Konfigurationshilfe für Standorte mit hoher Auslastung

Die folgende Liste enthält Empfehlungen zur Verbesserung der Leistung von FTP-Standorten.

1. Bei Standorten, die normalerweise mehrere gleichzeitige Verbindungen unterstützen, sollte der FTP-Server im eigenständigen Modus laufen (siehe Automatisches Starten des FTP-Servers).

2. Verwenden Sie vmstat und andere Systemdienstprogramme, um das Host-System des FTP-Servers zu überwachen. Wenn die Ressourcen des Systems knapp werden, beschränken Sie die Anzahl der gleichzeitigen Verbindungen (siehe So beschränken Sie Benutzeranmeldungen). Weitere Informationen zur Systemüberwachung finden Sie in Kapitel 13, Monitoring System Performance (Tasks) in System Administration Guide: Advanced Administration.

3. Wenn Sie ein Verbindungslimit einrichten, sollten Sie die limit-time - und timeout idle-Funktionen in der ftpaccess -Datei verwenden. Dadurch wird unterbunden, dass Benutzer Verbindungen belegen. Wenn Sie kein Verbindungslimit einrichten, geben Sie die Option -Q für in.ftpd an.

4. Wenn Sie keine FTP-An- und -Abmeldungsdatensätze in /var/adm/wtmpx benötigen, geben Sie die Option -W für in.ftpd an.

5. Um die Belastung des Systems zu verringern, das den FTP-Server hostet, erhöhen Sie die Transferpuffergrößen, indem Sie die recvbuf- und sendbuf -Funktionen in der ftpaccess-Datei verwenden. Wenn große Puffergrößen gewählt werden, kann es nötig sein, mithilfe der timeout data-Funktion in der ftpaccess -Datei das Zeitlimit für Datentransfers zu erhöhen.

6. Der FTP-Server liest Daten aus verschiedenen Datenbanken, darunter Daten von Hosts, Passworteinträgen, Gruppen und Services. Langsame Suchvorgänge führen zu bedeutenden Verzögerungen der Anmeldung beim FTP-Server. Darum sollte zunächst die files-Quelle in der nsswitch.conf-Datei konfiguriert werden, um die Suchzeiten zu minimieren. Weitere Informationen finden Sie auf der Manpage nsswitch.conf(4).

7. Der FTP-Server versucht standardmäßig, den Namen des Remote-Hosts zu finden. Dieser Vorgang kann langwierig sein und zu einer bedeutenden Verzögerung der Anmeldung führen. Dieser Suchvorgang kann mithilfe der rhostlookup -Funktion in der ftpaccess-Datei unterbunden werden. Beachten Sie jedoch Folgendes: Wenn keine Suche nach dem Namen des Remote-Hosts stattfindet, andere Funktionen in der ftpaccess-Datei verwendet werden und Übereinstimmung mit den Einträgen in der ftphosts-Datei besteht, wird nur die IP-Adresse des Remote-Hosts abgeglichen. Außerdem wird die IP-Adresse des Remote-Hosts in den Meldungen und anstelle des magischen Cookie (%R) verwendet. Eine Beschreibung der rhostlookup-Funktion finden Sie auf der Manpage ftpaccess(4).

8. Auch kann das Abrufen von Kontingentinformationen die Anmeldung beim FTP-Server stark verzögern. Aus diesem Grunde sollten Sie die quota-info-Funktion in der ftpaccess-Datei nur dann verwenden, wenn Sie die magischen Kontingent-Cookies verwenden. Eine Liste der magischen Kontingent-Cookies finden Sie auf der Manpage ftpaccess(4).