Neuerungen in der Betriebssystemumgebung Solaris 9

Anhang A Funktionen im Release Solaris 8

In Anhang A sind die Funktionen der Betriebssystemumgebung Solaris 8 zusammengefasst.


Hinweis -

Dieser Anhang behandelt nur Funktionen, die im ursprünglichen Release Solaris 8 enthalten waren.

Funktionen, die in aktualisierten Versionen von Release Solaris 8 hinzugefügt wurden, sind in den Kapiteln zu Solaris 9 beschrieben.


Internet-Protokoll der nächsten Generation

Beschreibung der Funktionen  

IPv6

Internet Protocol Version 6 (IPv6) bietet einen erweiterten Adressraum und verbessert den Internet-Funktionsumfang durch ein vereinfachtes Header-Format, Unterstützung für die Authentisierung und Datenschutz sowie durch automatische Konfiguration von Adresszuweisungen. Außerdem ermöglicht IPv6 neue Quality-of-Service-Funktionen. 

Verzeichnisdienste und Benennungsverbesserungen

Beschreibung der Funktionen  

Natives LDAP (Lightweight Directory Access Protocol)

Das native LDAP stellt die Back-End-Unterstützung der Namen-Service-Umschaltung für den LDAP-basierten Verzeichnisdienst zur Verfügung.  

Java-Verbesserungen

Beschreibung der Funktionen  

Java 2 Software Development Kit (SDK) für Solaris

Das Java 2 SDK, Standard Edition, Version 1.2.1_04, ist das neueste Release der Java 2-Plattform für die Betriebssystemumgebung Solaris. Das SDK umfasst folgende Verbesserungen:  

  • Mehr Skalierbarkeit

  • Verbesserte Klassenbibliotheken, einschließlich der neuen Java 2-APIs

  • Verbessertes Speicherverwaltungssystem

  • Hochleistungsfähige, skalierbare Java Virtual Machine (JVM)

  • Optimierungen des Just-In-Time-Compilers (JIT)

  • Schnellere Synchronisierung von Java-Threads

Installation und Verwaltung

Beschreibung der Funktionen  

Verbesserte Solaris Web Start-Installations-CD

Solaris Web Start, eine grafische, in Java erstellte Softwareanwendung, die die Installation der Betriebssystemumgebung Solaris und anderer Software mittels Assistenten ermöglicht, wird nun auf einer eigenen Installations-CD geliefert. 

Booten eines Systems über das Netzwerk mithilfe von DHCP (Dynamic Host Configuration Protocol)

Bei Netzwerkinstallationen können nun mithilfe von DHCP die Boot-Parameter und die Netzwerkkonfigurationsinformationen ermittelt werden, die für das Booten eines Clients über das Netzwerk erforderlich sind. Der Bootvorgang mittels DHCP wird auf bestimmten SPARCTM- und IA-basierten Systemen unterstützt.

IA: Boot-Partition in Solaris 8

Benutzer, die mit der Solaris Intel-Plattform Edition arbeiten, können nun eine separate IA-Boot-Partition festlegen.

IA: Booten von CD-ROM

Mit dieser neuen Funktion können die Benutzer ein System von einer Installations-CD mit dem ,,El Torito"-Standard booten (anstelle wie bisher über die Diskette mit dem Device Configuration Assistant).  

DHCP-Manager

Der DHCP-Manager bietet eine auf der Java-Technologie basierende grafische Oberfläche für das Konfigurieren und Verwalten des Solaris-DHCP-Servers und der DHCP-Datenbanken. Über den DHCP-Manager kann der Systemverwalter alle DHCP-Verwaltungsaufgaben mit einem einzigen Tool durchführen: Einrichten und Verwalten von DHCP-Servern, Verwalten von Client-Konfigurationsoptionen und Makros sowie Verwalten von Netzwerken und IP-Adressen, die der DHCP-Verwaltung unterliegen. 

IA: Unterstützung für große Platten

Die Solaris 8 Intel-Plattform Edition arbeitet nun mit verbesserten BIOS-Schnittstellen für den Plattenzugriff und kann damit Platten mit einer Kapazität von mehr als 8 Gigabyte in vollem Umfang nutzen.

Solaris Web-Based Enterprise Management (WBEM) Services

Die Solaris WBEM Services-Software stellt eine Implementierung der WBEM-Standards und -Technologien für die Betriebssystemumgebung Solaris dar. Solaris WBEM Services sind speziell für Entwickler und Verwalter von Umgebungen mit WBEM-Funktionen konzipiert und umfassen das Solaris-Schema, Erweiterungen der CIM-Schemaklassen sowie Verwaltungs-, Sicherheits- und Protokollfunktionen. 

Unterstützung für DNS (Domain Name System) in Systemidentifikationsprogrammen

DNS ist nun in der Liste der Namen-Services enthalten, die über Systemidentifikationsprogramme konfiguriert werden können. 

Unterstützung für IPv6 in Systemidentifikationsprogrammen

Systeme können nun bei der Installation so konfiguriert werden, dass sie zusätzlich zu IPv4 auch IPv6 nutzen. 

Verfügbarkeit einer unbegrenzten Anzahl an Pseudo-Terminals

In der Solaris 8-Software ist es möglich, eine unbegrenzte Anzahl von Pseudo-Terminals (von Programmen wie rlogin und telnet verwendet) zu öffnen.

Lesen der Dokumentation von der Solaris 8-Dokumentations-CD

Mit dem ab2cd -Skript können alle Benutzer die AnswerBook2TM-Dokumentation direkt von der Solaris 8-Dokumentations-CD lesen. Dieses Skript ermöglicht nun eine bessere Rückmeldung für die Benutzer: So können die Benutzer die Port-Nummer festlegen, unter der das ab2cd-Skript ausgeführt werden soll, und Dokumentationen lesen, die bereits auf ihrem System installiert sind.

Produktregistrierung

Bei der Solaris-Produktregistrierung handelt es sich um ein Tool für die Verwaltung von Softwareanwendungen, die mit Solaris Web Start 3.0 oder den Solaris-Package-Verwaltungsbefehlen (wie pkgadd) installiert wurden. Das Tool bietet folgende Möglichkeiten:

  • Anzeigen einer Liste installierter und registrierter Software sowie einiger Software-Attribute

  • Installation zusätzlicher Softwareprodukte

  • Deinstallation von Software

  • Suchen und Starten eines Installationsprogramms

Vernetzung

Beschreibung der Funktionen  

SPARC: InterDomain Networks (IDNs)

Mit IDNs können Benutzer Hochgeschwindigkeitsverbindungen zwischen dynamischen System-Domains im Netzwerk erstellen, ohne dass dafür spezielle Hardware eingesetzt werden muss. 

IP Security Architecture (IPsec) für IPv4

IPsec bietet Schutz für IP-Datagramme. Zu diesem Schutz gehören Datenschutz, umfangreiche Datenintegrität, Integrität für Teilsequenzen (Wiedergabeschutz) und Datenauthentisierung.  

IPv6 NFS/RPC-Kompatibilität

Über diese Funktion wird nahtlose IPv6-Unterstützung in NFS und RPC integriert. Es wurden keine Änderungen an bestehenden NFS-Befehlen vorgenommen. Auch die meisten RPC-Anwendungen können ohne Änderungen über IPv6 ausgeführt werden. Für einige erweiterte transportbewusste RPC-Anwendungen sind möglicherweise Aktualisierungen erforderlich.  

LLC2 (Logical Link Controller 2)

Der Treiber für die logische Verbindungssteuerung der Klasse 2 (Logical Link Controller 2, LLC2) fungiert als Schnittstelle zwischen Netzwerksoftware (NetBIOS, SNA, OSI), die in der Betriebssystemumgebung Solaris ausgeführt wird, und einem physischen LAN-Netzwerk, das von einem der unterstützten Kommunikationsadapter gesteuert wird. Diese Version des LLC2-Treibers umfasst Unterstützung sowohl für verbindungslose als auch für verbindungsorientierte Operationen der logischen Verbindungssteuerung der Klasse 2 (LLC2) für Ethernet-, Token-Ring- und FDDI-Adapter. Dabei muss der Zugriff über den entsprechenden Solaris-Treiber für die MAC-Schicht erfolgen  

NIS/NIS+-Transporte über IPv6

Mit dieser Funktion können Benutzer NIS- und NIS+-Operationen über IPv6-RPC-Transporte durchführen und IPv6-Adressen in den Namen-Services von NIS, NIS+ und DNS speichern. 

Verbesserungen für sendmail 8.9.3

Die Speicherungs- und Sicherheitsfunktionen von sendmail wurden durch neue Optionen und Dienstprogramme verbessert.

SLP (Service Location Protocol)

Bei SLP handelt es sich um ein Protokoll, das auf den Standards der Internet Engineering Task Force (IETF) basiert und gemeinsam genutzte Ressourcen (wie Drucker, Dateiserver, Netcams usw.) in einem Unternehmensnetzwerk ermitteln kann. In der Betriebssystemumgebung Solaris 8 ist eine vollständige Implementierung von SLP enthalten, die APIs umfasst, mit denen Entwickler SLP-fähige Anwendungen erstellen können, sowie ein Verwaltungssystem, mit dem Systemverwalter das Netzwerk mühelos erweitern können. 

Erweiterungen des Solaris STREAMS-Systems

Über die Erweiterungen des STREAMS-Systems in der Betriebssystemumgebung Solaris 8 wird sichergestellt, dass bei der STREAMS-Verarbeitung eine Priorität verwendet wird, die zu keinerlei Konflikten mit der Benutzerprozess-Priorität führt. Dies führt zu höherem Determinismus der Antwortzeiten für Echtzeitprozesse.  

NTP (Network Time Protocol)

NTP ermöglicht genaue Synchronisierungen der Zeit und der Netzwerkuhr in verteilten Rechnerumgebungen. Das Upgrade auf Solaris 8 enthält die NTP-Version 3-5.93e. 

Verbesserungen des Dateisystems

Beschreibung der Funktionen  

UDF-Dateisystem (Universal Disk Format)

In diesem Solaris-Release wird das UDF-Dateisystem, das Industriestandardformat für die Speicherung von Informationen auf optischen Medien, unterstützt. Das UDF-Dateisystem kann zum Austausch von Daten auf folgenden Komponenten verwendet werden, wenn diese Komponenten ein UDF-Dateisystem enthalten: 

  • CD-ROMs

  • Festplatten und Disketten

  • Digital Versatile Disc oder Digital Video Disc (DVD) - DVD-ROM auf unterstützten Plattformen

NFS-Server-Protokollierung

Dank der NFS-Server-Protokollierfunktion können auf einem NFS-Server die Dateioperationen, die mit den zugehörigen Dateisystemen durchgeführt werden, in einer Datei aufgezeichnet werden. Dieses Verfahren eignet sich insbesondere für Systeme, die NFS- und WebNFSTM-Clients über anonymes FTP Archive zur Verfügung stellen.

IA: XMEM-Unterstützung (Extended Memory)

XMEM-Unterstützung bietet ein Verfahren, mit dem ein einzelner 32-Bit-Prozess effizient physischen Speicher von mehr als 4 GB zuordnen und verwalten kann. Die XMEM-Funktion ist als Dateisystem (xmemfs) implementiert, das von Systemverwaltern eingehängt und zur Reservierung von Speicher für Anwendungen eingesetzt werden kann.

WebNFS JavaBeans-Komponente

Die WebNFS JavaBeansTM-Komponente enthält eine XFileChooser-Klasse, die die grafische JFileChooser-Komponente der Java 2-API erweitert. Dieses Bean kann von einer beliebigen Java 2-Anwendung eingesetzt werden, um eine Dateiauswahl anzuzeigen, in der die Benutzer eine Datei für die Eingabe (open-Operation) oder für die Ausgabe (save-Operation) auswählen können. Mit XFileChooser kann eine Anwendung über das URL-Benennungsverfahren von NFS auf eine Datei zugreifen, die auf einer lokalen Platte oder einem NFS-Server gespeichert ist.

Verzögerte Aktualisierungen der Zugriffszeit für UFS-Dateisysteme

Über zwei neue Einhängeoptionen, dfratime und nodfratime, kann die verzögerte Aktualisierung der Zugriffszeit bei UFS-Dateisystemen aktiviert bzw. deaktiviert werden. Ist das Schreiben von Zugriffszeitaktualisierungen für das Dateisystem aktiviert, können diese so lange verzögert werden, bis aus anderen Gründen ein Plattenzugriff erfolgt.

Erweiterungen der Diagnose- und Verfügbarkeitsfunktionen

Beschreibung der Funktionen  

Der Befehl coreadm

Der Befehl coreadm bietet flexible Dateibenennungskonventionen und verbesserte Aufbewahrung für Core-Dateien.

Untersuchen der Core-Dateien mit proc-Tools

Mit den proc-Tools können Funktionen des /proc-Dateisystems bearbeitet werden. Einige der proc-Tools wurden erweitert, so dass jetzt prozessspezifische Core-Dateien und aktive Prozesse untersucht werden können.

Verbesserte Gerätekonfiguration (devfsadm)

Der Befehl devfsadm bietet ein verbessertes Verfahren für die Verwaltung von speziellen Gerätedateien in den Verzeichnissen /dev und /devices. Hierzu gehört auch die Unterstützung für Ereignisse im Zusammenhang mit der dynamischen Rekonfiguration.

Verbesserte Systemfehlermeldungen

Im Format der Systemstart- und Fehlermeldungen sind nun eine numerische Kennung, ein Modulname und ein Zeitstempel für Meldungen enthalten, die von dem Protokollierungstool syslog(1M) erzeugt werden. Außerdem werden jetzt Meldungen, die früher nach einer Systempanik und einem Neustart verloren gegangen sind, gespeichert.

Modularer Debugger (mdb)

mdb(1) ist ein neues, erweiterungsfähiges Dienstprogramm für das Debugging auf niedriger Ebene sowie das Bearbeiten des aktiven Betriebssystems, der Crash-Dumps des Betriebssystems, der Benutzerprozesse, der Core-Dumps von Benutzerprozessen und der Objektdateien.

Meldungsfunktionen für entfernte Konsolen

In diesem Release ist der Befehl consadm enthalten, mit dem Sie ein serielles Gerät als Hilfskonsole (oder entfernte Konsole) für die Fehlerbehebung auf entfernten Systemen wählen können.

Interne Verfolgungsunterstützung für TCP/IP

TCP/IP verfügt nun über interne Verfolgungsunterstützung. Dabei wird die TCP-Kommunikation protokolliert, wenn eine Verbindung von einem Reset-Paket (RST) beendet wird. 

Verbesserungen bei der Leistung und der Skalierbarkeit

Beschreibung der Funktionen  

IA: Zusätzliche Unterstützung für den PAE-Modus (Physical Address Extension)

Mit dem Pentium Pro hat Intel auf seinen neueren Prozessoren einen Modus namens PAE (Physical Address Extension) eingeführt. Mittels PAE kann die Solaris Intel-Plattform Edition physischen Speicher von bis zu 32 Gigabyte adressieren.

Neues Debugging-Tool für Anwendungen: apptrace

Mit dem neuen Tool für die Fehlerbehebung in Anwendungen, apptrace, können Anwendungsentwickler und System-Support-Mitarbeiter Fehler in Anwendungen oder im System ermitteln. Dabei werden die Aufrufe in den gemeinsam genutzten Solaris-Bibliotheken verfolgt, um die Abfolge der Ereignisse aufzuzeigen, die zum jeweiligen Fehler geführt haben.

SPARC: Neues Tool zur Systemüberwachung: busstat

Bei busstat handelt es sich um ein neues Tool zur Systemüberwachung, mit dem auf unterstützten SPARC-Plattformen auf busbezogene Leistungszähler zugegriffen werden kann. Durch Anzeigen dieser Leistungszähler mit busstat können Sie die Hardware-Taktgeberzyklen und Busstatistiken, einschließlich DMA- und Cache-Kohärenztransaktionen, auf einem Mehrprozessorsystem messen.

Schnellerer Boot-Vorgang für Server

Große Server benötigen nun deutlich weniger Zeit zum Booten. 

Neue Alternative zur poll()-Schnittstelle

Bei /dev/poll handelt es sich um eine zweite Möglichkeit, die vollständige Durchführung von E-/A-Ereignissen durch Abruf zu überprüfen. /dev/poll bietet eine weitaus höhere Leistung, wenn eine große Zahl an Ereignissen für Dateideskriptoren abgerufen werden muss, die über längere Zeit geöffnet bleiben. Diese Funktion stellt eine Ergänzung zu poll(2) dar, ersetzt diese jedoch nicht.

Neues Dienstprogramm: prstat

Das Dienstprogramm prstat durchsucht iterativ alle auf dem System aktiven Prozesse und gibt verschiedene Statistiken entsprechend des gewählten Ausgabemodus und der Sortierreihenfolge aus.

IA: Xeon-Erweiterungen

Zur Optimierung der Leistung unterstützt die Solaris 8 Intel-Plattform Edition jetzt die PAT- (Page Attribute Table-)Funktion für IA32-Bit-Prozessoren (Pentium II und Pentium III).

Verbesserte Sicherheitsfunktionen

Beschreibung der Funktionen  

Solaris Smartcards

In der Solaris Smartcard-Funktion ist der Open Card Framework (OCF) 1.1-Standard implementiert. Mithilfe dieser Technologie können Sicherheitsverwalter einen Computer-Desktop oder eine individuelle Anwendung vor unerlaubtem Zugriff schützen, denn sie können festlegen, dass sich die Benutzer mittels einer Chipkarte beim System authentisieren müssen. 

Standardberechtigungen für Dateisysteme und Verzeichnisse

Für viele Systemdateien und Verzeichnisse im Relase Solaris 8 gelten andere Standardeigentümer und enger gefasste Zugriffsrechte, als dies in früheren Releases der Fall war. 

RBAC (Role-Based Access Control)

In herkömmlichen Systemen, in denen Superuser-Zugriffsrechte vergeben werden können, werden jedem Benutzer, der sich als Superuser anmelden kann, sämtliche Superuser-Privilegien gewährt. Mittels RBAC können Systemverwalter gewöhnlichen Benutzern eingeschränkte Administrationsbefugnisse zuweisen.  

Zentrale Verwaltung von Benutzer-Prüfereignissen

Die Datei /etc/security/audit_user, in der die Vorauswahlklassen für die Prüfung von Benutzern und Rollen gespeichert sind, wird nun im Namen-Switch unterstützt. Es ist nicht mehr nötig, die Prüfereignisse für einen Benutzer auf jedem einzelnen System einzurichten, auf das der Benutzer Zugriff hat.

Verbesserungen für Echtzeitsysteme

Beschreibung der Funktionen  

Hochauflösende Zeitgeber

Die hochauflösenden Zeitgeber (High Resolution Timer, HRT) umgehen die herkömmliche Taktgeber-Schnittstelle von 100 Millisekunden und zeigen die Granularität des physischen Taktgeber-Interrupts von der Hardware auf. Dadurch kann ein Echtzeitprozess über die HRT-Schnittstelle einen einzelnen Prozessor (eines Mehrprozessor-Systems) steuern und mit der jeweils erforderlichen Genauigkeit für Zeitgeber-Ereignisse arbeiten. 

Prioritätsvererbung auf der Benutzerebene

Die Funktion für Echtzeit-Threads implementiert die POSIX-Schnittstellen (die zuvor nur als Dummies verfügbar waren), über die ein Thread höherer Priorität seine Prioritätsstufe an einen Thread mit niedrigerer Priorität ,,ausleihen" kann, bis er diese Sperre aufhebt. 

Verbesserungen für CDE (Common Desktop Environment)

Beschreibung der Funktionen  

Unterstützung des Personal Digital Assistant (PDA)

Bei der PDA Synchronization (PDA Sync) handelt es sich um ein Java-Programm, mit dem Benutzer mühelos ihre Desktop-Kalender, ihre E-Mails, ihre Memos und ihr Adressbuch mit einem PDA synchronisieren können. 

Zugriffstasten-Editor

Im Zugriffstasten-Editor können Benutzer einer bestimmten Funktionstaste eine Reihe von Befehlen zuweisen, was zu erhöhter Produktivität und Effizienz führt. 

Java Media Framework (JMF)

Bei JMF handelt es sich um eine Java-Anwendung, die umfassende Unterstützung für das Streaming-Video-Dateiformat für MPEG1, MPEG2, Quicktime und AVI sowie für das Audio-Format für MIDI bietet. Mit JMF können Benutzer die Funktionen zum Erstellen und Wiedergeben von Echtzeit-Videos in vollem Umfang nutzen. 

SPARC: PC Launcher 1.0

PC Launcher 1.0 für SunPCi startet für viele gängige PC-Dateitypen und Anhänge die zugehörige Windows-Anwendung und Datei automatisch und bietet den Benutzern damit nahtlosen Zugriff und Funktionen für sofortiges Anzeigen, Bearbeiten und Drucken. 

Netscape Application Launcher

Mit dem Netscape Application Launcher können Benutzer mühelos auf Netscape-Dateien und die zugehörigen Netscape-Anwendungen (wie den Netscape Composer) zugreifen und diese automatisch starten. Somit wird das Aufrufen von Netscape-Anwendungen vereinfacht, denn dank dieser Funktion ist es nicht mehr erforderlich, die gesamte Netscape-Umgebung auszuführen.  

Verbesserungen für den Druck-Client

Mit dem Druck-Client können Benutzer nun mühelos ihre persönlichen Drucker und ihren Standarddrucker konfigurieren, und zwar ohne Eingriffe durch einen Systemverwalter. 

Verbesserungen für SDTImage

Mit der Bildschirmfoto-Funktion von SDTImage können die Benutzer nun schnell und problemlos über die Befehlszeile den Bildschirminhalt als Datei speichern. 

Unterstützung für Chipkarten

CDE unterstützt jetzt die Sicherheitstechnologie für die Authentisierung über Chipkarten. Benutzer können sich nun über Chipkarten authentisieren, wenn sie sich bei CDE in einem geschützten System anmelden, sich nach einer Bildschirmsperre erneut anmelden oder sich nach dem Entfernen der Chipkarte erneut authentisieren. CDE unterstützt sowohl externe als auch interne Chipkarten-Geräte. 

ToolTips

ToolTips bietet den Benutzern Hilfe in Form einer Sprechblase, in dem die Funktion des zugehörigen Symbols kurz und einfach beschrieben ist. 

X11R6.4-Unterstützung

Der X-Server wurde auf den X11R6.4-Industriestandard aufgerüstet und verfügt damit über wichtige Funktionen zur Benutzerproduktivität und -mobilität. Hierzu gehören u. a. X-Anwendungen, die per Fernzugriff über einen Web-Browser an einem beliebigen Web-basierten Desktop ausgeführt werden können, Xinerama, Color Utilization Policy, EnergyStar-Unterstützung, neue APIs und Dokumentation für die Entwickler-Toolkits. 

Erweiterter Steuerbereich

Diese Funktion stellt eine einheitliche, konsistente und erweiterbare Startoberfläche für Desktop-Anpassungen zur Verfügung und umfasst beispielsweise Desktop-Steuerelemente für Farbe, Schriftart, Hintergrund sowie den Anwendungsmanager. 

Web-Services

Beschreibung der Funktionen  

Java-Plug-in

Beim Java-Plug-in für die Betriebssystemumgebung Solaris handelt es sich um ein Add-on-Produkt für Netscape NavigatorTM, über das Java-Applets und JavaBeans-Komponenten unter Verwendung des Java Runtime Environment (JRE) 1.2 anstelle der in Navigator enthaltenen Standard-Java Virtual Machine (JVM) auf Web-Seiten ausgeführt werden können.

Netscape Communicator 4.7

Netscape Communicator 4.7 ist im Lieferumfang von Solaris 8 enthalten und wird jetzt standardmäßig auf Ihrem System installiert. 

Solaris NCA (Network Cache and Accelerator)

Solaris NCA verbessert die Webserver-Leistung, indem es im Kernel einen Cache-Speicher mit Web-Seiten verwaltet, auf die im Rahmen von HTTP-Anforderungen zugegriffen wurde. 

Apache Web Server

Im Lieferumfang von Solaris ist nun der Apache Web Server enthalten, dessen Quellcode frei verfügbar ist. Dieser Server umfsst alle Apache-Standardmodule, darunter auch Proxy-Server-Unterstützung und das Modul mod_perl.

Drucken

Beschreibung der Funktionen  

Verbesserungen für Drucknamen

In diesem Solaris-Release wird die Datenbank printers in der Datei /etc/nsswitch.conf, der Switch-Datei für den Namen-Service, unterstützt. Die Datenbank printers stellt Druck-Clients im Netzwerk zentrale Drucker-Konfigurationsinformationen zur Verfügung.

Solaris Druck-Manager

Beim Solaris Druck-Manager handelt es sich um eine grafische Benutzeroberfläche, die auf der Java-Technologie basiert und die Verwaltung des lokalen und entfernten Druckerzugriffs ermöglicht. Dieses Tool kann in den folgenden Namen-Service-Umgebungen eingesetzt werden: NIS, NIS+ und NIS+ mit FNS-Dateien (Federated Naming Service). 

Sprachunterstützung

Beschreibung der Funktionen  

Unterstützung für eine Vielzahl von Sprachen

Die Betriebssystemumgebung Solaris 8 unterstützt jetzt mehr als 90 Sprachumgebungen mit insgesamt 37 Sprachen, sowohl auf den Solaris 8 Software-CDs als auch auf der Solaris 8 Languages-CD. 

Verbesserte Spracheninstallation und -einrichtung

Dank einer geänderten Package-Zusammenstellung auf der Sprachen-CD haben sich die Speicheranforderungen für Installationen mit gemischten Sprachen verringert. Das neue Design der Installationsschnittstelle ermöglicht außerdem eine sehr intuitive Sprachenauswahl und -gruppierung. 

Erweiterte Unicode-Unterstützung

In Solaris 8 wird die Unterstützung für Unicode weiter verbessert: Es wurden neue Unicode-Sprachumgebungen (UTF-8) für vereinfachtes Chinesisch und traditionelles Chinesisch hinzugefügt. 

Vom Kunden erweiterbare Zeichensatzkonvertierung (geniconvtbl)

In der Betriebssystemumgebung Solaris 8 können Entwickler jetzt mit dem Dienstprogramm geniconvtbl mühelos ihre eigenen benutzerdefinierten Zeichensatzkonvertierungen erstellen und in das Solaris-System integrieren. Außerdem werden Änderungen an bestehenden Solaris-Zeichensatzkonvertierungen unterstützt.

Verbesserte Dateninteroperabilität

In Solaris 8 wurde die Dateninteroperabilität mit Nicht-Solaris-Umgebungen durch die Integration der folgenden neuen iconv-Dienstprogramme für die Datenkonvertierung verbessert:

  • iconv für japanische Großrechner-Datentypen

  • iconv für Microsoft-Datencodierungen (einschließlich benutzerdefinierter Zeichen)

  • iconv für UTF-8-Interoperabilität in China und Korea

  • iconv für verschiedene Unicode-Codierungsformate sowie internationale und De-facto-Industriestandard-Zeichensätze

Zusätzliche neue Sprachumgebungen

Solaris 8 wurde um zwei neue Sprachumgebungen, nämlich für Island (ISO8859-15) und für Russland (ANSI1251), erweitert. Die neue russische Sprachumgebung wird zusätzlich zur bestehenden Sprachumgebung für Russisch (8859-5) geliefert und unterstützt die native Microsoft-Datencodierung.

Dokumentation

Beschreibung der Funktionen  

Aktualisierungen für den AnswerBook2-Dokumentations-Server

Der AnswerBook2-Dokumentations-Server wurde für dieses Release aktualisiert. Zu den wichtigsten Änderungen seit Solaris 7 gehören das Ersetzen der AnswerBook2-Navigationssymbole durch Text, verbesserte Unterstützung für nicht-englische Sprachumgebungen und kleinere Änderungen zur Verbesserung der Gesamtleistung und Stabilität. 

Neue Struktur der Referenzhandbücher

Der Abschnitt des SunOS Reference Manual, in dem die Funktionen der C-Bibliothek (jedoch nicht die Systemaufrufe) beschrieben sind, besteht nun aus sechs Büchern anstelle von einem Buch. Dabei handelt es sich um folgende Bücher:

  • Library Interfaces and Headers

  • Basic Library Functions

  • Networking Library Functions

  • Threads and Real-time Library Functions

  • Extended Library Functions

  • Curses Library Functions

Außerdem wurden die Suffixe vieler Manpages geändert und weisen nun auf die Bibliothek hin, in der die Funktion enthalten ist. 

Audio-Mixer

Beschreibung der Funktionen  

SPARC: Audio-Mixer

Der Treiber für den Audio-Mixer ermöglicht es nun, in mehreren Anwendungen gleichzeitig Audiodaten abzuspielen und aufzunehmen. Durch diese Verbesserung wird die vorherige Funktion ersetzt, die nur das Abspielen und das Aufzeichnen mit je einer einzigen Anwendung ermöglichte. Zusätzlich ist in CDE 1.4 jetzt ein neues Tool mit grafischer Oberfläche, sdtaudiocontrol, enthalten, das audiocontrol ersetzt. sdtaudiocontrol nutzt die Funktionen des Audio-Mixers und erweitert diese um zusätzliche Funktionen.

Software-Entwicklungsumgebung

Beschreibung der Funktionen  

SPARC: 64-Bit-Bibliotheken für das Kodak Color Management System (KCMS)

Kodak Color Management SystemTM (KCMSTM) enthält jetzt eine 64-Bit-Version der Bibliotheken. Anwendungen, die gegenwärtig KCMS verwenden und auf die 64-Bit-Betriebssystemumgebung umgestellt werden sollen, können das Farb-Management nun beibehalten.

Stets einsatzbereites Power Management

In der Betriebssystemumgebung Solaris 8 sorgt ein Gerätetreiber, der die neuen Power ManagementTM-Schnittstellen für Geräte verwendet, automatisch für die Energieverwaltung.

Neue Befehle cpustat und cputrack

Mit den neuen Befehlen cpustat und cputrack werden CPU-Statistiken für das gesamte System bzw. für einzelne Prozesse aufgezeichnet, so dass die Leistung eines Systems bzw. eines Prozesses im Detail überwacht werden kann.

Erweiterungen beim Prüfen des Laufzeit-Linking

Mit den Optionen -p und -P des Link-Editors stehen zusätzliche Funktionen zum Aufrufen der Prüfbibliotheken für das Laufzeit-Linking zur Verfügung. Zusätzliche Prüfschnittstellen für das Laufzeit-Linking, la_activity() und la_objsearch(), wurden hinzugefügt.

Perl 5 (Practical Extraction and Report Language)

Im Release Solaris 8 ist die beliebte Programmiersprache Perl 5.005_03 enthalten. Perl wird üblicherweise für die Erstellung von CGI-Skripts und für die Automatisierung komplexer Systemverwaltungsaufgaben eingesetzt. 

RBAC (Role-Based Access Control) für Entwickler

Durch die Integration von RBAC in die Betriebssystemumgebung Solaris haben Entwickler die Möglichkeit, individuelle Sicherheitsfunktionen in neuen und geänderten Anwendungen zu implementieren. Sie können nun privilegierte Funktionen erstellen, die Autorisierungen und nicht spezielle Kennungen (wie Superuser) überprüfen. 

Änderung des sicheren Pfadnamens von /usr/lib in /usr/lib/secure

Das sichere Verzeichnis, aus dem Dateien vorab geladen werden können, lautet jetzt /usr/lib/secure für 32-Bit-Objekte und /usr/lib/secure/sparcv9 für 64-Bit-SPARCV9-Objekte.

Unterstützung für dynamische String-Token

Über die neuen dynamischen String-Token $ISALIST, $OSNAME und $OSREL können befehlssatzspezifische und systemspezifische Abhängigkeiten flexibler festgelegt werden.

Funktionsaktualisierung: strftime()

Die Konvertierungsangabe %u für die Funktion strftime() wurde geändert.

Alternatives Libthread

Über eine alternative Threads-Implementierung wird ein Modell zu Verfügung gestellt, in dem einzelne Threads der Benutzerebene jeweils einem Lightweight-Prozess (LWPs) zugeordnet werden. Diese Implementierung ist einfacher als die Standardimplementierung und kann in einigen Multithread-Anwendungen von Vorteil sein. 

SPARC: Treiber für Audio-Mixer

Der Treiber für den Audio-Mixer ermöglicht es nun, in mehreren Anwendungen gleichzeitig Audiodaten abzuspielen und aufzunehmen. 

Aktualisierte DDI-Schnittstellen für Cluster-bewusste Gerätetreiber

Eine Dokumentationsübersicht bietet eine Einführung in das Konzept der Geräteklassen sowie in die erforderlichen Schnittstellenänderungen und Hinzufügungen für das Schreiben von Gerätetreibern. 

Unterstützung für visuelle 8-Bit-Anwendungen

Die gemeinsam genutzte visuelle 8-Bit-Bibliothek ermöglicht Gerätetreibern mit ausschließlich 24-Bit-Hardware die Anzeige von visuellen 8-Bit-Anwendungen.  

Hardwareverbesserungen

Beschreibung der Funktionen  

ACPI (Advanced Configuration and Power Interface)

ACPI bietet eine neue, flexiblere Möglichkeit für die Konfiguration und Steuerung der IA-Hardware. Mit ACPI werden das Plug-and-Play-BIOS und die Intel Multi-Processor Specification (MPSPEC) nicht mehr benötigt. Wenn ACPI auf Ihrem IA-basierten System verfügbar ist, wird es von Solaris 8 automatisch für die Konfiguration der Hardware verwendet. 

Unterstützung für PCI-Hot-Plug

Diese Funktion ermöglicht den Anschluss von Standard-PCI-Adaptern im laufenden Betrieb bei Hot-Plug-fähigen Systemen, auf denen die Solaris Intel-Plattform Edition läuft. Sie können jetzt bei laufendem Systembetrieb Adapter in das System einbauen (Hot-Add) oder aus dem System entfernen (Hot-Remove).

USB-Unterstützung für Tastaturen und Mauszeigegeräte

Die Solaris Intel-Plattform Edition bietet jetzt USB-Unterstützung (Universal Serial Bus) für Tastaturen und Mauszeigegeräte.

Verbesserte Videotreiber für den X-Server

Die Solaris Intel-Plattform Edition unterstützt jetzt weitere Videogeräte.

SCSI-Treiber

Beschreibung der Funktionen  

IA: Verbesserter Gerätetreiber: cadp

Der Solaris-Treiber cadp unterstützt jetzt auch Adaptec Ultra2-Adapter.

IA: Verbesserter Gerätetreiber: ncrs

Der Solaris-Gerätetreiber ncrs bietet jetzt zusätzlich zu den allgemeinen Verbesserungen der Funktionalität und Leistung auch Unterstützung für die SCSI-Hot-Plugging-Funktionen und Ultra2-Geräte.

IA: Verbesserter Gerätetreiber: symhisl

In der Solaris Intel-Plattform Edition ist jetzt der Gerätetreiber symhisl enthalten, der die Adapter SYM22910 und SYM21002 unterstützt.