2 Planung

Dieses Kapitel enthält Informationen zur Planung der Installation der StorageTek SL150 Modular Tape Library.

Unterstützung mehrerer LUNs

Die SL150-Bibliothek verwendet eine einzige SCSI-ID und zwei LUNs (Logical Unit Numbers). LUN 0 steuert das Bandlaufwerk, LUN 1 die Robotik. Das angegebene Bandlaufwerk stellt die Bridging-Funktion bereit und muss zur Unterstützung mehrerer LUNs mit einem HBA verbunden sein (wird auch als LUN-Scanning bezeichnet).

Eine Bibliothek ohne Partitionen muss über ein Laufwerk mit Brücke verfügen. Eine partitionierte Bibliothek muss für jede Partition über ein Laufwerk mit Brücke verfügen.

Bandgerätetreiber

Stellen Sie sicher, dass der richtige Gerätetreiber installiert ist (sofern zutreffend).

Laden Sie gegebenenfalls den Treiber von der HP-Website herunter. Beispiel: Oracle hat HP LTO-5- und LTO-6-Laufwerke für den Windows-Treiber 3.5.0.0 qualifiziert.

Über Windows Update erhalten Sie den Treiber für ein Bandlaufwerk von IBM.

Medienserververbindung

Um zuverlässig mit Firmwareversion 2.60 zu funktionieren, ist jede physische SL150-Partition auf maximal acht Medienserververbindungen zu dem Bandlaufwerk mit Brücke beschränkt.

SAN-Verbindung

Die Bibliothek kann mit dem Host-HBA über ein SAN (Storage Area Network) verbunden werden. Konfigurieren Sie Zonenzuweisung auf dem Fibre Channel-Switch, sodass nur den Backupservern Zugang zur Bibliothek gewährt wird.

Das FC-Bandlaufwerk mit halber Bauhöhe verfügt über eine 8-GB/s-Datenschnittstelle.

Zonenzuweisung

Mit der Zonenzuweisung können Sie ein SAN in logische Gerätegruppierungen partitionieren, sodass die einzelnen Gruppen voneinander isoliert sind und nur auf die Geräte in ihrer eigenen Gruppe zugreifen können. Es gibt zwei Arten der Zonenzuweisung:

  • Hardwarezonenzuweisung: basierend auf physischer Fabric-Portnummer

  • Softwarezonenzuweisung: mit World Wide Node Name (WWNN) oder World Wide Port Name (WWPN) definiert

Zwar kann die Zonenzuweisung neu konfiguriert werden kann, ohne dass es zu einem Ausfall kommt, doch können einige Zonenzuweisungskonfigurationen kompliziert werden. Der Vorteil der WWNN-Implementierung der Bibliothek besteht darin, dass die Gefahr von Zonenzuweisungsfehlern umgangen wird, weil die Zonenzuweisungskonfiguration nicht geändert werden muss, wenn ein Laufwerk gewartet oder ausgetauscht werden muss.

Hinweis:

Die dynamische World Wide Name-(dWWN-)Funktion weist den Laufwerkeinschubfächern der Bibliothek und nicht den Laufwerken selbst Word Wide Names zu, sodass Sie ein Laufwerk austauschen oder auswechseln können, ohne das gesamte Betriebssystem herunterzufahren.

Persistentes Binding

Beim Hochfahren ermittelt ein Server die verbundenen Geräte und weist ihnen SCSI-Ziel- und LUN-IDs zu. Diese SCSI-Zuweisungen können sich von einem Neustart zum anderen ändern. Einige Betriebssysteme gewährleisten nicht, dass Geräten nach dem erneuten Hochfahren immer dieselbe SCSI-Ziel-ID zugewiesen wird. Außerdem ist Software von dieser Zuweisung abhängig, sodass sie nicht geändert werden sollte.

Das Problem der Zuweisung der SCSI-ID wird durch persistentes Binding gelöst. Das persistente Binding ist eine Hostbusadapter-(HBA-)Funktion, mit der ein Teil der erkannten Ziele zwischen einem Server und einem Gerät gebunden wird.

Persistentes Bindung wird von einem WWNN oder WWPN implementiert und bindet den WWN eines Bandlaufwerks an eine bestimmte SCSI-Ziel-ID.

SAS (Serial Attached SCSI)

SAS verwendet serielle Anschlüsse für eine direkte Verbindung zwischen Hostserver und jedem Speichergerät. Für SAS-Signalraten sind einwandfreie Anschlüsse und eine Mindestanzahl an Anschlüssen zwischen einem HBA und der SL150-Bibliothek erforderlich. Oracle empfiehlt für das SAS-Kabel eine Maximallänge von sechs Metern.

Das SAS-Bandlaufwerk mit halber Bauhöhe verfügt über eine 6-GB/s-Datenschnittstelle.

Wenn Sie Oracle Solaris 10 (Update 8 und höher) oder Solaris 11 (11.1 und höher) und einen SAS-2- oder SAS-3-HBA verwenden möchten, müssen Sie eine der folgenden Sicherungsanwendungen verwenden:

  • Oracle Secure Backup (OSB): 10.4.0.2 oder höher

  • EMC Networker: aktuelles Release, alle Patches eingespielt

  • Symantec NetBackup: aktuelles Release, alle Patches eingespielt

SAS-2- und SAS-3-Konfigurationsprobleme

Achtung:

Die Kommunikation zwischen Oracle Solaris und geläufigen Bandsicherungsanwendungen wird durch den SAS-Treiber in Solaris 10 (Update 8 und höher) und Solaris 11 (11.1 und höher) unterbrochen.

Der SAS-Treiber ermöglicht den Anschluss von nur einem Gerätetreiber pro Gerät (sg, sgen, st usw.). Damit Benutzer als betroffen gelten, müssen Sie über alle nachfolgend aufgeführten Komponenten verfügen:

  • Oracle Solaris 10 (Update 8 oder höher) oder Solaris 11 (11.1 und höher)

  • Ein beliebiger SAS-2-HBA

  • Bandlaufwerke oder -bibliotheken, die einen SAS-2- oder SAS-3-Anschluss verwenden

  • Eine Sicherungsanwendung, für die mehrere SAS-Treiber erforderlich sind Zu den geläufigsten Sicherungsanwendungen, die mehrere Treiber verwenden, zählen u. a. die Folgenden:

    • CA ARCserve

    • HP Data Protector

    • IBM Tivoli Storage Manager

Ein über einen SAS-2- oder SAS-3-HBA angeschlossenes SAS-Bandlaufwerk kann auf dem Solaris-System verwendet werden, nur indem native Befehle wie dd oder tar eingegeben werden. Eine solche Konfiguration wird jedoch nur für ein eigenständiges Laufwerk empfohlen.

Power Over Ethernet (POE)

Netzwerk-Switches, die Power over Ethernet (POE) bereitstellen, müssen IEEE-zertifiziert sein.

Hinweis:

Ein Switch, der nicht IEEE-zertifiziert ist, liefert möglicherweise zu viel Strom über das Kabel und überlädt die Ethernetverbindung in der Bibliothek. Wenn der Ethernetanschluss nicht mehr reagiert und die Remote-Verwaltungsschnittstelle nicht arbeitet, kann dies das Ergebnis einer Überladung sein.

IPv6-Netzwerkadresse

Bibliotheksfirmware ab Version 2.0 ermöglicht, dass die SL150-Bibliothek Netzwerkkonfigurationen mit doppeltem Stack unterstützt, die sowohl IPv4 als auch IPv6 nutzen. Im doppelten Stackmodus erkennt die Bibliothek weiterhin die bekannten, mit Punkten getrennten IPv4-Adressen, kann jedoch auch die hexadezimalen IPv6-Adressen verarbeiten.

Der Bibliotheksadministrator aktiviert die duale Verwendung von IPv4 und IPv6 über den Abschnitt "Configuration" (Konfiguration) der Remote-Verwaltungsschnittstelle der Bibliothek. Für IPv6 lauten die verfügbaren Optionen "DHCPv6", "Stateless (SLAAC)" und "Static". Bei Auswahl der Option "Static" wird der Administrator zur Eingabe einer Präfixlänge aufgefordert.

Wenden Sie sich in folgenden Situationen immer an den Netzwerkadministrator:

  • Vor der Konfiguration oder Änderung der IPv6-Adressierung

  • Um die Länge des Netzwerkpräfixes für Ihren Standort zu erfahren

Gerätewartungsabstände

Der Abstand bei der Gerätewartung muss vorne und hinten mindestens 965 mm (38 Zoll) betragen.

Laufwerke mit zwei Ports

Bei einem Laufwerk mit zwei Ports kann der zweite Port von den Hostanwendungen als Failover-Port behandelt werden. Die Bibliothek kann einen Fehler an einen Befehl auf einem Port melden, wenn der andere Port mit einem Bibliotheksbefehl beschäftigt ist. Die Hostanwendung muss bei Empfang eines der folgenden neuen Fehler den Befehl erneut ausführen:

  • Not Ready, Logical Unit Offline (02/04/12h)

  • Aborted Command, Logical Unit Communication Failure (OBh/08/00)

    Hinweise:

    Das LTO-5-FC-Bandlaufwerk mit halber Bauhöhe verfügt über einen Port, während die anderen unterstützten Laufwerke zwei Ports haben.

    Nur einige Hostanwendungen unterstützen diese Funktion. Überprüfen Sie den Status dieser Funktion in Ihrer Anwendung.

Bandlaufwerkreinigung

LTO-Laufwerke senden eine Reinigungsanfrage sowohl an die SL150-Bibliothek als auch an die Hostanwendung, die die Bibliothek (bzw. Partition) verwaltet. Wählen Sie eine der folgenden Möglichkeiten, um die Reinigung durchzuführen:

  • Führen Sie die Reinigung automatisch durch, indem Sie die Hostanwendung (wie Symantec NetBackup oder IBM Tivoli Storage Manager) für automatische Reinigung, Bandalarm oder reaktive Reinigung (je nach Anwendung) konfigurieren.

  • Aktivieren Sie die automatische Reinigungsfunktion der Bibliothek über die SL150-Verwaltungsschnittstelle, um die Reinigung automatisch durchführen zu lassen. Hierfür muss die Bibliothek mit Firmware ab Version 2.50 ausgeführt werden. Wenn von einem Laufwerk eine Reinigung angefordert wird, kommt die Bibliothek dieser Reinigungsanfrage nach, nachdem aus dem Laufwerk, das die Reinigung angefordert hat, ein Datenband entfernt wurde. Im Reserveeinschubfach der Bibliothek muss ein nicht abgelaufenes, universelles Reinigungsband vorhanden sein.

  • Überwachen Sie den Bibliothekszustand, um Einschränkungen in der Funktionsfähigkeit von Bibliotheken mit niedrigeren Firmwareversionen als 2.25 festzustellen. Leiten Sie über die SL150-Verwaltungsschnittstell den Reinigungsvorgang für das spezifische Laufwerk ein. Es handelt sich nicht um einen automatischen Prozess. Sie müssen die Laufwerke engmaschig überwachen und schnell auf Reinigungsanforderungen reagieren.

Weitere Informationen zur Implementierung der Bandlaufwerkreinigung finden Sie im StorageTek SL150 Modular Tape Library - Benutzerhandbuch.