Solaris 9 9/04 Installationshandbuch

Wiederherstellung nach Ausfall: Zurückgreifen auf die ursprüngliche Boot-Umgebung (Befehlszeilenschnittstelle)

Wenn nach dem Upgrade ein Fehler auftritt oder eine Anwendung mit einer aktualisierten Komponente nicht kompatibel ist, können Sie, je nach Plattform, mithilfe eines der folgenden Verfahren auf die ursprüngliche Boot-Umgebung zurückgreifen. Mit dem ersten Verfahren wird für SPARC-basierte Systeme der Befehl luactivate ausgeführt, um wieder zu der ursprünglichen Boot-Umgebung zu wechseln. Wenn dieses Verfahren fehlschlägt, booten Sie mithilfe des zweiten Verfahrens von einer DVD-ROM, CD-ROM oder einem Netzwerkabbild. Für x86-basierte Systeme wählen Sie das Verfahren danach aus, ob die root-Dateisysteme (/) auf denselben oder anderen physischen Festplatten eingehängt sind.

So greifen Sie trotz erfolgreicher Erstellung einer neuen Boot-Umgebung auf die ursprüngliche Boot-Umgebung zurück

Verwenden Sie dieses Verfahren, wenn Sie die neue Boot-Umgebung erfolgreich aktiviert haben, aber mit den Ergebnissen nicht zufrieden sind.

  1. Melden Sie sich als Superuser an.

  2. Geben Sie Folgendes ein:


    # /usr/sbin/luactivate BU-Name
    
    BU-Name

    Gibt den Namen der Boot-Umgebung an, die aktiviert werden soll.

  3. Starten Sie das System neu.


    # init 6
    

    Die zuvor aktive Boot-Umgebung wird wieder zur aktiven Boot-Umgebung.

SPARC: So greifen Sie bei fehlgeschlagener Aktivierung der neuen Boot-Umgebung auf die ursprüngliche Boot-Umgebung zurück

  1. Booten Sie das System an der Eingabeaufforderung OK von der Solaris-DVD, der Solaris-Installations-CD, dem Netzwerk oder einer lokalen Festplatte in den Einzelbenutzerstatus:


    OK boot cdrom -s 
    

    Oder


    OK boot net -s
    

    Oder


    OK boot Gerätename -s
    
    Gerätename

    Gibt den Namen des Geräts an, von dem das System booten kann, zum Beispiel /dev/dsk/c0t0d0s0

  2. Geben Sie Folgendes ein:


    # /sbin/luactivate BU-Name
    
    BU-Name

    Gibt den Namen der Boot-Umgebung an, die aktiviert werden soll.

  3. Geben Sie an der Eingabeaufforderung Folgendes ein:


    Soll auf Boot-Umgebung <disk name>
    zurückgegriffen (Rückfall-Aktivierung) werden (ja oder nein)? ja
    

    Eine Meldung, dass erfolgreich auf die ursprüngliche Boot-Umgebung zurückgegriffen wurde, wird angezeigt.

  4. Starten Sie das System neu.


    # init 6
    

    Die zuvor aktive Boot-Umgebung wird wieder zur aktiven Boot-Umgebung.

SPARC: So greifen Sie mithilfe einer DVD, CD oder eines Netzwerkinstallationsabbildes auf die ursprüngliche Boot-Umgebung zurück

Verwenden Sie dieses Verfahren, um von einer DVD, einer CD oder einem Netzwerkinstallationsabbild zu booten. Sie müssen das root-Slice (/) aus der letzten aktiven Boot-Umgebung einhängen. Führen Sie dann den Befehl luactivate aus, um den Wechsel vorzunehmen. Wenn Sie dann das System neu starten, wird wieder die letzte aktive Boot-Umgebung verwendet.

  1. Booten Sie das System an der Eingabeaufforderung OK von der Solaris-DVD, der Solaris-Installations-CD, dem Netzwerk oder einer lokalen Festplatte in den Einzelbenutzerstatus.


    OK boot cdrom -s 
    

    Oder


    OK boot net -s
    

    Oder


    OK boot Gerätename -s
    
    Gerätename

    Gibt den Namen der Festplatte und des Slice an, auf der/dem sich eine Kopie des Betriebssystems befindet, zum Beispiel /dev/dsk/c0t0d0s0.

  2. Prüfen Sie gegebenenfalls die Integrität des root-Dateisystems (/) für die Boot-Umgebung, auf die zurückgegriffen werden soll.


    # fsck Gerätename
    
    Gerätename

    Gibt den Speicherort des Root-Dateisystems (/) auf dem Festplattengerät der Boot-Umgebung an, auf die Sie zurückgreifen wollen. Geben Sie den Gerätenamen im Format /dev/dsk/cwtxdysz ein.

  3. Hängen Sie das Root-Slice (/) der aktiven Boot-Umgebung in einem Verzeichnis ein (zum Beispiel /mnt):


    # mount Gerätename /mnt
    
    Gerätename

    Gibt den Speicherort des Root-Dateisystems (/) auf dem Festplattengerät der Boot-Umgebung an, auf die Sie zurückgreifen wollen. Geben Sie den Gerätenamen im Format /dev/dsk/cwtxdysz ein.

  4. Geben Sie vom Root-Slice (/) der aktiven Boot-Umgebung Folgendes ein:


    # /mnt/sbin/luactivate
    

    luactivate aktiviert die zuvor aktive Boot-Umgebung und zeigt das Ergebnis an.

  5. Hängen Sie /mnt aus.


    # umount  /mnt
    
  6. Starten Sie das System neu.


    # init 6
    

    Die zuvor aktive Boot-Umgebung wird wieder zur aktiven Boot-Umgebung.

x86: So greifen Sie bei Boot-Umgebungen auf verschiedenen Festplatten auf die ursprüngliche Boot-Umgebung zurück

Das Booten der neuen Boot-Umgebung kann mitunter fehlschlagen. Sollten sich die root-Dateisysteme (/) für die Boot-Umgebungen auf unterschiedlichen Festplatten befinden, greifen Sie wie folgt auf die ursprüngliche Boot-Umgebung zurück.

  1. Starten Sie das System neu und rufen Sie die entsprechenden BIOS-Menüs auf.

    • Wenn es sich bei den Boot-Geräten um SCSI-Geräte handelt, schlagen Sie in der Dokumentation zum SCSI-Controller nach, wie Sie das SCSI-BIOS aufrufen.

    • Wenn die Boot-Geräte vom System-BIOS verwaltet werden, schlagen Sie in der Dokumentation zum System-BIOS nach, wie Sie das System-BIOS aufrufen.

  2. Ändern Sie nach den Anweisungen in der BIOS-Dokumentation das Boot-Gerät in das Boot-Gerät der ursprünglichen Boot-Umgebung, sofern nicht identisch.

  3. Speichern Sie die Änderungen im BIOS.

  4. Beenden Sie das BIOS, um den Boot-Vorgang zu starten.

  5. Booten Sie das System mit b -s im Einbenutzermodus.

  6. Geben Sie Folgendes ein:


    # /sbin/luactivate
    
  7. Starten Sie das System neu.


    # init 6
    

x86: So greifen Sie bei Boot-Umgebungen auf derselben Festplatte auf die ursprüngliche Boot-Umgebung zurück

Das Booten kann mitunter fehlschlagen. Wenn sich die root-Dateisysteme (/) auf derselben Festplatte befinden, greifen Sie wie folgt auf die ursprüngliche Boot-Umgebung zurück. Sie müssen das root-Slice (/) aus der letzten aktiven Boot-Umgebung einhängen. Führen Sie dann den Befehl luactivate aus, um den Wechsel vorzunehmen. Wenn Sie dann das System neu starten, wird wieder die letzte aktive Boot-Umgebung verwendet.

  1. Entscheiden Sie, wie das System gebootet werden soll.

    • Wenn Sie von der Solaris-DVD oder der Solaris-Installations-CD booten, legen Sie die DVD bzw. CD ein. Das BIOS des Systems muss das Booten von einer DVD oder CD unterstützen.

    • Wenn Sie über das Netzwerk booten, verwenden Sie PXE (Preboot Execution Environment). Das System muss PXE unterstützen. Aktivieren Sie die Unterstützung für PXE mit dem BIOS-Setup des Systems oder dem Konfigurationstool des Netzwerkadapters.

    • Wenn Sie von einer Diskette booten, legen Sie eine Solaris Device Configuration Assistant x86 Platform Edition-Diskette in das Diskettenlaufwerk des Systems ein.


      x86 nur –

      Mithilfe des in Anhang I beschriebenen Verfahrens können Sie die Device Configuration Assistant-Software von der Solaris x86 Platform Edition-DVD oder Solaris Software 2 of 2 x86 Platform Edition-CD auf eine Diskette kopieren.


    Befolgen Sie die Anweisungen auf dem Bildschirm, bis das Menü "Current Boot Parameters“ angezeigt wird.

  2. Booten Sie das System mit b -s im Einbenutzermodus.

  3. Prüfen Sie gegebenenfalls die Integrität des root-Dateisystems (/) für die Boot-Umgebung, auf die zurückgegriffen werden soll.


    # fsck Einhängepunkt
    
    Einhängepunkt

    Ein bekanntes und zuverlässiges Root-Dateisystem

  4. Hängen Sie das Root-Slice der aktiven Boot-Umgebung in einem Verzeichnis ein (zum Beispiel /mnt/sbin):


    # mount Gerätename /mnt/sbin
    
    Gerätename

    Gibt den Speicherort des Root-Dateisystems (/) auf dem Festplattengerät der Boot-Umgebung an, auf die Sie zurückgreifen wollen. Geben Sie den Gerätenamen im Format /dev/dsk/cwtxdysz ein.

  5. Geben Sie vom Root-Slice der aktiven Boot-Umgebung Folgendes ein:


    # /mnt/sbin/luactivate
    

    luactivate aktiviert die zuvor aktive Boot-Umgebung und zeigt das Ergebnis an.

  6. Hängen Sie /mnt/sbin aus.


    # umount Gerätename /mnt/sbin
    
    Gerätename

    Gibt den Speicherort des Root-Dateisystems (/) auf dem Festplattengerät der Boot-Umgebung an, auf die Sie zurückgreifen wollen. Geben Sie den Gerätenamen im Format /dev/dsk/cwtxdysz ein.

  7. Starten Sie das System neu.


    # init 6
    

    Die zuvor aktive Boot-Umgebung wird wieder zur aktiven Boot-Umgebung.