1 Bandbibliotheksmodule und Hardwarekomponenten

Siehe auch

Bibliotheksmodule

Abbildung 1-1 SL3000-Bibliothekskonfiguration, Beispiel

Beispielkonfiguration mit Basis, DEM, zwei CEMs, zwei PEMs

Abbildungslegende: 

  1. Perforiertes Fenster

  2. Bedienfeld

  3. Wartungstür

  4. CAP (offen)

Grundmodul

In jeder Bibliothek ist ein Grundmodul erforderlich. Ein alleinstehendes Grundmodul ist die kleinstmögliche Konfiguration für eine SL3000-Bibliothek.

Optionen zur Konfiguration des Grundmoduls

Komponenten des Grundmoduls

Die Vorderseite des Grundmoduls umfasst eine einzelne CAP, Wartungstür, Frontpanel mit LEDs und ein perforiertes Fenster, optionales Bedienfeld oder Fensterspeicherarray. Die Rückseite des Grundmoduls umfasst das elektronische Modul, Stromverteilungseinheiten (PDUs), Gleichstromversorgung, Bandlaufwerke und zwei 1-Einheiten-Rackplätze.

Abbildung 1-2 Grundmodul, Rückansicht

Rückansicht Grundmodul, Darstellung der Komponentenpositionen

Abbildungslegende: 

  1. Bandlaufwerke

  2. Elektronische Module

  3. Gleichstromversorgungen für Laufwerke

  4. Ethernetschalter (optional)

  5. Stromverteilungseinheiten

Laufwerkserweiterungsmodul (Drive Expansion Module, DEM)

Das DEM ist an der linken Seite des Grundmoduls befestigt (von der Front der Bibliothek betrachtet). Das DEM erweitert die Anzahl der Kassettenlaufwerke und bietet zusätzlichen Kassettenspeicher. Es kann nur ein DEM pro Bibliothek vorhanden sein.

Optionen zur DEM-Konfiguration

DEM-Komponenten

Die Front des DEM umfasst eine Wartungstür, einen optionalen CAP und ein perforiertes Fenster oder ein optionales Bedienfeld (falls nicht bereits im Grundmodul integriert) oder Fensterspeicherarray. Die Rückseite des DEM umfasst Bandlaufwerke, Stromverteilungseinheiten, Gleichstromversorgungen und zwei 1-Einheit-Rackplätze.

Abbildung 1-3 DEM-Rückansicht

Rückansicht des DEM, Darstellung der Komponentenposition

Abbildungslegende: 

  1. Bandlaufwerke

  2. Gleichstromversorgungen für Laufwerke

  3. Ethernetschalter (optional)

  4. Stromverteilungseinheit

Kassettenerweiterungsmodul (Cartridge Expansion Module, CEM)

Das CEM stellt zusätzlichen Kassettenspeicher bereit. In diesem Modul gibt es keine Bandlaufwerke. CEMs am Ende der Bibliothek können in PEMs umgewandelt werden (siehe Erweiterungsmodul zum Parken (Parking Expansion Module, PEM)). In einer einzelnen Bandbibliothek können bis zu acht CEMs verwendet werden. Das erste CEM sollte rechts von einem Grundmodul installiert werden, dann ein zweites links von DEM/Grundmodul, ein drittes rechts davon und das vierte links und so weiter. Diese abwechselnde Methode maximiert die Bibliotheksleistung.

Optionen zur CEM-Konfiguration

Zugriffserweiterungsmodul (Access Expansion Module, AEM)

Ein AEM hat eine große Kassettenzugangstür für das manuelle Laden und Entladen von maximal 234 Kassetten. Außerdem unterstützt eine Bibliothek mit zwei AEMs die Funktion der redundanten Roboter (siehe Roboter). Eine Sicherheitsschiebetür trennt einen fehlerhaften Roboterbereich ab, damit ein Wartungstechniker auf den fehlerhaften Roboter zugreifen kann, während die Bibliothek online bleibt.

Hinweis:

AEMs und PEMs können nicht an derselben Bandbibliothek installiert werden.

Optionen zur AEM-Konfiguration

  • Muss am Ende der Bibliothek installiert werden. Ein AEM kann nicht direkt links vom Grundmodul installiert werden, es muss ein Modul dazwischen sein.

  • Ein einzelnes AEM unterstützt nur das manuelle Laden. Installieren Sie ein einzelnes AEM links, um zusätzliche 104 Speichereinschubfächer zu erhalten (siehe Berechnen der physischen Kapazität).

  • Duale AEMs unterstützen das manuelle Laden und redundante Roboter.

Erweiterungsmodul zum Parken (Parking Expansion Module, PEM)

Das PEM wird in CEM konvertiert, um einen fehlerhaften Roboter zu "parken", ohne den Zugang zu dem funktionsfähigen Roboter in einer redundanten Roboterkonfiguration zu blockieren (siehe Roboter). Wartungsarbeiten an einem fehlerhaften Roboter in einem PEM unterbrechen die Bibliotheksvorgänge.

Der Parkplatz macht sechs Spalten Kassettenarrays im PEM unzugänglich (drei an der Frontwand und drei an der Rückwand). Sie müssen die unzugänglichen Arrays nicht entfernen. Das Modul kann jederzeit in einem CEM wiederhergestellt werden.

Optionen zur PEM-Konfiguration

  • Kapazität von 230 bis 312 Kassetten (siehe Berechnen der physischen Kapazität).

  • Nur das linke PEM kann über ein optionales CAP verfügen.

  • Muss an jedem Ende der Bibliothek installiert werden.

Abbildung 1-4 Mit einem Grundmodul verknüpfte PEMs

Grundmodul mit zwei PEMs

Abbildungslegende: 

  1. Unzugänglicher CAP-Bereich

  2. Roboterparkbereich (unzugängliche Kassetteneinschubfächer)

Hardwarekomponenten

Elektronisches Steuermodul

Das elektronische Steuermodul (ECM) ist verantwortlich für die elektronische Steuerung, Roboter- und Laufwerkssteuerung und Hostkonnektivität. Das ECM befindet sich auf der Rückseite des Grundmoduls (siehe Abbildung 1-2). Die Hauptcontrollerkarten sind HBCR (Bibliothekscontroller) und HBT (Laufwerkcontroller).

Abbildung 1-5 Elektronisches Steuermodul

Elektronisches Steuermodul, Darstellung der Portpositionen

Abbildungslegende: 

  1. Serieller Anschluss (reserviert)

  2. Serieller Anschluss (CSE-Port für CLI)

  3. Primärer Ethernetanschluss

  4. Ethernetanschluss für duales TCP/IP

  5. Ethernetanschluss (reserviert)

Hinweis:

Das ECM wird mit optionaler MPU2-Karte (2 GB) oder PUA2-Karte (8 GB) für Fibre Channel-Schnittstellenverbindungen ausgeliefert. Diese Karte ist in der Abbildung nicht dargestellt, aber wird unter der HBCR-Karte installiert.

Befehlszeilenschnittstelle

Die Befehlszeilenschnittstelle (CLI) kann von Oracle Support zur Konfiguration und Diagnose der Bibliothek genutzt werden. Servicemitarbeiter können über das elektronische Steuermodul mit einer der folgenden Verbindungen auf die CLI zugreifen:

  • Verbindung zum seriellen Anschluss auf der HBCR-Karte (RS-232) und eine HyperTerminal-Verbindung zur Befehlseingabe

  • Ethernetanschluss (Anschlüsse 1A, 2A oder 2B) auf der HBCR-Karte und eine sichere Shell (PuTTY) für die Befehlseingabe

Redundante Elektronik

Die optionale Funktion der redundanten Elektronik (RE) bietet Failover-Schutz für die HBCR-Controllerkarte. Mit der Funktion RE hat jede Bibliothek zwei HBCR-Controllerkarten. Wenn im Bibliotheks- oder Laufwerkcontroller Fehler auftreten, können die Vorgänge mit geringfügen Unterbrechungen für Bibliothek und Host automatisch an einen Standby-Controller überführt werden.

RE ist für Bibliotheken, die die direkte FC-SCSI-Verbindung zu Hosts verwenden, nicht verfügbar.

Weitere Informationen finden Sie in SL3000 - Benutzerhandbuch.

Roboter

Jede Bibliothek kann über einen (Standard) oder zwei Roboter (sogenannte redundante Roboter) verfügen. Roboter rufen Kassetten ab, schieben diese in CAPs oder Einschubfächer und be- oder entladen Bandlaufwerke mit Kassetten.

Roboter bewegen sich über zwei Schienen an der Rückwand der Bibliothek. Eine Schiene ist oben an der Bibliothek befestigt, die andere am Boden. Zwei Kupferstreifen in der oberen Schiene bieten Strom und einen Signalpfad zwischen dem Roboter und der Bibliothekscontroller-(HBCR-)Karte. Stromversorgung erfolgt über +48 VDC 1200 W Stromverteilungseinrichtungen (siehe Kapitel 4, Stromversorgung und Kühlung).

Roboter haben einen Barcodescanner, der die Konfigurationsblöcke in jedem Modul während der Bibliotheksinitialisierung liest, und die Volumenseriennummer (VOLSERs) der Kassetten bei CAP-Eingängen und Audits erkennt.

Redundante Roboter

Die optionale Funktion für redundante Roboter steigert die Geschwindigkeit für den Roboterbetrieb und ermöglicht die Fortsetzung von Bibliotheksvorgängen, falls ein Roboter ausfällt. Die Funktion für redundante Roboter benötigt 240 VAC, 2N-Stromversorgung und entweder zwei PEM oder zwei AEM.

Rotationskassettenzugangsport (Cartridge Access Port, CAP)

Ein CAP ist ein vertikal eingebauter, rotierender Zylinder mit zwei abnehmbaren Magazinen mit je 13 Einschubfächern.

  • Standardmäßig ist das Grundmodul mit einem CAP ausgestattet.

  • Das DEM und die CEMs können über ein optionales CAP pro Modul verfügen. Nur das linke PEM kann ein CAP umfassen.

  • Eine Bibliothek kann maximal 10 rotierende CAPs enthalten.

  • Jedes CAP hat eine Tastatur mit einer Entsperranzeige und einen Knopf, um den CAP zu öffnen.

Abbildung 1-6 Bibliotheks-CAPs

Beispielbibliothek mit Position der CAPs und der CAP-Tastatur

Abbildungslegende: 

  1. CAP (geschlossen)

  2. Kein CAP installiert

  3. CAP (offen)

  4. Tastatur

Kassettenzugangsports für manuelles Laden (AEM)

Mit einem AEM können Sie bis zu 234 Kassetten einlegen und auswerfen, ohne den Betrieb der Bibliothek zu unterbrechen. Nur ein AEM ist in einer Bibliothek zur Unterstützung der manuellen Ladefunktion erforderlich (siehe Zugriffserweiterungsmodul (Access Expansion Module, AEM)).

Unterstützte Bandlaufwerke

  • StorageTek T-Serie (T9840C und D)

  • StorageTek T-Serie (T10000A, B, C und D)

  • HP LTO-Generationen 3, 4, 5 und 6

  • IBM LTO-Generationen 3, 4, 5, 6 und 7

Hinweis:

Bandlaufwerke müssen die dynamische World Wide Name-Funktion unterstützen, damit sie von der SL3000-Bibliothek online gestellt werden können.

Die meisten Laufwerke können die von einem Bandlaufwerk der früheren Generation aufgezeichneten Daten der gleichen Familie lesen. Deshalb können Sie vorhandene Kassetten verwenden, wenn deren Garantie noch nicht abgelaufen ist.

Weitere Information finden Sie im Abschnitt zu Bandlaufwerken auf der Oracle-Website: http://www.oracle.com/us/products/servers-storage/storage/tape-storage/overview/index.html

Verschlüsselungsfähige Bandlaufwerke

  • StorageTek T10000 A, B, C, D

  • StorageTek T9840 D

  • HP LTO-Generationen 4, 5, 6

  • IBM LTO-Generationen 4, 5, 6, 7

Weitere Informationen finden Sie unter Bandlaufwerksverschlüsselung.