Sun Cluster Entwicklerhandbuch Datendienste für Solaris OS

Deklarieren von Ressourceneigenschaften

Genau wie die Ressourcentypeigenschaften werden auch die Ressourceneigenschaften in der RTR-Datei deklariert. Als Konvention folgen die Ressourceneigenschaftsdeklarationen in der RTR-Datei auf die Ressourcentypdeklarationen. Die Syntax für Ressourcendeklarationen ist ein Satz von Attributwertepaaren, die zwischen geschweiften Klammern stehen:


{
    Attribut = Wert;
    Attribut = Wert;
             .
             .
             .
    Attribut = Wert;
}

Für von Sun Cluster bereitgestellte Ressourceneigenschaften (so genannte systemdefinierte Eigenschaften) können Sie bestimmte Attribute in der RTR-Datei ändern. So stellt Sun Cluster zum Beispiel Methoden-Zeitüberschreitungseigenschaften für jede Rückmeldemethode bereit und gibt Standardwerte an. In der RTR-Datei können Sie andere Standardwerte festlegen.

Sie können in der RTR-Datei auch neue Ressourceneigenschaften definieren, so genannte Erweiterungseigenschaften, indem Sie einen Satz der von Sun Cluster bereitgestellten Eigenschaftsattribute verwenden. Tabelle A–4 listet die Attribute für das Ändern und Definieren von Ressourceneigenschaften auf. Erweiterungseigenschaftsdeklarationen folgen in der RTR-Datei auf die Deklarationen der systemdefinierten Eigenschaften.

Der erste Satz systemdefinierter Ressourceneigenschaften gibt die Zeitüberschreitungswerte für die Rückmeldemethoden an:

...

# Ressourceneigenschaftsdeklarationen folgen als Liste von
# Einträgen in Klammern auf die Ressourcentypdeklarationen.
# Die Eigenschaftsnamensdeklaration muss das erste Attribut
# nach der geöffneten geschweiften Klammer eines
# Ressourceneigenschaftseintrags sein.
#
# Mindest- und Standardwerte für Methoden-Zeitüberschreitungen einstellen.
{
        PROPERTY = Start_timeout;
        MIN=60;
        DEFAULT=300;
}

{
        PROPERTY = Stop_timeout;
        MIN=60;
        DEFAULT=300;
}
{
        PROPERTY = Validate_timeout;
        MIN=60;
        DEFAULT=300;
}
{
        PROPERTY = Update_timeout;
        MIN=60;
        DEFAULT=300;
}
{
        PROPERTY = Monitor_Start_timeout;
        MIN=60;
        DEFAULT=300;
}
{
        PROPERTY = Monitor_Stop_timeout;
        MIN=60;
        DEFAULT=300;
{
        PROPERTY = Monitor_Check_timeout;
        MIN=60;
        DEFAULT=300;
}

Der Name der Eigenschaft (PROPERTY = Wert) muss das erste Attribut in jeder Ressourceneigenschaftsdeklaration sein. Sie können Ressourceneigenschaften innerhalb der von den Eigenschaftsattributen definierten Grenzwerten in der RTR-Datei konfigurieren. So beträgt zum Beispiel der Standardwert für jede Methoden-Zeitüberschreitung im Beispiel 300 Sekunden. Der Verwalter kann diesen Wert ändern. Der im MIN-Attribut angegebene zulässige Mindestwert ist jedoch 60 Sekunden. In Tabelle A–4 erhalten Sie eine vollständige Liste der Ressourceneigenschaftsattribute.

Der nächste Satz Ressourceneigenschaften definiert Eigenschaften, die im Datendienst bestimmten Zwecken dienen.

{
        PROPERTY = Failover_mode;
        DEFAULT=SOFT;
        TUNABLE = ANYTIME;
}
{
        PROPERTY = Thorough_Probe_Interval;
        MIN=1;
        MAX=3600;
        DEFAULT=60;
        TUNABLE = ANYTIME;
}

# Die Anzahl der Wiederholungen, die innerhalb eines bestimmten Zeitraums
# auszuführen sind, bevor geschlossen wird, dass die Anwendung auf diesem
# Knoten nicht erfolgreich gestartet werden kann.
{
        PROPERTY = Retry_Count;
        MAX=10;
        DEFAULT=2;
        TUNABLE = ANYTIME;
}

# Stellen Sie für Retry_Interval ein Vielfaches von 60 ein, da der Wert von
# Sekunden in Minuten konvertiert wird und aufrundet. So wird zum Beispiel ein Wert
# von 50 (Sekunden) in 1 Minute konvertiert. Verwenden Sie diese Eigenschaft,
# um die Zeit für die Anzahl Wiederholungen (Retry_Count) einzustellen.
{
        PROPERTY = Retry_Interval;
        MAX=3600;
        DEFAULT=300;
        TUNABLE = ANYTIME;
}

{
        PROPERTY = Network_resources_used;
        TUNABLE = WHEN_DISABLED;
        DEFAULT = "";
}
{
        PROPERTY = Scalable;
        DEFAULT = FALSE;
        TUNABLE = AT_CREATION;
}
{
        PROPERTY = Load_balancing_policy;
        DEFAULT = LB_WEIGHTED;
        TUNABLE = AT_CREATION;
}
{
        PROPERTY = Load_balancing_weights;
        DEFAULT = "";
        TUNABLE = ANYTIME;
}
{
        PROPERTY = Port_list;
        TUNABLE = AT_CREATION;
        DEFAULT = ;
}

Diese Ressourceneigenschaftsdeklarationen fügen das TUNABLE-Attribut hinzu, das die Zeitpunkte einschränkt, zu denen der Systemadministrator die Werte ändern kann. AT_CREATION bedeutet, dass der Administrator den Wert nur bei Erstellung der Ressource angeben, ihn aber später nicht mehr ändern kann.

Für die meisten dieser Eigenschaften können Sie die von Agent Builder generierten Standardwerte akzeptieren, wenn kein besonderer Grund für eine Änderung vorliegt. Informationen zu diesen Eigenschaften finden Sie im Folgenden. Weiterführende Informationen sind unter Ressourceneigenschaften und der Online-Dokumentation unter r_properties(5) enthalten.

Failover_mode

Gibt an, ob RGM die Ressourcengruppe verschieben oder den Knoten abbrechen soll, wenn eine Start- oder Stop-Methode fehlschlägt.

Thorough_probe_interval, Retry_count, Retry_interval

Wird im Fehler-Monitor verwendet. Tunable entspricht Anytime, so dass ein Systemverwalter sie anpassen kann, wenn der Fehler-Monitor nicht optimal funktioniert.

Network_resources_used

Eine Liste der vom Datendienst verwendeten logischen Hostnamen bzw. gemeinsam genutzten Adressressourcen. Agent Builder deklariert diese Eigenschaft, so dass ein Systemverwalter beim Konfigurieren des Datendienstes eine Liste der Ressourcen (falls vorhanden) angeben kann.

Scalable

Wird auf FALSE eingestellt, um anzugeben, dass diese Ressource nicht die Cluster-Netzwerkfunktion (gemeinsam genutzte Adresse) verwendet. Diese Einstellung stimmt mit derjenigen der Failover-Ressourcentypeigenschaft überein, die auf TRUE eingestellt ist, um einen Failover-Dienst anzugeben. Weitere Informationen zur Verwendung dieser Eigenschaft finden Sie unter Übertragen eines Datendienstes auf einen Cluster und Implementieren von Rückmeldemethoden.

Load_balancing_policy, Load_balancing_weights

Erklärt diese Eigenschaften automatisch. Sie haben jedoch in einem Failover-Ressourcentyp keinen Verwendungszweck.

Port_list

Eine Liste mit Portnummern, die der Server abhört. Agent Builder deklariert diese Eigenschaft, so dass ein Systemverwalter beim Konfigurieren des Datendienstes eine Port-Liste angeben kann.