Systemverwaltungshandbuch: IP Services

ProcedureSo konfigurieren Sie die /etc/default/mpathd-Datei

  1. Nehmen Sie auf dem System mit der IPMP-Gruppenkonfiguration die Rolle eines Primäradministrators an, oder melden Sie sich als Superuser an.

    Die Rolle des Primäradministrators enthält das Primary Administrator-Profil. Informationen zum Erstellen von Rollen und Zuweisen von Rollen zu Benutzern finden Sie in Kapitel 2, Working With the Solaris Management Console (Tasks) in System Administration Guide: Basic Administration.

  2. Bearbeiten Sie die Datei /etc/default/mpathd.

    Ändern Sie den Standardwert eines oder mehrerer der drei Parameter.

    1. Geben Sie den neuen Wert für den Parameter FAILURE_DETECTION_TIME ein.


      FAILURE_DETECTION_TIME=n
      

      n ist die Zeit in Sekunden für ICMP-Stichproben, um zu erkennen, ob eine Schnittstelle ausgefallen ist. Der Standardwert beträgt 10 Sekunden.

    2. Geben Sie einen neuen Wert für den Parameter FAILBACK ein.


      FAILBACK=[yes | no]
      • yes - Der Wert yes ist das Standard-Failback-Verhalten für IPMP. Wenn die Reparatur einer ausgefallenen Schnittstelle erkannt wird, findet ein Failback-Prozess des Netzwerkzugriffs auf die reparierte Schnittstelle statt. Dies wird unter IPMP-Funktionen zur Ausfall- und Reparaturerkennung ausführlich beschrieben.

      • no - Der Wert no gibt an, dass Datenverkehr kein Failback auf eine reparierte Schnittstelle durchführt. Wenn eine ausgefallene Schnittstelle als repariert erkannt wird, wird das Flag INACTIVE für diese Schnittstelle gesetzt. Dieses Flag weist darauf hin, dass die Schnittstelle derzeit nicht für Datenverkehr verwendet wird. Die Schnittstelle kann dennoch für Stichprobenverkehr verwendet werden.

        Angenommen, eine IPMP-Gruppe besteht aus zwei Schnittstellen, ce0 und ce1. Der Wert FAILBACK=no ist in der Datei /etc/default/mpathd eingerichtet. Wenn ce0 ausfällt, führt dessen Datenverkehr ein Failover auf ce1 durch. Dies ist das erwartete Standardverhalten von IPMP. Wenn IPMP jedoch erkennt, dass ce0 repariert wurde, findet kein Failback von ce1 statt, da der Parameter FAILBACK=no in der Datei /etc/default/mpathd eingerichtet ist. Die Schnittstelle ce0 behält den Status INACTIVE bei und wird nicht für Datenverkehr verwendet, es sei denn, die Schnittstelle ce1 fällt aus. Falls die Schnittstelle ce1 ausfällt, werden die Adressen von ce1 zurück zu ce0 migriert, dessen Flag INACTIVE gelöscht wird. Diese Migration findet nur dann statt, wenn ce0 die einzige Schnittstelle mit dem Flag INACTIVE in der Gruppe ist. Falls weitere INACTIVE-Schnittstellen in der Gruppe vorhanden sind, migrieren die Adressen eventuell zu einer anderen INACTIVE-Schnittstelle als ce0.

    3. Geben Sie den neuen Wert für den Parameter TRACK_INTERFACES_ONLY_WITH_GROUPS ein.


      TRACK_INTERFACES_ONLY_WITH_GROUPS=[yes | no]
      • yes - Der Wert yes ist das Standardverhalten für IPMP. Dieser Parameter führt dazu, dass IPMP Netzwerkschnittstellen ignoriert, die nicht in einer IPMP-Gruppe konfiguriert sind.

      • no - Der Wert no richtet eine Ausfall- oder Reparaturerkennung für alle Netzwerkschnittstellen ein, unabhängig davon, ob sie in einer IPMP-Gruppe konfiguriert sind. Wird ein Ausfall oder eine Reparatur einer Schnittstelle erkannt, die nicht in einer IPMP-Gruppe konfiguriert ist, findet kein Failover oder Failback statt. Aus diesem Grund eignet sich der Wert no nur zum Anzeigen von Ausfällen und führt zu keiner Verbesserung der Netzwerkverfügbarkeit.

  3. Starten Sie den in.mpathd-Daemon neu.


    # pkill -HUP in.mpathd