Wenn Sie Dateisysteme für eine Boot-Umgebung erstellen, gelten dieselben Regeln wie beim Erstellen von Dateisystemen für das Betriebssystem Solaris. Solaris Live Upgrade kann Sie nicht daran hindern, kritische Dateisysteme unzulässig zu konfigurieren. Sie können zum Beispiel einen lucreate-Befehl eingeben, durch den separate Dateisysteme für Root (/) und /kernel erstellt werden, obwohl diese Aufteilung von Root (/) nicht zulässig ist.
Überlappen Sie Slices nicht, wenn Sie die Slice-Aufteilung von Festplatten ändern. Bei überlappenden Slices wird die neue Boot-Umgebung scheinbar erstellt, jedoch nicht gebootet, wenn Sie sie aktivieren. Die überlappenden Dateisysteme können beschädigt werden.
Damit Solaris Live Upgrade ordnungsgemäß funktioniert, muss der Inhalt der Datei vfstab in der aktiven Boot-Umgebung gültig sein und die Datei muss mindestens einen Eintrag für Root (/) enthalten.
Beim Erstellen einer inaktiven Boot-Umgebung müssen Sie ein Slice angeben, in das das root-Dateisystem (/) kopiert werden soll. Beachten Sie beim Auswählen eines Slice für das Root-Dateisystem (/) die folgenden Richtlinien. Das Slice muss die folgenden Anforderungen erfüllen:
Es muss sich um ein Slice handeln, von dem das System booten kann.
Es muss die empfohlene Mindestgröße aufweisen.
Es darf sich nicht um ein Veritas VxVM-Volume handeln.
Es kann sich auf einer anderen oder derselben physischen Festplatte wie das aktive Root-Dateisystem (/) befinden.
Bei einem sun4m-System darf das Root-Dateisystem (/) nicht größer sein als 2 GB.
Im Menü "Auswahl" werden die meisten freien Slices, die für die Erstellung einer inaktiven Boot-Umgebung zur Verfügung stehen, angezeigt. Einige Slices sind frei, können aber nicht im Menü "Auswahl" angezeigt werden, wie zum Beispiel Veritas VxVM-Volumes oder Solaris Volume Manager-Metageräte.
Sie können Solaris Live Upgrade auf einem System einsetzen, auf dem Solaris Volume Manager-Metageräte oder Veritas Volume Manager VxVM-Volumes vorhanden sind. Die Quell-Boot-Umgebung kann in einer beliebigen Kombination von physischen Festplatten-Slices, Solaris Volume Manager-Metageräten oder Veritas Volume Manager-Volumes enthalten sein. Beim Erstellen einer neuen Boot-Umgebung kann das für das Root-Dateisystem (/) gewählte Slice ein physisches Festplatten-Slice oder ein Solaris Volume Manager-Metagerät sein. Wenn Sie ein Solaris Volume Manager-Metagerät für das Root-Dateisystem wählen, muss sich das Metagerät auf einem Stripe-Gerät mit einer einzigen Festplatte oder auf einem Spiegelgerät auf einem Stripe-Gerät mit einer Festplatte befinden. Nähere Informationen finden Sie in metaroot( 1M).
Sie können beim Erstellen einer neuen Boot-Umgebung kein Veritas VxFS-Volume für das Root-Dateisystem (/) verwenden. Für andere Dateisysteme mit Ausnahme des Root-Dateisystems (/) können Sie ein physisches Festplatten-Slice, ein Solaris Volume Manager-Metagerät oder ein Veritas VXFS-Volume verwenden.
Tabelle 31-2 beschreibt die geeigneten Festplattenkonfigurationen zum Erstellen einer Boot-Umgebung bei Verwendung von Metageräten oder Volumes.
Tabelle 31-2 Geeignete Slices für Metageräte oder Volumes
Produkt |
Quell-Slice |
Ziel ist ein Metagerät für ein Root-Dateisystem ( /) |
Ziel ist kein Root-Dateisystem (/), sondern ein Dateisystem für /usr, /var oder /opt |
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Solaris Volume Manger |
Für das Root-Dateisystem (/) kann die Quelle ein Metagerät oder physisches Slice sein. |
Das Root-Dateisystem (/) muss sich auf einem Stripe-Gerät mit einer einzigen Festplatte oder auf einem Spiegelgerät auf einem Stripe-Gerät mit einer Festplatte befinden. |
Bei anderen Dateisystemen kann es sich um ein physisches Slice oder Metagerät handeln. |
Veritas VxVM Volume Manager |
Für das Root-Dateisystem (/) kann die Quelle ein Volume oder ein physisches Slice sein. |
Das Root-Dateisystem (/) darf nicht VxVM-Volume sein; Root (/) muss ein physisches Slice sein. |
Bei anderen Dateisystemen kann es sich um physische Slices oder Volumes handeln. |
Beim Erstellen einer neuen Boot-Umgebung erkennt der Befehl lucreate - m die folgenden drei Gerätetypen:
Ein physisches Slice im Format /dev/dsk/cnum tnumdnums num
Ein Solaris Volume Manager-Metagerät im Format /dev/md/dsk/d num
Ein Veritas VxFS-Volume im Format /dev/vx/dsk/Volume-Name
Beim Einsatz von Boot-Umgebungen mit Metageräten oder Volumes sind für das Upgrade oder die Installation von Flash-Archiven besondere Überlegungen anzustellen. Näheres hierzu finden Sie unter "Ausführen eines Upgrades mit Metageräten und Volumes".
Wenn bei einem Upgrade mit Veritas VxVM Probleme auftreten, schlagen Sie unter "Systempanik bei einem Upgrade mit Solaris Live Upgrade und Veritas VxVm" nach.
Ein Swap-Slice darf nicht von einer anderen als der aktuellen Boot-Umgebung bzw. der Quell-Boot-Umgebung (bei Verwendung der Option -s) genutzt werden. Die Erstellung der Boot-Umgebung schlägt fehl, wenn das Swap-Slice von einer anderen Boot-Umgebung genutzt wird, ganz gleich, ob das Slice ein Swap-, ein UFS- oder ein anderes Dateisystem enthält.
Solaris Live Upgrade kopiert den gesamten Inhalt eines Slice in das angegebene Slice der neuen Boot-Umgebung. Es kann sinnvoll sein, bestimmte große Dateisysteme auf einem Slice nicht zu kopieren, sondern den beiden Boot-Umgebungen zur gemeinsamen Nutzung zur Verfügung zu stellen. So können Sie Festplattenspeicher und Zeit sparen. Für das Betriebssystem kritische Dateisysteme wie Root ( /) und /var müssen kopiert werden. Dateisysteme wie /home sind dagegen nicht kritisch und können von den Boot-Umgebungen gemeinsam genutzt werden. Gemeinsam nutzbare Dateisysteme müssen benutzerdefinierte Dateisysteme sein und sich in der aktiven und der neuen Boot-Umgebung in separaten Swap-Slices befinden. Sie können die Festplatte je nach Bedarf auf unterschiedliche Weise neu konfigurieren.
Sie können die Slice-Aufteilung der Festplatte vor dem Erstellen der neuen Boot-Umgebung ändern und das gemeinsam nutzbare Dateisystem in ein eigenes Slice stellen. Wenn sich zum Beispiel Root ( /), /var und /home in demselben Slice befinden, konfigurieren Sie die Festplatte neu und stellen /home in ein eigenes Slice. Wenn Sie neue Boot-Umgebungen erstellen, nutzen die aktuelle und die neuen Boot-Umgebungen /home standardmäßig gemeinsam.
Wenn ein Verzeichnis gemeinsam genutzt werden soll, muss es in ein eigenes Slice gestellt werden. Das Verzeichnis wird dadurch zu einem eigenen Dateisystem, das mit einer anderen Boot-Umgebung gemeinsam genutzt werden kann. Sie können den Befehl lucreate mit der Option -m verwenden, um eine neue Boot-Umgebung zu erstellen und ein Verzeichnis in ein eigenes Slice zu stellen. Das neue Dateisystem kann danach jedoch noch nicht von der ursprünglichen und der neuen Boot-Umgebung gemeinsam genutzt werden. Sie müssen den Befehl lucreate erneut mit der Option -m ausführen, um eine weitere Boot-Umgebung zu erstellen. Die zwei neuen Boot-Umgebungen können dann das Verzeichnis gemeinsam nutzen.
Wenn Sie beispielsweise ein Upgrade von Solaris 8 auf Solaris 9 vornehmen möchten und /home gemeinsam genutzt werden soll, dann können Sie den Befehl lucreate mit der Option -m ausführen. Sie könnten eine Solaris 8-Umgebung mit /home als separatem Dateisystem auf einem eigenen Slice erzeugen. Führen Sie dann den Befehl lucreate erneut mit der Option -m aus, um diese Boot-Umgebung zu duplizieren. In dieser dritten Boot-Umgebung können Sie anschließend das Upgrade auf Solaris 9 durchführen. /home wird dann von Release Solaris 8 und Solaris 9 gemeinsam genutzt.
Eine Beschreibung kritischer und gemeinsam nutzbarer Dateisysteme finden Sie unter "Übersicht über das Erstellen einer Boot-Umgebung ".