Genau wie bei anderen Aspekten der Bereitstellungsplanung ist die Ausarbeitung des Bereitstellungskonzepts sowohl eine Kunst als auch eine Wissenschaft; folglich können hierfür keine bis ins kleinste Detail spezifischen Vorgänge und Vorgehensweise vorgegeben werden. Die Faktoren, die zu einem erfolgreichen Bereitstellungskonzept beitragen, gehen über Erfahrung bei der Konzeption, Kenntnisse im Bereich Systemarchitektur und Domänen sowie angewandtes kreatives Denken hinaus.
Bei der Bereitstellungskonzeption steht im Mittelpunkt, Leistungsvorgaben zu erfüllen und gleichzeitig anderen QoS-Anforderungen gerecht zu werden. Mit den von Ihnen eingesetzten Strategien muss ein Gleichgewicht der Tradeoffs Ihrer Konzeptentscheidungen erreicht werden, um die Lösung zu optimieren. Die verwendete Methodik umfasst im Regelfall folgende Aufgaben:
Einschätzen von Prozessoranforderungen. Der erste Schritt bei der Bereitstellungskonzeption besteht häufig darin, die Anzahl der Prozessoren (Central Processing Units, CPUs) einzuschätzen, die für die einzelnen Komponenten in der logischen Architektur erforderlich sind. Beginnen Sie mit den Fällen, die für die höchste Auslastung stehen, und gehen Sie dann die restlichen Anwendungsfälle durch. Ziehen Sie die Auslastung sämtlicher Komponenten in Betracht, die die Anwendungsfälle unterstützen, und passen Sie Ihre Einschätzungen entsprechend an. Greifen Sie auch auf Erfahrungen zurück, die Sie bisher bei der Konzeption von Unternehmenssystemen gesammelt haben.
Einschätzen von Prozessoranforderungen für sicheren Transport. Befassen Sie sich mit den Fällen, bei denen sicherer Transport erforderlich ist, und passen Sie die CPU-Einschätzungen entsprechend an.
Replizieren von Diensten hinsichtlich Verfügbarkeit und Skalierbarkeit. Wenn die Prozessoreinschätzungen Ihren Vorstellungen entsprechen, nehmen Sie die Änderungen am Konzept vor, die hinsichtlich der QoS-Anforderungen in Bezug auf Verfügbarkeit und Skalierbarkeit erforderlich sind. Ziehen Sie hierbei Lösungen für den Lastenausgleich in Betracht, bei denen Verfügbarkeitsaspekte sowie Failover-Faktoren angegangen werden.
Beachten Sie bei der Analyse die Tradeoffs Ihrer Konzeptentscheidungen. So stellen sich beispielsweise folgende Fragen: Welche Auswirkungen hat die Verfügbarkeits- und Skalierbarkeitsstrategie auf die Wartungseignung des Systems? Welche sonstigen Kosten entstehen durch die Strategien?
Identifizieren von Engpässen.. Überprüfen Sie bei weiteren Analyseschritten das Bereitstellungskonzept, um mögliche Engpässe auszumachen, durch die die Datenübertragungsrate unter die Anforderungsgrenze absinkt, und nehmen Sie die entsprechenden Anpassungen vor.
Optimieren von Ressourcen. Überprüfen Sie Ihr Bereitstellungskonzept in Bezug auf die Ressourcenverwaltung und ziehen Sie hierbei Optionen in Betracht, die die Anforderungen erfüllen und gleichzeitig die Kosten senken.
Verwalten von Risiken. Sehen Sie sich Ihre geschäftsbezogenen und technischen Analysen in Bezug auf Ihr Konzept nochmals durch und nehmen Sie Änderungen vor, die Ereignisse oder Situationen abdecken, die in früheren Planungsphasen außer Acht gelassen wurden.