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Oracle Solaris 10 1/13 Installationshandbuch: Flash-Archive (Erstellung und Installation)     Oracle Solaris 10 1/13 Information Library (Deutsch)
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Dokumentinformationen

Vorwort

1.  Flash-Archiv-Übersicht

2.  Flash-Archiv-Planung

3.  Erstellen von Flash-Archiv (Aufgaben)

Erstellen eines Flash-Archiv (Übersicht der Schritte)

Installation des Mastersystems

Erstellen von Anpassungsskripten

Erstellen eines Precreation-Skripts

Erzeugen eines benutzerdefinierten Archivteils per Precreation-Skript

Erstellen eines Postdeployment-Skripts

Erstellen eines Reboot-Skripts

Erstellen von Flash-Archiv

So erstellen Sie ein Flash-Archiv bei einer Neuinstallation

Erstellen von Flash-Archiv (Beispiele)

Beispiele für das Erstellen von Flash-Archiv

Beispiele für das Erstellen von Flash-Archiv und das Anpassen von Dateien

Erstellen eines Flash-Archiv-Differenzarchivs mit einem aktualisierten Master-Abbild

So erstellen Sie ein Flash-Archiv-Differenzarchiv mit einem aktualisierten Master-Abbild

So erstellen Sie mit Live Upgrade ein Flash-Archiv-Differenzarchiv

4.  Installieren und Verwalten von Flash-Archiv (Aufgaben)

5.  Erstellen und Verwenden eines Abbilds für die Wiederherstellung nach einem Datenverlust

6.  Flash-Archiv (Referenz)

Glossar

Index

Erstellen von Flash-Archiv

Mit einer Erstinstallation können Sie ein Archiv erstellen, das alle Dateien auf einem Klonsystem überschreibt, oder Sie können ein Differenzarchiv anlegen, das nur die angegebenen Änderungen überschreibt. Einen Überblick über Differenzarchive finden Sie in Planung der Flash-Archiv-Differenzarchiverstellung für eine Aktualisierung.


Achtung

Achtung - Wenn bereits eine nicht-globale Zone installiert ist, kann ein Flash-Archiv nicht korrekt angelegt werden. Die Flash-Archivfunktion ist nicht mit der Solaris Zones-Partitionierungstechnologie kompatibel. Wenn Sie ein Flash-Archiv erstellen, wird dieses Archiv nicht korrekt installiert, wenn es unter den folgenden Bedingungen bereitgestellt wird:

  • Das Archiv wird in einer nicht-globalen Zone erstellt.

  • Das Archiv wird in einer globalen Zone erstellt, in der nicht-globale Zonen installiert sind.


So erstellen Sie ein Flash-Archiv bei einer Neuinstallation

Nach der Installation des Master-Systems legen Sie ein Flash-Archiv an, das Sie für die Installation anderer Systeme verwenden.

  1. Melden Sie sich als Superuser an oder nehmen Sie eine entsprechende Rolle an.

    Rollen umfassen Autorisierungen und privilegierte Befehle. Weitere Informationen zu Rollen finden Sie unter Configuring RBAC (Task Map) in System Administration Guide: Security Services.

  2. Booten Sie das Mastersystem und lassen Sie es in einem möglichst inaktiven Zustand laufen.

    Versetzen Sie das System nach Möglichkeit in den Einzelbenutzermodus. Wenn das nicht möglich ist, fahren Sie alle Anwendungen, die archiviert werden sollen, sowie alle Anwendungen, die die Betriebssystemressourcen stark beanspruchen, herunter.

    Sie können ein Flash-Archiv erstellen, während das Master-System im Mehrbenutzer- oder Einzelbenutzermodus läuft oder von einer der folgenden Quellen gebootet wird.

    • Der Oracle Solaris Operating System-DVD.


      Hinweis - Ab Oracle Solaris 10 9/10 wird nur eine DVD bereitgestellt. Oracle Solaris-Software-CDs werden nicht mehr bereitgestellt.


    • Der Oracle Solaris-Software - 1 -CD

    • Einem Abbild der Oracle Solaris-Software-CD. Wenn Sie CDs verwenden, kann das Abbild bei Bedarf auch die Oracle Solaris Languages CDs enthalten.

  3. Legen Sie das Archiv mit dem Befehl flarcreate an.
    # flarcreate -n name options path/filename
    name

    Der Name, den Sie dem Archiv geben. Der Name, den Sie angeben, ist der Wert des Schlüsselworts content_name.

    Optionen

    Eine Beschreibung der Optionen finden Sie unter flar-Befehl.

    path

    Der Pfad zu dem Verzeichnis, in dem die Archivdatei gespeichert werden soll. Wenn Sie keinen Pfad angeben, speichert flarcreate die Archivdatei im aktuellen Verzeichnis.

    filename

    Der Name der Archivdatei.

    • Wenn das Archiv erfolgreich angelegt wird, gibt der Befehl flarcreate den Exit-Code 0 zurück.

    • Wenn das Anlegen des Archivs fehlschlägt, gibt der Befehl flarcreate einen Exit-Code ungleich 0 zurück.

  4. Stellen Sie eine Kopie des Archivs her und speichern Sie sie.

    Die Kopie können Sie künftig zum Aktualisieren eines Klonsystems mit einem Differenzarchiv verwenden.

Erstellen von Flash-Archiv (Beispiele)

Dateisysteme lassen sich entweder exakt kopieren oder durch Ausschluss einiger Verzeichnisse oder Dateien anpassen. Hierzu liefern verschiedene Optionen dasselbe Ergebnis. Verwenden Sie die für Ihre Umgebung am besten geeigneten Optionen.

Die Dateisysteme in den folgenden Beispielen wurden zugunsten einer besseren Verständlichkeit stark vereinfacht. Anstelle von Dateisystemnamen wie /var , /usr und /opt heißt die Dateistruktur des Mastersystems in diesen Beispielen:

/aaa/bbb/ccc/ddd
/aaa/bbb/fff
/aaa/eee
/ggg

Achtung

Achtung - Wenden Sie die flarcreate-Optionen zum Ausschließen von Dateien vorsichtig an. Wenn Sie bestimmte Verzeichnisse ausschließen, können andere, wie beispielsweise Systemkonfigurationsdateien, unbemerkt im Archiv zurückbleiben. Das System wird dadurch unsauber, und die Installation funktioniert möglicherweise nicht. Das Ausschließen von Verzeichnissen und Dateien eignet sich am besten für Daten, die problemlos entfernt werden können, ohne das System zu beeinträchtigen, wie z. B. große Datendateien.


Beispiele für das Erstellen von Flash-Archiv

Beispiel 3-6 Erstellen eines Duplikatarchivs

Das Archiv in diesem Beispiel heißt archive1. Es wird eine exakte Kopie dieses Archivs vom Mastersystem angelegt und diese wird komprimiert. Das Archiv ist ein genaues Duplikat des Mastersystems und wird in archive1.flar gespeichert.

# flarcreate -n archive1 -c archive1.flar

So prüfen Sie die Dateistruktur des Archivs:

# flar info -l archive1.flarlost+found
export
export/home
export/home/lost+found
var
var/sadm
var/sadm/install
var/sadm/install/admin
var/sadm/install/admin/default
var/sadm/install/logs
var/sadm/install/contents
var/sadm/install/.lockfile
var/sadm/install/.pkg.lock
var/sadm/pkg
var/sadm/pkg/sunwocfd
var/sadm/pkg/sunwocfd/install
var/sadm/pkg/sunwocfd/install/copyright
var/sadm/pkg/sunwocfd/save
var/sadm/pkg/sunwocfd/save/pspool
var/sadm/pkg/sunwocfd/save/pspool/SUNWocfd
.....
.....
    usr/bin/sparcv7
usr/bin/sparcv7/savecore
usr/bin/sparcv7/gcore
....
....
usr/lib/diff3prog
usr/lib/madv.so.1
usr/lib/mpss.so.1
usr/lib/cpu
usr/lib/cpu/sparcv8plus
....
....
devices/pseudo/udp6@0:udp6
devices/pseudo/udp@0:udp
devices/pseudo/tcp@0:tcp
devices/pseudo/iwscn@0:iwscn
devices/pseudo/wc@0:wscons
devices/pseudo/tcp6@0:tcp6
devices/pseudo/sctp6@0:sctp6
var/fm/fmd/ckpt
var/fm/fmd/rsrc
kernel/drv/st.conf
kernel/drv/st.conf
kernel/drv/st.conf
kernel/drv/st.conf
#

Beispiel 3-7 Erstellen eines Archivs, das große Dateien enthält

In diesem Beispiel sind einige Dateien größer als 4 GB. Das Standardprogramm zur Archivierung, cpio, kann diese großen Dateien nicht verarbeiten. Die Kopiermethode -L pax wird verwendet, um ein Archiv zu erstellen, das einzelne große Dateien enthalten kann. Das Archiv heißt archive1. Es wird eine exakte Kopie dieses Archivs vom Mastersystem angelegt und diese wird komprimiert. Das Archiv ist ein genaues Duplikat des Mastersystems und wird in archive1.flar gespeichert.

# flarcreate -l pax -n archive1 -c archive1.flar

Zur Prüfung der Dateistruktur des Archivs geben Sie folgenden Befehl ein:

# flar info -l archive1.flar
aaa
aaa/bbb
aaa/bbb/ccc
aaa/bbb/ccc/ddd
aaa/bbb/fff
aaa/eee
aaa/eee
ggg

Beispiel 3-8 Erstellen eines Archivs von einem alternativen Root-Dateisystem (/)

Das Archiv in diesem Beispiel heißt archive4. Es wird eine exakte Kopie dieses Archivs vom Mastersystem angelegt und diese wird komprimiert. Das Archiv ist ein genaues Duplikat des Mastersystems und wird in archive4.flar gespeichert. Die Option -R gibt an, dass ein Archiv aus einem anderen Verzeichnisbaum angelegt werden soll.

# flarcreate -n archive4 -c -R /x/yy/zz archive4.flar

Beispiel 3-9 Erstellen eines Archivs und Hinzufügen einer Beschreibung

Das Archiv in diesem Beispiel heißt archive3. Es wird eine exakte Kopie dieses Archivs vom Mastersystem angelegt und diese wird komprimiert. Mithilfe von Optionen können Sie Beschreibungen in den Archiv-ID-Teil hinzufügen, an welchen sich das Archiv später leichter erkennen lässt. Informationen zu Schlüsselwörtern, zulässigen Werten und Formaten finden Sie unter Schlüsselwörter für Flash-Archiv.

# flarcreate -n archive3 -i 20000131221409 -m pumbaa \
 -e "Solaris 8 Print Server" -a "Mighty Matt" -U "Internal Finance" \
 -T server archive3.flar 

Wenn das Archiv fertig erstellt ist, können Sie auf den Archiv-ID-Teil mit der ausführlichen Beschreibung zugreifen. Im folgenden Beispiel wird ein Archiv-ID-Teil dargestellt.

section_begin=identification
            files_archived_method=cpio
            files_compressed_method=compress
            files_archived_size=259323342
            files_unarchived_size=591238111
            creation_date=20000131221409
            creation_master=pumbaa
            content_name=Finance Print Server
            content_type=server
            content_description=Solaris 8 Print Server
            content_author=Mighty Matt
            content_architectures=sun4u
            creation_node=pumbaa
            creation_hardware_class=sun4u
            creation_platform=SUNW,Sun-Fire
            creation_processor=sparc
            creation_release=5.9
            creation_os_name=SunOS
            creation_os_version=s81_49
            x-department=Internal Finance

Beispiele für das Erstellen von Flash-Archiv und das Anpassen von Dateien

Beispiel 3-10 Ausschließen und Einbeziehen von Dateien und Verzeichnissen

In diesem Beispiel heißt das Archiv archive2. Es stellt eine nicht exakte Kopie des Mastersystems dar. Der Inhalt unter dem Verzeichnis /aaa ist ausgeschlossen, der Inhalt von /aaa/bbb/ccc hingegen wird beibehalten.

# flarcreate -n archive2 -x /aaa -y /aaa/bbb/ccc  archive2.flar

Zum Kontrollieren der Dateistruktur des Archivs geben Sie folgenden Befehl ein. Die ausgeschlossenen Verzeichnisse, die kopierte Dateien enthalten, werden, sofern die wiederhergestellten Dateien Daten enthalten, angezeigt.

# flar info -l aaa
aaa
aaa/bbb/ccc
aaa/bbb/ccc/ddd
aaa/bbb
ggg

Beispiel 3-11 Ausschließen und Einbeziehen von Dateien und Verzeichnissen mit Listen

In diesem Beispiel heißt das Archiv archive5. Es stellt eine nicht exakte Kopie des Mastersystems dar.

Die exclude-Datei enthält die folgende Liste:

/aaa

Die include-Datei enthält die folgende Liste:

/aaa/bbb/ccc

Der Inhalt unter dem Verzeichnis /aaa ist ausgeschlossen, der Inhalt von /aaa/bbb/ccc hingegen wird beibehalten.

# flarcreate -n archive5 -X exclude -f include  archive5.flar

Zur Prüfung der Dateistruktur des Archivs geben Sie folgenden Befehl ein: Die ausgeschlossenen Verzeichnisse, die kopierte Dateien enthalten, werden, sofern die wiederhergestellten Dateien Daten enthalten, angezeigt.

# flar info -l archive5.flar
aaa
aaa/bbb/ccc
aaa/bbb/ccc/ddd
aaa/bbb
ggg

Beispiel 3-12 Ausschließen ausgewählter Dateien und Verzeichnisse mit Listen und Wiederherstellen eines Verzeichnisses

Sie können die Optionen -x, -y, -X und - f miteinander kombinieren. In diesem Beispiel werden die Optionen -X und -y zusammen verwendet. Das Archiv heißt archive5. Es stellt eine nicht exakte Kopie des Mastersystems dar.

Die exclude-Datei enthält die folgende Liste:

/aaa

Die Option -Y stellt das Verzeichnis /aaa/bbb/ccc wieder her. Der folgende Befehl stellt das Archiv her:

# flarcreate -n archive5 -X exclude -y /aaa/bbb/ccc  archive5.flar

Zum Kontrollieren der Dateistruktur des Archivs geben Sie folgenden Befehl ein. Die ausgeschlossenen Verzeichnisse, die kopierte Dateien enthalten, werden, sofern die wiederhergestellten Dateien Daten enthalten, angezeigt.

# flar info -l archive5.flar
aaa
aaa/bbb
aaa/bbb/ccc
aaa/bbb/ccc/ddd
ggg

Beispiel 3-13 Ausschluss und Berücksichtigung ausgewählter Dateien und Verzeichnisse mithilfe von Listen und der Option -z

In diesem Beispiel heißt das Archiv archive3. Es stellt eine nicht exakte Kopie des Mastersystems dar. Die auszuwählenden Dateien und Verzeichnisse sind in der Datei filter1 enthalten. Innerhalb der Dateien sind die Verzeichnisse zur Angabe der auszuschließenden und wiederherzustellenden Dateien durch ein Minus- (-) bzw. ein Pluszeichen (+) gekennzeichnet. In diesem Beispiel ist das Verzeichnis /aaa mit einem Minuszeichen zum Ausschließen und das Unterverzeichnis /aaa/bbb/ccc mit einem Pluszeichen zum Berücksichtigen gekennzeichnet. Die Datei filter1 enthält die folgende Liste:

- /aaa
+ /aaa/bbb/ccc

Der folgende Befehl stellt das Archiv her:

# flarcreate -n archive3 -z filter1 archive3.flar 

Zum Kontrollieren der Dateistruktur des Archivs geben Sie folgenden Befehl ein. Die ausgeschlossenen Verzeichnisse, die kopierte Dateien enthalten, werden, sofern die wiederhergestellten Dateien Daten enthalten, angezeigt.

# flar info -l archive3.flar
aaa
aaa/bbb
aaa/bbb/ccc
aaa/bbb/ccc/ddd
ggg

Erstellen eines Flash-Archiv-Differenzarchivs mit einem aktualisierten Master-Abbild

Voraussetzung für die Erstellung eines Differenzarchivs sind die zwei miteinander zu vergleichenden Abbilder: das unveränderte Master-Abbild und ein aktualisiertes Master-Abbild. Bei ersterem handelt es sich um das Original-Master-Abbild, an dem keine Änderungen vorgenommen wurden. Dieses Abbild wurde gespeichert und es muss darauf zugegriffen werden. Das zweite Abbild ist das gleiche Master-Abbild, das aber um geringe Änderungen aktualisiert wurde. Root (/) ist das Standarddateisystem für das neue Abbild; falls es aber an einer anderen Stelle gespeichert wurde, kann darauf zugegriffen werden. Wenn Sie diese beiden Abbilder vorliegen haben, können Sie das Differenzarchiv herstellen, das nur die Unterschiede zwischen beiden enthält. Das Differenzarchiv kann anschließend auf Klonsystemen installiert werden, die zuvor mit dem unveränderten Master-Abbild eingerichtet wurden.

So erstellen Sie ein Flash-Archiv-Differenzarchiv mit einem aktualisierten Master-Abbild

Bevor Sie beginnen

Halten Sie zum anschließenden Einhängen eine vor Änderungen geschützte Kopie des unveränderten Master-Abbilds bereit.

  1. Bereiten Sie das Mastersystem mit den Änderungen vor. Auf dem Master-System muss eine Kopie des Originalarchivs ausgeführt werden.
  2. Falls erforderlich, nehmen Sie an dem unveränderten Master-Abbild beliebige der folgenden Änderungen vor:
    • Löschen von Packages

    • Hinzufügen von Packages oder Patches

    • Ändern von Konfigurationsdateien.

    • Hinzufügen von Unterstützung für Peripheriegeräte auf den Klonsystemen.

  3. (Optional) Erstellen von benutzerdefinierten Skripten.

    Schlagen Sie hierzu unter Erstellen von Anpassungsskripten nach.

  4. Melden Sie sich als Superuser an oder nehmen Sie eine entsprechende Rolle an.

    Rollen umfassen Autorisierungen und privilegierte Befehle. Weitere Informationen zu Rollen finden Sie unter Configuring RBAC (Task Map) in System Administration Guide: Security Services.

  5. Stellen Sie das unveränderte Master-Abbild in einen Einhängepunkt.

    Wenn das unveränderte Master-Abbild in einer inaktiven Boot-Umgebung gespeichert ist, rufen Sie es mit dem Befehl lumount ab.

    # lumount BE-name mountpoint
    BE-name

    Name der Boot-Umgebung, in der das unveränderte Master-Abbild gespeichert ist

    mountpoint

    Root-Dateisystem (/), in dem das Abbild gespeichert ist

    In nachfolgendem Beispiel heißt die inaktive Boot-Umgebung Master1_unverändert. Der Einhängepunkt ist das Verzeichnis /a auf dem Mastersystem.

    # lumount  unchanged_master1 /a

    Ist das Abbild auf einem Klon gespeichert, hängen Sie das Klonsystem per NFS ein.

    1. Geben Sie auf dem Mastersystem das Root-Dateisystem (/) des Klons frei, und geben Sie dem Master root-Berechtigung für das Klonsystem.
      # share -F nfs -o rw,root=master-system "/"

      master-system ist der Name des Master-Systems.

    2. Hängen Sie auf dem Mastersystem das Klonsystem ein.
      # mount -F nfs clone-system:/ master-dir
      clone-system

      Name des einzuhängenden Systems

      master-dir

      Verzeichnis, in dem das unveränderte Master-Abbild gespeichert ist

    Haben Sie das Abbild zuvor mit dem Befehl ufsdump gespeichert, dann rufen Sie mit ufsrestore eine Kopie davon ab. Informationen zur Verwendung dieser Befehle finden Sie in Kapitel 23, UFS Backup and Restore Commands (Reference) in System Administration Guide: Devices and File Systems.

  6. Erzeugen Sie das Differenzarchiv.
    # flarcreate -n archive-name -A unchanged-master-image-dir \
      options path/filename
    archive-name

    Der Name, den Sie dem Archiv geben. Der archive-name, den Sie angeben, ist der Wert des Schlüsselworts content_name. Der Name ist im ID-Teil des Archivs aufgeführt.

    -A unchanged-master-image-dir

    Erzeugt ein Differenzarchiv durch Vergleich eines neuen Systemabbilds mit dem durch das Argument unchanged-master-image-dir angegebenen Abbild. Das neue Systemabbild ist standardmäßig Root (/). Diese Standardeinstellung können Sie mit der Option -R ändern. unchanged-master-image-dir ist das Verzeichnis, in dem das unveränderte Systemabbild gespeichert oder per UFS, NFS bzw. lumount eingehängt ist.

    Mit den Optionen für die Inhaltsauswahl können Sie einzelne Dateien berücksichtigen oder ausschließen. Eine Liste der Optionen finden Sie unter flar-Befehl.

    Optionen

    Eine Beschreibung der Optionen finden Sie unter flar-Befehl.

    path

    Der Pfad zu dem Verzeichnis, in dem die Archivdatei gespeichert werden soll. Wenn Sie keinen Pfad angeben, speichert flarcreate die Archivdatei im aktuellen Verzeichnis.

    filename

    Der Name der Archivdatei.

    • Wenn das Differenzarchiv erfolgreich angelegt wird, gibt der Befehl flarcreate den Exit-Code 0 zurück.

    • Wenn das Anlegen des Differenzarchivs fehlschlägt, gibt der Befehl flarcreate einen Beendigungscode ungleich 0 zurück.

    Anweisungen zur Installation eines Archivs finden Sie unter So bereiten Sie die Installation von Flash-Archiv mit der JumpStart-Installation vor in Oracle Solaris 10 1/13 Installationshandbuch: JumpStart-Installation.

Beispiel 3-14 Erstellen eines Differenzarchivs mit einem auf dem Mastersystem gespeicherten neuen Master-Abbild

In diesem Beispiel heißt das Verzeichnis für das unveränderte Master-Abbild Master1_unverändert. Das neue Master-Abbild, das die Änderungen enthält, ist das Root-Verzeichnis (/). Das neue Master-Abbild wird mit dem unveränderten Master-Abbild verglichen, und das daraus entstehende Differenzarchiv wird komprimiert. Das Differenzarchiv wird in der Datei diffarchive1.flar gespeichert. In diesem Archiv befinden sich die Dateien, die bei der Installation zu löschen, zu ändern oder hinzuzufügen sind.

# flarcreate -n diffarchive1 -A /a/unchanged_master1 -c diffarchive1.flar

Beispiel 3-15 Erstellen eines Differenzarchivs mit Abbildern in einer inaktiven Boot-Umgebung

In diesem Beispiel ist das unveränderte Master-Abbild Master1_unverändert in einer inaktiven Boot-Umgebung gespeichert, und um darauf zuzugreifen, wird diese Boot-Umgebung eingehängt. Das neue Master-Abbild ist das Root-Verzeichnis (/). Das neue Master-Abbild wird mit dem unveränderten Master-Abbild verglichen, und das daraus entstehende Differenzarchiv wird komprimiert. Das Archiv wird in diffarchive4.flar gespeichert. In diesem Archiv befinden sich die Dateien, die bei der Installation zu löschen, zu ändern oder hinzuzufügen sind.

# lumount unchanged_master1 /a
# flarcreate -n diffarchive4 -A /a -c  diffarchive4.flar

So erstellen Sie mit Live Upgrade ein Flash-Archiv-Differenzarchiv

Zur Administration der Systemaktualisierungen können Sie mit Live Upgrade das Betriebssystem kopieren, wodurch eine neue Boot-Umgebung erstellt wird. Diese Kopie kann mit dem um geringfügige Änderungen aktualisierten Mastersystem verglichen werden. Das dabei entstehende Flash-Archiv-Differenzarchiv kann dann auf Klonsstemen installiert werden.

Weitere Informationen zum Live Upgrade finden Sie in Kapitel 2, Live Upgrade (Übersicht) in Oracle Solaris 10 1/13 Installationshandbuch: Live Upgrade und Planung von Upgrades.

  1. Erzeugen Sie aus dem unveränderten Mastersystem mithilfe des Befehls lucreate eine neue Boot-Umgebung.

    Aus dieser neuen Boot-Umgebung, die eine genaue Kopie des Mastersystems darstellt, kann das Differenzarchiv erzeugt werden.

  2. Melden Sie sich als Superuser an oder nehmen Sie eine entsprechende Rolle an.

    Rollen umfassen Autorisierungen und privilegierte Befehle. Weitere Informationen zu Rollen finden Sie unter Configuring RBAC (Task Map) in System Administration Guide: Security Services.

  3. Überprüfen Sie den Status der beiden Boot-Umgebungen.
    # lustatus copy_BE
    boot environment   Is        Active   Active     Can       Copy
    Name               Complete  Now      OnReboot   Delete    Status
    ------------------------------------------------------------------------
    master_BE          yes       yes      yes        no       -     
    copy_BE            yes       no       no         yes      -  
  4. Nehmen Sie an dem Master-Abbild beliebige der folgenden Änderungen vor:
    • Löschen von Packages

    • Hinzufügen von Packages oder Patches

    • Bearbeiten von Konfigurationsdateien

    • Hinzufügen von Unterstützung für Peripheriegeräte auf den Klonsystemen

  5. (Optional) Erstellen von benutzerdefinierten Skripten.

    Schlagen Sie hierzu unter Erstellen von Anpassungsskripten nach.

  6. Erzeugen Sie das Differenzarchiv.
    1. Hängen Sie die neu erzeugte Boot-Umgebung ein.
      # lumount BE-name /a
    2. Erzeugen Sie das Differenzarchiv durch einen Vergleich zwischen dem Mastersystem und der Boot-Umgebung.
       # flarcreate -n archive-name -A new-BE-dir\  options path/filename
      archive-name

      Der Name, den Sie dem Archiv geben.

      -A new-BE-dir

      Erzeugt ein Differenzarchiv durch Vergleich eines neuen Systemabbilds mit dem durch das Argument new-BE-dir angegebenen Abbild.

      Optionen

      Eine Liste der Optionen finden Sie unter flar-Befehl.

      path

      Der Pfad zu dem Verzeichnis, in dem die Archivdatei gespeichert werden soll. Wenn Sie keinen Pfad angeben, speichert flarcreate die Archivdatei im aktuellen Verzeichnis.

      filename

      Der Name der Archivdatei.

    3. Hängen Sie die neue Boot-Umgebung aus.
      # luumount BE-copy

      Der Befehl flarcreate liefert einen Beendigungscode.

      • Gelingt die Erzeugung, wird der Beendigungscode 0 zurückgegeben.

      • Im Fall eines Fehlers erscheint ein Beendigungscode ungleich 0.

  7. Installieren Sie das Flash-Archiv-Differenzarchiv mithilfe eines JumpStart-Profils.

    Die zu installierenden Klonsysteme müssen Duplikate des Original-Mastersystems sein. Anderenfalls schlägt die Installation fehl.

    Mit dem folgenden Beispielprofil wird das Differenzarchiv test.diff auf dem Gerät c1t1d0s0 installiert.

    JumpStart profile
    -----------------------
    install_type  flash_update
    archive_location http server /rw/test.diff
    root_device c1t1d0s0

Beispiel 3-16 Erstellen eines Differenzarchivs mit Live Upgrade

master_BE ist der Name der aktuellen Boot-Umgebung. copy_BE ist der Name der neuen Boot-Umgebung. Die Verzeichnisse root (/) und /usr des Dateisystems befinden sich auf s0 und s3. Der Befehl lustatus meldet, dass die Kopie der Boot-Umgebung abgeschlossen ist. Dem Master-System wird das Package SUNWMAN hinzugefügt. Nachdem das Master-System durch Hinzufügen des Packages SUNWMAN aktualisiert wurde, erstellt der Befehl flarcreate ein Differenzarchiv, indem die geänderte Master- und die unveränderte neue Boot-Umgebung verglichen werden.

# lucreate -c master_BE  -m /:/dev/dsk/c0t1d0s0:ufs \
-m /usr:/dev/dsk/c0t1d0s3:ufs -n copy_BE
# lustatus
# pkgadd SUNWman
# lumount copy_BE /a
# flarcreate -n test.diff -c -A /a /net/server/export/test.diff
# luumount copy_BE

Installieren Sie das Differenzarchiv auf den Klonsystemen. Anweisungen, in denen die Installation eines Archivs beschrieben wird, finden Sie unter So bereiten Sie die Installation von Flash-Archiv mit der JumpStart-Installation vor in Oracle Solaris 10 1/13 Installationshandbuch: JumpStart-Installation.

Die folgende Abbildung zeigt die Erstellung einer neuen Boot-Umgebung mithilfe des Befehls lucreate.

image:Das Schaubild wird im Kontext erläutert.