1 Produktüberblick

Die StorageTek SL150 Modular Tape Library von Oracle ist eine in Racks montierte automatisierte Bandbibliothek mit einer Kapazität von 30 bis 300 Bandkassetten des Typs LTO Ultrium (Linear Tape-Open) und 1 bis 20 LTO-Bandlaufwerken mit halber Bauhöhe. Sie unterstützt Fibre Channel-(FC-) oder Serial Attached SCSI-(SAS-)Bandlaufwerke des Typs HP LTO-5, HP LTO-6 oder IBM LTO-6 (siehe Abbildung 1-1).

Abbildung 1-1 Grundmodul und Erweiterungsmodule der StorageTek SL150

Umgebender Text beschreibt Abbildung 1-1 .

Abbildungslegende:

1 - Grundmodul (als Modul 1 identifiziert)

2 - Erweiterungsmodul (als Modul 2 bis Modul 10 identifiziert)

3 - Bandkassettenmagazine links

4 - Bandkassettenmagazine rechts

5 - Touchscreenbedienfeld

6 - Mailslot

Allgemeine Informationen

Die Mindestkonfiguration der Bibliothek besteht aus einem 3-HE-Grundmodul (133,4 mm, 5,25 Zoll), das als Modul 1 bezeichnet wird und eine Robotikhand, einen Mailslot, ein Netzteil und ein Bandlaufwerk (mit der Option für ein zweites Bandlaufwerk und ein zweites Netzteil) enthält. Bänder liegen in einem herausnehmbaren Magazin mit 15 Kassetten rechts und links neben dem Modul. Im Grundmodul des linken Magazins können bis zu drei Bandeinschubfächer reserviert werden, um dort Diagnose- oder Reinigungskassetten abzulegen.

Die externe Schnittstelle zur Bibliothekssteuerung ist ein Bandlaufwerk mit Brücke. Bei der Robotersteuerung handelt es sich um ein SCSI-Medienwechselgerät, das auf einem Bandlaufwerk als LUN 1 angezeigt wird. Das Grundmodul ist die kleinste voll funktionsfähige Bibliothek.

Die Bibliothek kann von einem auf zehn Module erweitert werden. Ein 2-HE-Erweiterungsmodul (88,9 mm, 3,5 Zoll) verschafft der Bibliothek eine zusätzliche Kapazität von 30 Bändern und bis zu zwei Bandlaufwerken. Erweiterungsmodule werden als Modul 2 bis Modul 10 bezeichnet. Module stellen Magazine mit 15 Kassetten, Einschubfächer für maximal zwei Bandlaufwerke und Einschubfächer mit bis zu zwei Netzteilen bereit.

Eine grafische Benutzeroberfläche (GUI) bietet rollenbasierte lokale oder Remote-Zugriffskontrolle für die SL150-Bibliothek.

  • Die Benutzeroberfläche wird durch Eingabe des Hostnamens oder der IP-Adresse in einem Webbrowser aufgerufen. Ein Beispiel für die Remote-Verwaltungsoberfläche ist in Abbildung 1-2 dargestellt.

    Die Informationen zur Bibliothek werden grafisch dargestellt. Für Modul 1 werden die Bandeinschubfächer im linken Magazin, die Bandeinschubfächer im rechten Magazin und die verfügbaren Bandlaufwerke zwischen den Magazinen entsprechend ihrer physischen Position auf der Rückseite des Moduls angezeigt. Der Mailslot liegt über dem rechten Magazin, während sich der Roboter über dem linken Magazin befindet. Die Magazindarstellung enthält IDs für Spalten- und Zeilennummer. Für jedes Modul in der Bibliothek ist ein separates Bild vorhanden.

    Abbildung 1-2 Remote-Verwaltungsoberfläche

    Umgebender Text beschreibt Abbildung 1-2 .

    Abbildungslegende:

    1 - Abschnittsnavigation

    2 - Steuerung linkes Magazin

    3 - Steuerung rechtes Magazin

    4 - Einschubfachidentifizierung

    5 - Bandlaufwerk (Pfeil mit doppelter Spitze zeigt ein Laufwerk mit Brücke an)

  • Das Frontbedienfeld des Grundmoduls enthält ein LCD-Touchscreenfeld (Bedienfeld, siehe Abbildung 1-1). Der Touchscreen enthält grundlegende Informationen zur Bibliothek und dient als Informationsquelle, nicht als Wartungswerkzeug (siehe Abbildung 3-34).

    Über den Touchscreen am Frontbedienfeld wird auch die grundlegende Initialisierung mithilfe eines Initialisierungsassistenten vorgenommen.

    Zusätzliche Funktionen zur Verwaltung der Bibliothek werden vom Administrator über die Remote-Verwaltungsoberfläche erfüllt.

Die SL150-Bibliothek unterstützt Partitionen. Jeder Partition ist ein Bandlaufwerk mit Brücke zugewiesen, und jede Partition verhält sich wie eine unabhängige Bibliothek. Alle Partitionen verwenden den einzelnen Roboter, reservierte Einschubfächer und den Mailslot gemeinsam.

Hinweis:

Codeversionen unter 2.0 unterstützen zwei Partitionen, Codeversionen 2.0 und höher unterstützen bis zu acht Partitionen.

Klasse 1-Laserprodukthinweis

StorageTek SL150 Modular Tape Library ist mit einem Laser der Klasse 1 nach IEC 60825-1 Ed. 2 (2007) ausgestattet.

Warnung:

Die Verwendung von hier nicht aufgeführten Steuerelementen, Anpassungen oder die Ausführung von hier nicht aufgeführten Vorgängen kann eine gefährliche Strahlenbelastung verursachen.

Bibliotheksstatusanzeigen

Verschiedene Bibliotheksstatusanzeigen befinden sich auf dem Frontbedienfeld über dem linken Kassettenmagazin (siehe Abbildung 1-3) und auf der Rückseite der Bibliothek in der CRU [Customer Replaceable Unit, kundenseitig austauschbares Gerät] des Roboters in dem dunklen Rechteck links neben der Robotersperre (siehe Abbildung 3-1).

Abbildung 1-3 Bibliotheksstatusanzeigen (Frontbedienfeld)

Umgebender Text beschreibt Abbildung 1-3 .
  • Fault: Durch einen Fehler an einer beliebigen Stelle in der Bibliothek wird die gelbe Fault-Anzeige ausgelöst. Suchen Sie nach aktiven Fehleranzeigen in anderen CRUs.

  • OK gibt eine betriebsbereite Bibliothek an.

    Wenn die Fault- und OK-Anzeigen gleichzeitig aktiv sind, befindet sich die Bibliothek in einem Status mit eingeschränkter Funktionsfähigkeit.

Customer Replaceable Units

Die CRUs (Customer Replaceable Units) der SL150 Modular Tape Library:

  • Frontbedienfeld

  • Bandkassettenmagazine

  • Roboter

  • Bandlaufwerk

  • Netzteil

  • Erweiterungsmodul-Controller

  • Grundmodulchassis

  • Erweiterungsmodulgehäuse (Modul 2 bis 10)

CRU-Anzeigen und -Steuerelemente

Jede CRU (Customer Replaceable Unit, kundenseitig austauschbares Gerät) verfügt über Statusanzeigen.

Hinweis:

Die Anzeigen werden von der Hauptstromversorgung eingeschaltet. Wenn die Bibliothek ausgeschaltet ist, sind auch alle Anzeigen ausgeschaltet.
  • Locate Library-Anzeige: Hilft bei der Identifizierung der spezifischen Bandbibliothek, die einen Eingriff erfordert. Diese weiße Anzeige wird lokal oder über die Remote-Verwaltungsoberfläche aktiviert. Die Anzeige befindet sich auf dem Frontbedienfeld neben den Statusanzeigen der Bibliothek und auf der Roboter-CRU.

  • CRU-Statusanzeigen auf dem Frontbedienfeld

    Fault: Gibt einen Fehler auf dem Frontbedienfeld an.

    OK: Arbeitet ordnungsgemäß.

  • Statusanzeigen des Roboters (siehe Abbildung 3-1):

    Fault: Gibt einen Fehler an einer beliebigen Stelle in der Roboter-CRU an.

    OK: Arbeitet ordnungsgemäß.

  • Robotersperre (siehe Abbildung 3-9): Sichert den Roboter über dem Grundmodul, nachdem er geparkt oder manuell angehoben wurde. Sie müssen den Roboter sperren, bevor Sie ihn entnehmen oder wenn Sie eine Erweiterungsmodul-CRU austauschen.

  • Statusanzeigen des Netzteils (siehe Abbildung 3-10):

    Fault: Gibt einen Fehler im Netzteil an.

    OK: Arbeitet ordnungsgemäß.

  • Statusanzeigen des Bandlaufwerks (siehe Abbildung 3-8):

    Service Action Allowed: Diese blaue Anzeige wird über die Remote-Verwaltungsoberfläche aktiviert, um das Bandlaufwerk auf die Entnahme aus der Bibliothek vorzubereiten.

    Fault: Gibt einen Fehler im Laufwerkeinsatz an.

    OK: Arbeitet ordnungsgemäß.

    Aktivität von Port 1 (HP FC- und SAS-Bandlaufwerke)

    Aktivität von Port 2 (SAS-Bandlaufwerke des Typs HP LTO-5 oder HP LTO-6 sowie FC-Bandlaufwerke)

    Encryption Status (nur HP-Laufwerke): Aktiviert, wenn ein Schlüssel während des Laufwerksbetriebs vorhanden ist.

    Encryption Reset (nur HP-Laufwerke): Ein Druckknopfschalter, mit dem das Bandlaufwerk auf eine Standard-IP-Adresse zurückgesetzt wird.

  • Statusanzeigen des Modulcontrollers (siehe Abbildung 3-18):

    Fault: Ein Fehler an einer beliebigen Stelle im Modulcontroller (KLE-Karte) löst die Fault-Anzeige aus und schaltet die OK-Anzeige für diesen spezifischen Controller aus (eine Bibliothek kann bis zu neun Modulcontroller enthalten).

    OK: Arbeitet ordnungsgemäß.