Sun Java Enterprise System 5 Update 1 Technischer Überblick

Kapitel 1 Einführung in Java Enterprise System

Sun JavaTM Enterprise System (Java ES) besteht aus einem Satz von Softwarekomponenten, die Dienste bieten, die bei der Unterstützung verteilter Anwendungen in Unternehmensstärke in einer Netzwerk- oder Internetumgebung benötigt werden. Solche Anwendungen werden als verteilte Unternehmensanwendungen bezeichnet. In diesem Handbuch werden die Softwarekomponenten von Java ES und die von ihnen bereitgestellten Dienste beschrieben.

In diesem Kapitel werden das System Java ES und die Aufgaben vorgestellt, die bei Verwendung des Systems ausgeführt werden. Das Kapitel enthält die folgenden Abschnitte:

Warum Sie Java ES benötigen

Die Geschäftsanforderungen von heute fordern Softwarelösungen, die über eine Netzwerk- oder Internetumgebung hinweg verteilt sind sowie hohe Leistung, Verfügbarkeit, Sicherheit, Skalierbarkeit und Zweckmäßigkeit bieten.

Java ES bietet Infrastrukturdienste, die benötigt werden, um verteilte Unternehmensanwendungen zu unterstützen, die in der Regel folgende Merkmale aufweisen:

Verteilte Unternehmensanwendungen erfordern eine zugrunde liegende Infrastruktur von Diensten, die den verteilten Komponenten die Kommunikation untereinander, die Koordination der Arbeit, die Implementierung eines sicheren Zugriffs usw. ermöglichen. Diese Infrastrukturdienste werden von einer Hardwareumgebung aus Computern und Netzwerkverbindungen unterstützt. Diese Umgebung enthält die Hardware-Architekturen SPARC® und x86 (Intel und AMD).

In der folgenden Abbildung ist das allgemeine Ebenenschema dargestellt. Java ES stellt überwiegend die Ebene der verteilten Infrastrukturdienste bereit, die in der Abbildung dargestellt sind.

Abbildung 1–1 Erforderliche Unterstützung für verteilte Unternehmensanwendungen

Dieses Diagramm zeigt, wie eine verteilte Unternehmensanwendung auf verteilten Infrastrukturdiensten basiert, die wiederum auf einer vernetzten Hardwareumgebung basieren.

Zu den von Java ES bereitgestellten Diensten gehören:

Java ES bietet außerdem Dienste, mit denen die Verfügbarkeit, Skalierbarkeit, Zweckmäßigkeit und weitere Anwendungs- oder Systemqualitäten verbessert werden. Zu den von Java ES bereitgestellten Dienstqualitätsfunktionen gehören:

Sie können einen oder mehrere Java ES-Dienste bereitstellen, von denen jeder mehrere Java ES-Komponenten enthalten kann.

Java ES-Komponenten

Java ES stellt eine Integration verschiedener unabhängiger Softwareprodukte und -komponenten in einem einzigen Softwaresystem dar. Diese Integration wird durch eine Reihe von Funktionen auf Systemebene wie im Folgenden beschrieben ermöglicht:

Diese Funktionen werden in den nachfolgenden Kapiteln dieses Buchs beschrieben. In diesem Abschnitt werden hauptsächlich die in Java ES integrierten Komponenten vorgestellt. Diese Systemkomponenten können in drei Hauptkategorien unterteilt werden, wie in der folgenden Abbildung gezeigt:

Abbildung 1–2 Kategorien der Java ES-Komponenten

Diese Abbildung zeigt die Kategorien der Java ES-Komponenten und deren Beziehung zueinander.

Die einzelnen Komponenten bieten folgende Dienste:

Eine Liste der Java ES-Komponenten finden Sie unter Anhang A, Java ES-Komponenten.

Systemdienstkomponenten

Einige Java ES-Komponenten bilden die Hauptdienste für die Unterstützung verteilter Softwarelösungen. Diese Systemdienste beinhalten Zugangsdienste, Identitäts- und Sicherheitsdienste, Webcontainerdienste, J2EE-Anwendungsdienste und Persistenzdienste.

Die Systemdienstkomponenten, die diese verteilten Dienste bereitstellen und die von ihnen bereitgestellten Dienste werden in folgender Tabelle alphabetisch aufgeführt und kurz beschrieben. Jede Systemdienstkomponente ist ein Servervorgang mit mehreren Threads, der eine Vielzahl von Clients unterstützen kann. Weitere Informationen zu den einzelnen Komponenten finden Sie unterSystemdienstkomponenten.

Tabelle 1–1 Java ES-Systemdienstkomponenten

Komponente 

Bereitgestellte Systemdienste 

Sun Java System Access Manager

Stellt Dienste für die Zugriffsverwaltung und die digitale Identitätsverwaltung bereit. Zu den Zugriffsverwaltungsdiensten zählen die Authentifizierung (einschließlich Single Sign-On) und die rollenbasierte Autorisierung für den Zugriff auf Anwendungen und/oder Dienste. Die Verwaltungsdienste umfassen die zentralisierte Verwaltung einzelner Benutzerkonten, Rollen, Gruppen und Richtlinien.

Sun Java System Application Server

Stellt J2EE-Containerdienste für Enterprise JEnterprise JavaBeansTM-Komponenten (EJB-Komponenten) wie Sitzungs-Beans, Einheiten-Beans und nachrichtengesteuerte Beans bereit. Der Container bietet die Infrastrukturdienste, die für die Interaktion von eng miteinander verknüpften verteilten Komponenten erforderlich sind, und macht Application Server so zu einer Plattform für die Entwicklung und Ausführung von E-Commerce-Anwendungen und Webdiensten. Application Server stellt außerdem Webcontainterdienste bereit.

Sun Java System Directory-Server

Stellt ein zentrales Repository zum Speichern und Verwalten von Intranet- und Internetinformationen, wie Identitätsprofile (Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten usw.), Benutzeranmeldeinformationen (öffentliche Schlüsselzertifikate, Passwörter und PIN-Nummern), Zugriffsrechte sowie Anwendungs- und Netzwerkressourceninformationen bereit. 

Java DB [Java ES 5 ist die erste Version, in der Java DB als Produktkomponente enthalten ist. Java DB wurde zunächst als gemeinsam genutzte Komponente mit dem Namen Derby Database veröffentlicht und in Java ES 2005Q4 integriert.]

Bietet eine sogenannte Lightweight-Datenbank für die Entwicklung von Java-Anwendungen. Java DB ist die unterstützte Verteilung der Open-Source-Datenbank Apache Derby mit 100 % Java-Technologie.

Sun Java System Message Queue

Bietet zuverlässigen, asynchronen Messaging-Austausch zwischen lose miteinander verknüpften verteilten Komponenten und Anwendungen. Message Queue implementiert die JavaTM Message Service (JMS) API-Spezifikation und liefert Unternehmensfunktionen wie Sicherheit, Skalierbarkeit und Remoteverwaltung.

Sun Java System Portal Server

Stellt browserbasierten Clients, die auf Geschäftsanwendungen oder -dienste zugreifen, wichtige Zugangsdienste wie die Aggregation und Personalisierung von Inhalten bereit. Portal Server stellt darüber hinaus eine konfigurierbare Suchmaschine bereit. 

Sun Java System Service Registry

Bietet eine Registry und ein Repository für die Unterstützung von Service-Oriented Architecture (SOA)-Anwendungen. Service Registry implementiert Industriestandards für die Registrierung und das Auffinden von Webdiensten sowie für die Verwaltung der dazugehörigen Informationen und Fakten, Artefakte (z. B. XML-Schemata, Unternehmensprozessregeln, Zugriffssteuerung, Versionskontrolle). 

Sun Java System Web Server

Bietet J2EE-Webcontainer-Dienste für Java-Webkomponenten, wie beispielsweise Java TM Servlet- und JavaServer PagesTM-Komponenten (JSPTM). Web Server unterstützt zudem andere Webanwendungstechnologien für die Bereitstellung von statischem und dynamischem Webinhalt wie CGI-Skripts und Sun Java System Active Server Pages.

Dienstqualitätskomponenten

Neben den in Tabelle 1–1 gezeigten Systemdienstkomponenten enthält Java ES eine Vielzahl von Komponenten, mit denen die Qualität der von den Systemdienstkomponenten bereitgestellten Dienste verbessert wird. Dienstqualitätskomponenten können auch kundenspezifisch entwickelte Anwendungsdienste verbessern. Die Dienstqualitätskomponenten lassen sich in folgende Kategorien unterteilen:

Verfügbarkeitskomponenten

Verfügbarkeitskomponenten sorgen für eine nahezu kontinuierliche Systembetriebszeit von Systemdienstkomponenten und benutzerdefinierten Anwendungsdiensten. Die folgende Tabelle enthält die in Java ES enthaltenen Verfügbarkeitskomponenten und die von diesen angebotenen Dienste. Weitere Informationen zu den einzelnen Komponenten finden Sie unter Verfügbarkeitskomponenten.

Tabelle 1–2 Java ES-Verfügbarkeitskomponenten

Komponente 

Bereitgestellte Verfügbarkeitsdienste 

High Availability Session Store

Bietet einen Datenspeicher, der Anwendungsdaten, insbesondere Sitzungsstatusdaten, auch im Fehlerfall verfügbar macht. 

Sun Cluster

Bietet Hochverfügbarkeits- und Skalierbarkeitsdienste für Java ES und für die Anwendungen, die basierend auf der Java ES-Infrastruktur ausgeführt werden, sowie für die Hardwareumgebung, in der beide bereitgestellt werden. 

Sun Cluster Geographic Edition [Java ES 5 ist die erste Version, die Sun Cluster Geographic Edition als Java ES-Produktkomponente enthält.]

Schützt Anwendungen mithilfe von mehreren geografisch getrennten Clustern und einer redundanten Infrastruktur, durch die Daten zwischen diesen Clustern repliziert werden, vor unerwarteten Unterbrechungen. Die Software Sun Cluster Geographic Edition ist eine geschichtete Erweiterung der Sun Cluster-Software. 

Zugriffskomponenten

Zugriffskomponenten bieten Front-End-Zugriff auf Systemdienste und sorgen für einen sicheren Zugriff über Internetstandorte, die sich außerhalb der Firewall des Unternehmens befinden. Neben diesen Zugriffsmöglichkeiten bieten viele auch eine Routing- und Speicherfunktion. Die folgende Tabelle enthält die in Java ES enthaltenen Zugriffskomponenten und die von diesen angebotenen Dienste. Weitere Informationen zu den einzelnen Komponenten finden Sie unter Zugriffskomponenten.

Tabelle 1–3 Java ES-Zugriffskomponenten

Komponente 

Bereitgestellte Zugriffsdienste 

Sun Java System Portal Server (beinhaltet Secure Remote Access)

Bietet sicheren Internetzugriff von außerhalb der Unternehmens-Firewall auf den Inhalt und die Dienste von Portal Server, einschließlich interner Portale.  

Sun Java System Web Proxy Server

Übernimmt Cache- und Filterfunktionen sowie die Verteilung von Webinhalt sowohl für ausgehende als auch für eingehende Internetanforderungen. 

Überwachungskomponenten

Java ES enthält eine Überwachungsfunktion, die Echtzeit-Systemstatus und anpassbare Überwachungsaufträge bereitstellt. Die Überwachung wird von Sun Java System Monitoring Console Produktkomponente implementiert, die vom Sun Java System Monitoring Framework shared component (Gemeinsam genutzte Komponente) unterstützt wird. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt Überwachungskomponenten.

Gemeinsam genutzte Komponenten

Java ES enthält eine Vielzahl an lokal installierten gemeinsam genutzten Bibliotheken, von denen viele Systemdienstkomponenten und Dienstqualitätskomponenten abhängen. Die gemeinsam genutzten Komponenten von Java ES bieten lokale Dienste für Java ES- Produktkomponenten, die auf demselben Hostcomputer ausgeführt werden.

Gemeinsam genutzte Komponenten werden oft eingesetzt, um die Portierbarkeit zwischen unterschiedlichen Betriebssystemen zu gewährleisten. Beispiele für gemeinsam genutzte Komponenten von Java ES sind unter anderem: Java 2 Platform, Standard Edition (J2SE), Netscape Portable Runtime (NSPR), Network Security Services (NSS), Java Security Services for Java (JSS) usw. Eine vollständige Liste finden Sie unter Gemeinsam genutzte Komponenten.

Die gemeinsam genutzten Komponenten werden automatisch vom Java ES-Installationsprogramm entsprechend der zu installierenden Systemdienste und Dienstqualitätskomponenten installiert.

In Sun Java Suites enthaltene Komponenten

Java ES ist sowohl als einzelne End-to-End-Infrastruktur-Softwareverteilung als auch in Form von einzelnen Suite-Verteilungen verfügbar, die auf wichtige Geschäftsanforderungen ausgelegt sind. Java ES beinhaltet sämtliche Java ES-Komponenten, während Sun Java System-Suites Teile dieser Komponenten enthält, die ausgewählt wurden, um bestimmte Bedürfnisse im Geschäftsleben zu erfüllen. Die Java ES-Installations- und Deinstallationsprogramme sind zwar in sämtlichen Suite-Verteilungen enthalten, sie sind jedoch insofern abgespeckt, dass Sie nur die Komponenten innerhalb der Suite bearbeiten. Sämtliche gemeinsam genutzten Komponenten sind auch in sämtlichen Suite-Verteilungen enthalten.

Der Inhalt der einzelnen Suite und die Geschäftsanforderungen, die jede Suite erfüllen soll, werden in folgender Tabelle aufgeführt.

Tabelle 1–4 In Sun Java Suites enthaltene Komponenten

Suite 

Geschäftsanforderung 

Inhalt 

Sun Java Application Platform Suite

Entwicklung, Bereitstellung und Verwaltung von dienstorientierten Architekturen (Service-oriented Architectures, SOA) der nächsten Generation 

Access Manager 

Application Server 

Directory-Server 

HADB 

Java DB 

Message Queue 

Überwachungskonsole 

Portal Server (enthält Secure Remote Access und Mobile Access) 

Service Registry  

Web Proxy Server 

Web Server 

Sun Java Availability Suite

Notfallwiederherstellung und hohe Verfügbarkeit für missionskritische Anwendungen 

Sun Cluster-Software 

Sun Cluster Agents 

Sun Cluster Geographic Edition 

Sun Java Communications Suite [Bei mit Asterisken (*) gekennzeichneten Kommunikationskomponenten handelt es sich um Komponenten, die in Java ES nicht mehr enthalten sind oder mithilfe des Java ES-Installationsprogramms installiert wurden. Diese Komponenten sind als Teil der Sun Java Communications Suite verfügbar.]

Sichere und verlässliche Messaging- und Zusammenarbeitsdienste 

Access Manager 

Application Server 

Calendar Server* 

Communications Express* 

Delegated Administrator*  

Directory-Server 

HADB 

Instant Messaging* 

Java DB 

Message Queue 

Messaging Server* 

Überwachungskonsole  

Web Proxy Server 

Web Server 

Sun Java Identity Management Suite

Benutzer-Identitätsverwaltung innerhalb von Computer-Infrastrukturen und Anwendungsumgebungen 

Access Manager 

Application Server 

Directory-Server 

HADB  

Java DB  

Message Queue 

Überwachungskonsole 

Web Server 

Sun Java Web Infrastructure Suite

Webanwendungen und -dienste für kleine bis mittlere Unternehmen 

Access Manager 

Application Server 

Directory-Server 

HADB 

Java DB 

Message Queue 

Überwachungskonsole 

Service Registry 

Web Proxy Server 

Web Server 

Grundlegende Hinweise zu Java ES

Beim Erstellen von auf Java ES-Software basierenden Unternehmenslösungen fallen einige Standardaufgaben an. Diese Aufgaben fallen je nach Startpunkt der Einführung von Java ES und der Art der Lösung, die erstellt und bereitgestellt werden soll, unterschiedlich aus.

Dieser Abschnitt behandelt zwei Aspekte des Arbeitens mit Java ES: Den Java ES-Lösungslebenszyklus und die verschiedenen Einführungsszenarios, die in der Regel bestehen.

Java ES-Lösungslebenszyklus

Die Aufgaben, die beim Erstellen von auf Java ES-Software basierenden Unternehmenslösungen anfallen, können in mehrere Phasen unterteilt werden. Diese sind in der folgenden Abbildung dargestellt. Die Abbildung zeigt außerdem, welche Kategorien von Java ES-Benutzern diese Aufgaben normalerweise durchführen.

Abbildung 1–3 Phasen des Lebenszyklus einer Lösung und Benutzerkategorien

Abbildung mit Lebenszyklusphasen und den Kategorien von Java ES-Benutzern, die die in jeder Phase anfallenden Aufgaben durchführen.

Die in der vorherigen Abbildung gezeigten Lebenszyklusphasen können in die folgenden allgemeinen Gruppen unterteilt werden:

Die in Abbildung 1–3 aufgeführten Aufgaben innerhalb der einzelnen Lebenszyklusphasen sind in Kapitel 4, Java ES-Lösungslebenszyklus genauer dargestellt.

Abbildung 1–3 zeigt die Java ES-Benutzer, die üblicherweise die Aufgaben in den einzelnen Lebenszyklusphasen durchführen. Die folgende Tabelle beschreibt die Kenntnisse und den Hintergrund der einzelnen Benutzerkategorien.

Tabelle 1–5 Java ES-Benutzerkategorien für Aufgaben im Lebenszyklus

Benutzer 

Fähigkeiten und Kenntnisse 

Phasen 

Geschäftsplaner

Systemanalyst 

Eher allgemeines, anstatt tiefer gehendes technisches Wissen. 

Verständnis der strategischen Orientierung des Unternehmens. 

Kenntnis der Geschäftsprozesse, -ziele und -anforderungen. 

Unternehmensanalyse 

Technische Anforderungen 

Logisches Konzept 

Architekt

Sehr technisch orientiert. 

Breite Kenntnis der Bereitstellungsarchitekturen. 

Kenntnis der neuesten Technologien. 

Verständnis der Geschäftsanforderungen und -beschränkungen. 

Technische Anforderungen 

Logisches Konzept 

Bereitstellungskonzept 

Systemintegrator

Außendiensttechniker 

Systemadministrator 

System-Manager 

Sehr technisch orientiert. 

Tiefgehende Kenntnis der IT-Umgebungen. 

Erfahrung mit der Implementierung verteilter Softwarelösungen. 

Kenntnis der Netzwerkarchitektur, Protokolle, Geräte und Sicherheit. 

Kenntnis der Skript- und Programmiersprachen. 

Bereitstellungskonzept 

Bereitstellungsimplementierung 

Spezialisierter Systemadministrator

Delegated Administrator 

Wartungstechniker 

Spezielle technische Kenntnisse oder Produktkenntnisse. 

Gute Kenntnis der Hardware, Plattformen, Verzeichnisse und Datenbanken. 

Geschult in der Überwachung, Fehlerbehebung und Aufrüstung von Software. 

Kenntnis der Systemverwaltung für Betriebssystemplattformen. 

Betrieb 

Java ES-Einführungsszenarios

Der Unternehmensbedarf, der zur Einführung von Java ES führt, ist sehr unterschiedlich. Das übergeordnete Ziel nahezu jeder Java ES-Bereitstellung stimmt jedoch mit einem der folgenden adoption scenarios überein:

Jedes Einführungsszenario bietet eigene Überlegungen und Herausforderungen. Abhängig von Ihrem Einführungsszenario sind die in der Lebenszyklusphase zu lösenden Probleme und die zu investierenden Ressourcen unterschiedlich, wie in Abbildung 1–3 beschrieben.

Die folgenden Punkte gelten abgestuft für die Einführungsszenarios:

Die folgende Tabelle fasst die Art der Punkte zusammen, die bei den einzelnen Einführungsszenarios von Java ES von Bedeutung sind.

Tabelle 1–6 Aspekte unterschiedlicher Java ES-Einführungsszenarios

Einführungsszenario 

Migration 

Integration 

Schulung 

Hardware 

Neues System 

Nicht zutreffend 

Relativ einfache Integration neuer Komponenten 

Kann ein wichtiger Aspekt sein 

Ausgleich zwischen Ausrüstungskosten und Arbeitskosten [Der Einsatz einiger leistungsstarker Computer erhöht im Allgemeinen die Anlagekosten, wenn weniger IT-Ressourcen benötigt werden. Der Einsatz vieler kleiner Computer senkt im Allgemeinen die Anlagekosten, wenn mehr IT-Ressourcen benötigt werden.]

Verbesserung 

Kann ein bedeutender Aspekt sein 

Neue Komponenten müssen in vorhandene Systeme integriert werden 

Kann ein wichtiger Aspekt sein 

Kann wegen vorhandener Anlagen zu signifikanten Einschränkungen führen 

Durchwahl 

Üblicherweise kein Aspekt 

Gegebenenfalls müssen neue Komponenten in vorhandene Systeme integriert werden 

Gegebenenfalls ein wichtiger Aspekt 

Macht üblicherweise neue Hardware notwendig, mit denselben Abwägungen wie bei einem neuen System 

Upgrade 

Kann ein wichtiger Aspekt sein 

Relativ einfache Integration aufgerüsteter Komponenten 

Relativ unwesentlicher Aspekt 

Relativ unwesentlicher Aspekt 

In diesem Kapitel enthaltene Schlüsselbegriffe

In diesem Abschnitt werden die wichtigsten in diesem Kapitel verwendeten technischen Bedingungen erläutert, wobei auf die Verwendung dieser Bedingungen im Zusammenhang mit Java ES besonders eingegangen wird.

adoption scenario (Übernahmeszenario)

Der wesentliche Grund für die Bereitstellung von Java ES-Software, der die Ausgangssituation hinsichtlich der Systemsoftware und das zu erreichende Ziel beschreibt. Die folgenden vier Einführungsszenarios sind in Java ES vorhanden: neues System, Ersatz, Erweiterung und Aufrüstung.

component (Komponente)

Eine Softwarelogikeinheit, die zum Aufbau von verteilten Anwendungen verwendet wird. Bei einer Komponente kann es sich um eine der in Java ES enthaltenen Systemkomponenten handeln oder um eine kundenspezifische entwickelte Anwendungskomponente. Eine Anwendungskomponente entspricht normalerweise einem verteilten Komponentenmodell (z. B. CORBA und der J2EETM-Plattform) und führt eine bestimmte Computerfunktion durch. Diese Komponenten bieten einzeln oder kombiniert business services und können als web services zusammengefasst werden.

distributed enterprise application (Verteilte Unternehmensanwendung)

Eine Anwendung, deren Logik sich über eine Netzwerk- oder Internetumgebung hinweg erstreckt (der Verteilungsaspekt) und deren Umfang und Größe die Anforderungen einer Produktionsumgebung oder eines Dienstanbieters erfüllen (der Unternehmensaspekt).

Endbenutzer

Eine Person, die eine verteilte Anwendung nutzt, häufig über eine grafische Benutzeroberfläche, wie die Oberfläche eines Internetbrowsers oder eines mobilen Geräts. Die Anzahl der gleichzeitig von einer Anwendung unterstützten Endbenutzer bildet einen wichtigen Faktor für die deployment architecture (Bereitstellungs- architektur) der Anwendung.

service (Dienst)

Eine Softwarefunktion, die für einen oder mehrere Clients ausgeführt wird. Diese Funktion kann auf einer sehr niedrigen Ebene, beispielsweise eine Arbeitsspeicherverwaltung, oder auf hoher Ebene, beispielsweise eine Kreditüberprüfung durch einen business service (Geschäftsdienst), dargestellt werden. Ein Dienst auf hoher Ebene kann aus einer Reihe einzelner Dienste bestehen. Die Dienste können lokal (für lokale Clients verfügbar) oder verteilt (für Remote-Clients verfügbar) sein.

Produktkomponente

Java ES Systemdienstkomponenten, durch die die Hauptinfrastrukturdienste von Java ES bereitgestellt werden und Java ES-Dienstqualitätskomponenten , durch die solche Systemdienste verbessert werden. Produktkomponenten können innerhalb des Java ES-Installationsprogramms ausgewählt werden.

service quality component (Dienstqualitätskomponente)

Eine in Java ES enthaltene Systemkomponente. Diese Komponenten verbessern die Verfügbarkeit, Sicherheit, Skalierbarkeit, Zweckmäßigkeit sowie andere Qualitäten der Systemdienstkomponenten und verteilten Anwendungskomponenten.

shared component (Gemeinsam genutzte Komponente)

Eine in Java ES enthaltene Systemkomponente. Gemeinsam genutzte Komponenten, normalerweise Bibliotheken, stellen für andere Systemkomponenten lokale Dienste bereit.

Systemkomponente

Alle Softwarepakete oder Gruppen von Paketen, die Teil von Java ES sind und vom Java ES-Installationsprogramm installiert werden. Die folgenden Arten von Systemkomponenten sind vorhanden: Produktkomponenten, die Java ES-Infrastrukturdienste bereitstellen und gemeinsam genutzte Komponenten, die lokale Dienste für andere Systemkomponenten bereitstellen.

Systemdienst

Ein oder mehrere verteilte Dienste, welche die von Java ES bereitgestellten einzigartigen Funktionen bestimmen. Systemdienste erfordern in der Regel die Unterstützung durch eine Reihe von Dienstqualitätskomponenten, gemeinsam genutzten Komponenten oder mehrere von beiden Komponentenarten.

Systemdienstkomponente

Eine in Java ES enthaltene Systemkomponente. Systemdienstkomponenten bilden die wesentlichen Java ES-Infrastrukturdienste von: Zugangsdiensten, Identitäts- und Sicherheitsdiensten, Web- und Anwendungsdiensten, sowie Verfügbarkeitsdiensten.