Solaris Live Upgrade ist ein Verfahren, das es ermöglicht, ein Upgrade laufender Systeme durchzuführen, ohne deren Betrieb zu unterbrechen. Dabei stellen Sie ein Duplikat der aktuell laufenden Boot-Umgebung her und führen dann mit dem Duplikat das Upgrade durch. Anstatt ein Upgrade auszuführen, können Sie auch ein Solaris Flash-Archiv in der Boot-Umgebung installieren. Ein Upgrade oder die Installation eines Archivs hat keine Auswirkung auf die ursprüngliche Systemkonfiguration, so dass diese voll einsatzfähig bleibt. Nach diesem Vorgang können Sie die neue Boot-Umgebung durch einen Systemneustart aktivieren. Wenn ein Fehler auftritt, ist dies kein großes Problem. Durch einen Neustart lässt sich schnell wieder auf die ursprüngliche Boot-Umgebung zurückgreifen. Die übliche Ausfallzeit für Test und Auswertung fällt bei diesem Verfahren also weg.
Die neuen Leistungsmerkmale von Solaris Live Upgrade 2.1 bieten den folgenden neuen Funktionsumfang:
Solaris Live Upgrade stellt unter Verwendung der Solaris Volume Manager-Technologie mit RAID-1-Volumes (Spiegeln) ein Duplikat der Boot-Umgebung mit den Dateisystemen her. Der Spiegel bietet Datenredundanz für alle Dateisysteme einschließlich root (/). Mit dem Befehl lucreate lassen sich gespiegelte Dateisysteme mit bis zu drei Subspiegeln erstellen.
Mit dem Installationsverfahren JumpStart können Sie jetzt bei der Installation des Betriebssystems Solaris eine leere Boot-Umgebung erstellen. Die leere Boot-Umgebung lässt sich zur künftigen Verwendung mit einem Solaris Flash-Archiv bespielen.
Bei der Erstellung einer Boot-Umgebung mit dem Befehl lucreate können nun Dateien und Verzeichnisse ausgeschlossen werden, die ansonsten aus der Original-Boot-Umgebung kopiert werden würden. Sie können auch bestimmte Dateien und Unterverzeichnisse eines auf diese Weise ausgeschlossenen Verzeichnisses im Archiv angeben, die im Gegensatz zu ihren übergeordneten Verzeichnissen kopiert werden sollen.
Näheres hierzu entnehmen Sie bitte dem Solaris 9 Installationshandbuch.
Die Solaris Flash-Installationsfunktion ermöglicht die Einrichtung einer einzelnen Referenzinstallation des Betriebssystems Solaris auf einem System, dem so genannten Master-System. Diese Installation kann dann auf verschiedenen Systemen, den Klon-Systemen, repliziert werden. Dies ist eine Neuinstallation bzw. -Erstinstallation, bei welcher alle auf einem Klon-System bereits vorhandenen Dateien überschrieben werden.
In der aktualisierten Version Solaris 9 4/03 bietet die Installationsfunktion Solaris Flash neue Verbesserungen für Differenzarchive und Konfigurationsskripten.
Es ist jetzt möglich, Klon-Systeme um geringe Änderungen durch eine Solaris Flash-Installation zu aktualisieren. Wenn Sie ein Klon-System um geringe Änderungen aktualisieren möchten, können Sie ein Differenzarchiv anlegen, das nur die Unterschiede zwischen dem Original-Master-Abbild und dem jeweils aktualisierten Master-Abbild enthält. Bei der Aktualisierung eines Klon-Systems mithilfe eines Differenzarchivs werden lediglich die im Differenzarchiv angegebenen Dateien geändert. Eine solche Installation kann nur auf die Klon-Systeme angewendet werden, deren Software mit der des unveränderten Master-Abbilds übereinstimmt. Zur Installation eines Differenzarchivs auf Klon-Systemen wird das benutzerdefinierte JumpStartTM-Verfahren angewendet. Alternativ können Sie mit Solaris Live Upgrade ein Differenzarchiv in einer duplizierten Boot-Umgebung installieren.
Es können nun spezielle Skripten zur Konfiguration von Master oder Klon oder zur Überprüfung des Archivs ausgeführt werden. Diese Skripten ermöglichen die folgenden Vorgänge:
Konfiguration von Anwendungen auf Klon-Systemen. Mit einem Skript für die benutzerdefinierte JumpStart-Installation lassen sich einige unkomplizierte Konfigurationsvorgänge durchführen. Komplexere Konfigurationen erfordern meistens die Verarbeitung spezieller Konfigurationsdateien auf dem Master-System oder, vor oder nach der Installation, auf dem Klon-System. Darüber hinaus können lokale Anpassungen durch lokal auf dem Klon-System gespeicherte Vor- und Nachinstallationsskripten vor dem Überschreiben durch die Solaris Flash-Software geschützt werden.
Identifizierung nicht-klonierbarer, rechnerabhängiger Daten zur Gestaltung eines rechnerunabhängigen Flash-Archivs. Eine Rechnerunabhängigkeit wird erreicht, indem derartige Daten entweder geändert oder aus dem Archiv ausgeschlossen werden. Ein Beispiel für rechnerabhängige Daten ist eine Log-Datei (Protokolldatei).
Überprüfung der Vollständigkeit der Software im Archiv während der Erstellung.
Überprüfen der Installation auf dem Klon-System.
Näheres hierzu entnehmen Sie bitte dem Solaris 9 Installationshandbuch. Dort finden Sie auch Informationen zur Installation von Differenzarchiven mithilfe von Solaris Live Upgrade.
In der aktualisierten Version Solaris 9 12/02 kann der Inhalt von Solaris Flash-Archiven angepasst werden. Mit dem Befehl flarcreate erstellen Sie Solaris Flash-Archive. Dieser Befehl wurde um neue Optionen bereichert, die Ihnen mehr Flexibilität bei der Gestaltung des Archivinhalts einräumen. Nun können mehrere Dateien oder Verzeichnisse ausgeschlossen werden. Aus einem ausgeschlossenen Verzeichnis lassen sich einzelne Unterverzeichnisse oder Dateien wieder einfügen. Diese Funktion zeichnet sich dann als hilfreich aus, wenn große Datendateien nicht geklont, also aus dem Archiv ausgeschlossen werden sollen.
Wie Sie diese Optionen verwenden, erfahren Sie im Solaris 9 Installationshandbuch.
Beachten Sie bitte die folgenden Namensänderungen in den aktualisierten Versionen von Solaris 9:
Solaris Flash (zuvor Web Start Flash)
Der Befehl prodreg umfasst nun ähnliche Funktionen wie die grafische Benutzeroberfläche der Produktregistrierung Solaris Product Registry. Es stehen Ihnen jetzt die folgenden prodreg-Unterbefehle für die Befehlszeile oder für Administrationsskripten zur Verfügung:
browse – Der Unterbefehl browse zeigt die registrierte Software in einem Terminalfenster an. Durch die wiederholte Eingabe von browse können Sie sich innerhalb der Verzeichnishierarchie der registrierten Software bewegen.
info – Der Unterbefehl info zeigt Informationen über die registrierte Software an. Mit dem Befehl info können Sie folgende Angaben abrufen:
Installationsverzeichnis der Software
Andere Software, die von der angegebenen Software benötigt wird
Andere Software, die von der angegebenen Software abhängig ist
Software, die durch die Entfernung benötigter Packages beschädigt wurde
unregister – Der Unterbefehl unregister löscht Software-Installationsinformationen aus der Solaris Product Registry. Wenn Sie Software vom System löschen, ohne sie ordnungsgemäß aus der Registry zu deinstallieren, können Sie die veralteten Einträge später mit dem Befehl prodreg unregister aus der Solaris Product Registry entfernen.
uninstall – Der Unterbefehl uninstall entfernt registrierte Software vom System, indem er das Deinstallationsprogramm der entsprechenden Software startet.
Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der Manpage prodreg( 1M) und dem Dokument System Administration Guide: Basic Administration.
Die Solaris-Installationsprogramme unterstützen nun LDAP-Profile der Version 2. Anhand dieser Profile lassen sich Systeme so konfigurieren, dass sie mit einer Proxy-Berechtigungsstufe arbeiten. Bei der Installation mit Solaris Web Start oder suninstall können Sie den LDAP Proxy-Bind-DN (Distinguished Name) und das Proxy-Bind-Passwort angeben. Für alle Installationsverfahren gilt, dass LDAP vor der Installation mit den Schlüsselwörtern proxy_dn und proxy_password in der Datei sysidcfg vorkonfiguriert werden kann.
Informationen hierzu finden Sie im Solaris 9 Installationshandbuch.