Sie können den DHCP-Service in einem von Ihnen erstellten oder einem bereits vorhandenen Netzwerk verwenden. Wenn Sie ein neues Netzwerk einrichten, lesen Sie Kapitel 2Planen Ihres TCP/IP-Netzwerks (Vorgehen), bevor Sie versuchen, den DHCP-Service einzurichten. Wenn das Netzwerk bereits besteht, lesen Sie in diesem Kapitel weiter.
In diesem Kapitel wird beschrieben, was Sie ausführen müssen, bevor Sie den DHCP-Service in Ihrem Netzwerk einrichten können. Bei den Informationen wird davon ausgegangen, dass Sie mit DHCP Manager arbeiten, obwohl Sie auch das Befehlszeilenprogramm dhcpconfig zum Einrichten des DHCP-Services verwenden können.
Dieses Kapitel enthält die folgenden Informationen:
Vorbereiten Ihres Netzwerks für den DHCP-Service (Übersicht der Schritte)
Entscheidungen bei der Konfiguration Ihres DHCP-Servers (Übersicht der Schritte)
Entscheidungen bei der Verwaltung von IP-Adressen (Übersicht der Schritte)
Bevor Sie Ihr Netzwerk zur Verwendung von DHCP einrichten, müssen Sie Informationen zusammenstellen, die Sie bei der Konfiguration eines oder mehrerer Server unterstützen. In der folgenden Übersicht finden Sie die Aufgaben, die zur Vorbereitung Ihres Netzwerks für den DHCP-Service ausgeführt werden müssen. Die Tabelle enthält Aufgaben, Beschreibungen zum Zweck dieser Aufgaben und Abschnitte, in denen die Schritte zur Ausführung der einzelnen Aufgaben beschrieben sind.
Aufgabe |
Beschreibung |
Siehe |
---|---|---|
Erstellen einer Topologieübersicht Ihres Netzwerks. |
Ermitteln und lokalisieren Sie die im Netzwerk zur Verfügung stehenden Services. | |
Ermitteln der Anzahl der erforderlichen DHCP-Server. |
Verwenden Sie die zu erwartende Anzahl der DHCP-Clients als Grundlage, um die Anzahl der erforderlichen DHCP-Server festzulegen. | |
Aktualisieren von Systemdateien und der netmasks-Tabelle. |
Geben Sie die Netzwerktopologie exakt wieder. |
Falls Sie es noch nicht getan haben, erstellen Sie jetzt eine Übersicht der Struktur Ihres Netzwerks. Geben Sie die Positionen von Routern und Clients an, sowie die Positionen von Servern, die Netzwerkservices bereitstellen. Diese Karte Ihrer Netzwerktopologie hilft Ihnen dabei festzustellen, welche Server für DHCP-Services verwendet werden sollen. Darüber hinaus hilft Ihnen die Karte dabei, die Konfigurationsinformationen festzulegen, die der DHCP-Server Clients bereitstellen kann.
Weitere Informationen zur Planung Ihres Netzwerks finden Sie in Kapitel 2Planen Ihres TCP/IP-Netzwerks (Vorgehen).
Der DHCP-Konfigurationsprozess kann Netzwerkinformationen aus den Systemen- und Netzwerkdateien des Servers beziehen. Diese Dateien werden unter Aktualisieren von Systemdateien und Netzmasken-Tabellen beschrieben. Wahrscheinlich möchten Sie den Clients jedoch weitere Informationen zum DHCP-Service bereitstellen, die Sie in die Server-Makros eingeben müssen. Zeichnen Sie beim Zusammenstellen der Netzwerktopologie die IP-Adressen aller Server auf, die den Clients bekannt sein müssen. Beispielsweise können die folgenden Server Services für Ihr Netzwerk bereitstellen. Dieser Server werden von der DHCP-Konfiguration nicht erfasst.
Zeitserver
Protokollserver
Druckserver
Installationsserver
Boot-Server
Web-Proxy-Server
Swap-Server
X Window Font-Server
Trivial File Transfer Protocol (TFTP)-Server
In einigen IP-Netzwerkumgebungen nutzen mehrere LANs die gleichen Netzwerk-Hardware-Medien gemeinsam. Die Netzwerke können mehrere Netzwerk-Hardwareschnittstellen oder mehrere logische Schnittstellen verwenden. DHCP arbeitet bei diesem Netzwerktyp mit gemeinsam genutzte Medien möglicherweise fehlerhaft. Wenn mehrere LANs über das gleiche physikalische Netzwerk ausgeführt werden, treffen die Anforderungen eines DHCP-Clients an allen Netzwerk-Hardwareschnittstellen ein. Dadurch scheint es, als wäre der Client mit allen IP-Netzwerken gleichzeitig verbunden.
DHCP muss jedoch in der Lage sein, die Adresse des Client-Netzwerks zu ermitteln, um dem Client eine korrekte IP-Adresse zuweisen zu können. Wenn mehrere Netzwerke in den gleichen Hardwaremedien vorhanden sind, kann der Server das Client-Netzwerk nicht feststellen. Jedoch kann der Server keine IP-Adresse zuweisen, ohne die Netzwerknummer zu kennen.
Sie können DHCP nur in einem dieser Netzwerke einsetzen. Falls ein Netzwerk Ihre DHCP-Anforderungen nicht erfüllt, müssen Sie die Netzwerke neu konfigurieren. Sie können Folgendes versuchen:
Verwenden Sie eine Teilnetzmaske mit variabler Länge (Variable Length Subnet Mask, VLSM) in Ihren Teilnetzen, um den vorhandenen IP-Adressraum besser zu nutzen. Vermeiden Sie, mehrere Netzwerke im gleichen physikalischen Netzwerk auszuführen. Informationen zur Umsetzung von Teilnetzmasken mit variabler Länge finden Sie in der Manpage netmasks(4). Ausführliche Informationen zu Classless Inter-Domain Routing (CIDR) und VLSM finden Sie unter http://www.ietf.org/rfc/rfc1519.txt.
Konfigurieren Sie die Ports Ihrer Switches so, dass die Geräte unterschiedlichen physikalischen LANs zugewiesen werden. Diese Technik behält die Zuordnung eines LAN zu einem IP-Netzwerk bei, eine Voraussetzung für Oracle Solaris DHCP. Informationen zur Port-Konfiguration entnehmen Sie bitte der Dokumentation Ihres Switches.
Die von Ihnen gewählte Datenspeicheroption hat direkte Auswirkungen auf die Anzahl der Server, die zur Unterstützung Ihrer DHCP-Clients erforderlich sind. Die folgende Tabelle zeigt die Höchstzahl an DHCP- und BOOTP-Clients, die von einem DHCP-Server für jeden Datenspeicher unterstützt werden können.
Tabelle 13–1 Geschätzte Höchstzahl an Clients, die von einem DHCP-Server unterstützt werden können
Datenspeichertyp |
Höchstzahl der unterstützten Clients |
---|---|
Textdateien |
10,000 |
NIS+ |
40,000 |
Binärdateien |
100,000 |
Diese Höchstzahl ist eine allgemeine Richtlinie, keine absolute Zahl. Die Client-Kapazität eines DHCP-Servers hängt im Wesentlichen von der Anzahl der Transaktionen pro Sekunde ab, die der Server verarbeiten muss. Auch Leasing-Zeiten und Nutzungsmuster haben wesentlichen Einfluss auf die Transaktionsrate. Angenommen, Leasings sind auf 12 Stunden eingerichtet und die Benutzer schalten ihre Systeme über Nacht aus. Wenn dann viele Benutzer ihre Systeme morgens zur gleichen Zeit einschalten, muss der Server extrem viele Transaktionen abwickeln, da die zahlreiche Clients gleichzeitig Leasings anfordern. In einer solchen Umgebung kann der DHCP-Server weniger Clients unterstützen. In einer Umgebung mit längeren Leasing-Zeiten oder in einer Umgebung, die aus konstant verbundenen Geräten wie z. B. Kabelmodems besteht, kann der DHCP-Server mehr Clients unterstützen.
Die verschiedenen Datenspeichertypen werden im Abschnitt Auswählen des DHCP-Datenspeichers miteinander verglichen.
Während der DHCP-Konfiguration scannen die DHCP-Tools verschiedene Systemdateien auf Ihrem Server nach Informationen, die zur Konfiguration des Servers verwendet werden können.
Aus diesem Grund müssen Sie vor dem Ausführen von DHCP Manager oder dem Befehl dhcpconfig zur Konfiguration Ihres Servers darauf achten, dass die Informationen in den Systemdateien auf dem neuesten Stand sind. Wenn Sie Fehler nach der Konfiguration des Servers bemerken, verwenden Sie DHCP Manager oder dhtadm, um die Makros auf dem Server zu modifizieren.
In der folgenden Tabelle sind einige der Informationen aufgeführt, die während der Konfiguration eines DHCP-Servers gesammelt wurden, sowie die Quellen dieser Informationen. Achten Sie darauf, dass diese Informationen korrekt auf dem Server eingerichtet wurden, bevor Sie mit der Konfiguration von DHCP auf dem Server beginnen. Wenn Sie Änderungen an den Systemdateien vornehmen, nachdem Sie den Server konfiguriert haben, müssen Sie den Service neu konfigurieren, um diese Änderungen widerzuspiegeln.
Tabelle 13–2 Informationen für die DHCP-Konfiguration
Informationen |
Quelle |
Bemerkungen |
---|---|---|
Zeitzone |
Systemdatum, Zeitzoneneinstellungen |
Datum und Zeitzone werden während der Oracle Solaris-Installation eingestellt. Sie können das Datum mithilfe des Befehls date ändern. Sie können die Zeitzone ändern, indem Sie in der Datei /etc/default/init die Umgebungsvariable TZ modifizieren. Weitere Informationen finden Sie in der Manpage TIMEZONE(4). |
DNS-Parameter |
/etc/resolv.conf |
Der DHCP-Server bezieht die NS-Parameter wie den DNS-Domänennamen und die DNS-Serveradressen aus der Datei /etc/resolv.conf. Weitere Informationen zur Datei resolv.conffinden Sie im System Administration Guide: Naming and Directory Services (DNS, NIS, and LDAP) oder in der Manpage resolv.conf(4). |
NIS- oder NIS+-Parameter |
System-Domänenname, nsswitch.conf, NIS oder NIS+ |
Der DHCP-Server bezieht den Domänennamen des Serversystems mit dem Befehl domainname. Die Datei nsswitch.conf weist den Server an, wo nach Domänen-basierten Informationen zu suchen ist. Handelt es sich bei dem Serversystem um einen NIS- oder NIS+-Client, führt der DHCP-Server eine Abfrage aus, um die IP-Adressen des NIS- oder NIS+-Servers zu erhalten. Weitere Informationen finden Sie in der Manpage nsswitch.conf(4). |
Standard-Router |
System-Routing-Tabellen, Benutzeraufforderung |
Der DHCP-Server durchsucht die Netzwerk-Routing-Tabellen, um den Standard-Router für Clients zu finden, die mit dem lokalen Netzwerk verbunden sind. Bei Clients, die sich nicht im gleichen Netzwerk befinden, fordert der DHCP-Server Informationen vom Benutzer an. |
Teilnetzmaske |
Netzwerkschnittstelle, netmasks-Tabelle |
Der DHCP-Server fragt seine eigenen Netzwerkschnittstellen ab, um die Netzmasken- und Broadcast-Adresse für lokale Clients zu ermitteln. Falls die Anforderung von einem Relay-Agent weitergeleitet wurde, bezieht der Server die Teilnetzmaske aus der netmasks-Tabelle im Netzwerk des Relay-Agent. |
Broadcast-Adresse |
Netzwerkschnittstelle, netmasks-Tabelle |
Für das lokale Netzwerk bezieht der DHCP-Server die Broadcast-Adresse, indem er die Netzwerkschnittstelle abfragt. Bei remoten Netzwerken verwendet der Server die IP-Adresse des BOOTP-Relay-Agent und die Netzmaske des remoten Netzwerks, um die Broadcast-Adresse des Netzwerks zu berechnen. |
In diesem Abschnitt werden einige der Entscheidungen beschrieben, die Sie vor der Konfiguration des ersten DHCP-Servers im Ihrem Netzwerk treffen müssen. In der folgenden Tabelle finden Sie Informationen für die Konfiguration Ihres Netzwerks zur Verwendung von DHCP. Außerdem enthält die Tabelle Links zu den Abschnitten, in denen die Schritte für die Ausführung der Aufgaben beschrieben sind.
Aufgabe |
Beschreibung |
Siehe |
---|---|---|
Auswählen eines Servers für DHCP. |
Stellen Sie fest, ob ein Server die Systemvoraussetzungen zur Ausführung des DHCP-Services erfüllt. | |
Auswählen eines Datenspeichers. |
Vergleichen Sie die Datenspeichertypen und stellen Sie fest, welcher Datenspeicher am besten für Ihren Standort geeignet ist. | |
Einrichten einer Leasing-Richtlinie. |
Sammeln Sie Informationen zum Leasing von IP-Adressen, um die richtige Leasing-Richtlinie für Ihren Standort festzulegen. | |
Auswählen einer Router-Adresse oder Router-Erkennung. |
Stellen Sie fest, ob DHCP-Clients die Router-Erkennung oder einen bestimmten Router verwendet. |
Unter Berücksichtigung Ihrer speziellen Netzwerktopologie können Sie die folgenden Systemvoraussetzungen verwenden, um einen Host auszuwählen, auf dem ein DHCP-Server eingerichtet werden soll.
Der Host muss die folgenden Voraussetzungen erfüllen:
Der Host muss Solaris 2.6 oder eine aktuellere Version ausführen. Wenn Sie zahlreiche Clients unterstützen müssen, muss Solaris 8 7/01 oder eine aktuellere Version installiert sein.
Der Host muss für alle Netzwerke zugänglich sein, in denen Clients vorhanden sind, die DHCP entweder direkt im Netzwerk oder über einen BOOTP-Relay-Agent verwenden sollen.
Der Host muss zur Verwendung des Routings konfiguriert sein.
Der Host muss über eine korrekt konfigurierte netmasks-Tabelle verfügen, in der Ihre Netzwerktopologie widergespiegelt wird.
Sie können die DHCP-Daten in Textdateien, Binärdateien oder im NIS+-Verzeichnisdienst speichern. In der folgenden Tabelle sind die Eigenschaften jedes Datenspeichertyps zusammengefasst und es werden die Umgebungen aufgeführt, in denen jeder Datenspeichertyp am besten eingesetzt wird.
Tabelle 13–3 Vergleich der DHCP-Datenspeicher
Datenspeichertyp |
Leistung |
Wartungsaufwand |
Gemeinsame Nutzung |
Umgebung |
---|---|---|---|---|
Binärdateien |
Hohe Leistung, hohe Kapazität |
Geringer Wartungsaufwand, keine Datenbankserver erforderlich. Inhalte müssen mit DHCP Manager oder den Befehlen dhtadm und pntadm angezeigt werden. Regelmäßige Dateisicherungen sind empfohlen. |
Datenspeicher können nicht mit anderen DHCP-Servern gemeinsam genutzt werden. |
Mittelgroße bis große Umgebungen mit vielen Netzwerken mit tausenden von Clients pro Netzwerk. Geeignet für kleinere bis mittelgroße ISPs. |
NIS+ |
Moderate Leistung und Kapazität, abhängig von Leistung und Kapazität des NIS+-Services |
Das DHCP-Serversystem muss als ein NIS+-Client konfiguriert sein. Erfordert Pflege des NIS+-Services. Inhalte müssen mit DHCP Manager oder den Befehlen dhtadm und pntadm angezeigt werden. Regelmäßige Sicherungen mit dem Befehl nisbackup werden empfohlen. |
DHCP-Daten sind in NIS+ verteilt, und mehrere Server können auf die gleichen Container zugreifen. |
Kleine bis mittelgroße Umgebungen mit bis zu 5000 Clients pro Netzwerk. |
Textdateien |
Moderate Leistung, geringe Kapazität |
Geringer Wartungsaufwand, keine Datenbankserver erforderlich. ASCII-Format ohne DHCP Manager, dhtadm oder pntadm lesbar. Regelmäßige Dateisicherungen sind empfohlen. |
Der Datenspeicher kann mit mehreren DHCP-Servern gemeinsam genutzt werden, wenn die DHCP-Daten auf einem Dateisystem gespeichert werden, das über einen NFS-Einhängepunkt exportiert wird. |
Kleine Umgebungen mit weniger als 10.000 Clients und 100 bis 1000 Clients pro Netzwerk. |
Traditionelles NIS wird nicht als Datenspeicheroption angeboten, da NIS keine schnellen inkrementalen Aktualisierungen unterstützt. Falls NIS in Ihrem Netzwerk verwendet wird, sollten Sie Textdateien oder Binärdateien als Datenspeicher verwenden.
Ein Leasing gibt an, wie lange es der DHCP-Server gestattet, dass ein DHCP-Client eine bestimmte IP-Adressen verwendet. Während der Erstkonfiguration des Servers geben Sie eine standortweit geltende Leasing-Richtlinie an. Die Leasing-Richtlinie legt die Leasing-Zeit fest und gibt an, ob Clients ihre Leasings erneuern können. Der Server verwendet die von Ihnen eingegebenen Informationen, um die Optionswerte in den Standardmakros einzurichten, die während der Konfiguration angelegt werden. Für bestimmte Clients oder Clienttypen können Sie unterschiedliche Leasing-Richtlinien einrichten, indem Sie die Optionen in den von Ihnen erstellten Konfigurationsmakros bearbeiten.
Die Leasing-Zeit wird in Stunden, Tagen oder Wochen angegeben, über die das Leasing gültig ist. Wenn einem Client eine IP-Adresse zugewiesen wird oder eine Leasing-Zeit für eine IP-Adresse neu ausgehandelt wird, werden das Ablaufdatum und die Leasing-Zeit berechnet. Die Anzahl an Stunden in der Leasing-Zeit wird dem Zeitstempel in der DHCP-Bestätigungsmeldung des Clients hinzugefügt. Angenommen, der Zeitstempel einer DHCP-Bestätigungsmeldung lautet September 16, 2005 9:15 A.M., und die Leasing-Zeit beträgt 24 Stunden. Das Leasing-Ablaufdatum und die -uhrzeit ist in diesem Fall 17. September 2005, 9:15 A.M. Das Leasing-Ablaufdatum wird im DHCP-Netzwerkdatensatz des Clients gespeichert und kann in DHCP Manager oder mit dem Dienstprogramm pntadm angezeigt werden.
Der Leasing-Zeitwert muss relativ klein sein, so dass abgelaufene Adressen schnell neu angefordert werden können. Andererseits muss der Leasing-Zeit wird groß genug sein, um Unterbrechungen des DHCP-Services zu überdauern. Clients müssen auch dann ordnungsgemäß arbeiten können, wenn das System, das den DHCP-Service ausführt, repariert wird. Eine allgemeine Richtlinie ist die Angabe einer Zeit, die doppelt so lang wie die erwartete Ausfallzeit eines Systems ist. Angenommen, Sie benötigen vier Stunden, um den defekten Teil eines Systems zu reparieren und das System neu zu starten, so geben Sie eine Leasing-Zeit von acht Stunden ein.
Mit der Option zur Aushandlung einer Leasing-Zeit wird festgelegt, ob ein Client seine Leasing-Zeit mit dem Server neu aushandeln kann, bevor das Leasing abläuft. Wenn Leasing-Aushandlungen gestattet sind, zeichnet der Client die verbleibende Leasing-Zeit auf. Ist die Leasing-Zeit halb verstrichen, fordert der Client den DHCP-Server auf, die Leasing-Zeit auf den ursprünglichen Wert zu verlängern. In Umgebungen mit mehr Systemen als IP-Adressen sollten Sie die Leasing-Aushandlung deaktivieren. In diesem Fall wird das Zeitlimit für die Verwendung der IP-Adressen durchgesetzt. Sind ausreichend IP-Adressen vorhanden, sollten Sie die Leasing-Aushandlung aktivieren, um so zu vermeiden, dass Clients gezwungen werden, ihre Netzwerkschnittstellen herunterzufahren, wenn Leasings ablaufen. Wenn Sie es gestatten, dass Clients neue Leasings beziehen, werden die TCP-Verbindungen des Clients, wie z. B. NFS und Telnet-Sitzungen, eventuell unterbrochen. Sie können die Leasing-Aushandlung für alle Clients während der Serverkonfiguration aktivieren. Mithilfe der Option LeaseNeg in Konfigurationsmakros können Sie die Leasing-Aushandlung auch nur für bestimmte Clients oder Clienttypen aktivieren.
Systeme, die dem Netzwerk Services bereitstellen, sollten ihre IP-Adressen behalten. Diesen Systemem sollten keine kurzen Leasings zugewiesen werden. Sie können DHCP mit diesen Systemen verwenden, wenn Sie ihnen manuell reservierte IP-Adressen anstelle von IP-Adressen mit permanenten Leasings zuweisen. In diesem Fall können Sie erkennen, wenn die IP-Adressen des Systems nicht mehr benutzt wird.
Hostsysteme verwenden Router für Netzwerkkommunikationen über das eigene lokale Netzwerk hinaus. Daher müssten Hosts die IP-Adressen dieser Router kennen.
Wenn Sie einen DHCP-Server konfigurieren, müssen Sie den DHCP-Clients die Router-Adressen in einer von zwei möglichen Methoden bereitstellen. Eine Möglichkeit ist es, den Routern bestimmte IP-Adressen zuzuweisen. Die bevorzugte Methode ist jedoch, dass Clients die Router mit dem Router Discovery-Protokoll erfassen.
Wenn Clients in Ihrem Netzwerk eine Router-Erkennung durchführen, sollten Sie das Router Discovery-Protokoll auch dann verwenden, wenn nur ein Router vorhanden ist. Mit der Router-Erkennung kann ein Client Router-Änderungen in einem Netzwerk leicht übernehmen. Angenommen, ein Router fällt aus und wird durch einen Router mit einer neuen Adresse ersetzt. In diesem Fall können Clients die neue Adresse automatisch erfassen, ohne dass eine neue Netzwerkkonfiguration erforderlich wird.
Bei der Einrichtung des DHCP-Services müssen Sie verschiedene Aspekte von IP-Adressen festlegen, die der Server verwalten soll. Falls in Ihrem Netzwerk mehrere DHCP-Server erforderlich sind, können Sie jedem Server die Verantwortung über einen bestimmten IP-Adressbereich zuweisen. Sie müssen entscheiden, wie die Verantwortung für die Adressen aufgeteilt wird. In der folgenden Tabelle sind die Aufgaben aufgelistet, die Sie zur Verwaltung von IP-Adressen verwenden können, wenn Sie DHCP im Netzwerk einsetzen. Außerdem enthält die Tabelle Links zu den Abschnitten, in denen die Ausführung der einzelnen Aufgaben beschrieben ist.
Aufgabe |
Beschreibung |
Weitere Informationen |
---|---|---|
Festlegen, welche Adressen der Server verwalten soll. |
Legen Sie fest, wie viele Adressen der DHCP-Server verwalten soll, und worum es sich bei diesen Adressen handelt. | |
Festlegen, ob der Server automatisch Hostnamen für Clients erzeugen soll. |
Ermitteln Sie, wie Hostnamen für Clients erzeugt werden, damit Sie entscheiden können, ob Hostnamen erzeugt werden sollen. | |
Festlegen des Konfigurationsmakros, das den Clients zugewiesen wird. |
Erweitern Sie Ihre Kenntnisse zu den Client-Konfigurationsmakros, so dass Sie das für einen bestimmten Client geeigneten Makro auswählen können. | |
Festlegen des zu verwendenden Leasing-Typs. |
Erweitern Sie Ihre Kenntnisse zu den Leasing-Typen, damit Sie festlegen können, welcher Typ für Ihre DHCP-Clients am besten geeignet ist. |
Während der Erstkonfiguration des Servers gestattet Ihnen DHCP Manager, einen Block (bzw. Bereich) an IP-Adressen unter der Verwaltung von DHCP hinzuzufügen, indem Sie die Gesamtzahl an Adressen und die erste Adresse im Block angeben. Anhand dieser Informationen fügt DHCP Manager eine Liste von aufeinander folgenden Adressen hinzu. Wenn Sie mehrere Blöcke von nicht aufeinander folgenden Adressen haben, können Sie die anderen Adressen durch erneutes Ausführen des Adress-Assistenten in DHCP Manager auch nach der Erstkonfiguration hinzufügen.
Bevor Sie Ihre IP-Adressen konfigurieren können, müssen Sie wissen, wie viele Adressen im ersten Adressblock enthalten sind, und wie die IP-Adresse der ersten Adresse im Bereich lautet, den Sie zuweisen möchten.
Da DHCP ein dynamisches Protokoll ist, wird eine IP-Adresse nicht permanent dem Hostnamen des Systems zugeordnet, der sie momentan verwendet. Mit dem DHCP-Verwaltungstool können Sie einen Clientnamen erzeugen, der einer bestimmten IP-Adresse zugewiesen wird. Die Clientnamen bestehen aus einem Präfix bzw. Root-Namen plus einem Bindestrich und einer vom Server zugewiesene Zahl. Angenommen, der Root-Name lautet charlie, so lauten die Clientnamen charlie-1, charlie-2, charlie-3 usw.
Standardmäßig beginnen die erzeugten Clientnamen mit dem Namen des DHCP-Servers, der sie verwaltet. Diese Strategie eignet sich besonders für Umgebungen, in denen mehrere DHCP-Server vorhanden sind, da Sie schnell aus den DHCP-Netzwerktabellen ersehen können, welche Clients von welchem DHCP-Server verwaltet werden. Sie können den Root-Namen jedoch auch in einen beliebigen benutzerdefinierten Namen ändern.
Bevor Sie mit der Konfiguration Ihre IP-Adressen beginnen, müssen Sie entscheiden, ob Sie die DHCP-Verwaltungstools zum Erzeugen von Clientnamen verwenden möchten, und wie der Root-Name für die Clientnamen in diesem Fall lauten soll.
Die erzeugten Clientnamen können in /etc/inet/hosts, DNS oder NIS+ zu IP-Adressen zugeordnet werden, wenn Sie die Hostnamen im Rahmen der DHCP-Konfiguration registrieren möchten. Weitere Informationen finden Sie unter Registrierung des Client-Hostnamen.
In der Oracle Solaris DHCP-Terminologie ist ein Makro eine Sammlung von Netzwerkkonfigurationsoptionen und den diesen Optionen zugewiesenen Werten. Der DHCP-Server stellt anhand der Makros fest, welche Netzwerkkonfigurationsinformationen an einen DHCP-Client gesendet werden.
Wenn Sie den DHCP-Server konfigurieren, sammeln die Verwaltungstools Informationen aus Systemdateien, von Ihnen angegebene Befehlszeilenoptionen oder direkt über Eingabeaufforderungen. Anhand dieser Informationen erstellen die Verwaltungstools die folgenden Makros:
Netzwerkadresse-Makro – das Netzwerkadresse-Makro erhält einen Namen, der der IP-Adresse des Clientnetzwerks entspricht. Angenommen, das Netzwerk ist 192.68.0.0. Dann lautet der Name des Netzwerkadressenmakros ebenfalls 192.68.0.0. Dieses Makro enthält Informationen, die von jedem Client im Netzwerk benötigt werden: Teilnetzmaske, Netzwerk-Broadcast-Adresse, Standard-Router oder Router Discovery-Token sowie NIS/NIS+-Domäne und Server, wenn der Server NIS/NIS+ verwendet. Eventuell sind auch andere Optionen enthalten, die für Ihr Netzwerk zutreffen. Das Netzwerkadresse-Makro wird automatisch für alle Clients verarbeitet, die sich in einem Netzwerk befinden. Lesen Sie dazu auch Reihenfolge der Makroverarbeitung.
Gebietsschema-Makro – Der Name des Gebietsschema-Makros lautet Locale. Dieses Makro enthält den Offset (in Sekunden) von der Coordinated Universal Time (UTC), um die Zeitzone anzugeben. Das Gebietsschema-Makro wird nicht automatisch verarbeitet, aber es ist im Server-Makro enthalten.
Server-Makro – Das Server-Makro erhält einen Namen, der dem Hostnamen des Servers gleicht. Angenommen, der Server heißt pineola. Dann lautet der Name des Server-Makros ebenfalls pineola. Das Server-Makro enthält Informationen zu Leasing-Richtlinie, Zeitserver, DNS-Domäne und DNS-Server sowie eventuell weitere Informationen, die das Konfigurationsprogramm aus den Systemdateien beziehen konnte. Das Server-Makro enthält das Gebietsschema-Makro, das heißt, der DHCP-Server verarbeitet das Gebietsschema-Makro als Teil des Server-Makros.
Wenn Sie die IP-Adressen für das erste Netzwerk konfigurieren, müssen Sie ein Client-Konfigurationsmakro auswählen, das für alle DHCP-Clients verwendet wird, die die von Ihnen konfigurierten Adressen verwenden. Das von Ihnen ausgewählte Makro wird den IP-Adressen zugeordnet. In der Standardeinstellung wird das Server-Makro ausgewählt, weil dieses Makro Informationen enthält, die von allen Clients, die diesen Server verwenden, benötigt werden.
Clients erhalten die im Netzwerkadresse-Makro enthaltenen Optionen vor den Optionen im Makro, die den IP-Adressen zugeordnet sind. Diese Verarbeitungsreihenfolge führt dazu, dass die Optionen im Server-Makro Vorrang vor allen eventuell widersprüchlichen Optionen im Netzwerkadresse-Makro haben. Weitere Informationen zur Verarbeitungsreihenfolge von Makros finden Sie unter Reihenfolge der Makroverarbeitung.
Der Leasing-Typ legt fest, ob die Leasing-Richtlinie für die von Ihnen konfigurierten IP-Adressen gilt. Mit DHCP Manager können Sie während der Erstkonfiguration des Servers entweder dynamische oder permanente Leasings für die von Ihnen hinzugefügten Adressen auswählen. Wenn Sie den DHCP-Server mit dem Befehl dhcpconfig konfigurieren, sind die Leasings dynamisch.
Hat eine IP-Adresse ein dynamisches Leasing, kann die Adresse vom DHCP-Server verwaltet werden. Der DHCP-Server kann die Art der IP-Adressen einem Client zuordnen, die Leasing-Zeit verlängern, erkennen, wenn die Adresse nicht mehr benötigt wird und die Adresse zurückfordern. Hat eine IP-Adresse ein permanentes Leasing, kann der DHCP-Server die Adresse nur zuweisen. Der Client ist dann Eigentümer dieser Adresse, bis er sie explizit wieder freigibt. Nachdem die Adresse freigegeben wurde, kann sie der Server einem anderen Client zuweisen. Wenn eine IP-Adresse als permanentes Leasing konfiguriert ist, unterliegt sie nicht der Leasing-Richtlinie.
Wenn Sie einen IP-Adressbereich konfigurieren, gilt der ausgewählte Leasing-Typ für alle Adressen im Bereich. Um bestmöglich von den Vorteilen von DHCP profitieren zu können, sollten Sie für den größten Teil der Adressen dynamische Leasings verwenden. Gegebenenfalls können Sie einzelne Adressen zu einem späteren Zeitpunkt bearbeiten, um sie in ein permanentes Leasing zu ändern. Die Gesamtzahl an permanenten Leasings sollte jedoch möglichst gering gehalten werden.
IP-Adressen können reserviert werden, indem sie bestimmten Clients manuell zugewiesen werden. Eine reservierte Adresse kann permanentem oder dynamischem Leasing zugewiesen werden. Wenn eine reservierte Adresse einem permanenten Leasing zugewiesen wird, treffen die folgenden Aussagen zu:
Die Adresse kann nur dem Client zugewiesen werden, der an die Adresse gebunden ist.
Der DHCP-Server kann die Adresse keinem anderen Client zuweisen.
Die Adresse kann vom DHCP-Server nicht zurückgefordert werden.
Wenn eine reservierte Adresse einem dynamischen Leasing zugewiesen wird, kann die Adresse nur einem Client zugewiesen werden, der an die Adresse gebunden ist. Der Client muss die Leasing-Zeit jedoch aufzeichnen und eine Leasing-Verlängerung aushandeln, als wäre die Adresse nicht reserviert. Mit dieser Strategie können Sie verfolgen, wann der Client die Adresse verwendet. Dazu schlagen Sie einfach in der Netzwerktabellen nach.
Während der Erstkonfiguration können Sie nicht für alle IP-Adressen reservierte Adressen erstellen. Reservierte Adressen dürfen nur sparsam für einzelne Adressen eingesetzt werden.
Wenn Sie mehrere DHCP-Server zur Verwaltung Ihrer IP-Adressen konfigurieren möchten, müssen Sie die folgenden Richtlinien berücksichtigen:
Teilen Sie den IP-Adresspool so auf, dass jeder Server für einen Adressbereich zuständig ist und dass es keine Überlappung bei den Bereichen gibt.
Wählen Sie NIS+ als Datenspeichertyp, sofern verfügbar. Andernfalls wählen Sie Textdateien und geben ein gemeinsam genutztes Verzeichnis als absoluten Pfad zum Datenspeicher an. Ein Datenspeicher im Format Binärdateien kann nicht gemeinsam genutzt werden.
Konfigurieren Sie jeden Server separat, so dass die Adresseigentümerschaft korrekt zugewiesen wird und Server-basierte Makros automatisch erstellt werden.
Richten Sie die Server so ein, dass die Optionen und Makros in der Tabelle dhcptab in vorgegebenen Abständen gescannt werden, damit die Server die aktuellsten Informationen verwenden. Sie können DHCP Manager so einrichten, dass die dhcptab-Tabelle automatisch eingelesen wird. Lesen Sie dazu die Beschreibung unter Anpassen der Leistungsoptionen für den DHCP-Server.
Achten Sie darauf, dass alle Clients auf alle DHCP-Server zugreifen können, so dass die Server einander unterstützen können. Ein Client mit einem gültigen Leasing für eine IP-Adresse könnte versuchen, seine Konfiguration zu überprüfen oder das Leasing zu verlängern, wenn der als Eigentümer der Clientadresse auftretende Server nicht erreichbar ist. In diesem Fall kann ein anderer Server auf die Clientanfragen reagieren, nachdem der Client 20 Sekunden lang versucht hat, den primären Server zu kontaktieren. Hat ein Client eine bestimmte IP-Adresse angefordert, und ist der als Eigentümer der Clientadresse auftretende Server nicht erreichbar, kann einer der anderen Server die Anforderung bearbeiten. In diesem Fall erhält der Client die angeforderte Adresse nicht. Stattdessen erhält der Client eine IP-Adresse, die dem antwortenden DHCP-Server gehört.
Nach der DHCP-Erstkonfiguration können Sie IP-Adressen in remoten Netzwerken unter die DHCP-Verwaltung stellen. Da sich die Systemdateien jedoch nicht lokal auf dem Server befinden, können DHCP Manager und dhcpconfig keine Informationen nachschlagen, um Standardwerte bereitzustellen. Somit müssen Sie diese Informationen liefern. Bevor Sie versuchen, ein remotes Netzwerk zu konfigurieren, prüfen Sie, ob Sie über die folgenden Informationen verfügen:
Die IP-Adresse des remoten Netzwerks.
Die Teilnetzmaske des remoten Netzwerks. Diese Informationen können aus der netmasks-Tabelle des Namen-Services bezogen werden. Wenn das Netzwerk lokale Dateien verwendet, suchen Sie in der Datei /etc/netmasks auf einem System im Netzwerk. Wenn das Netzwerk NIS+ verwendet, geben Sie den Befehl niscat netmasks.org_dir ein. Wenn das Netzwerk NIS verwendet, geben Sie den Befehl ypcat -k netmasks.byaddr ein. Achten Sie darauf, dass die netmasks-Tabelle die Topologieinformationen aller von Ihnen verwalteten Teilnetze enthält.
Den Netzwerktyp. Die Clients stellen die Verbindung zum Netzwerk entweder über eine LAN-Verbindung oder ein Point-to-Point-Protokoll (PPP) her.
Routing-Informationen. Können die Clients die Router-Erkennung verwenden? Andernfalls müssen Sie die IP-Adresse eines Routers ermitteln, den die Clients verwenden können.
NIS-Domäne und NIS-Server, falls anwendbar.
NIS+-Domäne und NIS+-Server, falls anwendbar.
Informationen zu den Verfahren zum Hinzufügen von DHCP-Netzwerken finden Sie unter Hinzufügen von DHCP-Netzwerken.
Nachdem Sie Informationen zusammengetragen und die Planungen für den DHCP-Service abgeschlossen haben, können Sie mit der Konfiguration eines DHCP-Servers beginnen. Zur Konfiguration eines Servers können Sie DHCP Manager oder das Befehlszeilenprogramm dhcpconfig verwenden. Mit DHCP Manager können Sie Optionen auszuwählen und Daten angeben, die dann zum Erstellen der dhcptab- und der Netzwerktabellen verwendet werden, die von DHCP-Server abgefragt werden. Beim Dienstprogramm dhcpconfig verwenden Sie Befehlszeilenoptionen zur Angabe von Daten.
DHCP Manager, ein auf der Java™-Technologie basierendes GUI-Tool, enthält einen DHCP-Konfigurationsassistenten. Der Konfigurationsassistent wird automatisch gestartet, wenn Sie DHCP Manager das erste Mal auf einem System ausführen, das nicht als ein DHCP-Server konfiguriert ist. Der DHCP-Konfigurationsassistent zeigt eine Reihe von Dialogfelder an, in denen Sie zur Eingabe der zur Konfiguration eines Servers erforderlichen Informationen aufgefordert werden: Datenspeicherformat, Leasing-Richtlinie, DNS/NIS/NIS+ -Server und -Domänen sowie Routeradressen. Einige dieser Informationen bezieht der Assistent aus den Systemdateien, die Sie dann nur bestätigen oder gegebenenfalls korrigieren müssen.
Während Sie die Dialogfelder abarbeiten und die Informationen bestätigen, wird der DHCP-Serverdaemon auf dem Serversystem gestartet. Als Nächstes werden Sie aufgefordert, den Assistenten zum Hinzufügen von Adressen zu starten, um die IP-Adressen für das Netzwerk zu konfigurieren. Anfangs ist nur das Netzwerk des Servers für DHCP konfiguriert und die übrigen Serveroptionen erhalten Standardwerte. Sie können DHCP Manager nach der Erstkonfiguration erneut ausführen, um Netzwerke hinzuzufügen und andere Serveroptionen zu modifizieren.
Weitere Informationen zum DHCP-Konfigurationsassistenten finden Sie unter Konfigurieren und Dekonfigurieren eines DHCP-Servers mithilfe von DHCP Manager Ausführliche Informationen zu DHCP Manager finden Sie unter Allgemeines zum DHCP Manager
Das Dienstprogramm dhcpconfig unterstützt Optionen, mit denen Sie einen DHCP-Server konfigurieren bzw. dekonfigurieren können. Außerdem können Sie einen neuen Datenspeicher konvertieren und Daten auf und von anderen DHCP-Server importieren bzw. exportieren. Wenn Sie das Dienstprogramm dhcpconfig zur Konfiguration eines DHCP-Servers verwenden, bezieht das Dienstprogramm Informationen aus den Systemdateien, die unter Aktualisieren von Systemdateien und Netzmasken-Tabellen beschrieben sind. Sie können diese aus den Systemdateien bezogenen Informationen nicht wie mit DHCP-Manager anzeigen und bestätigen. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass sich die Systemdateien auf dem neuesten Stand befinden, bevor Sie dhcpconfig ausführen. Werte in dhcpconfig, die Sie aus den Systemdateien bezogen haben, können Sie mit Befehlszeilenoptionen überschreiben. Der Befehl dhcpconfig kann nicht in Skripten verwendet werden. Weitere Informationen finden Sie in der Manpage dhcpconfig(1M).
In der folgenden Tabelle sind die Unterschiede zwischen den zwei Server-Konfigurationstools zusammengefasst.
Tabelle 13–4 Vergleich zwischen DHCP Manager und dem Befehl dhcpconfig
Funktion |
DHCP Manager |
dhcpconfig mit Optionen |
---|---|---|
Netzwerkinformationen werden vom System gesammelt. |
Ermöglicht Ihnen das Anzeigen der aus den Systemdateien bezogenen Informationen und ggf. das Ändern dieser Informationen. |
Sie können die Netzwerkinformationen mit Befehlszeilenoptionen angeben. |
Konfigurationsgeschwindigkeit. |
Beschleunigt den Konfigurationsprozess durch den Verzicht von Bestätigungen für weniger wichtige Serveroptionen. Stattdessen werden Standardwerte verwendet. Sie können weniger wichtige Optionen nach der Erstkonfiguration ändern. |
Schnellster Konfigurationsprozess, aber eventuell müssen Sie Werte für viele Optionen angeben. |
Kapitel 14Konfiguration des DHCP-Services (Aufgaben) enthält Verfahren, die Sie zur Konfiguration Ihres Servers mit DHCP-Manager oder dem Dienstprogramm dhcpconfig verwenden können.