Tools zur Behebung von PPP-Problemen

Bei PPP-Verbindungen treten die folgenden drei Fehler auf:

• Fehler beim Herstellen einer Verbindung

• Schlechte Verbindung bei regulärer Verwendung

• Probleme, die auf die Netzwerke an beiden Seiten der Verbindung zurückzuführen sind

Die einfachste Möglichkeit, um festzustellen, ob PPP fehlerfrei funktioniert, besteht darin, einen Befehl über die Verbindung auszuführen. Senden Sie einen Befehl wie ping oder traceroute an einen Host im Netzwerk des Peers. Anschließend prüfen Sie die Ergebnisse. Um die Leistung einer bestehenden Verbindung zu überwachen oder Fehler an einer Verbindung zu beheben, sollten Sie PPP- und UNIX-Fehlerbehebungstools verwenden.

In diesem Abschnitt wird beschrieben, wie Diagnoseinformationen aus pppd und den zugehörigen Protokolldateien abgerufen werden. In den übrigen Abschnitten dieses Kapitels werden allgemeine PPP-Probleme beschrieben, die Sie mithilfe der PPP-Fehlerbehebungtools lokalisieren und beheben können.

So rufen Sie Diagnoseinformationen aus pppd ab

Anhand des folgenden Verfahrens wird demonstriert, wie die aktuellen Vorgänge einer Verbindung auf dem lokalen Rechner angezeigt werden.

1. Melden Sie sich als Superuser beim lokalen Rechner oder als Benutzer mit einer entsprechenden Rolle an.

   Rollen umfassen Autorisierungen und privilegierte Befehle. Weitere Informationen zu Rollen finden Sie unter Konfigurieren von RBAC (Übersicht der Schritte) in Systemverwaltungshandbuch: Sicherheitsservices.

2. Führen Sie pppd aus, wobei das serielle Gerät als Argument für PPP konfiguriert sein muss:

   # pppd cua/b debug updetach

   Im folgenden Beispiel werden die resultierenden Ausgaben für eine Wählverbindung und eine Standleitungsverbindung gezeigt, wenn pppd im Vordergrund ausgeführt wird. Wenn Sie pppd debug im Hintergrund ausführen, wird die resultierende Ausgabe an die /etc/ppp/connect-errors-Datei gesendet.

Beispiel 21-1 Ausgabe, die aus einer funktionierenden Wählverbindung resultiert

# pppd /dev/cua/b debug updetach
have route to 0.0.0.0/0.0.0.0 via 172.21.0.4
serial speed set to 230400 bps
Using interface sppp0
Connect: sppp0 <--> /dev/cua/b
sent [LCP ConfReq id=0x7b <asyncmap 0x0> <magic 0x73e981c8> <pcomp> <accomp>]
rcvd [LCP Ident id=0x79 magic=0x0 "ppp-2.4.0b1 (Sun Microsystems, Inc., Oct  6 
    2004 09:36:22)"]
Peer Identification: ppp-2.4.0b1 (Sun Microsystems, Inc., Oct  6 2004 09:36:22)
    rcvd [LCP ConfRej id=0x7b <asyncmap 0x0>]
sent [LCP Ident id=0x7c magic=0x0 "ppp-2.4.0b1 (Sun Microsystems, Inc., Sep 15 
    2004 09:38:33)"
sent [LCP ConfReq id=0x7d <magic 0x73e981c8> <pcomp> <accomp>]
rcvd [LCP ConfAck id=0x7d <magic 0x73e981c8> <pcomp> <accomp>]
rcvd [LCP ConfAck id=0x78 <magic 0xdd4ad820> <pcomp> <accomp>]
sent [LCP ConfAck id=0x78 <magic 0xdd4ad820> <pcomp> <accomp>]
sent [LCP Ident id=0x7e magic=0x73e981c8 "ppp-2.4.0b1 (Sun Microsystems, Inc., 
    Sep 15 2004 09:38:33)"]
sent [IPCP ConfReq id=0x3d <addr 0.0.0.0> <compress VJ 0f 01>]
rcvd [LCP Ident id=0x7a magic=0xdd4ad820 "ppp-2.4.0b1 (Sun Microsystems, Inc., 
    Oct  6 2004 09:36:22)"]
Peer Identification: ppp-2.4.0b1 (Sun Microsystems, Inc., Oct  6 2004 09:36:22)
rcvd [IPCP ConfReq id=0x92 <addr 10.0.0.1> <compress VJ 0f 01>
sent [IPCP ConfAck id=0x92 <addr 10.0.0.1> <compress VJ 0f 01>
rcvd [IPCP ConfNak id=0x3d <addr 10.0.0.2>]]
sent [IPCP ConfReq id=0x3e <addr 10.0.0.2> <compress VJ 0f 01>]
rcvd [IPCP ConfAck id=0x3e <addr 10.0.0.2> <compress VJ 0f 01>]
local  IP address 10.0.0.2
remote IP address 10.0.0.1

Beispiel 21-2 Ausgabe, die aus einer funktionierenden Standleitungsverbindung resultiert

# pppd /dev/se_hdlc1 default-asyncmap debug updetach
pppd 2.4.0b1 (Sun Microsystems, Inc., Oct 24 2004 07:13:18) started by root, uid 0
synchronous speed appears to be 0 bps
init option: '/etc/ppp/peers/syncinit.sh' started (pid 105122)
Serial port initialized.
synchronous speed appears to be 64000 bps
Using interface sppp0
Connect: sppp0 <--> /dev/se_hdlc1
sent [LCP ConfReq id=0xe9 <magic 0x474283c6><pcomp> <accomp>]
rcvd [LCP ConfAck id=0xe9 <magic 0x474283c6><pcomp> <accomp>]
rcvd [LCP ConfReq id=0x22 <magic 0x8e3a53ff><pcomp> <accomp>]
sent [LCP ConfReq id=0x22 <magic 0x8e3a53ff><pcomp> <accomp>]
sent [LCP Ident id=0xea magic=0x474283c6 "ppp-2.4.0b1 (Sun Microsystems, Inc., Oct 
    22 2004 14:31:44)"]
sent [IPCP ConfReq id=0xf7 <addr 0.0.0.0> <compress VJ Of o1>]]
sent [CCP ConfReq id=0x3f <deflate 15> <deflate(old#) 15> <bsd v1 15>]
rcvd [LCP Ident id=0x23 magic=0x8e3a53ff "ppp-2.4.0b1 (Sun Microsystems, Inc., Oct 
    22 2004 14:31:44)"]
Peer Identification: ppp-2.4.0b1 (Sun Microsystems, Inc., Oct 22 2004 14:31:44)
rcvd [IPCP ConfReq id=0x25 <addr 10.0.0.1> <compress VJ Of 01>]
sent [IPCP ConfAck id=0x25 <addr 10.0.0.1> <compress VJ Of 01>]
rcvd [CCP ConfReq id=0x3 <deflate 15> <deflate(old#) 15 <bsd v1 15>]
sent [CCP ConfAck id=0x3 <deflate 15> <deflate(old#) 15 <bsd v1 15>]
rcvd [IPCP ConfNak id=0xf8 <addr 10.0.0.2>]
rcvd [IPCP ConfReq id=0xf7 <addr 10.0.0.2> <compress VJ Of 01>]
rcvd [CCP ConfAck id=0x3f <deflate 15> <deflate(old#) 15 <bsd v1 15>]
Deflate (15) compression enabled
rcvd [IPCP ConfAck id=0xf8 <addr 10.0.0.2> <compress VJ Of 01>]
local  IP address 10.0.0.2
remote IP address 10.0.0.1

So aktivieren Sie die PPP-Fehlersuche

In der folgenden Aufgabe wird gezeigt, wie der pppd-Befehl zu verwenden ist, um Informationen zur Fehlersuche abzurufen.

1. Melden Sie sich als Superuser an oder nehmen Sie eine entsprechende Rolle an.

   Rollen umfassen Autorisierungen und privilegierte Befehle. Weitere Informationen zu Rollen finden Sie unter Konfigurieren von RBAC (Übersicht der Schritte) in Systemverwaltungshandbuch: Sicherheitsservices.

2. Erstellen Sie eine Protokolldatei, um die Ausgabe von pppd zu erfassen.

   # touch /var/log/pppdebug

3. Fügen Sie die folgenden syslog-Funktionen für pppd in /etc/syslog.conf ein.

   daemon.debug;local2.debug /var/log/pppdebug

4. Führen Sie einen Neustart von syslogd aus.

   # pkill -HUP -x syslogd

5. Aktivieren Sie die Fehlersuche für Aufrufe, die an einen bestimmten Peer gesendet werden, indem Sie die folgende Syntax von pppd verwenden:

   # pppd debug call peer-name 

   peer-name muss der Name einer Datei im /etc/ppp/peers-Verzeichnis sein.

6. Zeigen Sie den Inhalt der Protokolldatei an.

   # tail -f /var/log/pppdebug

   Ein Beispiel für eine Protokolldatei finden Sie in Schritt 3.