In diesem Kapitel werden Laufzeitprobleme beschrieben, die bekannte Probleme der Oracle Solaris 11 Express-Version darstellen.
In diesem Abschnitt finden Sie allgemeine Informationen zu Laufzeitproblemen in der Oracle Solaris 11 Express-Version.
Das Ausführen von Oracle Solaris-Verwaltungsaufgaben erfordert oft höhere Berechtigungen. Eine empfohlene Vorgehensweise besteht darin, Berechtigungen oder Rechte an bestimmte Benutzerkonten zu delegieren, anstatt für alle Verwaltungszwecke Root- oder Superuserzugriff zur Verfügung zu stellen.
Berücksichtigen Sie in dieser Oracle Solaris-Version die folgenden Methoden zur Ausführung von Verwaltungsaufgaben als berechtigter Benutzer:
Rollenbasierte Zugriffskontrolle - Einem speziellen Benutzerkonto, das als Rolle bezeichnet wird, kann ein Rechteprofil zugewiesen werden, um festzulegen, welche Aufgaben eine Rolle ausführen kann. Benutzer können nur die Rollen übernehmen, für die sie eine Berechtigung haben. In dieser Oracle Solaris-Version ist das Root-Konto standardmäßig als Rolle definiert. Das bedeutet, dass Sie gezielt bestimmen können, welche Benutzer dazu berechtigt sind, sich beim Root-Konto anzumelden. Nachdem ein berechtigter Benutzer zur Root-Rolle hinzugefügt wurde, verwenden Sie den su-Befehl und das Root-Passwort, um auf die Root-Berechtigungen zuzugreifen.
Der erste Benutzer, der während der Installation erstellt wurde, ist automatisch zur Übernahme dieser Root-Rolle berechtigt und wird zudem in der ersten sudoers-Datei abgelegt. Zusätzlich wird diesem Benutzer das Software-Installationsprofil gewährt, das Befehle wie pkg und beadm enthält. Für solche Befehle muss der Benutzer nicht die Root-Rolle übernehmen. Er kann stattdessen eine Subshell aufrufen. Beispielsweise können diese Befehle über pfsh aufgerufen werden. Es ist nicht mehr erforderlich, den pfexec-Befehl zu verwenden. Alternativ kann der Benutzer das grafische Äquivalent dieser Befehle ausführen, z. B. Package Manager. In diesem Fall muss der Benutzer das Root-Passwort bestätigen. Als Root-Passwort ist ursprünglich das gleiche Passwort wie das während der Installation für das Benutzerkonto erstellte festgelegt; das Root-Passwort ist jedoch bereits abgelaufen. Sie werden sofort aufgefordert, das Root-Passwort zurückzusetzen. Weitere Informationen zum abgelaufenen Passwort finden Sie unter Gksu meldet abgelaufenes Passwort nicht (6995127).
Verwenden von sudo-basierter Zugriffskontrolle - Sie vergeben Berechtigungen für Root-Funktionen, indem Sie eine /etc/sudoers-Datei mit dem visudo-Befehl erstellen und Einträge für alle berechtigten Benutzer durch folgende Syntax hinzufügen, die auf der Manpage sudoers.4 beschrieben wird. Die folgende Syntax gewährt dem Benutzer otto beispielsweise berechtigten Zugriff auf alle Befehle des Systems. Er muss jedoch sein Benutzerpasswort angeben:
otto ALL=(ALL) ALL |
Ein Benutzer, dem durch einen Eintrag in der Datei /etc/sudoers Verwaltungsrechte gewährt wurden, muss dann mit sudo einen Befehl ähnlich dem folgenden ausführen:
$ sudo pkg update |
Dieser Abschnitt beschreibt Systemverwaltungs-Bugs in der Oracle Solaris 11 Express-Version.
Nachdem Sie die Oracle Solaris 11 Express-Version auf einem iSCSI-Gerät für iSCSI-Boot installiert haben, funktioniert das System möglicherweise nicht korrekt. Möglicherweise können Sie sich nicht beim System anmelden.
Problemumgehung: Führen Sie vor dem Neustart die folgenden Schritte durch, um den svc:/network/physical:nwam-Dienst manuell zu deaktivieren und anschließend den svc:/network/physical:default-Dienst zu aktivieren.
In dieser Version befindet sich das Manifest default.xml des automatischen Installationsprogramms im Verzeichnis /var/ai/<port_number>/AI_data/default.xml und enthält den folgenden Abschnitt:
<service name="network/physical" version="1" type="service"> <instance name="nwam" enabled="true"/> <instance name="default" enabled="false"/> </service> |
Um die Port-Nummer im Verzeichnis /var/ai/<port_number>/AI_data/default.xml zu erhalten, geben Sie folgenden Befehl ein:
# installadm list -n <install_service> |
Um den NWAM-Dienst zu deaktivieren und den Standarddienst zu aktivieren, nehmen Sie die folgenden Änderungen am AI-Manifest default.xml vor:
Ändern Sie die Zeile <instance name="nwam" enabled="true"/> wie folgt:
<instance name="nwam" enabled="false"/> |
Ändern Sie die Zeile <instance name="default" enabled="false"/> wie folgt:
<instance name="default" enabled="true"/> |
Wenn Sie keine Berechtigung dazu haben, das Manifest auf dem Installationsserver zu konfigurieren, können Sie die folgende Problemumgehung auf dem Client-System verwenden. Verwenden Sie diese Problemumgehung vor dem ersten Neustart, nachdem Sie die aktuelle Version auf dem iSCSI-Gerät installiert haben.
Hängen Sie das iSCSI-Boot-Gerät ein.
# beadm mount solaris /a |
Ändern Sie die Datei /a/etc/svc/profile/sc_profile.xml durch Löschen der folgenden Zeilen:
<service name="network/physical" version="1" type="service"> <instance name="nwam" enabled="true"/> <instance name="default" enabled="false"/> </service> |
Hängen Sie das iSCSI-Gerät aus.
# beadm unmount solaris |
Starten Sie das System neu.
Die dumpadm-Konfiguration in dieser Version ist nicht für das Erfassen von Speicherabzügen beim Neustart nach Systemabsturz konfiguriert.
Problemumgehung: Verwenden Sie den dumpadm -y-Befehl, um Speicherabzüge beim Neustart zu aktivieren.
# dumpadm -y |
In diesem Abschnitt werden Desktop-Probleme in Verbindung mit der Oracle Solaris 11 Express-Version beschrieben.
Ein ISO-Abbild, das auf eine CD gebrannt wird, liefert möglicherweise kein bootfähiges Abbild. Bug Buddy erstellt möglicherweise einen Absturzbericht.
Problemumgehung: Ignorieren Sie den Absturzbericht.
Die Bildlaufleiste im oberen Teil des Hauptfensters in Thunderbird ist manchmal nicht vollständig sichtbar. Zudem können Sie die Bildlaufleiste möglicherweise nicht mit der linken Maustaste bewegen.
Problemumgehung: Wenden Sie eine der folgenden Lösungen an:
Verwenden Sie die mittlere Maustaste, um die Bildlaufleiste zu bewegen.
Ändern Sie das Thema.
Erstellen Sie eine Vollansicht der Bildlaufleiste. Gehen Sie wie folgt vor:
Öffnen Sie eine neue Registerkarte in Thunderbird.
Klicken Sie auf die neue Registerkarte.
Klicken Sie auf die ursprüngliche Registerkarte.
Wenn Sie eine Anwendung starten, die Root-Berechtigungen erfordert, werden Sie aufgefordert, Ihr Root-Passwort anzugeben. Wenn Ihr Root-Passwort abgelaufen ist, hat die Eingabe des abgelaufenen Passworts keine Wirkung und Sie können die Anwendung nicht starten. Es wird keine Fehlermeldung angezeigt.
Problemumgehung: Setzen Sie das Root-Passwort in einem Terminal-Fenster zurück, bevor Sie die Anwendung erneut starten.
Wenn Sie sich bei einer Desktop-Sitzung in der Sprachumgebung pt_BR.UTF-8 anmelden, zeigt der X-Bildschirmschoner möglicherweise entstellten Text.
Problemumgehung: Ignorieren Sie den entstellten Text.
In diesem Abschnitt werden Lokalisierungsprobleme beschrieben, die die Oracle Solaris 11 Express-Version betreffen.
Aufgrund der begrenzten Größe der Live-CD ist die japanische Schriftart "IPA Mincho" nicht auf der CD enthalten. Daher kann je nach verwendeter Schriftfamilie in Java-Anwendungen eine chinesische Schriftart für japanischen Text verwendet werden.
Problemumgehung: Installieren Sie die japanische Schriftart "IPA Mincho" wie folgt:
# pkg install system/font/truetype/ipafont-mincho |
Aufgrund der begrenzten Größe der Live-CD enthält die Live-CD jetzt nur eine UTF-8-Sprachumgebung pro Sprache. Für Spanisch ist beispielsweise nur die Sprachumgebung es_ES.UTF-8 locale (system/locale/es_es package) auf der Live-CD vorhanden. Die anderen UTF-8-Sprachumgebungen für Spanisch sind im pkg.oracle.com-Repository verfügbar.
Die folgenden Sprachumgebungen befinden sich auf der Live-CD (ihre lokalen Varianten sind im Repository verfügbar):
ar_EG de_DE el_GR en_US es_ES fr_FR it_IT nl_NL pt_BR ru_RU sr_RS zh_CN zh_TW |
Problemumgehung: Installieren Sie zusätzliche Sprachumgebungen aus dem Repository. Beispiel:
# pkg install system/locale/es |
In einigen Sprachumgebungen schlägt das Laden der Online-Hilfe für den Editor für Eingabemethoden-Einstellungen, iiim-properties, aufgrund eines XML-Parser-Fehlers fehl.
Problemumgehung : Führen Sie die folgenden Schritte durch:
Installieren Sie das data/docbook-Paket.
# pkg install data/docbook |
Führen Sie das folgende Skript manuell aus:
# /usr/share/sgml/docbook/docbook-catalog-install.sh |