Solaris 9 Installationshandbuch

Kapitel 31 Solaris Live Upgrade (Planung)

In diesem Kapitel sind die Richtlinien und Voraussetzungen für die Installation und den Einsatz von Solaris Live Upgrade beschrieben. Außerdem sollten Sie sich mit den allgemeinen Informationen zu Upgrades unter "Checkliste für ein Upgrade" vertraut machen. Dieses Kapitel enthält die folgenden Abschnitte:

Systemvoraussetzungen für Solaris Live Upgrade

Solaris Live Upgrade ist in der Solaris 9-Software enthalten, aber wenn Sie ein Upgrade von früheren Releases ausführen wollen, müssen Sie die Solaris Live Upgrade-Packages im aktuellen Betriebssystem installieren. Sie können die Solaris Live Upgrade-Packages folgendermaßen installieren:

Anweisungen zur Installation der Solaris Live Upgrade-Software finden Sie unter "So installieren Sie Solaris Live Upgrade".

Voraussetzungen bezüglich des Festplattenspeichers für Solaris Live Upgrade

Beachten Sie die allgemeinen Voraussetzungen bezüglich des Festplattenspeichers für ein Upgrade. Schlagen Sie dazu in Kapitel 5 nach.

Wenn Sie die benötigte Dateisystemgröße einschätzen wollen, starten Sie die Erstellung einer neuen Boot-Umgebung. Die Größe wird berechnet. Sie können den Vorgang dann abbrechen.

Die Festplatte in der neuen Boot-Umgebung muss als Boot-Gerät fungieren können. Bei einigen Systemen bestehen Einschränkungen bezüglich der Festplatten, die als Boot-Gerät eingesetzt werden können. Schlagen Sie in der Dokumentation zu dem System nach, ob solche Einschränkungen bestehen.

Verwalten von Packages und Patches mit Solaris Live Upgrade

In den folgenden Abschnitten sind die für Solaris Live Upgrade erforderlichen Packages und Informationen zu empfohlenen Patches aufgeführt. Informationen zum Hinzufügen von Packages und Patches mithilfe von Solaris Live Upgrade finden Sie unter "Verwalten von Packages und Patches mit Solaris Live Upgrade".


Achtung - Achtung -

Beim Aktualisieren, Hinzufügen und Entfernen von Packages oder Patches sind für Solaris Live Upgrade Packages bzw. Patches erforderlich, die den erweiterten Packaging-Richtlinien SVR4 entsprechen. Sun-Packages entsprechen diesen Richtlinien, doch Sun kann nicht gewährleisten, dass Packages von Drittherstellern diesen Richtlinien entsprechen. Ein Package, das den Richtlinien nicht entspricht, kann dazu führen, dass die Software zum Hinzufügen von Packages während eines Upgrades einen Fehler verursacht oder - schlimmer noch - die aktive Boot-Umgebung ändert.

Weitere Informationen zum Hinzufügen und Entfernen von Packages mit Solaris Live Upgrade finden Sie in der Manpage luupgrade( 1M). Weitere Informationen zu Packaging-Anforderungen finden Sie in Anhang C.


Erforderliche Packages

Überprüfen Sie Ihre aktuelles Betriebssystem auf die in der folgenden Tabelle aufgeführten Packages. Diese sind für Solaris Live Upgrade erforderlich. Wenn Packages aus der Spalte für das jeweilige Release fehlen, fügen Sie diese mit dem Befehl pkgadd zum System hinzu.

Tabelle 31-1 Für Solaris Live Upgrade erforderliche Packages

Solaris 2.6-Release 

Solaris 7-Release 

Solaris 8-Release 

SUNWadmap 

SUNWadmap 

SUNWadmap 

SUNWadmfw 

SUNWadmc 

SUNWadmc 

SUNWadmc 

SUNWlibC 

SUNWlibC 

SUNWmfrun 

 

SUNWbzip 

SUNWloc 

  

SUNWlibC 

 

 

So überprüfen Sie die auf dem System vorhandenen Packages

  1. Geben Sie Folgendes ein, um die auf dem System vorhandenen Packages aufzulisten.


    % pkginfo [[Package-Name]]

    Package-Name

    Listet die Packages auf, die überprüft werden sollen.  

Überprüfen der System-Patch-Stufen

Die Solaris Live Upgrade-Software kann auf vielen Versionen des Betriebssystems Solaris installiert und ausgeführt werden. Für einen ordnungsgemäßen Betrieb von Solaris Live Upgrade sind die neuesten empfohlenen Patches und Sicherheitspatches für die jeweilige OS-Version erforderlich. Die richtige Revisionsstufe eines Patch-Clusters für das Solaris-Release, das zurzeit installiert ist, entnehmen Sie bitte der Website http://sunsolve.sun.com.

Richtlinien zum Erstellen von Dateisystemen mit dem Befehl lucreate

Über den Befehl lucreate mit der Option -m geben Sie an, welche Dateisysteme und wie viele Dateisysteme in der neuen Boot-Umgebung erstellt werden sollen. Sie müssen die Option wiederholt angeben, um die genaue Anzahl an zu erstellenden Dateisystemen festzulegen. Wenn Sie die Option -m einmal verwenden, geben Sie an, wohin alle Dateisysteme gestellt werden sollen. Sie führen alle Dateisysteme aus der ursprünglichen Boot-Umgebung in das eine Dateisystem zusammen, das Sie über die Option -m angeben. Wenn Sie die Option -m zweimal angeben, werden zwei Dateisysteme erstellt. Wenn Sie die Option -m zum Erstellen von Dateisystemen verwenden, beachten Sie bitte die folgenden Richtlinien:

Richtlinien zum Auswählen von Slices für Dateisysteme

Wenn Sie Dateisysteme für eine Boot-Umgebung erstellen, gelten dieselben Regeln wie beim Erstellen von Dateisystemen für das Betriebssystem Solaris. Solaris Live Upgrade kann Sie nicht daran hindern, kritische Dateisysteme unzulässig zu konfigurieren. Sie können zum Beispiel einen lucreate-Befehl eingeben, durch den separate Dateisysteme für Root (/) und /kernel erstellt werden, obwohl diese Aufteilung von Root (/) nicht zulässig ist.

Überlappen Sie Slices nicht, wenn Sie die Slice-Aufteilung von Festplatten ändern. Bei überlappenden Slices wird die neue Boot-Umgebung scheinbar erstellt, jedoch nicht gebootet, wenn Sie sie aktivieren. Die überlappenden Dateisysteme können beschädigt werden.

Damit Solaris Live Upgrade ordnungsgemäß funktioniert, muss der Inhalt der Datei vfstab in der aktiven Boot-Umgebung gültig sein und die Datei muss mindestens einen Eintrag für Root (/) enthalten.

Richtlinien zum Auswählen eines Slice für das root-Dateisystem (/)

Beim Erstellen einer inaktiven Boot-Umgebung müssen Sie ein Slice angeben, in das das root-Dateisystem (/) kopiert werden soll. Beachten Sie beim Auswählen eines Slice für das Root-Dateisystem (/) die folgenden Richtlinien. Das Slice muss die folgenden Anforderungen erfüllen:

Im Menü "Auswahl" werden die meisten freien Slices, die für die Erstellung einer inaktiven Boot-Umgebung zur Verfügung stehen, angezeigt. Einige Slices sind frei, können aber nicht im Menü "Auswahl" angezeigt werden, wie zum Beispiel Veritas VxVM-Volumes oder Solaris Volume Manager-Metageräte.

Richtlinien zum Auswählen von Slices für Root-Spiegelgeräte (/) und Metageräte

Sie können Solaris Live Upgrade auf einem System einsetzen, auf dem Solaris Volume Manager-Metageräte oder Veritas Volume Manager VxVM-Volumes vorhanden sind. Die Quell-Boot-Umgebung kann in einer beliebigen Kombination von physischen Festplatten-Slices, Solaris Volume Manager-Metageräten oder Veritas Volume Manager-Volumes enthalten sein. Beim Erstellen einer neuen Boot-Umgebung kann das für das Root-Dateisystem (/) gewählte Slice ein physisches Festplatten-Slice oder ein Solaris Volume Manager-Metagerät sein. Wenn Sie ein Solaris Volume Manager-Metagerät für das Root-Dateisystem wählen, muss sich das Metagerät auf einem Stripe-Gerät mit einer einzigen Festplatte oder auf einem Spiegelgerät auf einem Stripe-Gerät mit einer Festplatte befinden. Nähere Informationen finden Sie in metaroot( 1M).

Sie können beim Erstellen einer neuen Boot-Umgebung kein Veritas VxFS-Volume für das Root-Dateisystem (/) verwenden. Für andere Dateisysteme mit Ausnahme des Root-Dateisystems (/) können Sie ein physisches Festplatten-Slice, ein Solaris Volume Manager-Metagerät oder ein Veritas VXFS-Volume verwenden.

Tabelle 31-2 beschreibt die geeigneten Festplattenkonfigurationen zum Erstellen einer Boot-Umgebung bei Verwendung von Metageräten oder Volumes.

Tabelle 31-2 Geeignete Slices für Metageräte oder Volumes

Produkt 

Quell-Slice  

Ziel ist ein Metagerät für ein Root-Dateisystem ( /)

Ziel ist kein Root-Dateisystem (/), sondern ein Dateisystem für /usr, /var oder /opt

Solaris Volume Manger 

Für das Root-Dateisystem (/) kann die Quelle ein Metagerät oder physisches Slice sein.

Das Root-Dateisystem (/) muss sich auf einem Stripe-Gerät mit einer einzigen Festplatte oder auf einem Spiegelgerät auf einem Stripe-Gerät mit einer Festplatte befinden.

Bei anderen Dateisystemen kann es sich um ein physisches Slice oder Metagerät handeln. 

Veritas VxVM Volume Manager 

Für das Root-Dateisystem (/) kann die Quelle ein Volume oder ein physisches Slice sein.

Das Root-Dateisystem (/) darf nicht VxVM-Volume sein; Root (/) muss ein physisches Slice sein.

Bei anderen Dateisystemen kann es sich um physische Slices oder Volumes handeln. 

Beim Erstellen einer neuen Boot-Umgebung erkennt der Befehl lucreate - m die folgenden drei Gerätetypen:

Beim Einsatz von Boot-Umgebungen mit Metageräten oder Volumes sind für das Upgrade oder die Installation von Flash-Archiven besondere Überlegungen anzustellen. Näheres hierzu finden Sie unter "Ausführen eines Upgrades mit Metageräten und Volumes".


Hinweis -

Wenn bei einem Upgrade mit Veritas VxVM Probleme auftreten, schlagen Sie unter "Systempanik bei einem Upgrade mit Solaris Live Upgrade und Veritas VxVm" nach.


Richtlinien zum Auswählen eines Slice für ein swap-Dateisystem

Ein Swap-Slice darf nicht von einer anderen als der aktuellen Boot-Umgebung bzw. der Quell-Boot-Umgebung (bei Verwendung der Option -s) genutzt werden. Die Erstellung der Boot-Umgebung schlägt fehl, wenn das Swap-Slice von einer anderen Boot-Umgebung genutzt wird, ganz gleich, ob das Slice ein Swap-, ein UFS- oder ein anderes Dateisystem enthält.

Richtlinien zum Auswählen von Slices für gemeinsam nutzbare Dateisysteme

Solaris Live Upgrade kopiert den gesamten Inhalt eines Slice in das angegebene Slice der neuen Boot-Umgebung. Es kann sinnvoll sein, bestimmte große Dateisysteme auf einem Slice nicht zu kopieren, sondern den beiden Boot-Umgebungen zur gemeinsamen Nutzung zur Verfügung zu stellen. So können Sie Festplattenspeicher und Zeit sparen. Für das Betriebssystem kritische Dateisysteme wie Root ( /) und /var müssen kopiert werden. Dateisysteme wie /home sind dagegen nicht kritisch und können von den Boot-Umgebungen gemeinsam genutzt werden. Gemeinsam nutzbare Dateisysteme müssen benutzerdefinierte Dateisysteme sein und sich in der aktiven und der neuen Boot-Umgebung in separaten Swap-Slices befinden. Sie können die Festplatte je nach Bedarf auf unterschiedliche Weise neu konfigurieren.

Eine Beschreibung kritischer und gemeinsam nutzbarer Dateisysteme finden Sie unter "Übersicht über das Erstellen einer Boot-Umgebung ".

Arbeiten mit Solaris Live Upgrade von einem entfernten System

Wenn Sie die zeichenorientierte Schnittstelle von einem entfernten System aus anzeigen lassen, wie zum Beispiel über eine tip-Verbindung, müssen Sie die Umgebungsvariable TERM eventuell auf VT220 setzen. Und wenn Sie mit CDE (Common Desktop Environment) arbeiten, setzen Sie die Variable TERM auf dtterm, nicht auf xterm.