei hinzu:
-failover group test standby up |
Angenommen, Sie möchten eine Testadresse mit der folgenden Konfiguration erstellen:
Physikalische Schnittstelle hme2 als Standby-Schnittstelle
Testadresse lautet 192.168.85.22
deprecated- und -failover-Optionen sind gesetzt
Netzmasken- und Broadcast-Adresse werden auf den Standardwert gesetzt
In diesem Fall geben Sie Folgendes ein:
# ifconfig hme2 plumb 192.168.85.22 netmask + broadcast + \ deprecated -failover standby up |
Die Schnittstelle wird erst dann als eine Standby-Schnittstelle übernommen, nachdem die Adresse als eine NOFAILOVER-Adresse gekennzeichnet wurde.
Sie entfernen den Standby-Status einer Schnittstelle durch Eingabe von:
# ifconfig interface -standby |
Wenn nur eine Schnittstelle in einer IPMP-Gruppe vorhanden ist, kann kein Failover durchgeführt werden. Sie können jedoch eine Ausfallerkennung für diese Schnittstelle aktivieren, indem Sie die Schnittstelle einer IPMP-Gruppe zuweisen. Für diese Ausfallerkennung müssen Sie keine spezielle IP-Testadresse konfigurieren. Sie können eine einzelne IP-Adresse zum Senden von Daten und Erkennen eines Ausfalls verwenden.
Nehmen Sie auf dem System mit der geplanten IPMP-Gruppe mit nur einer Schnittstelle die Rolle eines Primäradministrators an, oder melden Sie sich als Superuser an.
Die Rolle des Primäradministrators enthält das Primary Administrator-Profil. Informationen zum Erstellen von Rollen und Zuweisen von Rollen zu Benutzern finden Sie in Kapitel 2, Working With the Solaris Management Console (Tasks) in System Administration Guide: Basic Administration.
Bei IPv4 erstellen Sie eine IPMP-Gruppe mit nur einer Schnittstelle.
Verwenden Sie die folgende Syntax, um einer IPMP-Gruppe nur eine Schnittstelle zuzuweisen.
# ifconfig interface group group-name |
Das folgende Beispiel weist die Schnittstelle hme0 der IPMP-Gruppe v4test zu:
# ifconfig hme0 group v4test |
Nachdem dieser Schritt durchgeführt wurde, ermöglicht IPMP eine Link-basierte Ausfallerkennung für die Schnittstelle.
Darüber hinaus können Sie den Unterbefehl -failover des Befehls ifconfig verwenden, um eine stichprobenbasierte Ausfallerkennung durchzuführen. Das folgende Beispiel ermöglicht eine stichprobenbasierte Ausfallerkennnung an hme0 durch Verwenden der IP-Adresse, die derzeit folgender Schnittstelle zugewiesen ist: hme0:
# ifconfig hme0 -failover |
Anders als bei Gruppen mit mehreren Schnittstellen kann die gleiche IP-Adresse sowohl als Daten- als auch als Testadresse verwendet werden. Damit Anwendungen die Testadresse auch als Datenadresse verwenden können, dürfen Testadressen auf IPMP-Gruppen mit nur einer Schnittstelle nie als deprecated gekennzeichnet werden.
Bei IPv6 erstellen Sie eine IPMP-Gruppe mit nur einer Schnittstelle.
Verwenden Sie die folgende Syntax, um einer IPMP-Gruppe nur eine Schnittstelle zuzuweisen:
# ifconfig interface inet6 group group-name |
Beispiel: Um die einzelne Schnittstelle hme0 in die IPMP-Gruppe v6test einzufügen, geben Sie Folgendes ein:
# ifconfig hme0 inet6 group v6test |
Nachdem dieser Schritt durchgeführt wurde, ermöglicht IPMP eine Link-basierte Ausfallerkennung für die Schnittstelle.
Darüber hinaus können Sie den Unterbefehl -failover des Befehls ifconfig verwenden, um eine stichprobenbasierte Ausfallerkennung durchzuführen. Das folgende Beispiel ermöglicht eine stichprobenbasierte Ausfallerkennnung an hme0 durch Verwenden der IP-Adresse, die derzeit folgender Schnittstelle zugewiesen ist: hme0:
# ifconfig hme0 inet6 -failover |
Anders als bei Gruppen mit mehreren Schnittstellen kann die gleiche IP-Adresse sowohl als Daten- als auch als Testadresse verwendet werden. Damit Anwendungen die Testadresse auch als Datenadresse verwenden können, dürfen Testadressen auf IPMP-Gruppen mit nur einer Schnittstelle nie als deprecated gekennzeichnet werden.
Bei einer Konfiguration mit einer physikalischen Schnittstelle können Sie nicht überprüfen, ob ein Ausfall des Zielsystems, an das Stichproben gesendet werden oder der Schnittstelle aufgetreten ist. Die Stichproben können nur über eine physikalische Schnittstelle an das Zielsystem gesendet werden. Wenn sich nur ein Standard-Router im Teilnetz befindet, deaktivieren Sie IPMP, falls sich nur eine einzelne physikalische Schnittstelle in der Gruppe befindet. Wenn separate IPv4- und IPv6-Standard-Router vorhanden sind oder mehrere Standard-Router existieren, müssen die Stichproben an mehrere Zielsysteme gesendet werden. In diesem Fall können Sie IPMP sicher aktivieren.