Solaris 9 Installationshandbuch

Übersicht über Dateisysteme

Solaris Live Upgrade unterscheidet zwei Dateisystemtypen: kritische Dateisysteme und gemeinsam nutzbare Dateisysteme. Kritische Dateisysteme sind für das Betriebssystem Solaris erforderlich und stellen in der Datei vfstab der aktiven und der inaktiven Boot-Umgebung getrennte Einhängepunkte dar. Beispiele hierfür sind das Root-Verzeichnis (/), /usr, /var und /opt. Diese Dateisysteme werden immer von der Quelle in die inaktive Boot-Umgebung kopiert. Kritische Dateisysteme werden manchmal auch als nicht gemeinsam nutzbar bezeichnet. Gemeinsam nutzbare Dateisysteme sind benutzerdefinierte Dateien wie /export, die in der Datei vfstab der aktiven und inaktiven Boot-Umgebung denselben Einhängepunkt aufweisen. Eine Aktualisierung der gemeinsam genutzten Dateien in der aktiven Boot-Umgebung bewirkt daher gleichzeitig auch eine Aktualisierung der Daten in der inaktiven Boot-Umgebung. Wenn Sie eine neue Boot-Umgebung erstellen, werden gemeinsam nutzbare Dateisysteme standardmäßig zur gemeinsamen Nutzung freigegeben. Sie können jedoch ein Ziel-Slice angeben, und dann werden die Dateisysteme kopiert. Nähere Informationen zu gemeinsam nutzbaren Dateisystemen finden Sie unter "Richtlinien zum Auswählen von Slices für gemeinsam nutzbare Dateisysteme".

Der Swap-Bereich ist ein Sonderfall unter den gemeinsam nutzbaren Dateisystemen. Wie andere gemeinsam nutzbare Dateisysteme werden alle Swap-Slices standardmäßig zur gemeinsamen Nutzung freigegeben. Wenn Sie jedoch ein Zielverzeichnis für Swap angeben, wird das Swap-Slice kopiert. Hierzu verwenden Sie die zeichenorientierte Benutzerschnittstelle oder Sie geben in die Befehlszeile den Befehl lucreate(1M) mit der Option -m ein. Beim Aufteilen und Zusammenführen von Swap-Slices gilt die folgende Einschränkung: Ein Swap-Slice darf nicht von einer anderen als der aktuellen Boot-Umgebung bzw. der Quell-Boot-Umgebung (bei Verwendung der Option -s) genutzt werden. Die Erstellung der Boot-Umgebung schlägt fehl, wenn das Swap-Slice von einer anderen Boot-Umgebung genutzt wird, ganz gleich, ob das Slice ein Swap-, ein UFS- oder ein anderes Dateisystem enthält. Ein Swap-Slice ist nicht erforderlich. Anweisungen zum Rekonfigurieren des Swap-Bereichs sind unter "So erstellen Sie eine Boot-Umgebung (zeichenorientierte Schnittstelle)" Schritt 9 bzw. unter "So erstellen Sie eine Boot-Umgebung und rekonfigurieren den Swap-Bereich (Befehlszeilenschnittstelle)" erläutert.


Hinweis -

Wenn Sie Dateisysteme für eine Boot-Umgebung erstellen, gelten dieselben Regeln wie beim Erstellen von Dateisystemen für die Betriebssystemumgebung Solaris. Solaris Live Upgrade kann Sie nicht daran hindern, kritische Dateisysteme unzulässig zu konfigurieren. Sie können zum Beispiel einen lucreate-Befehl eingeben, durch den separate Dateisysteme für Root (/) und /kernel erstellt werden, obwohl diese Aufteilung von Root (/) nicht zulässig ist.