Abgleichsregeln erstellen, bearbeiten und löschen

Abgleichsregeln steuern, wie Knoten mit unterschiedlichen Knotennamen beim Abgleich von Anforderungselementen oder Deduplizieren eines Ansichtspunkts abgeglichen werden. Statt die Knoten anhand ihrer Namen exakt abzugleichen, können Sie einen Abgleich anhand anderer Eigenschaften und Abgleichstypen ausführen.

Abgleichsregeln werden auf Knotentypebene erstellt. Sie können mehrere Regeln für einen Knotentyp definieren und die Reihenfolge angeben, in der die Regeln ausgewertet werden sollen. Sie können auch Schwellenwerte angeben, um Abgleichsergebnisse anhand ihrer Konfidenz automatisch zu akzeptieren oder auszuschließen.

Überblick über Abgleichsregeln

Beim Abgleichen von Anforderungselementen für neue Knoten in einer Anforderung oder beim Abgleichen vorhandener Knoten in einem Ansichtspunkt werden Knoten standardmäßig als identisch behandelt, wenn bei der Eigenschaft "Name" (einschließlich Knotentyp-Qualifier und alternative Namen) eine genaue Übereinstimmung besteht. Mit Abgleichsregeln können Sie weitere Eigenschaften und Abgleichstypen angeben, um zu ermitteln, ob Knoten übereinstimmen.

Zur Veranschaulichung des Abgleichs dient ein Beispiel für den Abgleich von Anforderungselementen. Angenommen, Sie haben einen Ansichtspunkt mit einem Knoten namens "Oracle Corporation" und laden eine Anforderungsdatei hoch, die einen Knoten mit dem Namen "Oracle Inc" enthält. Wenn Sie die Änderungen aus dieser Anforderungsdatei ohne Abgleich anwenden, sind schließlich zwei verschiedene Datensätze vorhanden (da die beiden Namen nicht exakt übereinstimmen).

Anstelle des exakten Namensabgleichs können Sie eine Abgleichsregel einrichten, die die Datensätze auf ähnliche Namen prüft. In diesem Fall erkennt das System beim Abgleichen der Anforderungselemente den eingehenden Knoten "Oracle Inc" als potenzielle Übereinstimmung mit dem Knoten "Oracle Corporation". Wenn Sie die Übereinstimmung übernehmen, wird der eingehende Knoten mit dem vorhandenen Knoten zusammengeführt und nur ein "Oracle"-Datensatz beibehalten. Dieser enthält die zusammengeführten Informationen beider Knoten.

Sie können die Abgleichsregel auch so konfigurieren, dass sie andere Eigenschaften als den Namen auswertet. Beispiel: Beide Datensätze weisen die Eigenschaft Symbol mit dem Wert "ORCL" auf. In diesem Fall können Sie eine Abgleichsregel einrichten, die den eingehenden Knoten anhand der Eigenschaft "Symbol" und nicht anhand ihres Namens mit dem vorhandenen Knoten abgleicht.

Best Practices

Sie können zwar bis zu drei Abgleichsregeln aktivieren, doch jede Regel nimmt zusätzliche Verarbeitungszeit bei der Ausführung des Abgleichs in Anspruch. Als Best Practice wird deshalb empfohlen, nur die minimale Zahl an Abgleichsregeln zu aktivieren, die aufgrund Ihrer Geschäftsanforderungen notwendig sind.

Wichtige Aspekte

  • Sie müssen über die Berechtigung Eigentümer oder Metadatenmanager für die Anwendung oder Dimension verfügen, die den Knotentyp enthält, um Abgleichsregeln zu erstellen, zu bearbeiten oder zu löschen.

  • Wenn Sie mehrere Abgleichsregeln aktivieren, wird der Abgleich mit der OR-Logik durchgeführt. Erfüllt also ein Knoten die Kriterien einer dieser Regeln, wird er als potenzielle Übereinstimmung angezeigt.
  • Wenn Sie einer Abgleichsregel mehrere Kriterien hinzufügen, wird der Abgleich mit der AND-Logik durchgeführt. Damit also die Knoten für diese Regel als Übereinstimmung angesehen werden, müssen alle angegebenen Kriterien erfüllt sein.
  • Abgleichsregeln für registrierte Datenquellen können entweder zum Abgleichen von Anforderungselementen oder zur Deduplizierung verwendet werden. Abgleichsregeln für nicht registrierte Datenquellen können nur zum Abgleichen von Anforderungselementen verwendet werden.

Abgleichsregel erstellen

  1. Prüfen Sie den Knotentyp, für den Sie eine Abgleichsregel erstellen möchten. Informationen hierzu finden Sie unter Knotentypen prüfen.
  2. Navigieren Sie zur Registerkarte Regeln, und klicken Sie in der Unterregisterkarte Abgleich auf Erstellen.
  3. Geben Sie einen Namen und optional eine Beschreibung für die Abgleichsregel ein.
  4. Wählen Sie im Dropdown-Menü Datenquellen die Datenquelle aus, die diese Abgleichsregel verwenden soll, und klicken Sie dann auf Erstellen.

    Die Abgleichsregel wird im Inspektor angezeigt.

Abgleichsregeln bearbeiten

Nach dem Erstellen einer Abgleichsregel können Sie sie bearbeiten. Dabei können Sie den Namen oder die Beschreibung ändern, die Abgleichsregel aktivieren, die Regelreihenfolge ändern, Schwellenwerte zum automatischen Akzeptieren oder Ausschließen eines Abgleichsergebnisses festlegen oder die Definitionsparameter bearbeiten. Sie können die Datenquelle einer Abgleichsregel nach dem Erstellen nicht mehr bearbeiten.

  1. Prüfen Sie die Abgleichsregel, die Sie bearbeiten möchten.
  2. Klicken Sie in der Registerkarte Allgemein auf Bearbeiten, und führen Sie eine der folgenden Aktionen aus:
    • (Optional) Bearbeiten Sie den Namen und die Beschreibung.
    • Geben Sie über die Auf- und Abwärtspfeile oder durch Angabe einer Ganzzahl unter Regelreihenfolge die Reihenfolge an, in der die Abgleichsregel für diese Datenquelle und diesen Knotentyp ausgeführt werden soll.

      Tip:

      Es kann hilfreich sein, größere Werte für die Regelreihenfolge einzugeben. Auf diese Weise müssen Sie bei der Erstellung neuer Regeln, die Sie vor die bereits vorhandenen Regeln platzieren möchten, nicht alle Regeln neu anordnen.
    • Verwenden Sie das Kontrollkästchen Aktiviert, um die Abgleichsregel zu aktivieren oder zu deaktivieren.
    • Geben Sie unter Verwendung an, ob die Regel zum Abgleich (siehe Erläuterungen zum Abgleichen und Zusammenführen von Anforderungselementen), zur Deduplizierung (siehe Erläuterungen zur Deduplizierung) oder für beides verwendet wird.

      Note:

      Sie können nur bei registrierten Datenquellen eine Verwendung für Abgleichsregeln angeben. Nicht registrierte Datenquellen können nur mit Abgleichsregeln, jedoch nicht mit Deduplizierungsregeln verwendet werden.
    • (Optional) Geben Sie unter Schwellenwert für automatisches Akzeptieren einen Abgleichsscore an, der erreicht oder überschritten werden muss, damit ein Abgleichsergebnis beim Ausführen des Abgleichs automatisch akzeptiert wird. Wenn der Abgleichsscore einer Abgleichsregel diesen Schwellenwert erreicht oder überschreitet, wird das Ergebnis im Fenster "Abgleichsergebnisse" als "Akzeptiert" angezeigt, und andere Übereinstimmungskandidaten werden als "Abgelehnt" angezeigt. Wenn mehrere Abgleichsregeln den Schwellenwert erreichen oder überschreiten, wird das Abgleichsergebnis mit dem höchsten Abgleichsscore akzeptiert. Wenn die Abgleichsscores bei mehreren Regeln identisch sind, wird die Regel mit der höchsten Priorität (d.h. der niedrigsten Regelreihenfolge) akzeptiert.

      Note:

      Sie können einen Schwellenwert für automatisches Akzeptieren nur für Abgleichsregeln angeben. Sie können einen Schwellenwert für automatisches Akzeptieren nicht für Deduplizierungsregeln angeben.
    • (Optional) Geben Sie unter Schwellenwert für automatisches Ausschließen einen Abgleichsscore an, der erreicht oder unterschritten werden muss, damit ein Abgleichsergebnis beim Ausführen des Abgleichs automatisch ausgeschlossen wird. Übereinstimmungskandidaten, bei denen der Score der Abgleichsregel diesen Schwellenwert unterschreitet, werden im Fenster "Abgleichsergebnisse" nicht angezeigt.
  3. Klicken Sie in der Registerkarte Definition auf Bearbeiten , und klicken Sie auf das +-Zeichen, um Regelkriterien anzugeben:
    • Wählen Sie in der Dropdown-Liste Eigenschaft die Eigenschaft für den Abgleich aus. Es stehen nur Eigenschaften auf Knotenebene mit indexierten Werten zur Auswahl.
    • Wählen Sie in den Dropdown-Listen Abgleichstyp und Übereinstimmungsoptionen den Operator (und bei Bedarf die Option) für den Abgleich aus. Die Werte für den Abgleichstyp hängen vom Datentyp der ausgewählten Eigenschaft ab. Die Werte für die Übereinstimmungsoptionen hängen vom Abgleichstyp ab (siehe Tabelle unten).
      Eigenschaftsdatentyp Operatoren und Übereinstimmungsoptionen
      Zeichenfolge, Memo, numerische Zeichenfolge, Sequenz
      • Ist gleich
      • Enthält
      • Ähnelt: Führt eine Fuzzysuche nach dem Eigenschaftswert aus.

        Geben Sie unter Übereinstimmungsoptionen, optional eine Präfixlänge an, mit der Sie die Anzahl der Zeichen am Anfang einer Zeichenfolge festlegen, die exakt übereinstimmen müssen. Mit der Präfixlänge kann die Anzahl der Abfrageergebnisse verringert werden, sodass nur Ergebnisse zurückgegeben werden, die mit den gleichen Zeichen beginnen.

      Ganzzahl, Gleitkommazahl
      • Ist gleich
      • Zwischen

        Geben Sie unter Übereinstimmungsoptionen einen Offset-Wert an, der die obere und untere Grenze des abzugleichenden Wertebereichs festlegt.

        Beispiel: Wenn Sie einen Abgleich mit dem Offset-Wert "5" für eine Zieleigenschaft mit dem Wert "10" ausführen, gilt jede eingehende Quelleigenschaft mit einem Wert zwischen 5 und 15 als Übereinstimmung.

      • Zwischen %

        Geben Sie unter Abgleichsoptionen einen Verschiebungsprozentsatz an, innerhalb dessen der Eigenschaftswert in Bezug auf den Eigenschaftswert des Quellknotens liegen muss.

        Beispiel: Wenn Sie einen Abgleich mit einer Verschiebung von 15% für eine Zieleigenschaft mit dem Wert 5.000 ausführen, gilt jede eingehende Quelleigenschaft mit einem Wert zwischen 4.250 und 5.750 als Übereinstimmung.

      • Größer als
      • Kleiner als
      Datum, Zeitstempel
      • Ist gleich
      • Zwischen

        Geben Sie unter Übereinstimmungsoptionen einen Offset-Wert (in Tagen) ein, der die obere und untere Grenze des abzugleichenden Datumbereichs festlegt.

        Beispiel: Wenn Sie einen Abgleich mit einem Offset-Wert von "3" für eine Zieleigenschaft mit dem Datum "10. März" ausführen, gilt jede eingehende Quelleigenschaft mit einem Wert, der zwischen dem 7. März und dem 13. März liegt, als Übereinstimmung.

      • Vor
      • Nach
      Datentyp "Knoten" Ist gleich

      Tip:

      Hierbei handelt es sich um Übereinstimmungskandidaten mit der Datentypeigenschaft "Knoten", deren Eigenschaftswert mit dem des Quellknotens identisch ist.
    • Wenn Sie die Eingabe des ersten Abgleichskriteriums beendet haben, klicken Sie auf +, um ein zweites Kriterium einzugeben, oder auf Speichern, um die Definition der Abgleichsregel zu speichern.
    • Um ein Regelkriterium zu löschen, klicken Sie in der Aktionsspalte auf das Menü Aktion Symbol für das Aktionsmenü. Klicken Sie dann auf Entfernen.
  4. Klicken Sie auf Speichern, um die eingegebenen Kriterien zu speichern.

Abgleichsregeln löschen

  1. Prüfen Sie den Knotentyp mit der Abgleichsregel, die Sie löschen möchten.
  2. Wählen Sie in der Registerkarte Regeln die Unterregisterkarte Abgleich aus, und klicken Sie dann auf Bearbeiten.
  3. Klicken Sie in der Aktionsspalte der Regel, die Sie löschen möchten, auf das Menü Aktion Symbol für das Aktionsmenü, und klicken Sie dann auf Löschen.
  4. Klicken Sie auf Ja, um zu bestätigen, dass Sie die Abgleichsregel löschen möchten.

    Note:

    Abgleichsregeln mit einer Abgleichshistorie können nicht gelöscht werden. Wenn die Abgleichsregel nicht mehr benötigt wird, können Sie sie stattdessen deaktivieren.