Neuerungen im Betriebssystem Solaris 9 12/03

Verbesserungen des Dateisystems

Solaris 9 umfasst die folgenden Verbesserungen für Dateisysteme:

Erweiterte Dateiattribute

Die UFS-, NFS- und TMPFS-Dateisysteme wurden verbessert und unterstützen jetzt erweiterte Dateiattribute. Anwendungsentwickler können Dateien nun bestimmte Attribute zuweisen. Der Entwickler einer Dateimanagementanwendung für ein Fenstersystem kann beispielsweise einer Datei ein Symbol für die Dateianzeige zuordnen.

Erweiterte Attribute werden logisch als Dateien in einem versteckten Verzeichnis dargestellt, das der Zieldatei zugeordnet ist.

Zum Hinzufügen und Bearbeiten von Dateisystemattributen stehen eine API für erweiterte Dateiattribute und eine Reihe von Shell-Befehlen zur Verfügung. In den Manpages fsattr(5), openat(2) und runat(1) finden Sie weitere Informationen.

Viele Solaris-Dateisystembefehle bieten nun eine attributfähige Option, mit der Sie Dateiattribute abfragen, kopieren, modifizieren und suchen können. Weitere Informationen finden Sie in den Manpages zu den jeweiligen Dateisystembefehlen.

Siehe auch das Dokument System Administration Guide: Basic Administration.

Verbesserter UFS Direct I/O-Parallelzugriff

Die Leistung der direkten Ein-/Ausgabe, die von Datenbankanwendungen beim Zugriff auf ungepufferte Dateisystemdaten verwendet wird, wurde verbessert. Die I/O-Verbesserungen erlauben gleichzeitige Lese- und Schreibzugriffe auf normale UFS-Dateien. Bislang wurden beim Aktualisieren von Dateidaten alle anderen Lese- und Schreibzugriffe gesperrt, bis die Aktualisierung abgeschlossen war.

Weitere Informationen finden Sie im System Administration Guide: Basic Administration und in der Manpage mount_ufs(1M).

DNLC-Verbesserungen

Der DNLC (Directory Name Look-up Cache) liefert jetzt mehr Leistung beim Zugriff auf große Verzeichnisse mit 1000 oder mehr Dateien.

DNLC ist ein allgemeiner Dateisystem-Service. Er stellt die zuletzt referenzierten Verzeichnisnamen und die dazugehörigen vnodes in einen Cache-Speicher. UFS-Verzeichniseinträge werden linear auf Festplatte gespeichert. Um einen Eintrag aufzufinden, müssen daher alle Einträge nach dem entsprechenden Namen durchsucht werden. Auch beim Hinzufügen eines neuen Eintrags müssen alle Einträge durchsucht werden, um auszuschließen, dass der Name bereits vorhanden ist. Der DNLC-Service löst dieses Problem, indem er ganze Verzeichnisse in einen Hauptspeicher-Cache stellt.

Eine weitere Funktion dieses Release besteht darin, dass DNLC nicht vorhandene Dateiobjekte, nach denen bereits gesucht wurde, in einen Cache stellt. Dieses negative Caching ist nützlich, da manche Anwendungen mehrmals überprüfen, ob eine Datei vorhanden ist.

Einige neue Parameter dieser DNLC-Verbesserung sind anpassbar. Diese Parameter sind werkseitig optimal eingestellt. Ändern Sie sie deshalb nur, wenn dies zwingend erforderlich ist.

Weitere Informationen finden Sie im Solaris Tunable Parameters Reference Manual.

UFS Snapshots (fssnap)

Mit dem Befehl fssnap können Sie eine Momentaufnahme (Snapshot) eines Dateisystems erstellen. Eine solche Momentaufnahme ist ein zu Sicherungszwecken erstelltes temporäres Abbild eines Dateisystems.

Wenn Sie den Befehl fssnap ausführen, werden ein virtuelles Gerät und eine Sicherungs-Speicherdatei erstellt. Sie können das virtuelle Gerät, das sich wie ein echtes Gerät verhält, mit jedem der bekannten Solaris-Sicherungsbefehle sichern. Bei der Sicherungs-Speicherdatei handelt es sich um eine Bitmap-Datei, die Kopien der Daten vor der Momentaufnahme enthält, die seit der Momentaufnahme modifiziert wurden.

Weitere Informationen finden Sie im System Administration Guide: Basic Administration und in der Manpage fssnap(1M).

Aktualisierter Befehl mkfs

Der Befehl mkfs wurde aktualisiert und sorgt nun beim Anlegen von Dateisystemen für eine bessere Leistung. Die verbesserte mkfs-Leistung fällt häufig zehnmal schneller als in bisherigen Solaris-Releases aus. Die Leistungsverbesserung wird auf Systemen spürbar, wenn Sie sowohl große als auch kleine Dateisysteme erstellen. Am stärksten aber fällt die verbesserte mkfs-Leistung bei Systemen mit Hochgeschwindigkeits-Festplatten oder Festplatten hoher Kapazität ins Gewicht.