Solaris-Handbuch für Sun-Peripheriegeräte

Vorbereiten der Festplatten

Bevor Sie ein neu installiertes Festplattenlaufwerk benutzen können, muß es formatiert, partitioniert und benannt werden. Mit dem Dienstprogramm format können Sie diese Aktivitäten bei Bedarf ausführen.

Das Dienstprogramm format

Das Dienstprogramm format ist ein menügesteuertes Festplattenwartungsprogramm, mit dem Festplattenlaufwerke formatiert, partitioniert und benannt und fehlerhafte Sektoren verwaltet werden können. Wenn Sie das Dienstprogramm format aufrufen, tastet es das System auf Festplattenlaufwerke ab, liest die Bezeichnung der einzelnen Festplatten und gibt eine Festplattenliste aus. Sobald Sie die Festplatte ausgewählt haben, mit der Sie arbeiten wollen, steht in format ein Menü mit den Routinen zur Verfügung, die Sie auswählen können.


Achtung - Achtung -

Viele Routinen des Dienstprogramms format führen dazu, daß Daten auf Festplattenlaufwerken überschrieben werden. Erstellen Sie unbedingt Sicherungskopien der Daten auf allen Festplattenlaufwerken, bevor Sie mit dem Dienstprogramm format arbeiten.


Das Dienstprogramm format ermittelt die Standardkonfigurationsparameter für Festplattenlaufwerke anhand einer Festplattenstatistikdatei mit dem Namen /etc/format.dat . Das Programm format kann die SCSI-Festplattenlaufwerke jedoch selbst dann automatisch konfigurieren und benennen, wenn der jeweilige Laufwerkstyp in der Datei nicht beschrieben wird. Sie können also alle mit SCSI-2 kompatiblen Festplattenlaufwerke formatieren, partitionieren und benennen, ohne die Datei /etc/format.dat zu bearbeiten.

Damit Sie mit dem Dienstprogramm format arbeiten können, müssen Sie als Superuser angemeldet sein. Wenn Sie nicht als Superuser angemeldet sind, wird die folgende Fehlermeldung ausgegeben, wenn Sie das Dienstprogramm format ausführen.


# format
Searching for disk...done
No permission (or no disk found)!

Informationen zur Arbeit mit dem Dienstprogramm format finden Sie in den folgenden Abschnitten dieses Handbuchs:


Hinweis -

Zusätzliche Informationen zum Dienstprogramm format finden Sie im Handbuch System Administration Guide.


Formatieren einer Festplatte

Beim Formatieren einer Festplatte werden auf dem Datenträger Festplattensektoren erstellt, und es wird eine Liste der fehlerhaften Sektoren angelegt. Die Festplatte muß formatiert werden, bevor Daten darauf geschrieben werden können. In den meisten Fällen werden Festplatten vom Hersteller oder Händler formatiert. Sie brauchen sie nicht erneut zu formatieren, wenn Sie das Laufwerk installieren. Wenn Sie ermitteln wollen, ob eine Festplatte bereits formatiert ist, oder wenn Sie eine Festplatte formatieren wollen, verwenden Sie das Dienstprogramm format wie hier beschrieben.


Achtung - Achtung -

Beim Formatieren einer Festplatte werden die eventuell darauf gespeicherten Daten zerstört.



Hinweis -

Nicht alle Menüinformationen werden wie abgebildet angezeigt. Wenn Sie mit einem SPARCstorage-Array arbeiten, müssen Sie die SPARCstorageTM-Array-Treiber laden, bevor Sie das Dienstprogramm format verwenden.


  1. Melden Sie sich als Superuser an.

  2. Rufen Sie das Dienstprogramm format auf.

    # format

    Wenn die Festplatten bereits eine Bezeichnung haben, zeigt das System Informationen wie die folgenden an:


    Searching for disks...done
    AVAILABLE DISK SELECTIONS:
    	0.		c0t3d0 <SUN0207 cyl  1214 alt 2 hd 9 sec 36>
    			/sbus@1,f8000000/esp@0,8000000/sd@3,0
    	1.		c0t0d0 <SUN0207 cyl  1214 alt 2 hd 9 sec 36>
    			/sbus@1,f8000000/esp@0,8000000/sd@0,0
    	2.		c1t1d0 <SUN0207 cyl  1214 alt 2 hd 9 sec 36>
    			/sbus@1,f8000000/esp@0,8000000/sd@1,0
    	3.		c1t2d0 <SUN0207 cyl  1214 alt 2 hd 9 sec 36>
    			/sbus@1,f8000000/esp@0,8000000/sd@2,0
    Specify disk (enter its number):2
    

    Im Beispiel oben gilt folgendes:

    • Festplattenlaufwerke 2 (c1t1d0) und 3 (c1t2d0) sind neu installierte Laufwerke.

    • 2 wird als die Festplatte angegeben, mit der gearbeitet werden soll.

    Nachdem Sie die erste neue Festplatte formatiert haben, formatieren Sie die zweite neue Festplatte auf die gleiche Art und Weise.

  3. Wählen Sie die Festplatte, die Sie formatieren wollen, aus der Liste aus, die auf dem Bildschirm angezeigt wird.


    Achtung - Achtung -

    Achten Sie darauf, die richtige Festplatte auszuwählen. Wenn Sie eine Festplatte auswählen, die Daten enthält, werden die Daten überschrieben.


    Das Dienstprogramm format gibt eine Meldung aus, aus der hervorgeht, ob die Festplatte formatiert ist oder nicht:


    Selecting c1t1d0
    [disk formatted]
    

    Wenn die Festplatte nicht formatiert ist, fahren Sie mit Schritt 4 fort. Wenn die Festplatte formatiert ist, fahren Sie mit den Anweisungen unter "So partitionieren Sie eine Festplatte" weiter unten in diesem Kapitel fort.


    Achtung - Achtung -

    Wenn die folgende Meldung angezeigt wird: Warning: Current Disk has mounted partitions.Fahren Sie nicht fort. Geben Sie q ein, um das Dienstprogramm format zu beenden. Fangen Sie nochmals mit Schritt 2 an, und achten Sie besonders darauf, das richtige Festplattenlaufwerk auszuwählen.


  4. An der Eingabeaufforderung format> geben Sie format ein, und bestätigen Sie den Befehl, indem Sie y eingeben.


    format> format
     
    Ready to format. Formatting cannot be interrupted.
    Continue? y 
    Beginning format. The current time is Fri Sept 11 14:56:51
    1993
    Formatting ...
    done
     
    Verifying media ...
    pass 0 - pattern = 0xc6dec6de
    pass 1 - pattern = 0x6db6db6d
    total of 0 defective blocks repaired.
    format>
    

    Format führt zwei Operationen aus:

    • Die Festplatte wird formatiert, wobei die Sektoren auf den Datenträger geschrieben werden.

    • Zwei Prüfdurchläufe werden ausgeführt, wobei die Festplatte auf mögliche Fehler hin analysiert und eine Liste der fehlerhaften, nicht zu gebrauchenden Sektoren erstellt wird.

    Es läßt sich nicht genau sagen, wie lange die Formatierung dauern wird. Dies hängt von einer Vielzahl von Faktoren wie der Größe der Festplatte, der CPU und der Größe des Hauptspeichers sowie von der übrigen Aktivität im System ab. Die Formatierung kann zwischen einer Minute und mehr als einer Stunde in Anspruch nehmen.


    Achtung - Achtung -

    Unterbrechen Sie die Formatierung eines Festplattenlaufwerks nicht. Durch eine Unterbrechung in einem kritischen Moment kann die Festplatte beschädigt werden.


So partitionieren Sie eine Festplatte

Beim Partitionieren einer Festplatte wird die Platte in Teilabschnitte, die sogenannten Partitionen oder Bereiche, unterteilt. Jede Partition erscheint gegenüber dem Betriebssystem (und dem Systemverwalter) wie ein eigenes Festplattenlaufwerk. Dateisysteme, Swap-Partitionen und Datenbanken werden in Partitionen erstellt.

Es gibt acht mögliche Partitionen, dargestellt durch die Zahlen 0 bis 7. Partition 2 ist jedoch als eine einzelne Partition reserviert, die immer das gesamte Festplattenlaufwerk darstellt. Sie können eine Festplatte mit bis zu sieben einzelnen Partitionen (mit den Nummern 0, 1, 3, 4, 5, 6 und 7; Partition 2 stellt das gesamte Laufwerk dar), mit einer einzigen Partition oder einer beliebigen Anzahl an Partitionen dazwischen konfigurieren. Wie Sie eine Festplatte partitionieren, hängt davon ab, wie Sie die neue Festplatte einsetzen wollen. Zu beachten sind die folgenden Faktoren: Wie viele Daten sollen in den einzelnen Partitionen installiert werden, und wie schnell wird die Datenmenge anwachsen. Außerdem sollten 10 % der Festplattenkapazität als freier Speicher eingeplant werden, der nie genutzt wird. Es gibt Ausnahmen zu der Faustregel, daß 10 % des Festplattenspeichers frei bleiben müssen. Weitere Informationen dazu finden Sie im Handbuch System Administration Guide.

In manchen Fällen legen die Hersteller auf den Festplatten Standardpartitionen an. Aufgrund der vielen unterschiedlichen Speicherplatzanforderungen genügen die Standardpartitionen Ihren Ansprüchen jedoch möglicherweise nicht. In diesem Fall sollten Sie die Festplatte jetzt neu partitionieren.


Achtung - Achtung -

Beim Partitionieren einer Festplatte werden die eventuell darauf gespeicherten Daten zerstört.


  1. Melden Sie sich als Superuser an, und rufen Sie das Dienstprogramm format auf.

  2. Geben Sie an der Eingabeaufforderung format den Befehl partition ein.

    Das folgende Menü wird angezeigt:


    format> partition
    PARTITION MENU:
            0      - change `0' partition
            1      - change `1' partition
            2      - change `2' partition
            3      - change `3' partition
            4      - change `4' partition
            5      - change `5' partition
            6      - change `6' partition
            7      - change `7' partition
            select - select a predefined table
            modify - modify a predefined partition table
            name   - name the current table
            print  - display the current table
            label  - write partition map and label to the disk
            !<cmd> - execute <cmd>, then return
            quit
    partition> 
    

  3. Geben Sie modify ein.

    Das folgende Menü wird angezeigt.


    Select partitioning base:
     0. Default partition for selected drive
     1. Current partition table (original sd3)
     2. All Free Hog
    Choose base (enter number) [0]? 2
    


    Hinweis -

    Nicht alle Menüinformationen werden wie abgebildet angezeigt. Für Festplattenlaufwerke mit mehr als 2,1 GB Kapazität steht keine Standardpartitionierungstabelle zur Verfügung.


  4. Wählen Sie die Nummer, die der Option All Free Hog" entspricht (in diesem Beispiel 2).

    Wenn Sie All Free Hog wählen, starten Sie eine Partitionierungssitzung mit einer leeren Partitionierungstabelle. Alle Partitionierungswerte (mit Ausnahme von Partition 2) werden auf null gesetzt. So können keine bereits vorhandenen Partitionierungswerte Einfluß auf die neuen Partitionierungswerte nehmen.

    Nachdem Sie die gewünschte Partitionierungsoption gewählt haben, wird die folgende Tabelle angezeigt:


    Part      Tag    Flag      Cylinders      Size        Blocks
    0        -      -          0              0         (0/0/0)
    1        -      -          0              0         (00/0/0)
    2        -      -          0 - 1253       198.39MB  (1254/0/0)
    3        -      -          0              0         (0/0/0)
    4        -      -          0              0         (0/0/0)
    5        -      -          0              0         (0/0/0)
    6        -      -          0              0         (0/0/0)
    7        -      -          0              0         (0/0/0)
    

    Dies sind die aktuellen Werte für die Partitionierungstabelle. Die Werte für die Partition 2 stellen das gesamte Festplattenlaufwerk dar. Versuchen Sie nicht, die Werte für Partition 2 zu ändern. In dieser modify-Routine ist das auch gar nicht möglich.

  5. Geben Sie y ein, um fortzufahren:


    Do you wish to continue creating a new partition
    table based on above table[yes]? y
    

  6. Wählen Sie eine der sieben Partitionen als freie Monopolisierungspartition aus:


    Free Hog partition[6]? 6
    

    Wenn Sie mit dem Dienstprogramm format die Größe einer oder mehrerer Partitionen ändern, müssen Sie eine temporäre Partition kennzeichnen, die freie Monopolisierungspartition, die zum Ausgleich der Größenänderungen erweitert und verkleinert werden kann. Diese Partition gibt Speicherplatz frei, wenn Sie eine Partition vergrößern, und empfängt oder monopolisiert den Speicherplatz, der beim Verkleinern einer Partition frei wird. Am Ende der Modifizierungssitzung muß in der als freie Monopolisierungspartition gekennzeichneten Partition Speicherplatz übrig sein. Die Partition wird zu einer gültigen Partition auf der Festplatte.

    Die Partition ist jedoch nur während der jeweiligen Partitionierungssitzung als freie Monopolisierungspartition gekennzeichnet. Im alltäglichen Systembetrieb gibt es keine permanente freie Monopolisierungspartition.

    In diesem Beispiel wird Partition 6 verwendet. Geben Sie nicht Partition 2 als freie Monopolisierungspartition an.

  7. Geben Sie die Größe der einzelnen Partitionen in MB an, indem Sie eine beliebige der angezeigten Größenangaben ändern.

    Sie werden dazu aufgefordert, die Größe jeder Partition anzugeben. Geben Sie 0 ein, wenn Sie einer nicht benötigten Partition die Größe null zuweisen wollen. Geben Sie für alle gewünschten Partitionen einen Wert gefolgt von der Angabe mb (für Megabyte) ein. Für die Partition 2 und für die freie Monopolisierungspartition (6 in diesem Beispiel) geben Sie keine Größe an.


    Enter size of partition `0`  [0b, 0c, 0.00mb]: 0
    Enter size of partition `1`  [0b, 0c, 0.00mb]: 0
    Enter size of partition `3`  [0b, 0c, 0.00mb]: 0
    Enter size of partition `4`  [0b, 0c, 0.00mb]: 0
    Enter size of partition `5`  [0b, 0c, 0.00mb]: 0
    Enter size of partition `7`  [0b, 0c, 0.00mb]: 80mb
    

    Die Größe der Partitionen wurde wie unten abgebildet geändert:


    Part      Tag    Flag      Cylinders      Size        Blocks
    0        -      -          0              0         (0/0/0)
    1        -      -          0              0         (00/0/0)
    2        -      -          0 - 1253       198.39MB  (1254/0/0)
    3        -      -          0              0         (0/0/0)
    4        -      -          0              0         (0/0/0)
    5        -      -          0              0         (0/0/0)
    6        -      -        0 - 747        118.34MB    (748/0/0)
     
    7        -      -        748 - 1253     80.05MB     (506/0/0)
     
    

    In diesem Beispiel wurde die Festplatte mit zwei einzelnen Partitionen konfiguriert, und zwar 6 und 7. Partition 2 ist eine spezielle Partition, die die gesamte Festplatte darstellt. Sie wird manchmal als Überlappungspartition bezeichnet.


    Achtung - Achtung -

    Ändern Sie Partition 2 nicht. Wenn Sie die Größe von Partition 2 reduzieren, verringert sich der verfügbare Festplattenspeicherplatz.


  8. Geben Sie zur Bestätigung y ein:


    Okay to make this the current partition table [yes]? y
    

  9. Geben Sie einen Namen für die neue Partitionstabelle ein:


    Enter table name (remember quotes):"table1"
    

    Dies ist ein temporärer Name, mit dem das Dienstprogramm format verfolgt, welche Partitionstabellen erstellt werden.

  10. Geben Sie y ein, um die neue Partitionstabelle in die Festplattenbezeichnung zu schreiben:


    Ready to label disk, continue? y
    

    Die Partitionstabelle wird in der Bezeichnung gespeichert. Wenn Sie n (für Nein) eingeben, gehen die Partitionierungswerte, die Sie gerade zugewiesen haben, verloren, und die vorherige Partitionstabelle bleibt wirksam.

  11. Geben Sie q ein, um die Partitionierungsroutine zu beenden, und nochmals q, um das Dienstprogramm format zu schließen.


    partition> q
       .
       .
       .
    format> q
    

So benennen Sie eine Festplatte

Beim Benennen einer Festplatte werden mit dem Dienstprogramm format Informationen in einen speziellen, reservierten Bereich der Festplatte geschrieben. Diese Informationen werden als Festplattenbezeichnung oder als VTOC (Inhaltsverzeichnis des Volumes) bezeichnet. Jede Festplatte muß über eine Festplattenbezeichnung verfügen, damit das Betriebssystem die Festplatte nutzen kann.

Eine Festplattenbezeichnung enthält zwei zentrale Informationen:

Die Bezeichnung wird häufig vom Hersteller angelegt. Sie brauchen also normalerweise eine Festplatte nur dann zu benennen, wenn Sie die Partitionierungsinformationen ändern. Wenn Sie die Routine modify wie unter ""So partitionieren Sie eine Festplatte"" erläutert verwenden, werden Sie dazu aufgefordert, die Festplatte zu benennen. In diesem Fall brauchen Sie die in diesem Abschnitt erläuterten Schritte nicht auszuführen.

Wenn die Betriebssystemumgebung Solaris auf einem Laufwerk keine gültige Bezeichnung finden kann (wie unten für c1t2d0 gezeigt), gibt das System Informationen wie die folgenden aus:


#format
Searching for disks...done

c1t2d0: configured with capacity of 198 MB
AVAILABLE DISK SELECTIONS:
	0.		c0t3d0 <SUN0207 cyl  1214 alt 2 hd 9 sec 36>
			/sbus@1,f8000000/esp@0,8000000/sd@3,0
	1.		c0t0d0 <SUN0207 cyl  1214 alt 2 hd 9 sec 36>
			/sbus@1,f8000000/esp@0,8000000/sd@0,0
	2.		c1t1d0 <SUN0207 cyl  1214 alt 2 hd 9 sec 36>
			/sbus@1,f8000000/esp@0,8000000/sd@1,0
	3.		c1t2d0 <Unable to read disk label>
			/sbus@1,f8000000/esp@0,8000000/sd@2,0
Specify disk (enter its number):3
 
Selecting c1t2d0
[disk formatted]
Disk not labeled. Label it now? y

Die Meldung configured with capacity und die Eingabeaufforderung Label it now? werden bei Festplatten ohne gültige Bezeichnung und für neue Festplatten ohne Bezeichnung angezeigt.

  1. Geben Sie y ein, um die Festplatte zu benennen:


    Disk not labeled. Label it now? y
    

Erstellen und Einhängen von Dateisystemen

Sie müssen ein Dateisystem für eine Partition erstellen, wenn Sie:

Sie müssen den logischen Gerätenamen des Festplattenlaufwerks und der Partition kennen, für die Sie ein Dateisystem erstellen. Weitere Informationen zu logischen Gerätenamen finden Sie in Anhang A".


Hinweis -

Die Festplatte, für die Sie ein Dateisystem erstellen wollen, muß bereits formatiert und partitioniert sein.


So erstellen Sie ein Dateisystem
  1. Melden Sie sich als Superuser an.

  2. Erstellen Sie mit dem Befehl newfs ein neues Dateisystem in einer Partition:


    # newfs /dev/rdsk/cntndnsn
    


    Achtung - Achtung -

    Überprüfen Sie, ob Sie den richtigen logischen Gerätenamen angegeben haben, bevor Sie ein neues Dateisystem erstellen. Wenn Sie einen falschen logischen Gerätenamen angeben, kann auf die Daten auf der jeweiligen Partition nicht mehr zugegriffen werden. Näheres dazu finden Sie unter "Logische Gerätenamen".


  3. Geben Sie zur Bestätigung y ein


    newfs: construct a new file system /dev/rdsk/cx
    txdx
    sx (y/n)? y
    

    Newfs erstellt auf der Festplattenpartition die erforderlichen Dateisystemstrukturen und ein lost+found-Verzeichnis. Führen Sie diese Schritte für jede Partition aus, die ein Dateisystem enthalten soll. Pro Partition können Sie nur ein Dateisystem erstellen.

So hängen Sie ein Dateisystem ein

Nachdem Sie ein Dateisystem erstellt haben, müssen Sie es für andere Benutzer zugänglich machen, indem Sie es einhängen. Ein eingehängtes Dateisystem wird an dem angegebenen Punkt (einem Verzeichnis) mit der Verzeichnisbaumstruktur verbunden und steht damit dem System und den Benutzern zur Verfügung. Das root-Dateisystem ist immer eingehängt. Jedes andere Dateisystem kann mit dem root-Dateisystem (/) verbunden (eingehängt) oder davon getrennt (ausgehängt) werden.

Zum Einhängen eines Dateisystems führen Sie die folgenden Schritte aus:

  1. Bearbeiten Sie die Datei /etc/vfstab mit vi oder einem anderen Texteditor.

    1. Trennen Sie beim Hinzufügen des Eintrags jedes Feld durch ein Leerzeichen oder ein Tabulatorzeichen. Wenn ein Feld keinen Wert hat, geben Sie als Platzhalter für das Feld einen Bindestrich (-) ein. Es gibt sieben Felder, und für jedes Feld müssen Sie etwas angeben.


      #device      device       mount        FS   fsck    mount
        mount
      #to mount    to fsck      point        type pass    at
      boot options
      #
      #/dev/dsk/c1d0s2 /dev/rdsk/c1d0s2 /usr  ufs  1      yes
          -
      fd      -       /dev/fd fd      -       no      -
      /proc   -       /proc   proc    -       no      -
      /dev/dsk/c0t0d0s1       -       -       swap    -    no
           -
      /dev/dsk/c0t0d0s0    /dev/rdsk/c0t0d0s0      /   ufs  
        1 no -
      swap    -       /tmp   tmpfs   -       yes     -
      /dev/dsk/c0t1d0s6  /dev/rdsk/c0t1d0s6   /abc   ufs   2    yes     -
      /dev/dsk/c0t1d0s7  /dev/rdsk/c0t1d0s7   /def   ufs   2    yes     -
      


      Achtung - Achtung -

      Bearbeiten Sie diese Systemkonfigurationsdatei mit großer Sorgfalt. Die Feldspalten sind nicht übersichtlich übereinander angeordnet. Es kann sich deshalb sehr leicht ein Fehler einschleichen. Das System liest diese Datei, wenn das System gestartet wird und wenn mount- und fsck-Befehle ausgeführt werden. Wenn die Datei einen Fehler enthält, können diese Befehle fehlschlagen, so daß das System in einem unerwünschten Zustand zurückbleibt.


      In diesem Beispiel wurden die letzten zwei Zeilen hinzugefügt, und zwar eine Zeile für jedes neue Dateisystem. Alle Felder wurden anhand der folgenden Feldinformationen ausgefüllt:

      Tabelle 2-1 Felder in /etc/vfstab

      Feld 

      Feldname 

      Beschreibung 

      device to mount

      Geben Sie den logischen Gerätenamen für das Dateisystem an, das eingehängt wird, und zwar normalerweise vom Verzeichnis /dev/dsk aus.

      device to fsck

      Geben Sie den logischen Gerätenamen des Geräts an, auf dem fsck ausgeführt wird, und zwar normalerweise vom Verzeichnis /dev/rdsk aus.

      mount point

      Geben Sie das Verzeichnis an, das als Einhängepunkt für das Dateisystem verwendet werden soll. 

      FS type

      Geben Sie den Dateisystemtyp an. Bei lokalen Dateisystemen ist das normalerweise ufs.

      fsck pass

      Geben Sie einen Wert an, der festlegt, wie fsck ausgeführt wird:

      1 = fsck wird in der angegebenen Reihenfolge in einem Dateisystem nach dem anderen ausgeführt.

      2 = fsck wird gleichzeitig in mehreren Dateisystemen ausgeführt. - = fsck wird nicht ausgeführt.

      mount at boot

      Geben Sie yes oder no an. yes = Das Dateisystem soll beim Systemstart und mit dem Befehl mountall eingehängt werden. no = Das Dateisystem soll weder beim Systemstart noch mit dem Befehl mountall eingehängt werden.

      mount options

      Geben Sie die Einhängeoptionen durch ein Komma getrennt (keine Leerzeichen!) an, oder geben Sie mit einem Bindestrich (-) in dem Feld an, daß keine Optionen gelten sollen.

    2. Speichern Sie die geänderte /etc/vfstab-Datei.


    Hinweis -

    Weitere Informationen über das Einfügen von Einträgen in die Datei /etc/vfstab finden Sie in den Man-Pages(4): File Formats und im Handbuch System Administration Guide.


  2. Erstellen Sie die Verzeichnisse, die Sie als Einhängepunkte verwenden wollen:


    # mkdir  /abc  /def
    

    Das als Einhängepunkt zu verwendende Verzeichnis muß vor dem Einhängen eines Dateisystems erstellt werden. In diesem Beispiel werden zwei Einhängepunkte (Verzeichnisse) erstellt.

  3. Geben Sie dazu folgendes ein:


    # mount /abc /def
    

    Der Befehl mount liest die /etc/vfstab-Einträge für diese Dateisysteme und hängt sie entsprechend ein. Auch jedesmal, wenn Sie das System starten, wird die Datei /etc/vfstab gelesen, und alle darin aufgeführten Dateisysteme, einschließlich der neuen, werden eingehängt.


    Hinweis -

    Achten Sie darauf, keine Partition einzuhängen, die Sie als Swap-Bereich oder als nicht eingehängte Partition nutzen wollen.


  4. Mit dem Befehl df können Sie alle eingehängten Dateisysteme anzeigen lassen:


    # df -k
    Filesystem            kbytes    used   avail capacity 
    Mounted on
    /dev/dsk/c0t0d0s0    1759982  779007  975109    45%   
    /
    /proc                      0       0       0     0%   
    /proc
    fd                         0       0       0     0%   
    /dev/fd
    swap                  217808     384  217424     1%   
    /tmp
    /dev/dsk/c0t1d0s6     118344	       4  118340	     0% 
      /abc
    /dev/dsk/c0t1d0s7      80059	       4   80055     0%  
     /def
    

  1. Zum Aushängen eines Dateisystems verwenden Sie den Befehl umount:


    # umount /abc
    

    Dateisysteme können Sie nur als Superuser ein- und aushängen.

    Das Betriebssystem läßt nicht zu, daß die Dateisysteme /und /usr ausgehängt werden.

    Wenn sich das aktuelle Arbeitsverzeichnis in dem Dateisystem befindet, das Sie aushängen wollen, müssen Sie zunächst in ein anderes Verzeichnis wechseln (cd), denn andernfalls gibt das System die Meldung device is busy aus.