Dieser Abschnitt enthält Kurzbeschreibungen der vier logischen Schichten, die in Abbildung 2–4 dargestellt sind. Die Beschreibungen beziehen sich auf Anwendungskomponenten, die mit einem auf der Java 2 Platform Enterprise Edition ( J2EETM-Plattform) basierenden Komponentenmodell implementiert wurden. Andere verteilte Komponentenmodelle hingegen, beispielsweise CORBA, unterstützen ebenfalls diese Architektur.
Client-Schicht. Die Client-Schicht umfasst Anwendungslogik, auf die ein Endbenutzer über eine Benutzeroberfläche direkt zugreift. Die Logik in der Client-Schicht kann browserbasierte Clients, auf einem Desktop-Computer ausgeführte Java-Komponenten oder auf einem Handheld-Gerät ausgeführte mobile Java 2 Platform Micro Edition-Clients (J2METM-Plattform) enthalten.
Präsentationsschicht. Die Präsentationsschicht umfasst Anwendungslogik, die Daten für die Zustellung an die Client-Schicht vorbereitet und Anforderungen der Client-Schicht für die Zustellung an die Back-End-Geschäftslogik verarbeitet. Die Logik in der Präsentationsschicht umfasst in der Regel J2EE-Komponenten, wieJava Servlet-Komponenten oder JSP-Komponenten, die Daten für die Zustellung im HTML- oder XML-Format vorbereiten oder Verarbeitungsanforderungen empfangen. Diese Schicht kann auch einen Zugangsdienst enthalten, der einen personalisierten, sicheren und benutzerdefinierten Zugriff auf die in der Geschäftsdienstschicht vorhandenen business services ermöglichen kann.
Geschäftsdienstschicht. Die Geschäftsdienstschicht umfasst die Logik, die die Hauptfunktionen der Anwendung ausführt: Datenverarbeitung, Implementierung der Geschäftsregeln, Koordination mehrerer Benutzer und Verwaltung externer Ressourcen, wie Datenbanken oder Legacy-Systeme. In der Regel umfasst diese Schicht eng miteinander verknüpfte Komponenten, die dem verteilten J2EE-Komponentenmodell entsprechen, wie Java-Objekte, EJB-Komponenten oder nachrichtengesteuerte Beans. Einzelne J2EE-Komponenten können für die Bereitstellung komplexer Geschäftsdienste, beispielsweise Inventardienste oder Steuerberechnungsdienste, zusammengefügt werden. Einzelne Komponenten und Dienstgruppen können in einem dienstorientierten Architekturmodell zu lose miteinander verknüpften web servicesn zusammengefasst werden, die dem Schnittstellenstandard SOAP (Simple Object Access Protocol) entsprechen. Geschäftsdienste können auch als eigenständige servers, beispielsweise als Unternehmenskalenderserver oder Messaging Server, erstellt werden.
Datenschicht. Die Datenschicht besteht aus Diensten, die von der Geschäftslogik genutzte persistente Daten liefern. Die Daten können Anwendungsdaten sein, die in einem Datenbankverwaltungssystem gespeichert sind, oder Ressourcen- und Verzeichnisinformationen, die in einem Lightweight Directory Access Protocol-Datenspeicher (LDAP-Datenspeicher) gespeichert sind. Die Datendiensten können auch Daten aus externen Quellen oder Daten aus Legacy-Computersystemen enthalten.