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Systemverwaltungshandbuch: IP Services
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Dokument-Informationen

Vorwort

Teil I Einführung in die Systemverwaltung: IP Services

1.  Oracle Solaris TCP/IP-Protokollfamilie (Übersicht)

Teil II Administration von TCP/IP

2.  Planen Ihres TCP/IP-Netzwerks (Vorgehen)

3.  Einführung in IPv6 (Überblick)

4.  Planen eines IPv6-Netzwerks (Aufgaben)

5.  Konfiguration der TCP/IP-Netzwerkservices und IPv4-Adressierung (Aufgaben)

6.  Verwalten von Netzwerkschnittstellen (Aufgaben)

7.  Konfigurieren eines IPv6-Netzwerks (Vorgehen)

8.  Verwaltung eines TCP/IP-Netzwerks (Aufgaben)

9.  Fehlersuche bei Netzwerkproblemen (Aufgaben)

10.  TCP/IP und IPv4 im Detail (Referenz)

Neuerungen in diesem Kapitel

TCP/IP-Konfigurationsdateien

/etc/hostname.Schnittstelle-Datei

/etc/nodename-Datei

/etc/defaultdomain-Datei

/etc/defaultrouter-Datei

hosts-Datenbank

/etc/inet/hosts-Dateiformat

Ursprüngliche /etc/inet/hosts-Datei

So wirken sich Namen-Services auf die hosts-Datenbank aus

ipnodes-Datenbank

netmasks-Datenbank

Was versteht man unter Subnetting?

Erstellen der Netzwerkmaske für IPv4-Adressen

/etc/inet/netmasks-Datei

inetd Internet Services-Daemon

Netzwerkdatenbanken und die nsswitch.conf-Datei

Auswirkungen der Namen-Services auf Netzwerkdatenbanken

nsswitch.conf-Datei

Ändern der Datei nsswitch.conf

bootparams-Datenbank

Platzhaltereintrag für bootparams

ethers-Datenbank

Andere Netzwerkdatenbanken

networks-Datenbank

protocols-Datenbank

Services-Datenbank

Routing-Protokolle in Oracle Solaris

Routing Information Protocol (RIP)

ICMP Router Discovery (RDISC)-Protokoll

Netzwerkklassen

Klasse A-Netzwerknummern

Klasse B-Netzwerknummern

Klasse C-Netzwerknummern

11.  IPv6 im Detail (Referenz)

Teil III DHCP

12.  Einführung in DHCP (Übersicht)

13.  Planungen für den DHCP-Service (Aufgaben)

14.  Konfiguration des DHCP-Services (Aufgaben)

15.  Verwalten von DHCP (Aufgaben)

16.  Konfiguration und Verwaltung des DHCP-Clients

17.  DHCP-Fehlerbehebung (Referenz)

18.  DHCP - Befehle und Dateien (Referenz)

Teil IV IP-Sicherheit

19.  IP Security Architecture (Übersicht)

20.  Konfiguration von IPsec (Aufgaben)

21.  IP Security Architecture (Referenz)

22.  Internet Key Exchange (Übersicht)

23.  Konfiguration von IKE (Aufgaben)

24.  Internet Key Exchange (Referenz)

25.  IP Filter in Oracle Solaris (Übersicht)

26.  IP Filter (Aufgaben)

Teil V Mobile IP

27.  Mobile IP (Übersicht)

28.  Verwalten von Mobile IP (Aufgaben)

29.  Mobile IP-Dateien und Befehle (Referenz)

Teil VI IPMP

30.  Einführung in IPMP (Übersicht)

31.  Verwaltung von IPMP (Aufgaben)

Teil VII IP Quality of Service (IPQoS)

32.  Einführung in IPQoS (Übersicht)

33.  Planen eines IPQoS-konformen Netzwerks (Aufgaben)

34.  Erstellen der IPQoS-Konfigurationsdatei (Aufgaben)

35.  Starten und Verwalten des IPQoS (Aufgaben)

36.  Verwenden von Flow Accounting und Erfassen von Statistiken (Aufgaben)

37.  IPQoS im Detail (Referenz)

Glossar

Index

TCP/IP-Konfigurationsdateien

Jedes System im Netzwerk bezieht die TCP/IP-Konfigurationsinformationen aus den folgenden TCP/IP-Konfigurationsdateien und Netzwerkdatenbanken:

Diese Dateien werden während der Installation vom Oracle Solaris-Installationsprogramm angelegt. Sie können diese Dateien gemäß den Anweisungen in diesem Abschnitt auch manuell bearbeiten. Die Datenbanken hosts und netmasks sind zwei der Netzwerkdatenbanken, die von den Namen-Services in Oracle Solaris-Netzwerken eingelesen werden. Netzwerkdatenbanken und die nsswitch.conf-Datei beschreibt das Konzept der Netzwerkdatenbanken ausführlich. Wenn Sie unter Solaris 10 11/06 oder früheren Releases arbeiten, finden Sie Informationen zur ipnodes-Datei unter ipnodes-Datenbank.

/etc/hostname.Schnittstelle-Datei

Diese Datei definiert die physikalischen Netzwerkschnittstellen auf dem lokalen Host. Mindestens eine /etc/hostname.Schnittstelle-Datei sollte auf dem lokalen System vorhanden sein. Das Oracle Solaris-Installationsprogramm erstellt eine /etc/hostname.Schnittstelle-Datei für die erste während des Installationsprozesses erfasste Schnittstelle. Diese Schnittstelle hat in der Regel die niedrigste Gerätenummer, z. B. eri0, und wird als primäre Netzwerkschnittstelle bezeichnet. Erfasst das Installationsprogramm noch weitere Schnittstellen, können diese ebenfalls im Rahmen der Installation konfiguriert werden.


Hinweis - Wenn Sie alternative Hostname-Dateien für die gleiche Schnittstelle erstellen, müssen die alternativen Dateien ebenfalls dem Benennungsformathostname folgen.[0–9]*, wie z. B. hostname.qfe0.a123. Namen wiehostname.qfe0.bak oder hostname.qfe0.old sind ungültig und werden von Skripten beim Booten des Systems ignoriert.

Beachten Sie außerdem, dass eine angegebene Schnittstelle nur eine entsprechende Hostname-Datei haben darf. Wenn Sie eine alternative Hostname-Datei für eine Schnittstelle mit einem gültigen Dateinamen angeben, wie beispielsweise /etc/hostname.qfe und /etc/hostname.qfe.a123 , versuchen die Boot-Skripten, die Konfiguration durchzuführen, indem sie die Inhalte beider Hostname-Dateien referenzieren, woraus Fehler resultieren würden. Um diese Fehler zu vermeiden, geben Sie einen ungültigen Dateinamen für die Hostname-Datei an, die Sie in einer bestimmten Konfiguration nicht verwenden möchten.


Fügen Sie nach der Installation neue Netzwerkschnittstellen zu Ihrem System hinzu, wenn müssen Sie für diese Schnittstellen eine /etc/hostname.Schnittstelle-Datei erstellen. Dies wird unter So konfigurieren Sie eine physikalische Schnittstelle nach der Systeminstallation beschrieben. Damit Oracle Solaris die neue Netzwerkschnittstelle erkennt und verwendet, müssen Sie dem Gerätetreiber der Schnittstelle in das entsprechende Verzeichnis kopieren. Informationen zum geeigneten Schnittstellennamen und dem Gerätetreiber finden Sie in der Dokumentation der neuen Netzwerkschnittstelle.

Eine einfache /etc/hostname.Schnittstelle-Datei enthält nur einen Eintrag: den Hostnamen oder die IPv4-Adresse, der/die der Netzwerkschnittstelle zugeordnet ist. Die IPv4-Adresse kann im traditionellen getrennten dezimalen Format oder in der CIDR-Notation angegeben werden. Wenn Sie einen Hostnamen als Eintrag für die /etc/hostname.Schnittstelle-Datei verwenden, muss dieser Hostname auch in der /etc/inet/hosts-Datei vorhanden sein.

Angenommen, smc0 ist die primäre Netzwerkschnittstelle für ein System mit der Bezeichnung tenere. Die Datei /etc/hostname.smc0 kann entweder die IPv4-Adresse im getrennten dezimalen Format oder in der CIDR-Notation oder den Hostnamen tenere als Eintrag enthalten.


Hinweis - IPv6 verwendet die /etc/hostname6.Schnittstelle-Datei zur Definition von Netzwerkschnittstellen. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter IPv6-Schnittstellenkonfigurationsdatei.


/etc/nodename-Datei

Diese Datei sollte nur einen Eintrag enthalten: den Hostnamen des lokalen Systems. Bei dem System timbuktu würde die Datei /etc/nodename nur den Eintrag timbuktu enthalten.

/etc/defaultdomain-Datei

Diese Datei sollte nur einen Eintrag enthalten: den vollständig qualifizierten Namen der administrativen Domäne, zu der das Netzwerk des lokalen Hosts gehört. Sie können diesen Namen dem Oracle Solaris-Installationsprogramm bereitstellen oder die Datei zu einem späteren Zeitpunkt bearbeiten. Weitere Informationen zu Netzwerkdomänen finden Sie im Systemverwaltungshandbuch: Naming Services und Directory Services (DNS, NIS und LDAP).

/etc/defaultrouter-Datei

Diese Datei kann einen Eintrag für jeden Router enthalten, der direkt mit dem Netzwerk verbunden ist. Der Eintrag sollte der Name der Netzwerkschnittstelle sein, die als Router zwischen Netzwerken fungiert. Das Vorhandensein der /etc/defaultrouter-Datei kennzeichnet, dass das System zur Unterstützung des statischen Routings konfiguriert wurde.

hosts-Datenbank

Die hosts-Datenbank enthält die IPv4-Adressen und die Hostnamen der Systeme in Ihrem Netzwerk. Wenn Sie den Namen-Service NIS oder DNS oder den LDAP-Verzeichnisdienst verwenden, wird die hosts-Datenbank in einer Datenbank verwaltet, die für Host-Informationen ausgelegt ist. In einem Netzwerk, das NIS ausführt, wird die hosts-Datenbank beispielsweise in der hostsbyname-Datei verwaltet.

Wenn Sie lokale Dateien als Namen-Service verwenden, wird die Datenbank hosts in der Datei /etc/inet/hosts verwaltet. Diese Datei enthält die Hostnamen und die IPv4-Adressen der primären Netzwerkschnittstelle, andere Netzwerkschnittstellen, die an das System angehängt sind und alle sonstigen Netzwerkadressen, die das System prüfen muss.


Hinweis - Um die Kompatibilität mit BSD-basierten Betriebssystemen aufrechtzuerhalten, stellt die /etc/hosts-Datei eine symbolische Verknüpfung zur /etc/inet/hosts-Datei dar.


/etc/inet/hosts-Dateiformat

Die Datei /etc/inet/hosts verwendet die folgende allgemeine Syntax. Vollständige Informationen zur Syntax finden Sie auf der Manpage hosts(4).

IPv4-Adresse Hostname [Nicknamen] [#Kommentar]

IPv4-Adresse

Enthält die IPv4-Adresse jeder Schnittstelle, die der lokalen Host erkennen muss.

Host-Name

Enthält den Hostnamen, der dem System beim Setup zugewiesen wurde, sowie die Hostnamen, die zusätzlichen Netzwerkschnittstellen zugewiesen wurden und die dem lokalen Host bekannt sein müssen.

[Nickname]

Ein optionales Feld, das einen Nicknamen für den Host enthält.

[#Kommentar]

Ein optionales Feld für einen Kommentar.

Ursprüngliche /etc/inet/hosts-Datei

Wenn Sie das Oracle Solaris-Installationsprogramm auf einem System ausführen, konfiguriert das Programm eine ursprüngliche /etc/inet/hosts-Datei. Diese Datei enthält die Mindestanzahl an Einträgen, die für den lokalen Host erforderlich sind. Diese Einträge umfassen die Loopback-Adresse, die IPv4-Adresse des Hosts und den Hostnamen.

Angenommen, das Oracle Solaris-Installationsprogramm erstellt die folgende /etc/inet/hosts-Datei für das System tenere, das in Abbildung 5-1 vorgestellt wurde.

Beispiel 10-1 /etc/inet/hosts-Datei für das System tenere

127.0.0.1     localhost         loghost    #loopback address
192.168.200.3   tenere                      #host name
Loopback-Adresse

In Beispiel 10-1 ist die IPv4-Adresse 127.0.0.1 die Loopback-Adresse. Die Loopback-Adresse ist eine reservierte Netzwerkschnittstelle, die vom lokalen System für eine prozessinterne Konfiguration verwendet wird. Über diese Adresse kann der Host Pakete an sich selbst senden. Der Befehl ifconfig verwendet die Loopback-Adresse zur Konfiguration und zu Testzwecken. Dies wird unter Überwachen der Schnittstellenkonfiguration mit dem Befehl ifconfig beschrieben. Jedes System in einem TCP/IP-Netzwerk muss die IP-Adresse 127.0.0.1 als IPv4-Loopback auf dem lokalen Host verwenden.

Hostname

Die IPv4-Adresse 192.168.200.1 und der Name tenere sind die Adresse und der Hostname des lokalen Systems. Sie sind der primären Netzwerkschnittstelle des Systems zugeordnet.

Mehrere Netzwerkschnittstellen

Einige Systeme verfügen über mehrere Netzwerkschnittstellen, da es sich entweder um Router oder um Multihomed-Hosts handelt. Jede an ein System angehängte Netzwerkschnittstelle benötigt eine eigene IP-Adresse sowie einen zugewiesenen Namen. Sie müssen während der Installation eine primäre Netzwerkschnittstelle konfigurieren. Verfügt ein bestimmtes System während der Installation über mehrere Schnittstellen, fordert Sie das Oracle Solaris-Installationsprogramm auf, diese zusätzlichen Schnittstellen zu konfigurieren. Sie können diese zusätzlichen Schnittstellen entweder während der Installation oder zu einem späteren Zeitpunkt manuell konfigurieren.

Nach der Installation von Oracle Solaris können Sie zusätzliche Schnittstellen für einen Router oder einen Multihomed-Host konfigurieren, indem Sie die Schnittstelleninformationen einfach in die /etc/inet/hosts-Datei eingeben. Weitere Informationen zur Konfiguration von Routern und Multihomed-Hosts finden Sie unter Konfiguration eines IPv4-Routers und Konfiguration von Multihomed-Hosts.

Beispiel 10-2 zeigt die /etc/inet/hosts-Datei für das System timbuktu, das in Abbildung 5-1 vorgestellt wurde.

Beispiel 10-2 /etc/inet/hosts-Datei für das System timbuktu

127.0.0.1        localhost     loghost
192.168.200.70   timbuktu      #This is the local host name
192.168.201.10   timbuktu-201  #Interface to network 192.9.201

Mit diesen beiden Schnittstellen kann timbuktu die beiden Netzwerke 192.168.200 und 192.168.201 als Router miteinander verbinden.

So wirken sich Namen-Services auf die hosts-Datenbank aus

Die Namen-Services NIS und DNS und der LDAP-Verzeichnisdienst verwalten die Hostnamen und Adressen entweder auf einem oder auf mehreren Servern. Diese Server pflegen hosts-Datenbanken, in denen Informationen zu den Hosts und Routern (sofern anwendbar) im Netzwerk des Servers gespeichert sind. Weitere Informationen zu diesen Services finden Sie im Systemverwaltungshandbuch: Naming Services und Directory Services (DNS, NIS und LDAP).

Wenn lokale Dateien den Namen-Service bereitstellen

In einem Netzwerk, in dem lokale Dateien als Namen-Services dienen, verwenden Systeme im lokale Dateien-Modus ihre individuellen /etc/inet/hosts-Dateien, um Informationen zu den IPv4-Adressen und Hostnamen anderer Systeme im Netzwerk abzurufen. Aus diesem Grund müssen die /etc/inet/hosts-Dateien dieser Systeme Folgendes enthalten:

Abbildung 10-1 zeigt die /etc/inet/hosts-Datei für das System tenere. Dieses System wird im lokale Dateien-Modus ausgeführt. Beachten Sie, dass die Datei die IPv4-Adressen und Hostnamen jedes Systems im Netzwerk 192.9.200 enthält. Darüber hinaus enthält die Datei die IPv4-Adresse sowie den Schnittstellennamen timbuktu-201. Diese Schnittstelle verbindet das Netzwerk 192.9.200 mit dem Netzwerk 192.9.201.

Ein als Netzwerkclient konfiguriertes System verwendet die lokale Datei /etc/inet/hosts für seine Loopback- und die IPv4-Adresse.

Abbildung 10-1 /etc/inet/hosts-Datei für ein System, das im lokale Dateien-Modus ausgeführt wird

image:Zeigt, wie die hosts-Datei für ein System aussieht, das im lokale Dateien-Modus ausgeführt wird.

ipnodes-Datenbank


Hinweis - Die ipnodes-Datenbank ist in Releases nach Solaris 10 11/06 nicht mehr enthalten. In den nachfolgenden Releases sind die IPv6-Funktionen der ipnodes-Datenbank in die hosts-Datenbank eingeflossen.


Die /etc/inet/ipnodes-Datei nimmt sowohl IPv4 -als auch IPv6-Adressen auf. Die IPv4-Adressen können entweder im traditionellen getrennten dezimalen Format oder in der CIDR-Notation gespeichert werden. Diese Datei dient als eine lokale Datenbank, die Hostnamen mit den zugehörigen IPv4- und IPv6-Adressen verknüpft. Speichern Sie Hostnamen und deren Adressen nicht in statischen Dateien wie /etc/inet/ipnodes. Speichern Sie die IPv6-Adressen zu Testzwecken auf die gleiche Weise, wie IPv4-Adressen in /etc/inet/hosts gespeichert werden. Die ipnodes-Datei verwendet die gleichen Formatskonventionen wie die hosts-Datei. Weitere Informationen zur /etc/inet/hosts-Datei finden Sie unter hosts-Datenbank. Eine Beschreibung der ipnodes-Datei finden Sie auf der Manpage ipnodes(4).

IPv6-konforme Anwendungen verwenden die /etc/inet/ipnodes-Datenbank. Die bestehende /etc/hosts-Datenbank, in der nur IPv4-Adressen enthalten sind, bleibt gleich, um das Arbeiten mit vorhandenen Anwendungen zu vereinfachen. Wenn die ipnodes-Datenbank nicht existiert, verwenden IPv6-konforme Anwendungen die vorhandene hosts-Datenbank.


Hinweis - Wenn Sie Adressen hinzufügen müssen, fügen Sie die IPv4-Adressen der hosts- und der ipnodes-Datei hinzu. IPv6-Adressen werden nur der ipnodes-Datei hinzugefügt.


Beispiel 10-3 /etc/inet/ipnodes-Datei

Hostnamenadressen müssen nach dem Hostnamen gruppiert werden. Dies wird in dem folgenden Beispiel gezeigt.

#
# Internet IPv6 host table
# with both IPv4 and IPv6 addresses
#
::1     localhost
2001:db8:3b4c:114:a00:20ff:fe78:f37c   farsite.com farsite farsite-v6
fe80::a00:20ff:fe78:f37c     farsite-11.com farsitell
192.168.85.87                    farsite.com farsite farsite-v4
2001:db8:86c0:32:a00:20ff:fe87:9aba   nearsite.com nearsite nearsite-v6
fe80::a00:20ff:fe87:9aba     nearsite-11.com nearsitell
10.0.0.177                   nearsite.com nearsite nearsite-v4 loghost

netmasks-Datenbank

Die netmasks-Datenbank muss nur dann im Rahmen der Netzwerkkonfiguration bearbeitet werden, wenn Sie Teilnetze für Ihr Netzwerk eingerichtet haben. Die netmasks-Datenbank enthält eine Liste der Netzwerke und deren zugewiesenen Teilnetzmasken.


Hinweis - Wenn Sie Teilnetze erstellen, muss jedes neue Netzwerk ein separates physikalisches Netzwerk sein. Teilnetze können nicht in einem einzelnen physikalischen Netzwerk eingerichtet werden.


Was versteht man unter Subnetting?

Subnetting ist eine Methode zur Maximierung des eingeschränkten 32-Bit-IPv4-Adressraums, während gleichzeitig die Größe der Routing-Tabellen in einem großen Internetzwerk reduziert wird. Subnetting bietet bei allen Adressklassen eine Möglichkeit, einen Teil des Host-Adressraums so Netzwerkadressen zugeordnet wird, dass Sie mehr Netzwerke erhalten. Die Komponente des Host-Adressraums, der die neuen Netzwerkadressen zugeordnet werden, wird als Teilnetznummer bezeichnet.

Neben der effizienteren Nutzung des IPv4-Adressraums bietet das Subnetting verschiedene administrative Vorteile. Mit steigender Anzahl an Netzwerken wird das Routing sehr komplex. Ein kleines Unternehmen kann jedem lokalen Netzwerk z. B. eine Klasse-C-Nummer zuordnen. Wenn das Unternehmen wächst, wird die Verwaltung verschiedener Netzwerknummern immer komplizierter. Besser ist es, jeder wichtigen Abteilung in einem Unternehmen einige wenige Klasse-B-Netzwerknummern zuzuweisen. Beispielsweise können Sie ein Klasse-B-Netzwerk für die Technikabteilung, ein Klasse-B-Netzwerk für die Betriebsabteilung usw. zuweisen. Dann können Sie jedes Klasse-B-Netzwerk in weitere Netzwerke unterteilen und dabei die zusätzlichen Netzwerknummern nutzen, die durch das Subnetting erhalten werden. Diese Aufteilung reduziert auch die Routing-Informationen, die zwischen Routern übertragen werden müssen.

Erstellen der Netzwerkmaske für IPv4-Adressen

Im Rahmen des Subnetting-Prozesses müssen Sie eine im gesamten Netzwerk gültige Netzmaske auswählen. Die Netzmaske legt fest, wie viele und welche Bit im Host-Adressraum die Teilnetznummer darstellen und wie viele und welche Bit für die Hostnummer stehen. Sie erinnern sich, eine vollständige IPv4-Adresse besteht aus 32 Bit. Abhängig von der Adressklasse stehen bis zu 24 Bit oder nur 8 Bit für die Darstellung des Host-Adressraums zur Verfügung. Die Netzmaske wird in der netmasks-Datenbank angegeben.

Wenn Sie beabsichtigen, Teilnetze einzusetzen, müssen Sie Ihre Netzmaske vor der Konfiguration von TCP/IP festlegen. Möchten Sie das Betriebssystem im Rahmen der Netzwerkkonfiguration installieren, fordert das Oracle Solaris-Installationsprogramm die Netzmaske für Ihr Netzwerk an.

Wie unter Erstellen eines IPv4-Adressierungsschemas beschrieben, bestehen 32-Bit-IP-Adressen aus einer Netzwerk- und einer Hostkomponente. Die 32 Bit werden in 4 Byte unterteilt. Jedes Byte ist, abhängig von der Netzwerkklasse, entweder der Netzwerknummer oder der Hostnummer zugeordnet.

Bei einer Klasse-B-IPv4-Adresse sind die 2 Byte auf der linken Seite der Netzwerknummer und die 2 Byte auf der rechten Seite der Hostnummer zugeordnet. Bei der Klasse-B-IPv4-Adresse 172.16.10 können Sie die 2 Byte auf der rechten Seite Hosts zuweisen.

Wenn Sie das Subnetting implementieren, benötigen Sie einige Bit im Byte der Hostnummer für die Teilnetzadressen. Beispielsweise bietet ein 16-Bit-Host-Adressraum Adressen für 65.534 Hosts. Wenn Sie das dritte Byte für Teilnetzadressen und das vierte Byte für Hostadressen verwenden, können Sie bis zu 254 Netzwerke mit jeweils bis zu 254 Hosts adressieren.

Die Bit in den Hostadressen-Byte für Teilnetzadresse und die Bit für Hostadressen werden durch eine Teilnetzmaske festgelegt. Teilnetzmasken dienen zur Auswahl der Bit von beiden Byte für die Verwendung als Teilnetzadresse. Obwohl die Netzmaskenbit aufeinander folgend sein müssen, müssen sie nicht in Byte-Segmenten ausgerichtet sein.

Die Netzmaske kann mithilfe des bitweise logischen UND-Operators an einer IPv4-Adresse angewendet werden. Dieser Vorgang wählt die Positionen der Netzwerknummer und der Teilnetznummer in der Adresse.

Netzmasken können über ihre Binärdarstellung erklärt werden. Zur Binär-Dezimal-Umwandlung können Sie einen Taschenrechner verwenden. Die folgenden Beispiele zeigen sowohl die dezimalen als auch die binären Formen der Netzmaske.

Wenn die Netzmaske 255.255.255.0 an der IPv4-Adresse 172.16.41.101 angewendet wird, ist das Ergebnis die IPv4-Adresse 172.16.41.0.

172.16.41.101 & 255.255.255.0 = 172.16.41.0

In binärer Form läuft der Vorgang wie folgt ab:

10000001.10010000.00101001.01100101 (IPv4-Adresse)

AND-Vorgang mit

11111111.11111111.11111111.00000000 (Netzmaske)

Jetzt sucht das System nach der Netzwerknummer 172.16.41 anstatt nach der Netzwerknummer 172.16. Ist die Adresse 172.16.41 in Ihrem Netzwerk vorhanden, ist diese Adresse diejenige, die das System sucht und findet. Da Sie dem dritten Byte des IPv4-Adressraums bis zu 254 Werte zuweisen können, können Sie durch Subnetting Adressraum für 254 Netzwerke erstellen, während vorher nur eines verfügbar war.

Wenn Sie nur für zwei zusätzliche Netzwerke Adressraum bereitstellen, können Sie die folgende Teilnetzmaske verwenden:

255.255.192.0

Diese Netzmaske bietet das folgende Ergebnis:

11111111.11111111.1100000.00000000

Bei diesem Ergebnis verbleiben noch 14 Bit für Hostadressen. Da alle 0en und 1en reserviert sind, müssen mindestens zwei Bit für die Hostnummer reserviert werden.

/etc/inet/netmasks-Datei

Wenn Ihr Netzwerk NIS oder LDAP ausführt, pflegen die Server netmasks-Datenbanken für diese Namen-Services. Bei Netzwerken, die lokale Dateien als Namen-Service verwenden, werden diese Informationen in der /etc/inet/netmasks-Datei gepflegt.


Hinweis - Um die Kompatibilität mit BSD-basierten Betriebssystemen aufrechtzuerhalten , ist die /etc/netmasks-Datei eine symbolische Verknüpfung zur /etc/inet/netmasks-Datei.


Das folgende Beispiel zeigt die /etc/inet/netmasks-Datei für ein Klasse-B-Netzwerk.

Beispiel 10-4 /etc/inet/netmasks-Datei für ein Klasse-B-Netzwerk

 # The netmasks file associates Internet Protocol (IPv4) address
 # masks with IPv4 network numbers.
 #
 #     network-number    netmask
 #
 # Both the network-number and the netmasks are specified in
 # “decimal dot” notation, e.g:
 #
 #        128.32.0.0   255.255.255.0
 192.168.0.0  255.255.255.0

Wenn die Datei /etc/netmasks nicht vorhanden ist, muss sie mit einem Texteditor erstellt werden. Verwenden Sie die folgende Syntax:

network-number netmask-number

Ausführliche Informationen finden Sie auf der Manpage netmasks(4).

Beim Erstellen der Netzmaskennummern geben Sie die vom ISP oder der Internet Registry zugewiesene Netzwerknummer (nicht die Teilnetznummer) und die Netzmaskennummer in die /etc/inet/netmasks-Datei ein. Jede Teilnetzmaske muss auf einer separaten Zeile erscheinen.

Beispiel:

128.78.0.0        255.255.248.0

Sie können auch symbolische Namen für die Netzwerknummern in die /etc/inet/hosts-Datei eingeben. Dann verwenden Sie diese Netzwerknamen anstelle der Netzwerknummern als Parameter für Befehle.