Strategien für Finanzierungsoptionen

In Finanzierungsplänen müssen die Erwartungen für Barbestandquellen und die Verwendung von Überschusskapital aus den Betriebsstrategien des Unternehmens festgelegt werden. Finanzierungspläne können externe Quellen, z. B. Schulden, Vorzugsaktienkapital, Stammkapital, oder die Wiederanlage von internem Kapital enthalten. Sie können Verwendungen wie Dividenden und Aktienrückkäufe bis zu nicht ausgegebenen Aktien, den Rückkauf von Schulden oder Vorzugsaktienkapital oder Investitionen in vermarktbare Sicherheiten enthalten.

Faktoren bei Finanzierungsaktivitäten umfassen:

  • Dividendenausschüttungsrate

  • Operative Spanne und Nettoeinkommen/Umsatz

  • Erforderliche Investition in gebundenes Kapital und Betriebskapital, um Umsatzwachstum zu unterstützen

  • Einkommensteuer

  • Zielschuldenkapazität

Zwei Finanzierungsmethoden sind in diesen Situationen nützlich:

  • Bei der Methode "Standard" können Sie Quellen angeben und Prioritätsreihenfolgen für die Finanzierungskonten verwenden.

  • Bei der Methode "Zielkapitalstruktur" geben Sie Quellen und Verwendungen innerhalb der Finanzierungskategorien an, z.B. Schulden, Vorzugsaktienkapital und Stammkapital. Hierdurch wird eine Finanzierungs-Policy festgelegt, die die Modellkapitalstruktur verwaltet.

Jede Methode ist für unterschiedliche Finanzierungsstatus nützlich:

Standardmethode mit Überschuss

Wird die Standardmethode mit Prognosen verwendet, bei denen Barüberschuss vor der Finanzierung entsteht, verteilt Strategic Modeling den Überschuss gemäß der Reihenfolge und Priorität in der Liste "Barüberschuss anwenden auf" in der Registerkarte "Standard". Finanzierungskonten, die nicht in den Finanzierungslisten enthalten sind, können wie alle anderen Bilanzkonten prognostiziert werden.

Geben Sie Konten in die Liste "Barüberschuss anwenden auf" ein, um Folgendes zu erreichen:

  • Erhöhung von vermarktbaren Sicherheiten

    Um Kapitalüberschuss einzubehalten, fügen Sie der Liste vermarktbare Sicherheiten hinzu. Sie können Kapital für zukünftige Investitionen einbehalten.

  • Schuldentilgung

    Um Terminschulden vorzeitig zu tilgen, fügen Sie der Liste Terminschulden hinzu. Hierdurch werden mehr Schulden als der prognostizierte Rückgang ausgeglichen, wenn Barüberschuss verfügbar ist.

  • Reduzierung in Revolvingsalden

    Um ausstehende Salden von Revolvingschulden zu reduzieren, fügen Sie der Liste das Revolvingkonto hinzu.

  • Einzug von Vorzugsaktien

    Um Barbestand auf den vorzeitigen Einzug von Vorzugsaktien anzuwenden, fügen Sie der Liste diese Option hinzu.

  • Erwerb von eigenen Anteilen (Stammaktien und neue ausgegebene Aktien)

    Um die nicht ausgegebenen Aktien des Unternehmens zurückzukaufen, fügen Sie der Liste diese Option hinzu.

Standardmethode mit Defizit

Wenn durch die Standardmethode und Ihre Prognosen Bardefizite vor der Finanzierung entstehen, wird das Defizit gemäß der Reihenfolge der Liste "Bardefizit finanzieren mit" in der Registerkarte "Standard" finanziert.

Geben Sie Konten in die Liste "Barüberschuss anwenden auf" ein, um Folgendes zu erreichen:

  • Verringerung von vermarktbaren Sicherheiten

    Um Kapitalüberschuss zu verwenden, fügen Sie der Liste vermarktbare Sicherheiten hinzu. Minimumanforderungen werden berücksichtigt, wenn Sie Minimum angeben auswählen und einen Wert ungleich Null in die Prognose für das Minimum für vermarktbare Sicherheiten eingeben.

  • Erhöhung in Revolvingsalden

    Um zu ermöglichen, dass der ausstehende Saldo für Revolvingschulden als Barbestandquelle hinzugefügt werden kann, fügen Sie der Liste das Revolvingkonto hinzu.

  • Ausgabe von Vorzugsaktien

    Um Defizite mit Vorzugsaktieneigenkapital zu finanzieren, fügen Sie der Liste das Konto hinzu.

  • Ausgabe von Stammaktien

    Wenn das Konto "Ausgegebene Stammaktien" in der Liste enthalten ist, gibt Strategic Modeling die Anzahl von Aktien zum Transaktionspreis für Stammaktien aus, um Barbestand aufzunehmen. Die maximale Anzahl von Aktien, die für den Verkauf autorisiert ist, wird im Konto "Ausgegebene Stammaktien (Jahresende)" in allen Prognoseperioden festgelegt.

  • Verkauf von eigenen Anteilen

    Eine weitere Quelle von Cashflow auf Unternehmensebene ist der Verkauf von eigenen Anteilen. Wie bei der Ausgabe von Stammaktien wird der vom Verkauf verfügbare Barbestand von der Anzahl der für den Verkauf verfügbaren Aktien und dem Transaktionspreis für Stammaktien bestimmt. Wenn Sie Kapitalrücklagen separat abrechnen, geben Sie einen Barwert je Stammaktie von eigenen Anteilen ein.

Zielkapitalstrukturmethode – Prioritäten

Die Zielkapitalstrukturmethode verwaltet die Priorität der Kategorieüberschüsse und -defizite in jeder der bis zu drei Finanzierungskategorien. Bei der Verwendung der Zielkapitalstruktur geben Sie für Ihr Planning-Modell eine Zielschuldenkapazität und, falls erforderlich, ein Ziel für die Vorzugsaktienkapazität an.

Mit den Finanzierungsoptionen können Sie die Reihenfolge der Finanzierungskonten angeben, um Zielkategorieebenen zu erreichen. Beispiel: Das Ausleihen vom Revolvingkonto oder das Ausgleichen des Revolvingkontos, um die Zielschuldenkapazität zu erfüllen. Auf Grundlage dieser Prognosen und des verfügbaren Kapitals in der Prognose wendet Strategic Modeling Überschüsse an und finanziert Defizite in der Finanzierungskategorie basierend auf Ihren Finanzierungskategorieprioritäten.

Beispiel:

Das Beispielunternehmen hatte ein erfolgreiches Jahr. Der Cashflow aus Transaktionen betrug 220 Millionen Dollar. Das Gesamtkapital hat sich von 1,4 $ Milliarden auf 1,5 $ Milliarden erhöht. Um das Verhältnis Schulden/Gesamtkapital bei ungefähr 35 % zu halten, erhöhen Sie die Schulden um 35 Millionen Dollar. Wenn in den Schuldenkonten keine prognostizierten Erhöhungen vorhanden sind, stellt dieser Betrag ein Defizit in der Schuldenfinanzierungskategorie dar. Der Betrag wird entsprechend der Einträge in der Liste Bardefizite finanzieren mit finanziert.

Zielkapitalstrukturmethode mit Überschuss

Wenn Sie die Zielkapitalstrukturmethode verwenden und Ihre Prognose einen Kategorieüberschuss vor der Finanzierung ergibt, verteilt Strategic Modeling den Kategorieüberschuss gemäß Ihrer Finanzierungsreihenfolge. Beispiele:

  • Finanziell tragbare Dividende Mit "Finanziell tragbare Dividende" können Sie Dividenden für überschüssiges Eigenkapital ausschütten, um einbehaltenes Eigenkapital entsprechend der prognostizierten Zeitreihen für Schuldenkapazität (und Vorzugsaktienkapazität, falls angegeben) zu reduzieren. Dies entspricht einer Erhöhung der laufenden Dividenden oder Deklaration und Zahlung besonderer Dividenden an die Aktionäre.

    Hinweis:

    In der Kategorie "Zielkapitalstruktur - Eigenkapital" ist "Finanziell tragbare Dividende" das standardmäßige Ausgleichskonto in Überschuss anwenden und Defizit finanzieren.

  • Rückkauf von Grundkapital

    Eine andere Option bei einem Überschuss in der Eigenkapitalkategorie ist der Rückkauf Ihrer Aktien von Ihren Aktionären. Aktien werden zum Transaktionspreis für Stammaktien zurückgekauft. Die Anzahl von Aktien, die für den Rückkauf autorisiert ist, wird im Konto "Nicht ausgegebene Stammaktien (Jahresende)" festgelegt.

Zielkapitalstrukturmethode mit Defizit

Wenn Sie die Zielkapitalstrukturmethode verwenden und Ihre Prognose ein Kategoriedefizit vor der Finanzierung ergibt, finanziert Strategic Modeling das Kategoriedefizit gemäß Ihrer Finanzierungsreihenfolge. Einige Beispiele:

  • Ausgabe neuer Aktien – Ausgabe von Stammaktien

    Um Defizite in der Eigenkapitalkategorie zu finanzieren, fügen Sie der Finanzierungsliste das Konto "Ausgegebene Stammaktien" hinzu. Strategic Modeling gibt die erforderliche Anzahl von Aktien zum Transaktionspreis für Stammaktien aus, um Eigenkapital aufzunehmen. Die maximale Anzahl von Aktien, die für den Verkauf autorisiert ist, wird im Konto "Ausgegebene Stammaktien (Jahresende)" in allen Prognoseperioden festgelegt.

  • Verkauf von eigenen Anteilen

    Eine weitere Quelle von Eigenkapital ist der Verkauf von eigenen Anteilen. Wie bei der Ausgabe von Stammaktien bestimmt die für den Verkauf verfügbare Anzahl von Aktien den Barbestand, der von der Neuausgabe zum Transaktionspreis für Stammaktien aufgenommen wird. Wenn Sie Kapitalrücklagen separat abrechnen, geben Sie einen Barwert je Stammaktie ein.