Systemverwaltungshandbuch: IP Services

Planung für eine IPMP-Gruppe

Bevor Sie die Schnittstellen eines Systems als Teil einer IPMP-Gruppe konfigurieren können, müssen Sie einige Planungsaufgaben durchführen.

ProcedureSo planen Sie für eine IPMP-Gruppe

Im folgenden Verfahren werden Aufgaben zur Planung und Informationen beschrieben, die vor der Konfiguration einer IPMP-Gruppe zusammengetragen werden müssen. Die Aufgaben müssen nicht in der angegebenen Reihenfolge ausgeführt werden.

  1. Entscheiden Sie, welche Schnittstellen auf dem System Teil der IPMP-Gruppe werden sollen.

    Eine IPMP-Gruppe besteht in der Regel aus mindestens zwei physikalischen Schnittstellen, die an den gleichen IP-Link angeschlossen sind. Falls erforderlich, können Sie auch eine IPMP-Gruppe mit nur einer Schnittstelle konfigurieren. Eine Einführung in IPMP-Gruppen finden Sie unter IPMP-Schnittstellenkonfigurationen. Beispielsweise können Sie den gleichen Ethernet-Switch oder das gleiche IP-Teilnetz unter der gleichen IPMP-Gruppe konfigurieren. Sie können beliebig viele Schnittstellen in der gleichen IPMP-Gruppe konfigurieren.

    Der Parameter group des Befehls ifconfig kann nicht mit logischen Schnittstellen verwendet werden. Entsprechend können Sie den Parameter group mit hme0, aber nicht mit hme0:1 verwenden.

  2. Prüfen Sie, ob jede Schnittstelle in der Gruppe über eine einmalige MAC-Adresse verfügt.

    Anweisungen hierzu finden Sie unter SPARC: So stellen Sie sicher, dass die MAC-Adresse einer Schnittstelle einmalig ist.

  3. Wählen Sie einen Namen für die IPMP-Gruppe.

    Es kann jeder Name außer Null kann für die Gruppe verwendet werden. Sie sollten einen Namen verwenden, der den IP-Link beschreibt, an den die Schnittstellen angeschlossen sind.

  4. Achten Sie darauf, dass der gleiche Satz STREAMS-Module auf alle Schnittstellen in der IPMP-Gruppe gepusht und konfiguriert wird.

    Auf allen Schnittstellen in einer Gruppe müssen die gleichen STREAMS-Module in der gleichen Reihenfolge konfiguriert werden.

    1. Überprüfen Sie an allen Schnittstellen in der künftigen IPMP-Gruppe die Reihenfolge der STREAMS-Module.

      Mit dem Befehl ifconfig Schnittstelle modlist drucken Sie eine Liste der STREAMS-Module. Das Folgende ist die Ausgabe des Befehls ifconfig für die Schnittstelle hme0:


      # ifconfig hme0 modlist
      	0 arp
      	1 ip
      	2 hme

      Schnittstellen existieren normalerweise als Netzwerktreiber direkt unterhalb des IP-Moduls. Diese wird in der Ausgabe von ifconfig hme0 modlist gezeigt. Sie sollten keine zusätzliche Konfiguration erfordern.

      Einige Technologien, z. B. NCA oder IP Filter, fügen sich jedoch selbst als STREAMS-Module zwischen dem IP-Modul und dem Netzwerktreiber ein. Dabei können Probleme durch das Verhalten der Schnittstellen in der gleichen IPMP-Gruppe entstehen.

      Ist ein STREAMS-Modul statusbehaftet, kann bei einem Failover ein unerwartetes Verhalten auftreten. Dies erfolgt unabhängig davon, ob Sie das gleiche Modul auf alle Schnittstellen in einer Gruppe pushen. Sie können jedoch statusfreie STREAMS-Module verwenden, vorausgesetzt, Sie pushen auf allen Schnittstellen in der IPMP-Gruppe in der gleichen Reihenfolge.

    2. Pushen Sie die Module einer Schnittstelle in der Standardreihenfolge für die IPMP-Gruppe.


      ifconfig interface modinsert module-name
      

      ifconfig hme0 modinsert ip
  5. Verwenden Sie für alle Schnittstellen der IPMP-Gruppe das gleiche IP-Adressierungsformat.

    Wenn eine dieser Schnittstellen für IPv4 konfiguriert ist, müssen alle Schnittstellen der Gruppe für IPv4 konfiguriert sein. Angenommen, es besteht eine IPMP-Gruppe, die aus Schnittstellen von mehreren NICs zusammengesetzt ist. Wenn Sie zu den Schnittstellen einer Netzwerkkarte IPv6-Adressierung hinzufügen, müssen alle Schnittstelle in der IPMP-Gruppe so konfiguriert werden, dass sie IPv6 unterstützen.

  6. Überprüfen Sie, ob alle Schnittstellen in der IPMP-Gruppe an den gleichen IP-Link angeschlossen sind.

  7. Stellen Sie sicher, dass die IPMP-Gruppe keine Schnittstellen unterschiedlicher Netzwerkmedientypen enthält.

    Die gruppierten Schnittstellen müssen den gleichen Schnittstellentyp gemäß Definition in /usr/include/net/if_types.h aufweisen. Beispielsweise können Sie Ethernet- und Token Ring-Schnittstellen nicht in einer IPMP-Gruppe kombinieren. Ein anderes Beispiel: Sie können eine Token Bus-Schnittstelle nicht mit Asynchronous Transfer Mode (ATM)-Schnittstellen in der gleichen IPMP-Gruppe kombinieren.

  8. Bei IPMP mit ATM-Schnittstellen konfigurieren Sie die ATM-Schnittstellen im LAN-Emulationsmodus.

    IPMP wird für Schnittstellen, die klassisches IP über ATM verwenden, nicht unterstützt.