Die Isolierung, die durch die Anwendungsausführung in unterschiedlichen Zonen erreicht wird, ähnelt der Isolierung, die bei der Ausführung von Anwendungen unter den Betriebssystemen unterschiedlicher Computer erzielt wird. Anstatt also Java ES-Komponenten auf unterschiedlichen Computern zu installieren, zu konfigurieren und auszuführen, um die gewünschte Isolierung und Sicherheit zu gewährleisten, können die Komponenten in unterschiedlichen Zonen auf einem einzigen Computer installiert, konfiguriert und ausgeführt werden.
Diese Zusammenführung der Java ES-Komponenten ermöglicht darüber hinaus eine effizientere Ressourcennutzung. Java ES-Komponenten, die derzeit auf dedizierten Computern mit niedriger Auslastung ausgeführt werden, können stattdessen in nicht globalen Zonen auf einem einzigen Computer installiert werden. Globale Administratoren können in Abhängigkeit von den Ressourcenanforderungen für die in den jeweiligen Zonen ausgeführten Komponenten eine dynamische Ressourcenzuweisung für die unterschiedlichen Zonen vornehmen. (Beachten Sie, dass für die Ressourcenzuweisung weitergehende Kenntnisse der Ressourcenanforderungen für die unterschiedlichen Komponenten erforderlich sind, die zurzeit möglicherweise noch nicht allgemein verfügbar sind.)
Mit einer Multi-Zonen-Umgebung können Sie darüber hinaus Folgendes erreichen:
Versionstrennung. Unterschiedliche Versionen von Java ES-Komponenten können in unterschiedlichen Zonen installiert und somit parallel ausgeführt werden. Auf diese Weise muss eine Migration von einer Java ES-Version auf eine andere nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt erfolgen. Beispielsweise können Java ES-Komponenten der Version 4 in einer nicht globalen Zone ausgeführt werden, parallel zu Java ES-Komponenten der Version 5 in einer anderen nicht globalen Zone. Zum Erreichen dieser Art von Versionstrennung wird die Lebenszyklusverwaltung (sowie die Konfigurations- und Laufzeitverwaltung) an Zonenadministratoren delegiert.
Zentrale Lebenszyklusverwaltung. Wenngleich aufgrund von Java ES-Beschränkungen derzeit keine vollständige Unterstützung gegeben ist, kann mithilfe von Zonen die Lebenszyklusverwaltung von Java ES-Komponenten zentralisiert werden: Komponenten können in der globalen Zone installiert, aktualisiert und deinstalliert werden, die Konfiguration und Ausführung erfolgt jedoch in den verschiedenen nicht globalen Zonen. Auf diese Weise wird den Ansprüchen in Bezug auf Laufzeitisolierung, Sicherheit, Skalierbarkeit und anderen Anforderungen Rechnung getragen. Die zentrale Lebenszyklusverwaltung hat Vorteile, wenn verschiedene Instanzen einer Komponente in unterschiedlichen Zonen ausgeführt werden, oder wenn Sie sicherstellen möchten, dass diese Instanzen zur Verwendung derselben Version synchronisiert werden.
Sie können beispielsweise Application Server in der globalen Zone installieren und mehrere Instanzen in unterschiedlichen nicht globalen Zonen ausführen. Die verschiedenen Application Server-Instanzen können Access Manager, Portal Server oder weitere Java ES-Komponenten unterstützen (es kann sich um dieselben oder unterschiedliche Komponenten in verschiedenen nicht globalen Zonen handeln). Alternativ können unterschiedliche Application Server-Instanzen von verschiedenen Entwicklungsteams in unterschiedlichen Zonen verwendet werden.
Zum Erreichen dieses Ziels wird die Lebenszyklusverwaltung durch einen globalen Administrator durchgeführt, während die Konfigurations- und Laufzeitverwaltung an die jeweiligen Zonenadministratoren delegiert wird. Dieser Ansatz erfordert einigen Koordinationsaufwand, wenn Lebenszyklusverwaltungsaufgaben (z. B. ein Upgrade) durchgeführt werden.
Organisationsunabhängigkeit. Unterschiedliche Organisationen können verschiedene Bereitstellungen oder separate Laufzeitinstanzen von Java ES-Komponenten verwalten, die alle auf demselben Computer vorliegen und ausgeführt werden. Beispielsweise können unterschiedliche Entwicklerteams eigene Instanzen von Java ES-Komponenten verwenden, oder unterschiedliche Organisationen können für das Testing, Vorproduktion oder Produktion verschiedene Bereitstellungen von Java ES einsetzen. Eine Unabhängigkeit der verschiedenen Organisationen untereinander kann auf verschiedene Arten erreicht werden. Dies hängt von den jeweiligen Zielen ab: entweder erfolgt die Lebenszyklusverwaltung für Java ES-Komponenten zentral, d. h. die Konfigurations- und Laufzeitverwaltung wird an die Zonenadministratoren delegiert, oder sämtliche Verwaltungsaufgaben (Lebenszyklus, Konfiguration und Laufzeit) werden an die Zonenadministratoren delegiert.
Die verschiedenen Ziele, die mit Java ES in einer Multi-Zonen-Umgebung erreicht werden können, sowie die zugehörigen Verwendungsszenarien erfordern andere Strategien für die Bereitstellung und Administration von Java ES-Komponenten. Sie können sich entweder die Isolierung der verschiedenen Zonen zunutze machen, um verschiedene Java ES-Komponenten und die zugehörigen Laufzeitinstanzen unabhängig voneinander zu verwalten, oder Sie nutzen die Verbreitungsfunktionen der globalen Zone, um die Lebenszyklusverwaltung von Java ES-Komponenten zu vereinfachen.
Im nächsten Abschnitt werden einige der Einschränkungen besprochen, die in der Multi-Zonen-Umgebung für die Java ES-Software gelten. Im Anschluss werden Strategien für die Installation und Administration für den Einsatz von Java ES in einer Multi-Zonen-Umgebung vorgestellt.