D Überblick über redundante Elektronik

Das optionale Feature der redundanten Elektronik (RE) bietet Failover-Schutz für den Bibliothekscontroller. Wenn bei einem Bibliotheks- oder Laufwerkscontroller Fehler auftreten, wird zu dem Standbycontroller gewechselt. Bibliotheks- und Laufwerkscontroller, die auf derselben Seite des Kartengehäuses installiert sind, werden immer paarweise überführt.

Mit RE können Mitarbeiter von Oracle Support fehlerhafte Karten im Onlinebetrieb der Bibliothek austauschen, und Firmwareupgrades sind nur mit einer geringfügigen Unterbrechung verbunden.

Hinweis:

Alle Referenzen auf HBCR beziehen sich ebenfalls auf HBC.

Siehe auch:

Anforderungen für die redundante Elektronik

  • Zwei Bibliothekscontrollerkarten (HBCR)

  • Zwei Laufwerkscontrollerkarten (HBT)

    Hinweis:

    Um den ADI-Modus zu aktivieren, müssen beide Karten High-Memory-HBTs sein.

    Bei der Verwendung der Medienvalidierung empfiehlt Oracle, dass beide Karten High-Memory-HBTs sind.

  • SL8500-Firmwareversion FRS_6.00 und SLC-Version 4.65 oder höher

  • Über die CLI aktivierte Hardwareaktivierungsdatei

Beispiele für die Konfiguration der redundanten Elektronik

Für jede Bibliothekscontrollerkarte ist eine eigene eindeutige IP-Adresse erforderlich. Bei dualem TCP/IP sind für jede Karte zwei eindeutige IP-Adressen erforderlich: eine für den primären Port 2B und eine für den sekundären Port 2A. Daher benötigt eine Bibliothek mit redundanter Elektronik und dualem TCP/IP vier eindeutige IP-Adressen.

Auf jeder Controllerkarte müssen sich Port 2B und 2A auf unterschiedlichen Broadcast-Domänen befinden. Port 2B auf der aktiven Karte und Port 2B auf der Standbykarte können sich jedoch auf der gleichen Broadcast-Domäne befinden. Dasselbe gilt für die 2A-Ports.

Abbildung D-1 Beispiele für die Konfiguration der redundanten Elektronik

Umgebender Text beschreibt Abbildung D-1 .

Siehe auch: Duales TCP/IP - Überblick und Multi-TCP/IP - Überblick.

Was geschieht bei einem Failover

Bei einem Controllerkarten-Failover versucht der aktive Bibliothekscontroller, alle laufenden Vorgänge abzuschließen, und kopiert die Kassettendatenbank an die Standbycontrollerkarte. Wenn die Datenbank nicht kopiert werden kann (für gewöhnlich nur bei einem plötzlichen Failover), müssen Sie nach Abschluss des Failovers ein Audit durchführen (siehe Auditieren der Bibliothek). Die Bibliothek führt in Bewegung befindliche Kassetten in ihre Ausgangseinschubfächer zurück. Die Bibliothek setzt Kassetten, die nicht in ein Ausgangseinschubfach zurückgeführt werden können, in ein Systemeinschubfach zur Hostwiederherstellung (siehe Dokumentation zur Hostsoftware).

Nachdem alle laufenden Vorgänge abgeschlossen oder wegen Timeouts beendet wurden, werden die Kartenrollen gewechselt. Der Standbycontroller wird daraufhin aktiv, und der zuvor aktive Controller wird zum Standbycontroller. Wenn der vorher aktive Controller die Standbysoftware nicht hochfahren kann, geht der Controller in einen Fehlerstatus.

Auswirkungen eines Failovers auf Benutzer

  • Für Benutzer von Bandverwaltungssoftware (Symantec oder Virtual Storage Manager) tritt keine Unterbrechung auf.

  • HLI-Hostanwendungen stellen während des Failover-Prozesses eingehende Anforderungen zur Bearbeitung nach dem Failover-Wechsel in eine Queue. Bei ACSLS sind davon nur Anforderungen zum Laden und Entladen betroffen (siehe Dokumentation zu Hostsoftware).

  • SLC- und CLI-Verbindungen werden beendet. Sie müssen die Verbindungen zur Bibliothek neu herstellen, indem Sie die IP-Adresse oder den DNS-Alias des neuen, aktiven Bibliothekscontrollers (dem früheren Standbycontroller) verwenden.

Faktoren, die einen RE-Wechsel verhindern

  • Der Standbybibliotheks- oder -laufwerkscontroller befindet sich in einem Fehler- oder Entnahmezustand.

  • Der Standbycode wird auf den Standbybibliotheks- oder -laufwerkscontrollerkarten nicht ausgeführt.

  • Ein Firmwaredownload oder eine Karteninitialisierung erfolgt.

Faktoren, die ein automatisches Failover auslösen

Ein automatisches Failover kann sowohl vom aktiven als auch vom Standbybibliothekscontroller initiiert werden.

In folgenden Situationen wird vom aktiven Bibliothekscontroller ein automatisches Failover initiiert:

  • Die Controllerkarte des zugehörigen Partnerlaufwerks ist nicht installiert oder kann nicht kommunizieren.

  • Es wird ein schwerwiegender interner Softwarefehler festgestellt.

Der Standbybibliothekscontroller initiiert ein automatisches Failover, wenn der aktive Controller nicht ordnungsgemäß funktioniert.

Möglichkeiten zur Auslösung eines manuellen Failovers

Bevor Sie einen manuellen Wechsel initiieren, sollten Sie überprüfen, ob die Standbybibliotheks- und -laufwerkscontroller normal funktionieren. Einen manuellen Wechsel können Sie initiieren mithilfe von:

  • Hostbandverwaltung (ACSLS oder ELS): Ein Failover kann entweder vom aktiven oder vom Standbybibliothekscontroller initiiert werden. Der Standbybibliothekscontroller akzeptiert nur die HLI-Anforderungen set host path group und force switchover.

  • SLC: Ein Failover wird nur vom aktiven Bibliothekscontroller initiiert (siehe Auslösen eines manuellen RE-Wechsels mit SLC).

  • CLI: Ein Mitarbeiter von Oracle Support kann den Failover entweder vom aktiven oder vom Standbybibliothekscontroller auslösen.

Nach der anfänglichen Installation der Standbykarten, nach einem Firmwareupgrade oder zu einer regelmäßigen Prüfung der ordnungsgemäßen Funktionsweise der Failover-Funktion empfiehlt es sich, einen manuellen Wechsel durchzuführen. Ein manueller Wechsel der Bibliothekscontroller ohne die Laufwerkscontroller ist nicht möglich – die Controller werden immer paarweise gewechselt.

Firmwareupgrades mit RE

Firmwareupgrades für RE-Bibliotheken sind nur mit einer geringfügigen Unterbrechung der Bibliotheksvorgänge verbunden. Der neue Code wird von der Bibliothek gleichzeitig auf den aktiven und Standbycontrollerkarten sowie auf allen Geräten geladen und entpackt. Anschließend aktiviert die Bibliothek den Code und initialisiert die Controller und die meisten Geräte neu. In den meisten Fällen umgeht die Bibliothek die Roboterinitialisierung.

Zum Laden, Entpacken und zur Aktivierung des Codes müssen die Bibliotheksvorgänge nicht unterbrochen werden, bis die Bibliothek neu gestartet wird. Während des Neustarts (der etwa 10 Minuten dauert) stellen die Hostanwendungen (ACSLS und ELS) alle Anforderungen zum Laden und Entladen in eine Queue. Nach dem Neustart werden diese Anforderungen an den Bibliothekscontroller gesendet.

Informationen zum Herunterladen und Aktivieren der Firmware finden Sie unter Upgraden der Bibliotheksfirmware.