Google Mail (OAuth) für den E-Mail-Import einrichten

Sie können den Importprozessor so konfigurieren, dass er Google Mail OAuth verwendet, um Dateien, die an eingehende E-Mail-Nachrichten angehängt sind, zusammen mit E-Mail-Nachrichtenelementen wie Betreff und Haupttext in Content Capture zu importieren. Jede importierte E-Mail-Nachricht wird zu einem Batch. Dabei werden E-Mail-Elemente wie Anhänge, Nachrichtentext und die ganze E-Mail-Nachricht als separate Dokumente im Batch erstellt.

Umleitungs-URL zum Erstellen einer Google Mail-App abrufen

Um eine Google Mail-App konfigurieren zu können, benötigen Sie den Content Capture-Hostnamen sowie Angaben zur Autorisierungs-URL der Oracle Content Management-Instanz, zu der Sie eine Verbindung herstellen möchten.

So rufen Sie die Umleitungs-URL ab:

  1. Melden Sie sich als Administrator bei Oracle Content Management an, und navigieren Sie zu Content Capture.
  2. Öffnen Sie die Prozedur, und gehen Sie zur Registerkarte Erfassung.
  3. Klicken Sie in der Tabelle Importprozessorjobs auf Importprozessorjob hinzufügen, um einen neuen Job zu erstellen.

  4. Führen Sie auf der Seite "Allgemeine Einstellungen" folgende Schritte aus:
    1. Geben Sie einen Namen in das Feld Name des Importjobs und ein Präfix in das Feld Batchpräfix ein. Importierte Batches werden mit diesem Präfix benannt, gefolgt von einer Zahl, die mit jedem neuen Batch erhöht wird.
    2. Stellen Sie sicher, dass im Feld Importquelle die Option E-Mail-Quelle ausgewählt ist.
  5. Wählen Sie auf der Seite "Einstellungen für Importquelle" im Abschnitt Verbindungsprotokoll die Option Google Mail (OAuth) aus.

    Eine Umleitungs-URL wird angezeigt. Kopieren Sie diese URL mit dem Format https://<hostname>.<domainname>.com:<port>/capture/admin/faces/completeAuthorization. Die URL kann einen Port enthalten. Ohne einen Port weist die URL folgendes Format auf: https://<hostname>.<domainname>.com/capture/admin/faces/completeAuthorization.

    Hinweis:

    Sie dürfen Ihre Eingaben noch nicht weiterleiten und diese Seite nicht verlassen. Sie müssen zur Konfiguration von Google Mail (OAuth) zu dieser Seite zurückkehren, nachdem Sie eine Google Mail-App erstellt und die Client-ID und das Client Secret abgerufen haben. Sie geben diese Werte in die Felder "Client-ID" und "Client Secret" ein.

Google Mail-App für den E-Mail-Import konfigurieren

So konfigurieren Sie eine Google Mail-App:

  1. Rufen Sie die Google APIs-Konsole in einem anderen Browserfenster auf.
  2. Auf der Seite Manage resources wird eine Liste Ihrer Projekte angezeigt, wenn Sie in der Google Developers-Konsole bereits Projekte erstellt haben. Ist das nicht der Fall, führen Sie die folgenden Schritte aus:
    1. Klicken Sie auf CREATE PROJECT.
    2. Geben Sie unter Project name einen Projektnamen ein.
    3. Damit Sie Ihr Projekt in der Konsole leicht identifizieren können, bearbeiten Sie die Projekt-ID im Feld Project ID, indem Sie auf EDIT klicken und eine aussagekräftige ID eingeben.
    4. Sie müssen keinen Speicherort auswählen, wenn Sie Organisationsressourcen oder -ordner definiert haben. Ist dies nicht der Fall, übernehmen Sie den Standardwert, und klicken Sie auf CREATE.

      Das Projekt wird erstellt, und Sie werden zur Projektliste in der Konsole umgeleitet.

  3. Klicken Sie links oben auf Google Developer-Navigationssymbol, wählen Sie APIs & Services aus, und klicken Sie auf Dashboard.

    Hinweis:

    Wenn das Dashboard des gerade erstellten Projekts nicht angezeigt wird, wählen Sie Ihr Projekt links oben in der Dropdown-Liste aus.
  4. Klicken Sie links in der Randleiste auf Library, um die Seite API Library aufzurufen. Suchen Sie nach der Gmail API-Bibliothek, und aktivieren Sie sie.
  5. Klicken Sie links oben auf Google Developer-Navigationssymbol, wählen Sie APIs & Services aus, und klicken Sie auf OAuth consent screen. Wählen Sie die Zielbenutzer im OAuth-Zustimmungsbildschirm aus, und klicken Sie auf CREATE.
  6. Führen Sie auf der Seite zum Bearbeiten der App-Registrierung auf der Registerkarte OAuth consent screen folgende Schritte aus:
    • Geben Sie im Feld App name den Produktnamen ein. Beispiel: Gmail App.
    • Wählen Sie in der Dropdown-Liste User support email Ihre E-Mail-Adresse für den Benutzersupport aus.
    • Scrollen Sie nach unten zum Abschnitt Developer contact information. Geben Sie im Feld Email addresses Ihre E-Mail-Adresse ein.
    • Klicken Sie auf SAVE AND CONTINUE.
  7. Führen Sie auf der Registerkarte Scopes folgende Schritte aus:
    1. Klicken Sie auf ADD OR REMOVE SCOPES.
    2. Im Abschnitt Update selected scopes können Sie entweder die Kontrollkästchen für die folgenden Gmail API-Geltungsbereiche aktivieren oder diese Geltungsbereiche manuell in das Feld Manually add scopes eingeben und auf ADD TO TABLE klicken. Klicken Sie anschließend auf UPDATE.
    3. Klicken Sie auf SAVE AND CONTINUE.

      Im Abschnitt Your non-sensitive scopes werden die Geltungsbereiche userinfo.email und userinfo.profile angezeigt. Auf der Registerkarte Scopes im Abschnitt Your restricted scopes wird der Geltungsbereich gmail.modify angezeigt.

  8. Klicken Sie auf der Registerkarte Test users auf SAVE AND CONTINUE.
  9. Auf der Registerkarte Summary können Sie die Einstellungen prüfen und anschließend auf BACK TO DASHBOARD klicken.
  10. Klicken Sie unter Publishing Status im Abschnitt Testing auf PUBLISH APP. Klicken Sie anschließend im Dialogfeld Push to production? auf CONFIRM, um die App zu veröffentlichen.
  11. Klicken Sie links in der Randleiste auf Credentials, und führen Sie folgende Schritte aus:
    1. Klicken Sie auf der Seite Credentials auf CREATE CREDENTIALS, und wählen Sie OAuth client ID aus.
    2. Wählen Sie in der Dropdown-Liste Application type die Option Web application aus.
    3. Geben Sie einen Namen für den Client ein. Beispiel: Gmail OAuth App Client.
    4. Klicken Sie unter Authorized redirect URIs auf ADD URI, und fügen Sie die Umleitungs-URL ein, die Sie aus der Content Capture-Prozedur kopiert haben.
    5. Klicken Sie unter Authorized JavaScript origins auf ADD URI, und fügen Sie die Umleitungs-URL ein. Sie müssen dabei allerdings alles nach der Domain oder nach dem Port entfernen, falls Ihre URI einen Port enthält.
    6. Klicken Sie auf CREATE.

      Die eingegebenen Client-ID- und Client-Secret-Werte werden im Dialogfeld OAuth client created angezeigt. Notieren Sie sich diese Werte, und klicken Sie auf OK.

      Gehen Sie jetzt wieder zu Content Capture in Oracle Content Management zurück, und steigen Sie dort ein, wo Sie aufgehört haben. Das heißt, geben Sie zunächst die Client-ID und das Client Secret für die Konfiguration von Google Mail (OAuth) ein.

Google Mail OAuth für den E-Mail-Import in Capture konfigurieren

So konfigurieren Sie Einstellungen für einen Prozessorjob zum E-Mail-Import mit Google Mail OAuth:

  1. Kehren Sie zur Capture-Prozedur zurück, und steigen Sie dort ein, wo Sie aufgehört haben.
  2. Auf der Registerkarte E-Mail-Accounts haben Sie das Verbindungsprotokoll Google Mail (OAuth) ausgewählt. Geben Sie jetzt die Client-ID und das Client Secret ein, die Sie beim Konfigurieren der Google Mail-App aus den Feldern Client-ID und Client Secret kopiert haben.
  3. Klicken Sie in der Tabelle Zu verarbeitende E-Mail-Accounts auf E-Mail-Account hinzufügen.

  4. Um dem E-Mail-Prozessorjob Zugriff auf den E-Mail-Account zu erteilen, geben Sie auf der Google Mail-Anmeldeseite die E-Mail-Adresse und das Kennwort für die gewünschte E-Mail-ID ein.

  5. Bestätigen Sie die Auswahl durch Klicken auf Zulassen.

    Die E-Mail-ID wird in der Tabelle Zu verarbeitende E-Mail-Accounts unter der Spalte E-Mail-Adressen angezeigt. Der Status sollte Verifiziert lauten.

    Mit diesen Schritten können Sie auch weitere Google Mail-IDs zu dieser Tabelle hinzufügen. Um eine E-Mail-ID zu löschen, wählen Sie ihre Zeile in der Tabelle aus, und klicken Sie auf E-Mail-ID löschen.

  6. Geben Sie auf der Registerkarte Nachrichtenfilter an, wo und wie nach E-Mail-Nachrichten und/oder Anhängen gesucht werden soll.

    1. Geben Sie im Feld Zu verarbeitende Ordner die Ordner ein, die in den angegebenen E-Mail-Accounts durchsucht werden sollen. Der Standardwert ist die Inbox des Servers. Trennen Sie mehrere Ordner durch ; (Semikolon). Geben Sie Unterordner mit einem für den Mailserver geeigneten Pfadtrennzeichen an, z.B. mit einem / (Schrägstrich), wie in Order/Unterordner.

    2. Standardmäßig verarbeitet Content Capture alle E-Mails im angegebenen Ordner, sofern kein Nachrichtenfilter auf den Job angewendet wurde. Wählen Sie optional in der Tabelle Nachrichtenfilter das Feld Aktiviert für jedes zu durchsuchende E-Mail-Element aus, und geben Sie dann die zu suchenden Zeichen im Feld Feld enthält ein.

      Beispiel: Um nach E-Mails zu suchen, deren Betreff oder Nachrichtentext das Wort Zahlung enthält, wählen Sie Aktiviert für beide Suchfelder aus, geben Sie Zahlung in jeden Eintrag für Feld enthält ein, und wählen Sie den Suchoperator OR aus.

    3. Wählen Sie im Feld Suchoperator den gewünschten Suchoperator für die angegebenen Nachrichtenfilter aus: Bei AND (Standard) erfolgt der Import nur, wenn alle Suchkriterien erfüllt werden, während er bei OR durchgeführt wird, wenn beliebige Suchkriterien erfüllt werden.

  7. Geben Sie auf der RegisterkarteVerarbeitung an, wie E-Mail-Nachrichten und ihre Anhänge verarbeitet werden sollen. Sie können angeben, welche Informationen aufgenommen werden sollen, sowie die Prioritätsnummer festlegen, die Batches basierend auf der E-Mail-Priorität zugewiesen werden soll.

    1. Geben Sie unter E-Mail-Nachrichtenoptionen an, ob die Nachrichtentextdatei importiert werden soll. Geben Sie das Importformat an (Text oder EML), und legen Sie fest, ob die Datei aufgenommen werden soll, wenn keine Anhänge vorhanden sind, und ob die ganze E-Mail-Nachricht (einschließlich Anhänge) als EML-Datei importiert werden soll.

    2. Geben Sie im Feld Anhänge aufnehmen, die diesen Masken entsprechen Anhangsdateien basierend auf ihren Dateimasken an. Sie können mehrere Dateimasken durch Komma oder Semikolon getrennt eingeben. Beispiel: Sie können alle PDF-Dateien aufnehmen (*.pdf).

    3. Geben Sie im Feld Anhänge ausschließen, die diesen Masken entsprechen Anhangsdateien an, die basierend auf ihren Dateimasken ausgeschlossen werden sollen. Sie können mehrere Dateimasken durch Komma oder Semikolon getrennt eingeben.

    4. Wählen Sie optional Immer nachverarbeiten, wenn Anhänge nicht mit Maske(n) übereinstimmen, Anhänge aufnehmen, die diesen Masken entsprechen und Anhänge ausschließen, die diesen Masken entsprechen aus. Wenn dieses Feld aktiviert ist und die Anhänge nicht mit den angegebenen Masken übereinstimmen, gilt der E-Mail-Import als nicht erfolgreich. Er wird dann entsprechend den Einstellungen nachverarbeitet, die Sie auf der Registerkarte Nachverarbeitung im Feld Bei nicht erfolgreichem Import angeben.

      Hinweis:

      Das Feld Immer nachverarbeiten, wenn Anhänge nicht mit Maske(n) übereinstimmen wird deaktiviert, wenn die beiden Felder Nachrichtentextdatei importieren und Aufnehmen, wenn keine Anhänge vorhanden gleichzeitig aktiviert sind.
    5. Geben Sie unter Dokumentreihenfolge die Reihenfolge an, in der die Elemente (z.B. Nachrichtentext und -anhänge) von einer E-Mail-Nachricht als Dokumente in importierten Batches angeordnet werden sollen.

    6. Wählen Sie unter In Batchanmerkung aufnehmen Nachrichtenelemente aus (wie Datum/Uhrzeit des Empfangs, Absenderadresse, Empfängeradresse, Betreff und Nachrichtentext).

    7. Unter Batchpriorität können Sie optional jedem neuen Batch eine Priorität basierend auf der E-Mail-Priorität zuweisen (niedrig, normal oder hoch). Beispiel: Geben Sie 8 in das Feld Hoch ein, um E-Mails mit hoher Priorität die Batchpriorität 8 in Content Capture zuzuweisen. E-Mails, denen keine Priorität zugewiesen wird, gelten als E-Mails mit normaler Priorität.

  8. Geben Sie auf der Registerkarte Nachverarbeitung an, was nach einem erfolgreichen oder nicht erfolgreichen Import von E-Mail-Nachrichten geschieht. Sie können Nachrichten löschen oder in einen angegebenen Ordner im E-Mail-Account verschieben. Außerdem können Sie verhindern, dass Nachrichten bei einem nicht erfolgreichen Import gelöscht werden. Beispiel: Wenn der Job regelmäßig ausgeführt wird, können Sie verhindern, dass erfolgreich importierte E-Mails erneut importiert werden, indem Sie diese in einen angegebenen Ordner verschieben.

  9. Füllen Sie andere Seiten des Importprozessorjobs wie unter Importprozessorjob hinzufügen oder bearbeiten beschrieben aus.

Jetzt können Sie den E-Mail-Importjob testen. Der Importprozessor sucht in den konfigurierten E-Mail-Accounts nach Nachrichten und in Ordnern nach übereinstimmenden E-Mails. Wenn er übereinstimmende E-Mails findet, erstellt der Importprozessor einen Content Capture-Batch und ein Dokument für jedes aus der E-Mail-Nachricht importierte Dokument. Optional füllt der Importprozessor Metadatenfelder mit E-Mail-Metadaten und löscht erfolgreich importierte Nachrichten bzw. verschiebt diese in einen Ordner.

Content Capture ruft regelmäßig E-Mails vom E-Mail-Account ab, den Sie auf der Registerkarte E-Mail-Accounts konfigurieren. Wenn Sie allerdings einen E-Mail-Import zu einem bestimmten Zeitpunkt auslösen möchten, wählen Sie in der Tabelle Importprozessorjobs einen E-Mail-Importjob aus, und klicken Sie auf das Symbol E-Mails prüfen. Dieses Symbol ist deaktiviert, wenn der E-Mail-Importjob offline ist.