Berechnungen für einzelne POVs mit dem Navigator durchführen

Der globale Kontext, die Regelsets und Regeln in Anwendungen beziehen sich auf einen einzelnen Point of View (POV).

Aus diesem Grund kann ein Regelset oder eine Regel unter demselben Namen in mehreren POVs vorhanden sein. Jede Instanz dieses Regelsets oder dieser Regel ist dabei aber ein eigenes Artefakt und kann daher auch eine eigene Definition haben. Beim Ausführen einer Regel für einen bestimmten POV wird diejenige Definition des Regelsets oder der Regel ausgeführt, die in diesem POV vorhanden ist. Wenn Sie eine Berechnung eines einzelnen POVs im Fenster Berechnung durchführen (Zugriff über das Menü Navigator), wählen Sie einen einzelnen POV mit Daten und Regeln aus, und führen Sie die Berechnung mit den eigenen Regeln des POVs aus. Wenn Sie außerdem die Daten in einem POV mit den Regeln aus einem anderen POV berechnen möchten oder wenn Sie die Regeln in einem POV für die Daten in verschiedenen anderen POVs verwenden möchten, können Sie Berechnungen für mehrere POVs im Fenster Ausführungssteuerung (Berechnungen von einzelnen und mehreren POVs mit der Ausführungssteuerung durchführen) durchführen. Informationen hierzu finden Sie auch unter:

Achtung:

Stellen Sie vor dem Berechnen einer Anwendung sicher, dass die Kosten- und Ertragsdaten geladen wurden. Anderenfalls wird die Berechnung mit einem leeren Dataset ausgeführt.

So löschen oder berechnen Sie eine Profitability and Cost Management-Anwendung mit dem Navigator:

  1. Klicken Sie auf Navigatorschaltfläche, Berechnung.

    Abbildung 11-2 Das Fenster "Berechnung"


    In diesem Fenster wird bestimmt, wie eine Anwendung berechnet wird.
  2. Geben Sie im Fenster Berechnung die POV-Informationen für die Berechnung an, wie Jahr, Periode und Szenario.
    Klicken Sie auf Navigatorschaltfläche, Points of View, um eine Liste der verfügbaren POVs anzuzeigen.
  3. Optional: Geben Sie einen Jobkommentar ein, der im Fenster Jobbibliothek angezeigt werden soll.
  4. Optional: Wählen Sie in der Gruppe Verarbeitungsoptionen mindestens eine Aktion für die Ausführung aus:
    • Aktivieren Sie das Kontrollkästchen Berechnete Daten löschen, um alle Zellen zu löschen, die durch die Regeln in den Optionen für den Verarbeitungsbereich aktualisiert werden konnten (standardmäßig ausgewählt). Dadurch werden auch die Ergebnisse früherer Ausführungen der Regeln gelöscht, die im Rahmen dieses Berechnungsjobs ausgeführt werden.

    • Aktivieren Sie das Kontrollkästchen Berechnung ausführen, um die unter Verarbeitungsbereich angegebenen Regeln auszuführen (standardmäßig ausgewählt).

    • Aktivieren Sie das Kontrollkästchen Essbase-Debuggingskripte erfassen, um Engine-generierte Skripte für jede Umlage- oder benutzerdefinierte Berechnungsregel zu speichern, die in einer Berechnung enthalten ist (siehe Beispiel 11-1 weiter unten in diesem Thema)

      Hinweis:

      Essbase-Debuggingskripte erfassen ist für die Fehlerbehebung konzipiert und kann den Verarbeitungsoverhead erhöhen. Vermeiden Sie es, diese Einstellung ohne einen wichtigen Grund auszuwählen.

      Wenn Essbase-Debuggingskripte erfassen ausgewählt ist, zeigt die Liste "Jobdetails" diese Auswahl im Fenster "Jobbibliothek" an.

    • Aktivieren Sie das Kontrollkästchen Für Reporting optimieren, um die Standardaggregationen auf den Essbase-Cube anzuwenden, wenn die Berechnung abgeschlossen ist (Beispiel 11-2)

  5. Geben Sie in der Gruppe Verarbeitungsbereich die auszuführenden Regeln an:
    • Alle Regeln führt alle für den ausgewählten POV definierten und aktivierten Regeln aus.

    • Regelsetbereich angeben führt alle aktivierten Regeln im Regelsetbereich aus, der in den Textfeldern Abfolgenummer erstes Regelset und Abfolgenummer letztes Regelset definiert ist.

    • Nach Regel stoppen Mit dieser Option können Sie einen Haltepunkt für einen Berechnungsjob angeben. Alle Regelsets und Regeln bis zu und einschließlich der ausgewählten Regel werden ausgeführt, und die Berechnung stoppt an diesem Punkt.

    • Einzelne Regel ausführen führt eine einzelne, in den Listen Regelsetname und Regelname ausgewählte Regel aus.

  6. Klicken Sie auf Jetzt ausführen, um die Berechnungen sofort auszuführen oder Daten sofort zu löschen. In einer Meldung wird bestätigt, dass der Job gestartet wurde, und die zugewiesene Taskflow-ID wird angegeben.

    Achtung:

    Abhängig von der Größe und Komplexität der Anwendung kann dieser Vorgang längere Zeit dauern.

  7. Überwachen Sie den Fortschritt der Berechnung über die Taskflow-ID im Fenster "Jobbibliothek"

Beispiel 11-1 Informationen zu Debuggingskripten

Skripte werden im Ordner "Outbox" generiert. Auf diesen kann mit dem Dateiexplorer zugegriffen werden (Dateien mit dem Dateiexplorer übertragen).

Das Dateinamenformat für Skripte ist P+XX+RuleMemberName.txt, wobei:

  • P = POV

  • XX = die letzten beide Ziffern der ausgewählten POV-Elementgruppen-ID

  • RuleMemberName = eindeutiger Regelelementname, der der jeweiligen Regel zugewiesen ist

Beispiel: Ein generiertes Skript kann den Namen P99R0001.txt haben.

Jede Skriptdatei enthält einen Header mit den folgenden Informationen:

  • Anwendungsname

  • POV

  • Regelsetname

  • Regelname

  • Regelabfolge

  • Anzahl Iterationen

Einzelne Skriptdateien werden in einer größeren Datei komprimiert. Nicht komprimierte Dateien werden in Essbase MAXL ohne Bearbeitung ausgeführt. Wenn benutzerdefinierte Berechnungsformeln verwendet werden, weisen die zugehörigen Debugging-Skriptdateien denselben Namen wie die Hauptskriptdatei auf, gefolgt von einem Unterstrich und einer laufenden Nummer. Beispiel: Wenn der Dateiname eines Regeldateiskripts P5R0005.txt lautet und diese zwei benutzerdefinierte Berechnungsskripts aufweist, lauten die entsprechenden Namen P5R0005_1.txt und P5R0005_2.txt. Die ZIP-Datei mit diesen Skripts lautet Calc_Debug_Scripts_<Anwendungsname>_<Job-Id>zip.

Beispiel 11-2 Informationen zu "Für Reporting optimieren"

Wenn Für Reporting optimieren ausgewählt ist, führt Profitability and Cost Management Aggregationen für den Essbase-Cube aus, sobald die Berechnung abgeschlossen ist. Dadurch wird die Performance für Abfragen, Berichte und Analysen verbessert. Sie können diese Einstellung auch alleine ausführen.

Diese Aggregationen werden zu Beginn jeder Berechnung gelöscht, um die Berechnungsperformance zu verbessern. Daher empfiehlt es sich, Für Reporting optimieren nur zum Ausführen einer finalen Berechnung auszuwählen, bevor Daten abgefragt, Analysen durchgeführt oder Berichte ausgeführt werden. Beispiel: Wenn Sie drei Berechnungsjobs ausführen müssen, bevor Sie Berichte ausführen, verlängert die Auswahl dieser Option vor dem ersten oder zweiten Job die Berechnung unnötigerweise, ohne dass dies einen Vorteil bringt.

Im Folgenden finden Sie weitere hilfreiche Vorgehensweisen:

  • Für Reporting optimieren ist standardmäßig ausgewählt. Behalten Sie die ausgewählte Option bei, es sei denn, Sie führen eine einzelne Regel oder eine Abfolge von mehreren POVs aus und müssen Verarbeitungszeit einsparen.

  • Wenn Sie mehrere gleichzeitige Berechnungsjobs ausführen, behalten Sie die Option Für Reporting optimieren für alle Jobs bei. Nur der letzte abzuschließende Job führt die Aggregation aus. Dadurch werden eine redundante Verarbeitung und eine Verlangsamung von Jobs vermieden.