Systemverwaltungshandbuch: IP Services

IPMP-Schnittstellenkonfigurationen

Eine IPMP-Konfiguration setzt sich in Allgemeinen aus mindestens zwei physikalischen Schnittstellen im gleichen System zusammen, die an den gleichen IP-Link angeschlossen sind. Diese physikalischen Schnittstellen können, müssen sich aber nicht auf der gleichen NIC befinden. Die Schnittstellen sind als Mitglieder der gleichen IPMP-Gruppe konfiguriert. Wenn das System über zusätzliche Schnittstellen auf einem zweiten IP-Link verfügt, müssen Sie diese Schnittstellen als eine weitere IPMP-Gruppe konfigurieren.

Eine einzelne Schnittstelle kann in ihrer eigenen IPMP-Gruppe konfiguriert werden. Eine IPMP-Gruppe mit nur einer Schnittstelle weist das gleiche Verhalten wie eine IPMP-Gruppe mit mehreren Schnittstellen auf. Failover und Failback können jedoch nur für eine IPMP-Gruppe mit mehreren Schnittstellen stattfinden.

Sie können VLANs auch mit dem gleichen Verfahren in eine IPMP-Gruppe konfigurieren, mit dem Sie auch eine Gruppe aus IP-Schnittstellen bilden. Die Vorgehensweisen finden Sie unter Konfiguration von IPMP-Gruppen. Die unter Allgemeine Anforderungen von IPMP aufgeführten Vorausssetzungen gelten auch für die Konfiguration von VLANs in eine IPMP-Gruppe.


Achtung – Achtung –

Die zur Benennung von VLANs geltende Konvention kann zu Fehlern führen, wenn Sie VLANs als IPMP-Gruppe konfigurieren. Weitere Details zu VLAN-Namen finden Sie unter VLAN-Tags und physikalischer Anschlusspunkt im System Administration Guide: IP Services. Betrachten wir ein Beispiel mit vier VLANs: bge1000, bge1001, bge2000 und bge2001. Für eine IPMP-Implementierung müssen diese VLANs wie folgt gruppiert werden: bge1000 und bge1001 gehören zu einer Gruppe und zu VLAN 1, wohingegen bge2000 und bge2001 zu einer anderen Gruppe in VLAN 2 gehören. Aufgrund der VLAN-Namen kann es leicht zu Verwechslungen zwischen VLANs kommen, die unterschiedlichen Links in einer IPMP-Gruppe angehören, beispielsweise bge1000 und bge2000.


Standby-Schnittstellen in einer IPMP-Gruppe

Die Standby-Schnittstelle in einer IPMP-Gruppe wird nicht für Datenverkehr verwendet, es sei denn, eine andere Schnittstelle in der Gruppe fällt aus. In diesem Fall migrieren die Datenadressen der ausgefallenen Schnittstelle zur Standby-Schnittstelle. Dann wird die Standby-Schnittstelle wie andere aktive Schnittstellen behandelt, bis die ausgefallene Schnittstelle repariert wurde. Manchmal wird bei einem Failover nicht die Standby-Schnittstelle sondern eine andere aktive Schnittstelle ausgewählt, für die weniger aktive Datenadressen als für die Standby-Schnittstelle konfiguriert sind.

Für eine Standby-Schnittstelle sollten nur Testadressen konfiguriert werden. IPMP gestattet es nicht, eine Datenadresse zu einer Schnittstelle hinzuzufügen, die mithilfe des Befehls ifconfig als Standby-Schnittstelle konfiguriert wurde. Jeder Versuch, diesen Konfigurationstyp zu erstellen, schlägt fehl. Entsprechend gilt, wenn Sie eine Schnittstelle, die bereits über Datenadressen verfügt, als eine Standby-Schnittstelle konfigurieren, führen diese Adressen automatisch einen Failover auf eine andere Schnittstelle in der IPMP-Gruppe durch. Aufgrund dieser Einschränkungen müssen Sie den ifconfig-Befehl verwenden, um Testadressen als deprecated und -failover zu kennzeichnen, bevor die Schnittstelle als Standby eingerichtet wird. Informationen zur Konfiguration von Standby-Schnittstellen finden Sie unter So konfigurieren Sie eine Standby-Schnittstelle für eine IPMP-Gruppe.

Allgemeine IPMP-Schnittstellenkonfigurationen

Wie bereits unter IPMP-Adressierung beschrieben, wickeln Schnittstellen in einer IPMP-Gruppe, abhängig von der Schnittstellenkonfiguration, normalen Datenverkehr und Stichprobenverkehr ab. Mit dem IPMP-Optionen des Befehls ifconfig können Sie eine entsprechende Konfiguration erstellen.

Eine aktive Schnittstelle ist eine physikalische Schnittstelle, die sowohl Datenverkehr als auch Stichprobenverkehr übermittelt. Die Konfiguration einer Schnittstelle als „aktive Schnittstelle“ erfolgt mithilfe der Aufgabe So konfigurieren Sie eine IPMP-Gruppe mit mehreren Schnittstellen oder der Aufgabe So konfigurieren Sie eine IPMP-Gruppe mit nur einer Schnittstelle.

im Folgenden sind zwei allgemeine IPMP-Konfigurationsarten beschrieben:

Aktiv-aktive Konfiguration

Eine IPMP-Gruppe mit zwei Schnittstellen, die beide „aktiv” sind, d. h. sie übertragen zu jeder Zeit sowohl Stichprobendaten als auch den regulären Datenverkehr.

Aktiv-Standby-Konfiguration

Eine IPMP-Gruppe mit zwei Schnittstellen, von denen eine als „Standby“ konfiguriert ist.”

Überprüfen des Status einer Schnittstelle

Mit dem Befehl ifconfig Schnittstelle können Sie den Status einer Schnittstelle überprüfen. Allgemeine Informationen zum Statusbericht des Befehls ifconfig finden Sie unter So zeigen Sie Informationen zu einer bestimmten Schnittstelle an.

Beispielsweise können Sie den Status einer Standby-Schnittstelle mit dem Befehl ifconfig abrufen. Wenn die Standby-Schnittstelle keine Datenadresse hostet, hat sie Flag INACTIVE für ihren Status gesetzt. Sie finden dieses Flag in den Statuszeilen der Schnittstelle in der Ausgabe des Befehls ifconfig.