Internet- und Netzwerkeinstellungen festlegen

Dieser Abschnitt beschreibt die Internet- und Netzwerkkonfigurationen, die Sie festlegen können.

Netzwerk

In Oracle Solaris verwalten NCPs (Network Configuration Profiles) die Netzwerkkonfiguration des Systems. Nur jeweils ein NCP kann in einem System nacheinander aktiv sein. Oracle Solaris unterstützt zwei NCP-Typen: "reactive" und "fixed". Abhängig von dem jeweiligen Typ, bestimmt das aktive NCP, ob die Netzwerkkonfiguration des Systems "reactive" oder "fixed" ist.

Standardmäßig verwendet Oracle Solaris zur Vereinfachung der Netzwerkkonfiguration eine Funktion namens Reactive-Netzwerkkonfiguration (NWAM). Das Netzwerkeinstellungstool ermöglicht Ihnen das Konfigurieren dieser Funktion.

Die Reactive-Netzwerkkonfiguration vereinfacht die Basisnetzwerkkonfiguration, indem verdrahtete und drahtlose Netzwerke automatisch konfiguriert und verwaltet werden. NWAM ist für das Ethernet und drahtlose Konfigurationen gedacht und ermöglicht Ihnen, verschiedene Vernetzungsaufgaben auszuführen, beispielsweise das Herstellen einer Verbindung mit Ihrem verdrahteten oder drahtlosen Netzwerk beim Start und das Konfigurieren neuer verdrahteter oder Drahtlosnetzwerke. Die NWAM-Funktion vereinfacht zudem komplexe Netzwerkkonfigurationen wie eine systemübergreifende Netzwerkkonfiguration. Außerdem zeigt diese Funktion Informationsmeldungen zum aktuellen Status Ihrer Netzwerkverbindung und den Gesamtzustand Ihres Netzwerks an.

Weitere Funktionen:

Mehrere gleichzeitige Netzwerkverbindungen
Erkennung von Hot-Plug-Ereignissen
Netzwerkmodifizierer unterstützen beispielsweise VPN-Clientanwendungen (Virtual Private Network).

Die Netzwerkkonfiguration wird verwaltet, indem die entsprechenden Eigenschaftswerte in Form von Profilen gespeichert werden. NWAM bestimmt in Abhängigkeit von den aktuellen Netzwerkbedingungen, welches Profil zu einem bestimmten Zeitpunkt aktiv sein soll und aktiviert anschließend das Profil.

Es gibt zwei primäre Profiltypen: das "Netzwerkprofil", das zur Angabe der Konfiguration von einzelnen Netzwerkschnittstellen dient, und "Speicherorte", das zur Angabe von systemübergreifenden Netzwerkkonfigurationen dient. Die einzelnen Komponenten, aus denen das Netzwerkprofil besteht, werden als "Netzwerkverbindungen" bezeichnet. Sie können diese Anwendung verwenden, um beide Profiltypen zu konfigurieren und zu verwalten.

Weitere Informationen zur Benutzung von NWAM erhalten Sie unter Connecting Systems Using Reactive Network Configuration in Oracle Solaris 11.1 .

Netzwerk-Proxy

Die Netzwerk-Proxy-Einstellungen erlauben Ihnen einzustellen, wie sich Ihr System mit dem Internet verbindet.

Sie haben die Möglichkeit, den Oracle Solaris-Desktop mit einem Proxy-Server zu verbinden und die Details des Proxy-Servers anzugeben. Ein Proxy-Server ist ein Server, der Anforderungen an einen anderen Server abfängt und selbst bearbeitet, sofern er dazu in der Lage ist. Sie können den Domainnamen oder die IP-Adresse des Proxy-Servers eingeben. Ein Domainname ist eine eindeutige alphabetische Kennung für einen Computer in einem Netzwerk. Eine IP-Adresse ist eine eindeutige numerische Kennung für einen Computer in einem Netzwerk.

Seit es möglich ist, verschiedene Proxy-Konfigurationen an verschiedenen Orten zu nutzen, können Sie diese in den Netzwerk-Proxy-Einstellungen angeben. Sie können dann zwischen den verschiedenen Konfigurationen mittels der Auswahlliste "Location (Ort)" oben im Fenster wechseln. Wählen Sie "New location (Neuer Ort)", um eine Proxy-Konfiguration für einen neuen Ort zu erstellen. Orte können mit der Schaltfläche "Delete Location (Ort löschen)" unten im Fenster entfernt werden.

Die Proxy-Einstellungen des Netzwerks sind in der nachfolgenden Tabelle enthalten.

Tabelle 10-4 Netzwerk-Proxy-Einstellungen

Dialogfeldelement	Beschreibung
Direct internet connection (Direkte Verbindung zum Internet)	Wählen Sie diese Option aus, wenn Sie sich nicht über einen Proxy-Server mit dem Internet verbinden möchten.
Manual proxy configuration (Manuelle Proxy-Konfiguration)	Wählen Sie diese Option, wenn Sie sich über einen Proxy-Server mit dem Internet verbinden, und Sie diesen Proxy-Server per Hand konfigurieren möchten. HTTP proxy (HTTP-Proxy) – Der Domainname oder die IP-Adresse des Proxy-Servers, die für Anfragen an einen HTTP-Service verwendet werden sollen. Geben Sie die Portnummer des sicheren HTTP-Services auf dem Proxy-Server im Feld "Port" ein.If the HTTP proxy server requires authentication, click the Details button to enter your username and password. Secure HTTP proxy (Sicherer HTTP-Proxy) – Der Domainname oder die IP-Adresse des Proxy-Servers, die für Anfragen an einen sicheren HTTP-Service verwendet werden sollen. Geben Sie die Portnummer des sicheren HTTP-Services auf dem Proxy-Server im Feld "Port (Port)" ein. FTP proxy (FTP-Proxy) - Der Domainname oder die IP-Adresse des Proxy-Servers, die für Anfragen an einen FTP-Service verwendet werden sollen. Geben Sie die Portnummer für den FTP-Service auf dem Proxy-Server im Feld "Port (Port)" ein. Socks host (Rechnername des Socks-Proxy) – Der Domainname oder die IP-Adresse des Rechnernamens des Socks-Proxy. Geben Sie die Portnummer für das Socks-Protokoll auf dem Proxy-Server in das Feld "Port" ein.
Automatic proxy configuration (Automatische Proxy-Konfiguration)	Wählen Sie diese Option, wenn Sie sich über einen Proxy-Server mit dem Internet verbinden wollen, und wenn Sie möchten, dass dieser Proxy-Server automatisch konfiguriert wird. Die automatische Proxy-Konfiguration geschieht durch eine sogenannte PAC-Datei, die Ihr Browser von einem Webserver herunterladen kann. Falls Sie keine URL für eine PAC-Datei im Eintrag "Autoconfiguration URL" angeben, versucht Ihr Browser, diese Adresse automatisch zu ermitteln. "Autoconfiguration URL (URL für Auto-Konfiguration)" – Geben Sie die URL einer PAC-Datei ein, die die benötigten Informationen für die automatische Konfiguration des Proxy-Servers enthält.

Wenn Sie Rechner verwenden, die sich direkt ohne Proxy mit dem Internet verbinden sollen, dann fügen Sie sie der "Ignore Host List (Ignorierte Rechnerliste)" in der Registerkarte "Ignored Hosts (Ignorierte Rechner)" hinzu. Wenn Sie auf diese Rechner zugreifen, verbinden Sie sich direkt ohne Proxy-Server mit dem Internet.

Gemeinsame Desktopnutzung

Das Einstellungstool für die gemeinsame Desktopnutzung erlaubt Ihnen, eine Oracle Solaris-Desktopsitzung mit mehreren Benutzern zu teilen sowie die Einstellungen für das Teilen von Sitzungen anzupassen.

Die nachfolgende Tabelle enthält die Einstellungen für die gemeinsame Nutzung von Sitzungen, die Sie festlegen können. Diese Einstellungen haben direkten Einfluss auf den Sicherheitsstatus Ihres Systems.

Tabelle 10-5 Einstellungen für das Teilen von Sitzungen

Dialogfeldelement	Beschreibung
"Allow other users to view your desktop (Anderen Benutzern erlauben, Ihren Desktop zu betrachten)"	Wählen Sie diese Option, wenn Sie entfernten Benutzern erlauben möchten, Ihre Sitzung anzuzeigen. Alle Tastatureingaben, Mausaktionen und mittels der Zwischenablage des entfernten Benutzers ausgeführten Vorgänge werden dabei ignoriert.
"Allow other users to control your desktop (Anderen Benutzern erlauben, Ihren Desktop zu steuern)"	Wählen Sie diese Option, um anderen zu ermöglichen, auf Ihre Sitzung von einem entfernten Ort aus zuzugreifen.
Sicherheit	Bestimmt die Sicherheitsmethoden, wenn ein Benutzer versucht, Ihre Sitzung anzuzeigen oder zu steuern: "You must confirm each access to this machine (Jeder Zugriff auf diesen Rechner muss bestätigt werden)" – Zeigt einen Bestätigungsdialog an, wenn ein Benutzer versucht, eine Verbindung zu Ihrem Desktop herzustellen. Wählen Sie diese Option ab, wenn Sie eine Remote-Verbindung zu Ihrem eigenen Desktop herstellen möchten. "Require the user to enter this password (Der Benutzer muss folgendes Passwort eingeben)" – Gibt an, dass von einem entfernten Benutzer ein Passwort angegeben werden muss, damit dieser auf Ihren Desktop zugreifen kann. Sie müssen ein Passwort für Ihren Desktop festlegen. "Configure network automatically to accept connections (Netzwerkeinstellungen so ändern, dass Verbindungen akzeptiert werden)" – Ermöglicht es Benutzern, über das Internet auf Ihren Desktop zuzugreifen. Wenn diese Option nicht ausgewählt wird, können Benutzer nur über das lokale Netzwerk auf Ihren Desktop zugreifen.
Notification Area (Benachrichtigungsfeld)	Bestimmt, wann ein Symbol für "Entfernte Desktops" im Benachrichtigungsfeld des Desktoppanels angezeigt werden soll: "Always display an icon (Symbol immer anzeigen)" – Zeigt immer dann ein Symbol an, wenn Ihr Desktop zum Teilen bereit steht. Dies gilt auch, wenn keine entfernten Benutzer verbunden sind. "Only display an icon when there is somebody connected (Nur dann ein Symbol anzeigen, wenn jemand verbunden ist)" – Zeigt nur dann ein Symbol an, wenn entfernte Benutzer mit Ihrem Desktop verbunden sind. "Never display an icon (Symbol nie anzeigen)" – Es wird selbst dann kein Symbol angezeigt, wenn ein oder mehrere entfernte Benutzer verbunden sind.

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	Desktopbenutzerhandbuch zu Oracle Solaris 11.1 Oracle Solaris 11.1 Information Library (Deutsch)