Neuerungen im Betriebssystem Solaris 10

Verbesserung von Systemressourcen

In Solaris 10 8/07 wurden die folgenden Leistungsmerkmale und Verbesserungen für Systemressourcen implementiert.

lx-Branded-Zones: Solaris-Container für Linux-Anwendungen

Die BrandZ-Technologie von Sun bietet die Grundstruktur für die Erstellung nicht globaler Branded-Zones, die systemfremde Betriebsumgebungen enthalten. Branded-Zones bieten die gleiche isolierte und sichere Betriebsumgebung, sind sie doch eine einfache Erweiterung nicht globaler Zonen und das gesamte Brand-Management wird über Erweiterungen der aktuellen Zonenstruktur abgewickelt.

Die derzeit verfügbare Brand ist die lx-Brand, Solaris-Container für Linux-Anwendungen. Diese nicht globalen Zonen bieten eine Linux-Anwendungsumgebung auf x86- oder x64-Rechnern, auf denen das Betriebssystem Solaris läuft.

Die lx-Brand beinhaltet die Tools, die zum Installieren von CentOS 3.5 bis 3.8 oder Red Hat Enterprise Linux 3.5 bis 3.8 innerhalb einer nicht globalen Zone erforderlich sind. Rechner, auf denen das Betriebssystem Solaris entweder im 32-Bit- oder 64-Bit-Modus läuft, können 32-Bit-Linux-Anwendungen ausführen.

Weitere Informationen finden Sie in Part III, Branded Zones im Systemverwaltungshandbuch: Solaris Container – Ressourcenverwaltung und Solaris Zones.

Informationen finden Sie auch auf den folgenden Manpages:

Verbesserte zonecfg-Verfahren zum Erstellen von Behältern

Eine stärker integrierte Ressourcenverwaltung und Zonenfunktionen machen es nun einfacher, die systemeigenen Fähigkeiten der Ressourcenverwaltung über den Befehl zonecfg nutzbar zu machen. Die von Ihnen festgelegte Ressourcenkonfiguration wird beim Booten der Zone automatisch erstellt. Manuelle Vorgänge zum Einrichten der Ressourcenverwaltung sind daher nicht mehr erforderlich.

Weitere Informationen finden Sie hier:

IP-Instanzen: Trennung von LAN und VLAN für nicht globale Zonen

Für die Konfiguration von IP-Netzwerken gibt es nun zwei Möglichkeiten, je nachdem, ob die Zone einer exklusiven IP-Instanz zugewiesen ist oder die Konfiguration und den Zustand der IP-Layer mit der globalen Zone gemeinsam nutzt. IP-Typen werden über den Befehl zonecfg festgelegt.

Standard ist der gemeinsam genutzte IP-Typ. Diese Zonen stellen eine Verbindung zu den gleichen VLANs oder LANs her wie die globale Zone und nutzen die IP-Layer gemeinsam. lx Branded Zones werden als gemeinsam genutzte IP-Zonen festgelegt. Weitere Informationen finden Sie in lx-Branded-Zones: Solaris-Container für Linux-Anwendungen.

In einer exklusiven IP-Zone ist vollständige IP-Funktionalität verfügbar. Wenn eine Zone in der IP-Schicht eines Netzwerks isolisiert werden muss, kann die Zone ein exklusives IP haben. Die exklusive IP-Zone kann zur Konsolidierung von Anwendungen eingesetzt werden, die mit verschiedenen Teilnetzen auf unterschiedlichen VLANs oder LANs kommunizieren müssen.

Weitere Informationen finden Sie hier:

Boot-Verbesserungen für Solaris-Zonen

Beim Booten von Solaris-Zonen können für boot und reboot nun Boot-Argumente verwendet werden. Die folgenden Boot-Argumente werden unterstützt:

Boot-Argumente können wie folgt übergeben werden:

Darüber hinaus können Boot-Argumente mit der neuen Eigenschaft bootargs im Befehl zonecfg permanent festgelegt werden:

zonecfg:myzone> set bootargs="-m verbose"

Diese Einstellung wird angewendet, sofern sie nicht durch die Befehle reboot, zoneadm boot oder zoneadm reboot außer Kraft gesetzt wird.

Weitere Informationen zu Boot-Argumenten und der Eigenschaft bootargs finden Sie in den folgenden Dokumentationen:

System V-Ressourcensteuerungen für Zonen

Um die Gesamtkapazität an System V-Ressourcen zu beschränken, die innerhalb einer nicht globalen Zone von den Prozessen verwendet werden dürfen, sind nun die folgenden zonenweiten Ressourcensteuerungen verfügbar:

Die Ressourcensteuerungen werden für nicht globale Zonen durch die Ressourceneigenschaft add rctl in zonecfg eingestellt.

Um die Auslastung in einer globalen Zone zu beschränken, können die Ressourcensteuerungen über den Befehl prctl eingestellt werden.

Weitere Informationen finden Sie hier:

Zone-ID

Das Solaris-System kennzeichnet jede nicht globale Zone bei der Zoneninstallation mit einer eindeutigen Kennung (ID). Diese Kennung kann sowohl in der globalen Zone als auch in der nicht globalen Zone mit dem Befehl zoneadm list -p abgerufen werden. Die Zonen-ID kann für die Asset-Verfolgung eingesetzt werden, indem die Zone selbst als ein Asset betrachtet wird. Darüber hinaus kann diese ID im Rahmen der folgenden Vorgänge zur Identifizierung von Zonen eingesetzt werden:

Weitere Informationen finden Sie auf der Manpage zoneadm(1M).

Möglichkeit Zonen als "Unvollständig" zu markieren

Ab dieser Version können Zonen mit dem neuen Befehl zoneadm als "unvollständig" markiert werden. zoneadm ermöglicht somit die Aufzeichnung schwerwiegender oder permanenter Zonenfehler durch die Verwaltungssoftware, von der die Zoneninhalte aktualisiert werden.

Weitere Informationen finden Sie auf der Manpage zoneadm(1M).

Einsatz von DTrace in nicht-globalen Zonen

DTrace kann nun in nicht globalen Zonen mit den Berechtigungen dtrace_proc und dtrace_user verwendet werden. Der Gültigkeitsbereich der DTrace-Provider und -Aktionen ist auf die Zone beschränkt. Mit der Berechtigung dtrace_proc können fasttrap- und pid-Provider verwendet werden. Mit der Berechtigung dtrace_user können „profile“- und „syscall“-Provider verwendet werden.

Diese Berechtigungen können dem in der nicht-globalen Zone verfügbaren Berechtigungssatz mithilfe der Eigenschaft limitpriv des Befehls zonecfg hinzugefügt werden.

Konfigurierbare Berechtigungen für nicht-globale Zonen bietet einen Überblick über die Berechtigungen in nicht globalen Zonen.

Weitere Informationen zur Zonenkonfiguration, zur Angabe von Zonenberechtigungen sowie zur Verwendung des Dienstprogramms DTrace finden Sie unter: