Die Verkehrssteuerung umfasst das Messen des Verkehrswerts für eine Klasse sowie das Freigeben der Pakete mit einer definierten Rate in das Netzwerk. Beim Planen einer Verkehrssteuerung definieren Sie die Parameter, die von den IPQoS-Metermodule verwendet werden sollen. Die Metermodule bestimmen die Rate, mit der Verkehr in das Netzwerk freigegeben wird. Eine Einführung in das Konzept der Metermodule finden Sie unter Meter (tokenmt und tswtclmt) – Übersicht.
Im folgenden Verfahren wird davon ausgegangen, dass Sie Filter und Selektoren bereits definiert haben. Dies wird unter So definieren Sie Filter in der QoS-Richtlinie beschrieben.
Ermitteln Sie die maximale Bandbreite Ihres Netzwerks.
Erstellen Sie eine Übersicht aller SLAs, die von Ihrem Netzwerk unterstützt werden. Identifizieren Sie die Kunden und den Servicetyp, der jedem Kunden garantiert ist.
Um eine bestimmte Serviceebene zu garantieren, müssen Sie die vom Kunden erzeugten bestimmten Verkehrsklassen messen.
Erstellen Sie eine Übersicht der Klassen, die Sie unter So definieren Sie die Klassen für Ihre QoS-Richtlinie erstellt haben.
Stellen Sie fest, ob weitere Klassen außer den SLAs zugewiesenen Klassen gemessen werden müssen.
Angenommen, das IPQoS-System führt eine Anwendung aus, die starken Datenverkehr erzeugt. Nachdem Sie den Verkehr der Anwendung klassifiziert haben, messen Sie die Datenströme, um die Rate zu steuern, mit der die Pakete des Datenflusses in das Netzwerk zurückkehren.
Nicht alle Klassen müssen gemessen werden. Beachten Sie dies beim Erstellen einer Übersicht Ihrer Klassen.
Ermitteln Sie, welche Filter in jeder Klasse den Datenverkehr auswählen, für den eine Verkehrssteuerung erforderlich ist. Dann passen Sie die Liste der Klassen an, für die eine Messung erforderlich ist.
Klassen mit mehreren Filtern erfordern eventuell nur Messungen für einen Filter. Angenommen, Sie definieren Filter für eingehenden und abgehenden Datenverkehr einer bestimmten Klasse. Dann stellen Sie fest, dass die Verkehrssteuerung nur für den Datenverkehr in eine Richtung erforderlich ist.
Wählen Sie ein Metermodul für jede Klasse, für die eine Verkehrssteuerung erforderlich ist.
Fügen Sie den Modulnamen zur Spalte für das Metermodul in Ihrer QoS-Planungstabelle hinzu.
Fügen Sie die Raten für jede zu messende Klasse in die Organisationstabelle ein.
Wenn Sie das Modul tokenmt verwenden, müssen Sie die folgenden Raten in Bit pro Sekunde definieren:
Committed Rate
Peak Rate
Wenn diese Raten ausreichen, um eine bestimmte Klasse zu messen, brauchen Sie nur die Committed Rate und in den Committed Burst für tokenmt definieren.
Falls erforderlich, können Sie auch die folgenden Raten definieren:
Committed Burst
Peak Burst
Eine vollständige Definition der tokenmt-Raten finden Sie unter Konfiguration von tokenmt als Two-Rate Meter. Ausführliche Informationen finden Sie auch in der Manpage tokenmt (7ipp).
Wenn Sie das Modul tswtclmt verwenden, müssen Sie die folgenden Raten in Bit pro Sekunde definieren.
Committed Rate
Peak Rate
Sie können auch die Fenstergröße in Millisekunden definieren. Diese Raten sind unter tswtclmt-Metermodul und in der Manpage twstclmt(7ipp) definiert.
Fügen Sie das Ergebnis der Datenverkehr-Konformität für den gemessenen Verkehr hinzu.
Das Ergebnis für beide Metermodule ist entweder grün, rot oder gelb. Fügen Sie Ihrer QoS-Organisationstabelle das Ergebnis für die Datenverkehr-Konformität hinzu, die für die von Ihnen definierten Raten gelten. Ergebnisse für die Metermodule sind unter Metermodul genauer beschrieben.
Sie müssen festlegen, welche Aktionen für Verkehr durchgeführt werden soll, der der Committed Rate entspricht bzw. nicht entspricht. Häufig, aber nicht immer, ist diese Aktion das Markieren des Paket-Headers mit einem Per-Hop-Behavior. Eine akzeptable Aktion für Verkehr auf grüner Ebene ist das Fortsetzen der Verarbeitung, solange die Verkehrswerte die Committed Rate nicht überschreiten. Eine andere Aktion wäre das Abwerfen von Paketen einer Klasse, wenn Datenflüsse die Peak Rate überschreiten.
In der folgenden Tabelle, die als Beispiel dient, sind die Meter-Einträge für eine Klasse mit E-Mail-Verkehr aufgeführt. Das Netzwerk, in dem sich das IPQoS-Systemen befindet, verfügt über eine gesamte Bandbreite von 100 Mbit/s oder 10000000 Bit pro Sekunde. Die QoS-Richtlinie weist der E-Mail-Klasse eine niedrige Priorität zu. Darüber hinaus erhält diese Klasse das Weiterleitungsverhalten „Beste Leistung“.
Klasse |
Priorität |
Filter |
Selektor |
Rate |
---|---|---|---|---|
|
8 |
mail_in |
daddr10.50.50.5 dport imap direction LOCAL_IN |
|
|
8 |
mail_out |
saddr10.50.50.5 sport imap direction LOCAL_OUT |
meter=tokenmt Committed Rate=5000000 Committed Burst =5000000 Peak Rate =10000000 Peak Burst=1000000 Prioritätsstufe grün=Verarbeitung fortsetzen Prioritätsstufe gelb=mit gelbem PHB markieren Prioritätsstufe rot=Abwerfen |
Informationen zum Definieren des Weiterleitungsverhaltens für Pakete, die zum Netzwerkstrom zurückkehren, finden Sie unter So planen Sie das Weiterleitungsverhalten.
Informationen zum Planen des Flow Accounting für bestimmte Arten von Datenverkehr finden Sie unter So planen Sie das Flow Accounting.
Informationen zum Hinzufügen weiterer Klassen zur QoS-Richtlinie finden Sie unter So definieren Sie die Klassen für Ihre QoS-Richtlinie.
Informationen zum Hinzufügen weiterer Filter zur QoS-Richtlinie finden Sie unter So definieren Sie Filter in der QoS-Richtlinie.
Informationen zum Definieren eines anderen Schemas zur Flusskontrolle finden Sie unter So planen Sie die Verkehrssteuerung.
Informationen zum Erstellen einer IPQoS-Konfigurationsdatei finden Sie unter So erstellen Sie eine IPQoS-Konfigurationsdatei und definieren Datenverkehrsklassen.