Systemverwaltungshandbuch: IP Services

Allgemeine Tipps zur Fehlersuche bei Netzwerkproblemen

Das erste Anzeichen eines Problems in einem Netzwerk ist, wenn mit einem oder mehreren Hosts kein Datenaustausch durchgeführt werden kann. Wenn ein Host nach dem Hinzufügen zu einem Netzwerk nicht online geschaltet werden kann, könnte der Fehler in einer der Konfigurationsdateien liegen. Möglich wäre aber auch eine fehlerhafte Netzwerkschnittstellenkarte. Wenn ein einzelner Host unvermittelt ein Problem erzeugt, könnte die Netzwerkschnittstelle die Ursache sein. Können die Hosts in einem Netzwerk zwar untereinander, aber nicht mit anderen Netzwerken kommunizieren, ist vermutlich der Router die Fehlerursache. Möglich wäre auch, dass das Problem in dem anderen Netzwerk liegt.

Mit dem Befehl ifconfig können Sie Informationen zu den Netzwerkschnittstellen abrufen. Der Befehl netstat eignet sich zum Anzeigen von Routing-Tabellen und Protokollstatistiken. Auch Netzwerk-Diagnoseprogramme von Drittanbietern enthalten Tools zur Fehlersuche. Weitere Informationen finden Sie in der Dokumentation der Drittanbieter.

Weniger offensichtlich sind die Ursachen von Problemen, die zu einer Leistungsverschlechterung im Netzwerk führen. Mit Tools wie ping können Sie Probleme wie den Verlust von Paketen durch einen Host feststellen.

Durchführen allgemeiner Diagnoseprüfungen

Bei Problemen im Netzwerk können Sie verschiedene Softwareprüfungen durchführen, um allgemeine Software-bezogene Probleme zu diagnostizieren und zu korrigieren.

ProcedureSo führen Sie eine allgemeine Prüfung der Netzwerksoftware durch

  1. Nehmen Sie auf dem lokalen System die Rolle eines Netzwerkmanagers an, oder melden Sie sich als Superuser an.

    Rollen umfassen Autorisierungen und privilegierte Befehle. Weitere Informationen zu Rollen finden Sie unter Configuring RBAC (Task Map) in System Administration Guide: Security Services.

  2. Zeigen Sie die Netzwerkinformationen mit dem Befehl netstat an.

    Informationen zur Syntax des Befehls netstat finden Sie unter Überwachen des Netzwerkstatus mit dem Befehl netstat und in der Manpage netstat(1M).

  3. Überprüfen·Sie die hosts-Datenbank (und, unter Solaris 10 11/06 und früheren Releases, die ipnodes-Datenbank, wenn Sie IPv6 verwenden) um sicherzustellen, dass die Einträge korrekt und auf dem neuesten Stand sind.

    Informationen zur /etc/inet/hosts-Datenbank finden Sie unter hosts-Datenbank und in der Manpage hosts(4) Informationen zur /etc/inet/ipnodes-Datenbank finden Sie unter ipnodes-Datenbank und in der Manpage ipnodes(4).

  4. Wenn Sie das Reverse Address Resolution Protocol (RARP) ausführen, zeigen Sie die Ethernet-Adressen in der ethers-Datenbank an, um sicherzustellen, dass die Einträge korrekt und auf dem neuesten Stand sind.

  5. Versuchen Sie, mit dem Befehl telnet eine Verbindung zum lokalen Host herzustellen.

    Informationen zur Syntax des Befehls telnet finden Sie in der Manpage telnet(1).

  6. Stellen Sie sicher, dass der Netzwerk-Daemon inetd ausgeführt wird.

    # ps -ef | grep inetd

    Die folgende Ausgabe bestätigt, dass der inetd-Daemon ausgeführt wird:


    root 57 1 0 Apr 04 ? 3:19 /usr/sbin/inetd -s
  7. Falls IPv6 in Ihrem Netzwerk aktiviert ist, prüfen Sie, ob der IPv6-Daemon in.ndpd ausgeführt wird:


    # ps -ef | grep in.ndpd
    

    Die folgende Ausgabe bestätigt, dass der in.ndpd-Daemon ausgeführt wird:


    root 123  1 0  Oct 27 ?  0:03 /usr/lib/inet/in.ndpd