Solaris 8 (Intel-Plattform Edition) Gerätekonfigurationshandbuch

Kapitel 1 Konfigurieren von Geräten

In diesem Kapitel wird die Verwendung der Solaris 8 Intel Platform Edition Gerätekonfigurations-Assistentensoftware, der Gerätekonfigurationsmedien des Herstellers und der Dokumentation zur Problemlösung erläutert. Das nächste Kapitel enthält Gerätereferenzseiten und beschreibt, wie man sie für die Konfiguration Ihres Intel 32-Bit Prozessorarchitektursystems (IA) auf Solaris verwendet.

Identifizieren und Beheben von Problemen

Mit dem Solaris 8 Intel Platform Edition Gerätekonfigurations-Assistentensoftware können Sie Geräte und die jeweiligen, verwendeten Ressourcen identfizieren. Geben Sie bei Problemen die Gerätenamen und Ressourcenparameter in den Konfigurationsassistenten ein, der diese dann an den Solaris Kernel weitergibt.

PAE (Physical Address Extension) Modus

Zusammen mit dem Pentium Pro hat Intel den Modus PAE (physical address extension) auf seinen fortschrittlichen Prozessoren eingeführt. Mit PAE kann die Solaris Intel Platform Edition bis zu 32 GB physikalischen Speicher adressieren. Individuelle Prozesse sind immer noch auf maximal 3,5 GB virtuellen Adressraums begrenzt.

Mit dem PAE-Modus können Sie mehrere Instanzen von Datenbanken und speicherintensiven Anwendungen ausführen und eine Vielzahl von Online-Benutzern über Ihren Rechner unterstützen.

Verwenden Sie am besten PCI-Plattencontroller, die DAC (dual address cycle) unterstützen, da sie Daten an jeden und von jedem physikalischen Standort übertragen können. Andere Karten sind auf 4 GB physikalischen Speichers begrenzt. Deshalb verringert sich vielleicht die Leistung, da das System zusätzlichen Speicher für die Datenübertragung kopieren muss.


Achtung - Achtung -

Manche Geräte können den PAE-Modus noch nicht nutzen. Von Sun geschriebene PCI-Treiber wurden auf IA-Rechnern mit mehr als 4 GB Speicher getestet. Die OEM-Partner von Sun werden Ihre Rechner mit den von ihnen auf IA-Rechnern bereitgestellten Geräten testen, die über mehr als 4 GB Speicher verfügen. Es kann in manchen Fällen allerdings vorkommen, dass Ihr System nach der Installation eines Treibers von einem Drittanbieter instabil wird, sich aufhängt und dieses Datenverlust zur Folge hat. Wenn Ihr System instabil wird und Sie diesen Treiber benötigen, müssen Sie den PAE-Modus deaktivieren.


Deaktivieren des PAE-Modus

Um die Unterstützung für PAE zu deaktivieren, folgen Sie diesen Schritten:

  1. Führen Sie einen Neustart durch.

  2. Unterbrechen Sie den automatischen Bootvorgang, indem Sie Esc drücken.

    Der Solaris Assistent zur Gerätekonfiguration wird gestartet.

  3. Drücken Sie F2_Continue, bis der Bildschirm ,,Boot Solaris" angezeigt wird.

  4. Drücken Sie F4_Boot Tasks.

    Der Bildschirm ,,Boot Tasks" wird angezeigt.

  5. Wählen Sie ,,View/Edit Property Settings".

    Der Bildschirm ,,View/Edit Property Settings" wird angezeigt.

  6. Drücken Sie F4_Create.

    Der Bildschirm ,,Create Property" wird angezeigt.

  7. Geben Sie mmu-modlist ins Feld ,,Specify Property Name" ein und drücken Sie die Eingabetaste.

  8. Geben Sie mmu32 ins Feld ,,Specify Value" ein und drücken Sie die Eingabetaste.

    Auf dem Aktualisierungsbildschirm wird die Meldung ,,Updating Saved Configuration information..." angezeigt. Wenn Eigenschaft und Wert gespeichert wurden, wird der Bildschirm ,,View/Edit Property Settings" angezeigt.

  9. Drücken Sie F2_Back.

    Der Bildschirm ,,Boot Tasks" wird angezeigt.

  10. Drücken Sie F3_Back.

    Wenn die Treiber auf Ihrem Rechner geladen sind, wird der Bildschirm ,,Boot Solaris" angezeigt.

  11. Setzen Sie den normalen Bootvorgang fort.

ISA-Geräte

Wenn sich Ihr System beim Scannen nach ISA-Geräten aufhängt oder zurücksetzt, führen Sie diese Aufgaben (nacheinander, wie in den nächsten drei Abschnitten erklärt) durch, bis der Scan-Vorgang erfolgreich ist.

Identifizieren eines Problems bei einem aktuellen Gerät

  1. Lesen Sie in der Herstellerdokumentation nach. Prüfen Sie, ob das Gerät richtig konfiguriert ist und nicht im Konflikt mit anderen Geräten im System steht.

  2. Starten Sie den Solaris 8 (Intel Platform Edition) Gerätekonfigurationsassistenten von der Boot-Diskette oder der Installations-CD.

  3. Wählen Sie ,,Specific Scan", um automatisch erkannte Geräte zu identifizieren.

  4. Wählen Sie das Gerät, das höchstwahrscheinlich den Fehler verursacht hat, und starten Sie den Scan-Vorgang.

    • Wenn der Vorgang fehlerfrei verläuft, kann es sein, dass das eigentliche Problem mit der Scan-Reihenfolge der Geräte zusammenhängt. Fahren Sie mit Schritt 5 fort.

    • Wenn sich der Scan-Vorgang aufhängt, liegt wahrscheinlich ein Hardware-Konflikt vor. Prüfen Sie, ob das Gerät im Rechner aufgeführt ist. Prüfen Sie nochmals auf mögliche Konflikte anhand der Herstellerdokumentation für alle installierten Hardware-Geräte. Gehen Sie zu "Suchen und Lösen von Ressourcenkonflikten".

  5. Scannen Sie alle verbleibenden Geräte im System.

    Wenn das Problem von einem ,,Software-Stichprobenkonflikt" verursacht wird, scannen Sie die einzelnen Geräte in einer anderen Reihenfolge als der ursprünglichen.

  6. Wenn der Scan-Vorgang erfolgreich ist, gehen Sie zum Menü ,,Boot Solaris" und wählen Sie ein Boot-Gerät aus.

    • Wenn Sie von CD-ROM booten möchten, wählen Sie ,,CD".

    • Wenn Sie über das Netzwerk booten oder installieren möchten und Ihr Rechner als netinstall-Client registriert ist, wählen Sie ,,NET".

    • Wenn Sie von der Festplatte des Rechners booten möchten, wählen Sie ,,DISK".

  7. Booten und installieren Sie die Solaris Software.

Suchen und Lösen von Ressourcenkonflikten

  1. Starten Sie den Solaris 8 (Intel Platform Edition) Gerätekonfigurationsassistenten von der Boot-Diskette oder der Installations-CD.

  2. Wählen Sie ,,Specific Scan", um nur automatisch erkannte Geräte zu identifizieren.

  3. Wählen Sie das Gerät, das den Fehler höchstwahrscheinlich nicht verursacht hat, und starten Sie den Scan-Vorgang.

  4. Gehen Sie zum Menü ,,Device Tasks", wählen Sie ,,View/Edit Devices" und prüfen Sie die Liste der Geräte auf mögliche Konflikte.


    Hinweis -

    Diese Methode ist vielleicht unwirksam, wenn ein Hardware-Konflikt die Fähigkeit des Geräts beeinträchtigt, die Konfiguration eines Geräts korrekt zu scannen.


    • Wenn ein Konflikt mit einem Gerät erkannt wird, für das Jumper und Schalter gesetzt werden müssen, fahren Sie das System herunter. Ändern Sie dann die Einstellungen des problembehafteten Geräts manuell, booten Sie das System, starten Sie den Konfigurationassistenten und gehen Sie zu Schritt 5.

    • Wenn ein Konflikt mit einem Gerät erkannt wird, für das das Konfigurations-Dienstprogramm des Herstellers benötigt wird, tun Sie Folgendes:

    1. Legen Sie die Diskette mit dem Konfigurations-Dienstprogramm des Herstellers ein.

    2. Ändern Sie die Geräteeinstellungen.

    3. Starten Sie den Solaris 8 (Intel Platform Edition) Gerätekonfigurationsassistenten von der Boot-Diskette oder der Installations-CD und gehen Sie zu Schritt 5.

      Wird kein Konflikt gefunden, gehen Sie zu Schritt 2 unter "Manuelle Eingabe von Geräteinformationen". Es muss kein Neustart durchgeführt werden.

  5. Wählen Sie ,,Specific Scan".

  6. Wenn der Scan-Vorgang erfolgreich ist, gehen Sie zum Menü ,,Boot Solaris" und wählen Sie ein Boot-Gerät aus.

    • Wenn Sie von CD-ROM booten möchten, wählen Sie ,,CD".

    • Wenn Sie über das Netzwerk booten oder installieren möchten und Ihr Rechner als netinstall-Client registriert ist, wählen Sie ,,NET".

    • Wenn Sie von der Festplatte des Rechners booten möchten, wählen Sie ,,DISK".

  7. Booten und installieren Sie die Solaris Software.

Manuelle Eingabe von Geräteinformationen

  1. Starten Sie den Solaris 8 (Intel Platform Edition) Gerätekonfigurationsassistenten von der Boot-Diskette oder der Installations-CD.

  2. Wenn beim selektiven Scannen andere Geräte gefunden wurden, wählen Sie ,,View/Edit Devices" aus dem Menü ,,Device Tasks" und fügen Sie den Namen des problembehafteten Geräts manuell hinzu.

    Das Programm sollte bei Vorliegen eines Konflikts eine entsprechende Meldung ausgeben.

  3. Wenn der Scan-Vorgang erfolgreich ist, gehen Sie zum Menü ,,Boot Solaris" und wählen Sie ein Boot-Gerät aus.

    • Wenn Sie von CD-ROM booten möchten, wählen Sie ,,CD".

    • Wenn Sie über das Netzwerk booten oder installieren möchten und Ihr Rechner als netinstall-Client registriert ist, wählen Sie ,,NET".

    • Wenn Sie von der Festplatte des Rechners booten möchten, wählen Sie ,,DISK".


    Hinweis -

    Wenn sich das Gerät beim Aufrufen des Menüs ,,Boot Solaris" aufhängt oder nicht funktioniert, wenden Sie sich an Ihren Support-Provider.


Nicht erkannte Geräte

Problem

Lösung

So kann der Konfigurationsassistent ein ISA- oder EISA-Gerät erkennen 

Die für das unbekannte Gerät ausgewählte E/A-Anschlussadresse steht vielleicht in Konflikt mit der Adresse eines anderen Systemgeräts. Geben Sie konfliktfreie Adressinformationen über das System-BIOS, das EISA-Konfigurations-dienstprogramm (ECU) oder das Konfigurationsdienstprogramm des Hardware-Herstellers ein. Mit diesen Informationen kann der Konfigurationsassistent dieses Gerät für die Solaris Umgebung identifizieren. 

Identifizieren von ISA- oder EISA-Geräten--Verfahrensbeispiel

Um die Konfigurationsparameter für eine ISA- oder EISA-Karte einzustellen, führen Sie das EISA-Konfigurationsdienstprogramm des Herstellers aus. Dieses Programm muss immer dann ausgeführt werden, wenn eine ISA- oder EISA-Karte hinzugefügt, entfernt oder in einem anderen Steckplatz installiert wird. Obwohl die Funktionen des Dienstprogramms standardisiert sind, variieren die Implementierungen je nach Hersteller mit eigenen Schnittstellen und Menüs.

  1. Starten Sie DOS.


    Hinweis -

    Fertigen Sie eine Sicherungskopie der Diskette mit dem EISA-Konfigurationsdienstprogramm des Herstellers an, bevor Sie sie für die Hardware-Konfiguration verwenden.


  2. Kopieren Sie für jede ISA- oder EISA Add-In Karte die EISA .cfg und ovl Konfigurationsdateien von der Konfigurationsdiskette des Herstellers auf die EISA-Systemkonfigurationsdiskette.

  3. Führen Sie das EISA-Konfigurationsdienstprogramm aus.

    Das Programm heißt CF.EXE oder CFG.EXE.

  4. Stellen Sie für jedes Gerät die entsprechenden Konfigurationsparameter und besondere Betriebsmodi ein.

Autobooten

Problem

Lösung

Problemlösung bei Fehlschlagen des automatischen Boot-Vorgangs 

Wenn Sie zwischen COM1 und COM2 ein serielles Loopback-Kabel mit aktiviertem automatischen Booten verwenden, stellen Sie mit dem Befehl eeprom eine der folgenden Eigenschaften ein:

eeprom com1-noprobe=true

oder  

eeprom com2-noprobe=true

Verwenden des Hersteller-Konfigurationsprogramms

Eigenidentifizierung von Plug and Play ISA-Geräten

Problem

Lösung

So aktivieren Sie den Plug and Play Modus 

Stellen Sie den Schalter auf Plug and Play ein und schließen Sie das Gerät an das System an. Die Software nimmt eine automatische Konfiguration vor. 

PCI-Geräte

Problem

Lösung

So steuern Sie die Zuweisung von IRQs und PCI-Geräten 

Prüfen Sie in der Chipsatz-Konfiguration Ihres Systems, ob der entsprechende IRQ für die Verwendung mit dem PCI-Bus konfiguriert ist. Prüfen Sie dann die von ISA-Geräten verwendeten IRQs und weisen Sie PCI-Geräten so viele IRQs wie möglich zu, damit der PCI-Bus Gerätekonflikte lösen kann. 

System-BIOS

Problem

Lösung

So ändern Sie Geräteeinstellungen über das System-BIOS 

Informationen über den Zugriff auf das BIOS-Setup für Ihr System und die dazugehörigen Funktionen finden Sie in der Herstellerdokumentation. 

So richten Sie einen Cache-Bereich im Systemspeicher für das American Megatrends, Inc. (AMI) BIOS ein 

Um eine oprimale Leistung zu erreichen, passen Sie den Cache-Bereich an den im System installierten Gesamtspeicher an. 

 

Konfigurieren von Videoanzeigegeräten, Monitoren, Tastaturen und Zeigegeräten

Das Programm kdmconfig nimmt eine Identifizierung und Konfiguration von Hardware-Geräten vor, die für die Ausführung von CDE und anderen Fenstersystemen erforferlich sind. Zu diesen Geräten gehören Videocontroller, Monitore, Tastaturen und Zeigegeräte. kdmconfig wird während des Systemstarts automatisch ausgeführt. Wenn es Hardware-Änderungen erkennt, haben Sie die Möglichkeit, die neue Konfiguration zu testen bzw. zu ändern. kdmconfig kann auch über die Befehlszeile ausgeführt werden.

Wenn alle erforderlichen Geräte spezifiziert wurden, können Sie mit kdmconfig die Konfiguration über ein einfaches Display testen. Wählen Sie ,,Yes", um die aktuelle Konfiguration zu akzeptieren. Ansonsten wählen Sie ,,No" oder drücken Sie eine beliebige Taste, um eine Neukonfiguration durchzuführen.

kdmconfig kann vielleicht einige der unterstützten Hardware-Geräte nicht erkennen. Verwenden Sie in diesem Fall kdmconfig zur manuellen Spezifizierung der Geräte.

Ethernet Gerätekonfiguration

Duplexeinstellungen

Eine Ethernet Karte und ihr Link-Partner (wie ein Hub, Schalter oder eine über ein Übergangskabel angeschlossene Netzwerkkarte) müssen mit denselben Duplexeinstellungen konfiguriert sein.

Steckertypen

In den Gerätereferenzseiten wird, wo erforderlich, der unterstützte Steckertyp angegeben. Alle Netzwerkgeräte arbeiten, falls in den Gerätereferenzseiten nicht anders angegeben, nur mit 10 Mbps. Es folgen Netzwerkstecker und die von ihnen unterstützten Medien.

Stecker  

Unterstütztes Medium 

Kommentare  

Geschwindigkeit 

RJ-45 

10BASE-T 

Kategorie-3 Verdrilltes Leitungspaar 

10 Mbps  

RJ-45 

100BASE-TX 

Kategorie-5 Verdrilltes Leitungspaar 

100 Mbps 

BNC 

10BASE2 

Koaxial-Kabel (,,Dünnes" Ethernet Kabel) 

10 Mbps 

AUI 

10BASE5 

Geschirmtes verdrilltes Leitungspaar (,,Dickes" Ethernet Kabel) 

10 Mbps 

100-Mbps Ethernet-Leistung

Einige PCI-Motherboards enthalten DMA-Chipsätze, die kein 100-Mbps Fast Ethernet unterstützen. Die Solaris Umgebung unterstützt keine 100-Mbps PCI-Netzwerkoperationen auf Systemen mit langsamen Chipsätzen. Diese Problem betrifft nur PCI-Karten.

Es gilt für folgende Chipsätze:

Folgende Chipsätze haben dieses Problem nicht:

Besonders von dnet und iprb Treibern unterstützte PCI-Karten funktionieren auf Rechnern mit Problem-Chipsätzen nicht einwandfrei. Sie müssen entscheiden, ob die Leistung eines bestimmten Rechners für den jeweiligen Zweck ausreichend ist.

Konfiguration nach der Installation

Austauschen einer Netzwerkkarte

Wenn Sie eine Netzwerkkarte gegen eine andere austauschen, die einen anderen Treiber verwendet, benennen Sie vor dem Neustart die Datei /etc/hostname olddriver0 wie folgt um:

# mv /etc/hostname.olddriver0 /etc/hostname.newdriver0

Hinweis -

Verwenden Sie zum Hinzufügen, Entfernen und Austauschen von Hardware immer den Konfigurationsassistenten.


Wenn Sie den Treiber umbenannt haben, führen Sie einen Neustart durch, damit die Änderungen wirksam werden:

# touch /reconfigure
# reboot