Entwickeln eines Installationsplans
Die Breitstellungsarchitektur und die Implementierungsspezifikationen beschreiben den Endzustand Ihrer Lösung. Die Bereitstellungsarchitektur zeigt, wie viele Komponenteninstanzen installiert sind, auf welchen Computersystemen die Komponenteninstanzen installiert sind und wie die Komponenten interoperieren. Um den in der Bereitstellungsarchitektur beschriebenen Zustand zu erreichen, müssen Sie die Komponenteninstanzen in Ihrer Lösung Computer für Computer installieren und konfigurieren, bis Sie die gesamte Lösung installiert und konfiguriert haben. Ihr Installationsplan muss Installations- und Konfigurationsverfahren für jede Komponenteninstanz in Ihrer Lösung in der richtigen Reihenfolge bieten.
Zur Entwicklung eines Installations- und Konfigurationsplans müssen Sie Ihre Kenntnisse über die Komponentenabhängigkeiten und andere Installationsprobleme auf die Java ES-Bereitstellungsarchitektur und die Implementierungsspezifikationen anwenden. Sie müssen die richtige Abfolge für die Installation und Konfiguration der Komponenteninstanzen in der Lösung sowie die ordnungsgemäßen Eingabewerte für Installation und Konfiguration ermitteln, mit denen die Interoperation der Komponenteninstanzen erreicht werden kann.
Dieser Abschnitt dient als Anleitung für die Analyse einer Bereitstellungsarchitektur sowie eines Satzes von Spezifikationen und zur Entwicklung eines Installationsplans. Im Allgemeinen beginnen Sie folgendermaßen:
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Öffnen Sie eine Textdatei, nehmen Sie sich ein leeres Blatt Papier oder verwenden Sie ein anderes Medium zur Aufzeichnung Ihres Plans.
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Überprüfen Sie in der Bereitstellungsarchitektur die Komponenten auf den einzelnen Computersystemen und ermitteln Sie, welche Komponentenabhängigkeiten vorhanden sind.
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Ermitteln Sie die Komponenteninstanzen, die keine Abhängigkeiten gegenüber anderen Komponenten aufweisen. Dies sind die typischen Instanzen von Directory Server. Sie beginnen den Installationsplan mit Anweisungen für die Installation dieser Komponenteninstanzen auf den angegebenen Computersystemen. Beginnen Sie Ihren Installationsplan mit Aufzeichnungen über diese Computersysteme und die darauf installierten Komponenteninstanzen.
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Ermitteln Sie die richtigen Installations-/Konfigurationswerte in Ihrer Lösung für diese Komponenteninstanzen auf diesen speziellen Computersystemen. Fügen Sie diese Konfigurationswerte zu Ihrem Installationsplan hinzu.
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Ermitteln Sie unter den restlichen Komponenten diejenigen, die nur gegenüber Directory Server Abhängigkeiten aufweisen. Dabei handelt es sich üblicherweise um die Computersysteme mit Access Manager. Führen Sie diese Computersysteme als Nächstes in Ihrem Installationsplan auf.
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Fahren Sie mit der Analyse der Spezifikationen in der Reihenfolge der Komponentenabhängigkeiten fort. Ermitteln Sie die notwendigen Konfigurationswerte und dokumentieren Sie diese Komponenteninstanzen in Ihrem Plan.
Wenn Sie beispielsweise diesen Prozess für die Analyse der in Abbildung 2–1 dargestellten Bereitstellungsarchitektur verwenden, entwickeln Sie einen Installationsplan, der Tabelle 3–3 ähnelt.
Tabelle 3–3 zeigt die ersten acht Schritte des Installationsplans. Um die Gesamtstruktur des Plans zu verdeutlichen, sind die Konfigurationswerte nicht aufgeführt. Achten Sie bei diesem Plan auf folgende Punkte:
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Im Plan sind die Computer in der Lösung gemäß der Reihenfolge aufgeführt, in der die Komponenteninstanzen installiert und konfiguriert werden.
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Die Installationsabfolge wird durch die Anwendung der Abhängigkeiten auf Lösungsebene und der lokalen Abhängigkeiten bestimmt. Durch die Anwendung der Abhängigkeiten auf Lösungsebene ergibt sich die Grundabfolge Directory Server, Access Manager, Messaging Server und schließlich Calendar Server. Wenn die lokalen Communications Express-Abhängigkeiten auf diese Abfolge angewendet werden, werden Web Server
-Instanzen auf den Computern AM1 und AM2 hinzugefügt. Außerdem werden die Sun Cluster-Software und die Sun Cluster-Agenten auf den Computern mscs01 und mscs02 hinzugefügt.
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Der Plan enthält die Grundverfahren für die Installation und Konfigurationsverfahren für alle Redundanzstrategien, die in den Java ES-Lösungen eingesetzt werden. Die Liste der Aufgaben für DS1 and DS2 ist ein Beispiel für einen Plan für die Directory Server-Multi-Master-Replikation. Die Liste der Aufgaben für AM1 und AM2 ist ein Beispiel für einen Plan für Komponenten mit Lastenausgleich. Die Liste der Aufgaben für STR1 und STR2 ist ein Beispiel für einen Plan für Komponenten, die in einer Sun Cluster-Konfiguration ausgeführt werden.
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Die Aufgaben für STR1 und STR2 bieten ein Beispiel für die Installation und Konfiguration mehrerer Komponenten auf einem einzigen Computer. Bei der ersten Ausführung des Installationsprogramms wird die Sun Cluster-Kernkomponente installiert. Nach der Konfiguration der Sun Cluster-Kernkomponente wird das Installationsprogramm erneut ausgeführt, um Messaging Server und Calendar Server zu installieren. Diese Komponenten werden nacheinander gemäß ihren Abhängigkeiten konfiguriert. Bei der dritten Ausführung des Installationsprogramms auf dem Computer werden die Sun Cluster-Agenten für Messaging Server und Calendar Server installiert, die vom Vorhandensein von Messaging Server und Calendar Server abhängen.
Tabelle 3–3 Übersichtsinstallationsplan für die Beispielbereitstellungsarchitektur
Computer
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Installations- und Konfigurationsaufgaben
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DS1
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Führen Sie das Java ES-Installationsprogramm auf diesem Computer aus. Installieren und konfigurieren Sie die Directory Server-Instanz unter Verwendung der in der Benutzerverwaltungsspezifikation angegebenen Konfigurationswerte.
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Starten und überprüfen Sie die Directory Server-Instanz.
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DS2
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Führen Sie das Java ES-Installationsprogramm auf diesem Computer aus. Installieren und konfigurieren Sie die Directory Server-Instanz unter Verwendung der in der Benutzerverwaltungsspezifikation angegebenen Konfigurationswerte.
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Starten und überprüfen Sie die Directory Server-Instanz.
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Vergewissern Sie sich, dass das Lastenausgleichssystem für beide Directory Server-Instanzen ordnungsgemäß funktioniert.
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Beenden Sie die Directory Server-Instanz auf DS2. Führen Sie die Directory Server-Instanz auf DS1 weiterhin aus.
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AM1
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Führen Sie das Java ES-Installationsprogramm auf diesem Computer aus. Installieren und Konfigurieren Sie eine Access Manager-Instanz. Konfigurieren Sie die Access Manager-Instanz für die Interoperation mit dem logischen Verzeichnisdienst, der von den Directory Server-Instanzen erstellt wurde, die über Lastenausgleich verfügen.
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Starten und überprüfen Sie die Access Manager-Instanz.
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Konfigurieren Sie die Access Manager-Instanz für Lastenausgleich.
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AM2
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Führen Sie das Java ES-Installationsprogramm auf diesem Computer aus. Installieren und Konfigurieren Sie eine Access Manager-Instanz. Konfigurieren Sie die Access Manager-Instanz für die Interoperation mit dem logischen Verzeichnisdienst, der von den Directory Server-Instanzen erstellt wurde, die über Lastenausgleich verfügen.
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Starten und überprüfen Sie die Access Manager-Instanz.
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Konfigurieren Sie die Access Manager-Instanz für Lastenausgleich.
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Verwenden Sie die Access Manager-Konsole für die Bearbeitung der Verzeichniseinträge für Access Manager.
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Vergewissern Sie sich, dass die beiden Access Manager-Instanzen korrekt arbeiten und Lastenausgleich stattfindet.
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STR1
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Führen Sie das Java ES-Installationsprogramm aus. Installieren Sie die Sun Cluster-Kernkomponente.
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Bereiten Sie den Computer für die Sun Cluster-Konfiguration vor. Zu diesem Schritt gehört das Erstellen und Mounten der von der Sun Cluster-Software verwendeten Dateisysteme.
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Führen Sie den Sun Cluster-Konfigurationsassistenten aus. Erstellen und konfigurieren Sie den Cluster.
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STR2
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Führen Sie das Java ES-Installationsprogramm aus. Installieren Sie die Sun Cluster-Kernkomponente.
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Bereiten Sie den Computer für die Sun Cluster-Konfiguration vor. Zu diesem Schritt gehört das Erstellen und Mounten der von der Sun Cluster-Software verwendeten Dateisysteme.
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Führen Sie den Sun Cluster-Konfigurationsassistenten aus. Erstellen und konfigurieren Sie den Cluster.
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Führen Sie die Konfiguration des Network Timing Protocol (NTP) auf STR1 und STR2 durch.
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Fügen Sie das Quorum-Gerät zum Cluster hinzu (mit beiden Computern verbunden).
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Erstellen Sie Cluster-Dateisysteme und Ressourcengruppen, richten Sie einen virtuellen Hostnamen und eine IP-Adresse ein.
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Überprüfen Sie die Failover-Fähigkeiten des Clusters.
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STR1
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Führen Sie das Java ES-Installationsprogramm aus. Installieren Sie Messaging Server und Calendar Server.
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Führen Sie auf Computer DS1 das Directory Server Preparation Tool aus.
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Führen Sie den Messaging Server-Konfigurationsassistenten aus, um eine Messaging Server-Instanz zu erstellen. Geben Sie Konfigurationswerte an, die gemäß der Benutzerverwaltungsspezifikation einen Zweig im LDAP-Verzeichnisstruktur erstellen. Geben Sie Konfigurationswerte an, welche die Messaging Server-Instanz für die Interoperation mit den Instanzen von Access Manager und Directory Server konfigurieren, für die ein Lastenausgleich eingerichtet wurde.
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Konfigurieren Sie Messaging Server für Single Sign-On.
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Starten und überprüfen Sie die Messaging Server-Instanz.
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Führen Sie den Calendar Server-Konfigurationsassistenten aus, um eine Calendar Server-Instanz zu erstellen. Geben Sie Konfigurationswerte an, die die Instanz für die Verwendung des LDAP-Zweigs konfigurieren, der von der Messaging Server-Konfiguration für Benutzer- und Gruppendaten erstellt wurde. Geben Sie Konfigurationswerte an, welche die Calendar Server-Instanz für die Interoperation mit den Instanzen von Access Manager und Directory Server konfigurieren, für die ein Lastenausgleich eingerichtet wurde.
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Erstellen Sie auf Computer STR2 einen Benutzer, eine Benutzergruppe und ein Verzeichnis für Calendar Server.
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Bearbeiten Sie die Calendar Server-Konfigurationsdatei. Legen Sie die Konfigurationsparameter so fest, dass anstatt der IP-Adresse des Computers die virtuelle IP-Adresse verwendet wird.
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Konfigurieren Sie Calendar Server für Single Sign-On.
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Starten und überprüfen Sie die Calendar Server-Instanz.
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STR1
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Führen Sie das Java ES-Installationsprogramm aus. Installieren Sie den Sun Cluster-Agenten für Messaging Server und den Sun Cluster-Agenten für Calendar Server.
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Erstellen und aktivieren Sie mithilfe von Messaging Server-Agent eine Messaging Server-Ressource.
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Überprüfen Sie das Failover der Messaging Server-Ressource von STR1 auf STR2.
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Erstellen und aktivieren Sie mithilfe von Calendar Server Agent eine Calendar Server-Ressource.
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Überprüfen Sie das Failover der Calendar Server-Ressource von STR1 auf STR2.
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STR2
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Die auf mscs01 konfigurierten Instanzen werden automatisch als Freigaberessourcen erkannt.
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