Systemverwaltungshandbuch: IP Services

IPv6 für Oracle Solaris IP Filter

Ab dem Solaris-Version 10 6/06 ist eine Unterstützung für IPv6 mit Oracle Solaris IP Filter verfügbar. Die IPv6-Paketfilterung kann basierend auf der Quell- oder Ziel-IPv6-Adresse, auf IPv6-Adresspools sowie auf IPv6-Extension-Header erfolgen.

IPv6 ähnelt IPv4 in vielerlei Hinsicht. Jedoch unterscheiden sich die Header- und Paketgrößen zwischen den zwei IP-Versionen; ein wichtiger Aspekt für IP Filter. IPv6-Pakete werden auch als Jumbogramme bezeichnet und enthalten ein Datagramm mit einer Länge von mehr als 65.535 Byte. Oracle Solaris IP Filter unterstützt keine IPv6-Jumbogramme. Informationen zu weiteren IPv6-Funktionen finden Sie unter Die wichtigsten Leistungsmerkmale von IPv6.


Hinweis –

Weitere Informationen zu Jumbogrammen finden Sie in dem Dokument „IPv6 Jumbograms“, RFC 2675 von der Internet Engineering Task Force (IETF). [http://www.ietf.org/rfc/rfc2675.txt]


Die IP Filter-Aufgaben bei IPv6 unterscheiden sich nur wenig von denen bei IPv4. Der wichtigste Unterschied ist das Verwenden der Option -6 bei bestimmten Befehlen. Beispielsweise enthalten die Befehle ipf und ipfstat die Option -6, wenn sie mit der IPv6-Paketfilterung verwendet werden. Sie verwenden die Option -6 mit dem Befehl ipf zum Laden und Leeren der IPv6-Paketfilterregeln. Zum Anzeigen der IPv6-Statistiken verwenden Sie die Option -6 mit dem Befehl ipfstat. Auch die Befehle ipmon und ippool unterstützen IPv6, obwohl es keine zugeordnete Funktion zur Unterstützung von IPv6 gibt. Der Befehl ipmon wurde erweitert, um die Protokollierung von IPv6-Paketen zu ermöglichen. Der Befehl ippool unterstützt IPv6-Adresspools. Sie können Pools erstellen, die entweder ausschließlich IPv4- oder IPv6-Adressen enthalten, oder einen Pool, der sowohl IPv4- als auch IPv6-Adressen enthält.

Mit der Datei ipf6.conf erstellen Sie Paketfilter-Regellisten für IPv6. Standardmäßig befindet sich die Konfigurationsdatei ipf6.conf in dem Verzeichnis /etc/ipf. Wie andere Konfigurationsdateien zur Paketfilterung wird die Datei ipf6.conf automatisch während des Bootens geladen, wenn sie sich im Verzeichnis /etc/ipf befindet. Sie können eine IPv6-Konfigurationsdatei auch in einem beliebigen anderen Verzeichnis speichern und dann manuell laden.


Hinweis –

Network Address Translation (NAT) unterstützt IPv6 nicht.


Nachdem Paketfilterregeln für IPv6 aufgestellt wurden, aktivieren Sie die IPv6-Paketfilterung, indem Sie die inet6-Version der Schnittstelle plumben (aktivieren).

Weitere Informationen zu IPv6 finden Sie in Kapitel 3Einführung in IPv6 (Überblick). Aufgaben im Zusammenhang mit der Aktivierung von Oracle Solaris IP Filter finden Sie in Kapitel 26Oracle Solaris IP Filter (Aufgaben).