2 Optionen für Funktionen, Software und Konnektivität

Hostkonnektivität

Die SL3000-Bandbibliothek bietet Unterstützung für zwei Arten von Hostverbindungen:

  • Small Computer System Interface über eine physische Fibre Channel-Schnittstelle (FC-SCSI)

  • Ethernet mit 10/100 Base-T und CAT-5-Kabel (TCP/IP)

In einer nicht-partitionierten Konfiguration kann die Bibliothek nur einen Schnittstellentyp verwenden, entweder FC-SCSI oder TCP/IP. In einer partitionierten Konfiguration kann die Bibliothek eine Schnittstelle pro Partition aufweisen. Die SL3000 unterstützt DHCP nicht.

FC-SCSI-Verbindung

Das SL3000-System ist standardmäßig mit einer PUA2 Fibre Channel-Karte ausgestattet. Diese bietet eine Schnittstelle mit 8 GB und zwei Ports. Sie können die Ports für zwei unabhängige Verbindungen zu Anwendungen nutzen. Alternativ können Sie die Ports für die Ausfallsicherung verwenden, wenn Ihre Anwendung zwei Ports für die Ausfallsicherung unterstützt.

Das SL3000 Interface-Handbuch enthält Informationen über den SCSI-Befehlssatz, FC-Vorgänge, Befehlsimplementierungen, Topologien, Kabel und Verbindungen.

Unterstützte Topologien

  • Switched Fabric - Oracle empfiehlt diese Topologie. Dabei werden dynamische Verbindungen zwischen Knoten und mehreren simultanen Fibre Channel-Verbindungen bereitgestellt. Wenn die Bibliothek mit einem FC-Switch oder einem strukturfähigen Host verbunden wird, nimmt sie für sich selbst die Konfiguration einer Switchtopologie vor und kann bis zu 16 Millionen an der Struktur angemeldete Ports unterstützen.

  • Gesteuerte Ringtopologie - Obwohl die Bibliothek die gesteuerte Ringtopologie unterstützt, wird sie von Oracle nicht empfohlen. Diese Topologie bietet mehrere Verbindungen für Geräte, die einen Single Loop gemeinsam nutzen und ermöglicht bei der Kommunikation nur Point-to-Point-Verbindungen zwischen einem Initiator und einem Ziel. Ein Arbitrated Loop kann nur bis zu 126 Ports miteinander verbinden.

TCP/IP-Verbindung

Die TCP/IP-Verbindung stellt die Host-Library-Schnittstelle (HLI) bereit, die verwendet wird, um mit den Bibliotheksverwaltungsanwendungen zu kommunizieren, wie:

  • Offene Systemplattformen mit ACSLS

  • Große Computersysteme mit ELS/HSC

Die Bibliothekscontrollerkarte ist für die Koordination aller Komponentenvorgänge innerhalb der Bibliothek verantwortlich und bietet die Schnittstellenverbindung mit dem Host. Es gibt zwei separate Ethernetverbindungen für die Kommunikation zwischen Host und Bibliothek - Port 2A und 2B.

  • Port 2B stellt die primäre Hostverbindung dar (Standard).

  • Port 2A liefert die duale TCP/IP-Verbindung (optional) oder kann für die Verbindung zur StorageTek Library Console (SLC) eingesetzt werden.

Die Funktion Dual TCP/IP verwendet beide Ports, um zwei Verbindungen zwischen Bibliothek und ACSLS oder ELS/HSC Host(s) bereitzustellen, so wird ein einzelner Fehlerpunkt ausgeschlossen. Weitere Informationen finden Sie in SL3000 - Benutzerhandbuch.

Port-Bonding

Beim Port-Bonding werden mehrere Ports kombiniert, um Redundanz zu schaffen. Die SL3000-Bibliothek verwendet einen Active-Backup-Modus. Im Active-Backup-Modus gibt es nur einen Bond mit zwei untergeordneten Ethernet-Schnittstellen. Wenn die aktive Schnittstelle ausfällt, wird die Backupschnittstelle aktiv. Wenn die minimale Bibliotheksfirmware FRS_4.30 und ein zweiter Ethernet-Switch in der Bibliothek installiert ist, wird das Port-Bonding automatisch aktiviert - es ist keine Befehls- oder Aktivierungsdatei erforderlich.

Bibliotheksüberwachung

Die Bibliothek kann mit SLC oder Simple Network Management Protocol (SNMP) überwacht werden. Darüber hinaus können Kundendienstbeauftragte mit der Log SnapShot-Funktion Protokolle von den Controllerkarten sammeln.

StorageTek Library Console (SLC)

SLC ist eine grafische Anwendung für die Konfiguration, Überwachung und Verwaltung der SL3000-Bibliothek. SLC ist im Lieferumfang der SL3000-Bibliothek enthalten. Sie können auf SLC über das lokale Bedienfeld, eine Workstation oder über einen Browser zugreifen. Hinweise zu den Installationsvoraussetzungen und weitere Informationen finden Sie in SL3000 - Benutzerhandbuch.

Simple Network Management Protocol

Die SL3000-Bibliothek unterstützt SNMP v2c und SNMP v3 (bevorzugt). Weitere Informationen finden Sie in SNMP-Referenzhandbuch.

Log SnapShot-Funktion

Log SnapShot erfasst, komprimiert und verschlüsselt Bibliothekslogs. Sie können die CLI oder SLC zur Generierung eines Log-Snapshots verwenden, das Sie an den Oracle-Beauftragten senden, um ihn bei der Problembehandlung zu unterstützen.

Medienvalidierung

Die SL3000-Bibliothek unterstützt die Medienvalidierung, mit der Sie die Integrität von T10000-Kassetten mit SLC oder StorageTek Tape Analytics (STA) prüfen können. Die folgenden Validierungsmethoden sind verfügbar: Basic Verify, Standard Verify und Complete Verify.

Weitere Informationen zur Medienvalidierung mit SLC finden Sie in SL3000 - Benutzerhandbuch auf OTN. Weitere Informationen zur Medienvalidierung mit STA finden Sie in der STA-Dokumentation auf OTN.

Bibliotheksverwaltungssoftware

Die Bibliotheksverwaltungssoftware kontrolliert die Bibliothek, indem Laufwerke zugewiesen und Bibliotheksvorgänge angefordert werden, wie Einlegen, Laden, Entladen und Auswerfen von Kassetten. Die Bibliotheksverwaltungssoftware verwaltet die Bibliotheksdatenbank, die Datenträger-IDs (vol-ids), Attribute und Position der Kassetten verfolgt.

Es gibt zwei Hauptoptionen für die Bibliotheksverwaltung:

Bibliothekssoftware für automatisierte Kassettensysteme (Automated Cartridge System Library Software, ACSLS)

StorageTek ACSLS ist eine zentralisierte, Multiplattform-Bibliotheksverwaltungssoftware für eine offene Systemumgebung. ACSLS verwaltet alle Bibliotheksvorgänge und teilt die Bibliotheksressourcen mit jeder ACSLS-fähigen Anwendung. Mit einer einzelnen Instanz von ACSLS können Sie mehrere Bibliotheken verwalten. Zu den wichtigsten Vorteilen von ACSLS gehören:

  • Zentrale Steuerung von mehreren StorageTek-Bibliotheken, einschließlich Legacy-Technologie

  • Optimierte Bibliotheksleistung durch Lastausgleichshardware und Ausführen von parallelen Befehlen

  • Reduzierte Ausfallzeit durch dynamische Konfigurationsfähigkeiten und die Möglichkeit, bei kurzfristigen Bibliotheksausfällen Befehle in eine Warteschlange zu stellen

  • Verbesserte Berichts- und Verwaltungsfunktionen für erhöhte Benutzerfreundlichkeit

ACSLS Version 7.3 oder höher ist als Schnittstelle für die SL3000-Bibliothek erforderlich. ACSLS 7.3 erfordert PUT 0801 für AEM-Support.

Enterprise Library Software

Die Enterprise Library Software (ELS) umfasst mehrere Softwareprodukte für die Überwachung und Verwaltung von Bandbibliotheken und virtuellen Lösungen für eine Großrechnerumgebung.

Hostsoftwarekomponente (HSC) und Speicherverwaltungskomponente (SMC)

HSC verwaltet Volumepools und die Kommunikation mit der SL3000-Bibliothek. HSC residiert im Host, ist aber transparent für das Betriebssystem. Eine separate Komponente (SMC) liefert die Schnittstelle zwischen z/OS Betriebssystemen und HSC. SMC residiert auf allen MVS-Hosts, die die Bandverarbeitung mit HSC durchführen. HSC und SMC arbeiten zusammen, um die Zuordnung zu beeinflussen und Richtlinien, Volumestandorte und Laufwerkseigentümerschaft festzulegen. HSC und SMC übersetzen Benutzeranfragen in Bibliotheksbefehle und stellen die Nachrichtenübermittlung bereit.

Virtual Tape Control System (VTCS)

VTCS ist Hostsoftware, die die zentralisierte Verwaltung der virtuellen StorageTek-Bandbibliotheken ermöglicht, wie Virtual Storage Manager (VSM) und Virtual Library Extension (VLE). VTCS verwaltet virtuelle Bändervolumen und Laufwerke, einschließlich Migration und Abruf virtueller Volumes und der Verwendung echter Bandkassetten und Laufwerke.

Concurrent Disaster Recovery Test (CDRT)

CDRT ermöglicht das Disaster Recovery-Testen (Notfallwiederherstellung), während die Bibliothek und der virtuelle Speicher genutzt werden.

Independent Software Vendors (ISVs)

Es gibt eine Vielzahl von ISVs, die die SL3000-Bibliothek unterstützen. Die meisten ISV-Anwendungen verbinden sich über ACSLS oder direkten Anschluss. Einige Anwendungen umfassen:

  • BakBone NetVault

  • CA ArcServe

  • HP Data Protector

  • Legato NetWorker

  • SAM FS

  • Tivoli Storage Manager

  • Veritas BackupExec

  • Veritas Netbackup

Nicht jede Anwendung wurde auf jeder Plattform oder Version getestet. Um sicherzugehen, dass die Software unterstützt wird, wenden Sie sich an einen Oracle-Vertriebsmitarbeiter oder einen Anwendungsanbieter.

Andere Speichersystemlösungen

Die folgenden Oracle-Produkte sind mit der SL3000-Bibliothek kompatibel, sodass eine vielschichtige Speicherlösung bereitgestellt wird. Diese Liste umfasst nicht alle Angaben. Weitere Informationen hierzu erhalten Sie von Ihrem Oracle-Vertriebsmitarbeiter, oder besuchen Sie:

http://www.oracle.com/us/products/servers-storage/storage/tape-storage/overview/index.html

Client System Component (CSC)

Die Client System Component (MVS/CSC) ermöglicht es SMC auf MVS, ACSLS als Bibliotheksserver zu verwenden. Eine CSC ist eine Bibliotheksstation, die es einem offenen Systemclient ermöglicht, HSC auf MVS als Bibliotheksserver zu verwenden.

Expert Performance Reporter

Die Software Expert Performance Reporter (ExPR) sammelt Performancedaten und generiert Status- und Leistungsberichte. Sie liefert Informationen über manuelle Bandsysteme sowie Nearline- und VSM-Bandsysteme. ExPR hat sowohl eine MVS-Komponente als auch eine PC-Komponente.

Extended High Performance Data Mover

Die Software Extended High Performance Data Mover (ExHPDM) ist ein Dienstprogramm, das über Verschachtelung großer Blockgrößen auf Hochgeschwindigkeits-, Hochkapazitätsbandlaufwerken Hochgeschwindigkeitsbackups und die Wiederherstellung von Datensätzen durchführt. ExHPDM erreicht die Geschwindigkeit durch Gleichbehandlung aller Daten (ungeachtet des Typs). Ihre einzige Funktion ist es, Daten von der Festplatte auf Band und zurück zu verschieben.

Die Software ExHPDM verschiebt parallel Datenblöcke aus verschiedenen, gleichzeitig ausführenden MVS-Anwendungsprogrammen. Die Daten aus den Anwendungen werden im Anwendungsadressplatz in 256-KB-Bandblockgrößen zwischengespeichert, und die 256 KB-Blöcke sind in Einzel- oder Mehrfachbandvolumen verschachtelt.

Library Content Manager (LCM)

Library Content Manager (LCM) - früher Expert Library Manager (ExLM) - verwaltet Nearline- und VSM-Ressourcen. LCM optimiert die Gesamtperformance, indem es sicherstellt, dass die angemessenen Ressourcen für einen geplanten Job verfügbar sind. LCM umfasst auch LCM Explorer, eine grafische Benutzeroberfläche, über die der Benutzer LCM konfigurieren kann, indem Konfigurationsdateien anstatt Parameterdateien erstellt werden.

Linear Tape File System (LTFS)

Die Software LTFS verbessert den Dateizugriff und die Datenportabilität der Daten auf StorageTek T10000 oder LTO-Medien. Die Software LTFS ermöglicht es Anwendungen, über Standarddateiformatschnittstellen Dateien direkt vom Band zu schreiben und abzurufen: CIFS oder POSIX. Auf Dateien kann auch leicht über einen Browser oder die grafische Oberfläche des Betriebssystems zugegriffen werden. Sie können Dateien mit Drag and Drop auf die verschiedenen Speichermedien (Festplatte, Band oder Flash) ziehen oder von den Speichermedien entfernen. Die Software Linear Tape File System, Library Edition (LTFS-LE) von Oracle unterstützt die SL3000-Bandbibliothek bei der Verwaltung von mehreren Bandlaufwerken und Medien. Wenn Sie eine Datei wählen, lädt die Bibliothek automatisch das entsprechende Band und die Datei, die für diese Anwendung verfügbar gemacht wurde.

StorageTek Tape Analytics

Oracle StorageTek Tape Analytics (STA) ist eine intelligente Überwachungsanwendung, die ausschließlich für modulare StorageTek-Bandbibliotheken verfügbar ist. Sie vereinfacht die Speicherverwaltung, so dass Sie fundierte Entscheidungen zu zukünftigen Investitionen in die Bandspeicherung basierend auf der aktuellen Integrität der Bandspeicherungsumgebung fällen können.

STA kann mehrere Bibliotheken von einer einzelnen, browserbasierten Benutzeroberfläche aus überwachen. STA unterstützt offene Systeme sowie Mainframeumgebungen und Umgebungen mit gemischten Medien und gemischten Laufwerken über mehrere Bibliotheksplattformen hinweg. Mit STA können Sie die Nutzung und Performance von Bandinvestitionen erhöhen, indem Sie detaillierte Analysen des Performancetrends vornehmen. Diese Analysen basieren auf einer regelmäßig aktualisierten Datenbank mit Bibliotheksvorgängen.

Virtual Storage Manager (VSM)

VSM speichert virtuelles Bandvolumen auf einem Plattenzwischenspeicher, der Virtual Tape Storage Subsystem (VTSS) genannt wird. VSM migriert die virtuellen Bandvolumen auf die Bandmedien, die auf echten Bandlaufwerken der Bibliothek gemountet sind. So werden Zugriffszeit und Datendurchsatz auf die physischen Bandmedien optimiert. Die primäre Hostsoftware für VSM ist das Virtual Tape Control System (VTCS). VTCS verwaltet virtuelle Bändervolumen und Laufwerke, einschließlich Migration und Abruf virtueller Volumes und der Verwendung echter Bandkassetten und Laufwerke.

Virtual Library Extension (VLE)

Virtual Library Extension (VLE) kann zur Erweiterung der Kapazität zu einem VSM hinzugefügt werden. VLE liefert eine ökonomische zweite Ebene der Plattenspeicherung, die verwendet werden kann, um die gesamte VSM-Speicherkapazität zu steigern oder um VSM als bandlose virtuelle Bibliothek zu nutzen.