Verbindungen und Datenquellen für generische JDBC-Treiber erstellen

Mit diesem Workflow können Sie mithilfe von Treibern, die Sie auf den Essbase-Server hochladen, das Herstellen von Verbindungen zu beliebigen JDBC-Datenquellen in Essbase ermöglichen.

Wenn Sie der Essbase-Deployment-Administrator sind, können Sie Essbase so konfigurieren, dass Ihre bevorzugten Treiber verwendet werden, die Sie auf den Essbase-Serverrechner hochladen. Oracle hat die JDBC-Konnektivität in Essbase mithilfe von Oracle-Treibern getestet. Wenn Sie JDBC-Treiber anderer Anbieter verwenden möchten, prüfen Sie die Treiberdokumentation auf Anforderungen in Bezug auf das Angeben der URL und Zugangsdaten Ihrer JDBC-Datenquelle. Weitere Informationen zu performancebezogenen Schritten finden Sie in der JDBC-Dokumentation des Herstellers.

Hinweis:

Stellen Sie sicher, dass die JDBC-Treiber, die Sie mit Essbase verwenden, beim Verarbeiten der Ergebnismenge die Methode setFetchSize zum Kontrollieren des Arbeitsspeichers berücksichtigen. Zwecks optimaler Performance der Dataload- und Dimensionserstellungsprozesse ruft Essbase pro Netzwerkaufruf 1000 Datensätze ab.

So konfigurieren Sie Essbase für die Verwendung generischer JDBC-Treiber:

  1. Stellen Sie über SSH eine Verbindung zum Essbase-Serverrechner her.

  2. Erstellen Sie manuell ein drivers-Verzeichnis im <Essbase-Produkt-Home> auf der Serverinstanz.

    Stellen Sie sicher, dass drivers komplett in Kleinbuchstaben geschrieben ist, da beim Pfad die Groß-/Kleinschreibung berücksichtigt wird.

  3. Laden Sie die JAR-Dateien des JDBC-Treibers, den Sie verwenden möchten, von der Website des Anbieters herunter.

    Der von Essbase unterstützte Oracle Database-JDBC-Treiber ist ojdbc8.jar.

    Wenn Sie Autonomous Data Warehouse verwenden, müssen Sie das vollständige Archiv (ojdbc8-full.tar.gz) mit dem Oracle JDBC Thin Driver und begleitenden JAR-Dateien herunterladen.

  4. Laden Sie die JAR-Dateien des JDBC-Treibers in das drivers-Verzeichnis auf der Essbase-Instanz hoch.

    Sie dürfen nur eine Version jedes Datenbanktreibers in das drivers-Verzeichnis hochladen. Laden Sie beispielsweise nicht sqljdbc41.jar und sqljdbc42.jar hoch, da Essbase ansonsten die ältere der beiden Dateien verwendet (weil sie in CLASSPATH zuerst angezeigt wird).

    Wenn Sie Autonomous Data Warehouse verwenden, extrahieren Sie das Archiv (ojdbc8-full.tar.gz), und verschieben Sie den gesamten Inhalt direkt in das drivers-Verzeichnis (nicht in einen Unterordner).

  5. Erstellen Sie Verbindungen zu den JDBC-Treibern.

    1. Klicken Sie in der Essbase-Weboberfläche auf Quellen, Verbindungen.

      Wenn Sie die Verbindung und die Datenquelle auf Anwendungsebene und nicht global definieren möchten, starten Sie den Vorgang auf der Seite "Anwendungen" anstatt auf der Seite "Quellen", klicken Sie auf einen Anwendungsnamen und dann auf Quellen.

    2. Klicken Sie auf Verbindung erstellen, und wählen Sie JDBC aus.

      Essbase sucht den JDBC-Treiber im Ordner drivers. Werden keine JAR-Dateien gefunden, gibt Essbase den Fehler "Klasse nicht gefunden" (oder "Treiber konnte nicht geladen werden") zurück, wenn Sie die Verbindung testen.

    3. Führen Sie im Bildschirm Verbindung erstellen die folgenden Schritte aus:

      1. Geben Sie einen Namen für die JDBC-Verbindung an. Beispiel: Oracle JDBC.

      2. Geben Sie im Feld "URL" die JDBC-Verbindungszeichenfolge an. Beispiel: jdbc:oracle:thin:@myserver.example.com:1521/orclpdb.example.com. Die JDBC-Verbindungszeichenfolge erhalten Sie vom JDBC-Provider.

        Das oben genannte Syntaxformat gilt nur für Oracle Database. Informationen zu anderen Providern finden Sie unter Weitere Verbindungsbeispiele für generische JDBC-Treiber.

      3. Geben Sie in den Feldern "Benutzer" und "Kennwort" die Zugangsdaten für einen Benutzer ein, der für den Zugriff auf die Datenbank autorisiert ist.

      4. Geben Sie im Feld "Treiber" den vollqualifizierten Klassennamen des JDBC-Treibers ein. Beispiel: oracle.jdbc.driver.OracleDriver.


      Dialogfeld "Verbindung erstellen" für JDBC-Treiberverbindungstyp. Name: Oracle JDBC, URL: jdbc:oracle:thin:@myserver.example.com:1521/orclpdb.example.com, Benutzer: essbase, Kennwort: (verborgen), Treiber: oracle.jdbc.driver.OracleDriver, Beschreibung: Oracle JDBC 8 connection

      Geben Sie für Oracle-Treiber die URL mithilfe der folgenden Syntaxrichtlinien an:

      • Wenn Oracle Database bei einem Listener registriert ist, können Sie in der URL den Servicenamen statt der SID eingeben und dabei die folgende kurze Syntax verwenden: jdbc:oracle:thin:@<host>:<port>/<servicename>. Beispiel:

        jdbc:oracle:thin:@myserver.example.com:1521/orclpdb.example.com
      • Im folgenden Beispiel wird der Servicename mit langer Syntax verwendet.

        jdbc:oracle:thin:@(DESCRIPTION=(ADDRESS=(host=myserver.example.com)(protocol=tcp)(port=1521))(CONNECT_DATA=(SERVICE_NAME=orclpdb.example.com)))
      • Um die Oracle-System-ID (SID) zu verwenden, mit der die Datenbank eindeutig identifiziert wird, verwenden Sie die Syntax jdbc:oracle:thin:@<host>:<port>:<SID>. Beispiel:

        jdbc:oracle:thin:@myhost:1521:orcl
      • Wenn Sie Autonomous Data Warehouse verwenden, müssen Sie in der URL-Syntax die TNS_ADMIN-Umgebungsvariable mit Angabe des Pfades zum Wallet angeben. Das Wallet kann sich überall auf dem Essbase-Serverrechner befinden. Allerdings müssen Sie den vollständigen Pfad angeben und dabei eine Syntax wie die Folgende verwenden: jdbc:oracle:thin:@database_service_name?TNS_ADMIN=walletpath.

        Linux-Beispiel

        jdbc:oracle:thin:@adwsql_low?TNS_ADMIN=/scratch/oracle_home/dist/essbase/drivers/adwConn

        Windows-Beispiel

        jdbc:oracle:thin:@adwsql_low?TNS_ADMIN="C:\\Oracle123\\Middleware\\Oracle_Home\\essbase\\drivers\\adwConn"

        Beispiel für ein OCI-Deployment

        jdbc:oracle:thin:@adwsql_low?TNS_ADMIN=/u01/data/essbase/catalog/users/firstname.lastname@example.com/adwconn

      Die oben genannten Beispiele gelten nur für Oracle Database. Informationen zu anderen Providern finden Sie unter Weitere Verbindungsbeispiele für generische JDBC-Treiber.

    4. Klicken Sie auf Test, um die Verbindung zu validieren. Wenn der Test erfolgreich verläuft, klicken Sie auf Erstellen.

    5. Stellen Sie sicher, dass die Verbindung erfolgreich erstellt wurde und in der Verbindungsliste angezeigt wird.

  6. Erstellen Sie Datenquellen über die generischen JDBC-Treiberverbindungen.

    1. Klicken Sie auf Datenquellen und dann auf Datenquelle erstellen.

    2. Wählen Sie im Dropdown-Feld Verbindung den Namen der gerade erstellten Verbindung aus, z.B. Oracle JDBC. Verbindungen auf Anwendungsebene wird der Anwendungsname im Format appName.connectionName als Präfix vorangestellt.

    3. Geben Sie einen Namen für die Datenquelle an (z.B. OracleDB_Datasource).

    4. Geben Sie optional eine Beschreibung der Datenquelle ein. Beispiel: SAMPLE_BASIC_TABLE in Oracle Database.

    5. Geben Sie im Feld "Abfrage" die jeweilige SQL-Abfrage zum Auswählen der Daten an, die Sie in dieser Datenquelle verfügbar machen möchten.

    6. Klicken Sie auf Weiter. Wenn die SQL-Anweisung zum Abfragen einer Tabelle korrekt war, werden die abgefragten Spalten aufgefüllt.

    7. Ändern Sie alle numerischen Spalten in "Double", und klicken Sie auf Weiter.

    8. Ändern Sie gegebenenfalls weitere quellspezifische Parameter, und klicken Sie auf Weiter. Informationen zur Parameterverwendung finden Sie unter Parameter für Datenquellen implementieren.

    9. Prüfen Sie den Vorschaubereich. Sie sollten die Ergebnisse der Abfrage sehen, die Datenspalten aus der externen Quelle abgerufen hat.

    10. Wenn die Vorschau richtig aussieht, klicken Sie auf Erstellen, um die Erstellung der Datenquelle abzuschließen.