Lösungsreihenfolge in Elementformeln (nur Hybridmodus)

Die Lösungsreihenfolge ist eine Metadateneigenschaft, die für eine Dimension oder ein Element, das die Reihenfolge der Elementauswertung definiert, festgelegt werden kann. Die Lösungsreihenfolge wird bei jeder Ausführung angewendet.

Die Lösungsreihenfolge kann die Performance der Abfrage beeinflussen. Der Wert der Eigenschaft der Lösungsreihenfolge bestimmt die Priorität für die Berechnung der Elementformel. Die Formeln der Elemente, für die eine Lösungsreihenfolge angegeben ist, werden vom niedrigsten zum höchsten Wert für die Lösungsreihenfolge berechnet.

Sie können eine Lösungsreihenfolge für Dimensionen oder Elemente festlegen. Alternativ können Sie die Essbase-Standardlösungsreihenfolge verwenden. Sie können eine Lösungsreihenfolge zwischen 0 (Minimum) und 127 (Maximum) festlegen. Je höher die Lösungsreihenfolge, desto später wird das Element berechnet. Ein Element mit der Lösungsreihenfolge 1 wird beispielsweise vor einem Element mit der Lösungsreihenfolge 2 berechnet.

Note:

Dies gilt nur für hybridoptimierte Anwendungen. Weitere Informationen finden Sie unter: Anwendungsmodell für hybride Aggregation optimieren

Table 12-14 Standardeinstellungen für Lösungsreihenfolge

Dimensions-/Elementtyp Standardwert für Lösungsreihenfolge
Gespeicherte Elemente 0
Sparse-Dimensionen 10
Dense-Dimension - Account 30
Dense-Dimension - Time 40
Dense-Dimension 50
Attribute-Dimension 90
Zweistufige dynamische Elemente 100

Zusammenfassend gilt Folgendes: Die Standardlösungsreihenfolge im Hybridmodus gibt vor, dass gespeicherte Elemente vor dynamisch berechneten Elementen und Sparse-Dimensionen vor Dense-Dimensionen berechnet werden, und zwar in der Reihenfolge, in der sie in der Modellstruktur angezeigt werden (von oben nach unten).

Für dynamische Elemente (mit oder ohne Formeln), für die keine Lösungsreihenfolge angegeben ist, wird die Lösungsreihenfolge der jeweiligen Dimension übernommen, sofern sie nicht als zweistufig gekennzeichnet sind. Die Einstellung "Zweistufige Berechnung" können Sie im Nicht-Hybridmodus auf Elemente mit Formeln anwenden, die zweimal berechnet werden müssen, um den korrekten Wert zu ergeben.

Die zweistufige Berechnung ist im Hybridmodus nicht anwendbar. Elemente, die als zweistufig gekennzeichnet sind, werden als letztes berechnet, nach Attributen. Im Hybridmodus sollten Sie anstatt der zweistufigen Berechnung eine benutzerdefinierte Lösungsreihenfolge implementieren, wenn die Standardlösungsreihenfolge Ihre Anforderungen nicht erfüllt.

Die Standardlösungsreihenfolge im Hybridmodus ist für folgende Szenarios optimiert:

  • Vorwärtsreferenzen, bei denen eine dynamische Elementformel ein Element referenziert, das in der Reihenfolge der Modellstruktur später vorkommt. Im Hybridmodus besteht keine Abhängigkeit in Bezug auf die Reihenfolge der Modellstruktur.
  • Die Aggregation von untergeordneten Werten basierend auf der Reihenfolge der Modellstruktur stimmt eher mit der Aggregation mithilfe von äquivalenten Formeln überein.
  • Dynamische Dense-Elemente als Abhängigkeiten in Sparse-Formeln. Wenn eine Sparse-Formel im Hybridmodus ein dynamisches Dense-Element referenziert, wird die Referenz ignoriert, weil Sparse-Dimensionen zuerst berechnet werden. Um dieses Verhalten zu ändern, weisen Sie der Sparse-Dimension eine höhere Lösungsreihenfolge zu (die später berechnet wird) als die Lösungsreihenfolge der Dense-Dimension.

Wenn Sie nicht die Standardlösungsreihenfolge verwenden möchten, können Sie eine benutzerdefinierte Lösungsreihenfolge für Elemente im Hybridmodus festlegen. Informationen zum Ändern der Lösungsreihenfolge finden Sie unter Lösungsreihenfolge festlegen (nur Hybridmodus).

Wenn Sie eine benutzerdefinierte Lösungsreihenfolge implementieren, wird dadurch die Standardlösungsreihenfolge überschrieben. Wenn Elemente oder Dimensionen die gleiche Lösungsreihenfolge aufweisen, wird der Konflikt anhand der Reihenfolge gelöst, in der sie in der Modellstruktur aufgeführt sind (von oben nach unten).

Dieses Verhalten kann geändert werden, indem Sie der Sparse-Dimension eine benutzerdefinierte Lösungsreihenfolge zuweisen, die höher als die Lösungsreihenfolge der Dense-Dimension ist.

Beispiel:

Das folgende Beispiel zeigt Elemente mit verschiedenen Lösungsreihenfolgen.

Account (Sparse-Dimension, Standardlösungsreihenfolge 30)

  • A1

  • A2

  • Verhältnis – Elementformel [A1 / A2]

(Standardlösungsreihenfolge 30, übernommen von "Account")

Data Source (Sparse-Dimension, Standardlösungsreihenfolge 10)

  • DataInput

  • CustomInput

  • Abweichung – Elementformel [DataInput - CustomInput]

(Standardlösungsreihenfolge 10, übernommen von "Data Source")

Beachten Sie das folgende Dataset für die Schnittmengen für die Januar-Periode:

Januar-Dataset für die Schnittmengen

Berechnungen mit unterschiedlichen Lösungsreihenfolgen für Verhältnis und Abweichung

Fall 1: Verhältnis mit einer höheren Lösungsreihenfolge als Abweichung

In diesem Fall wird zuerst die Abweichung und dann das entsprechende Verhältnis berechnet.

Fall 1: Abweichung wird vor dem entsprechenden Verhältnis berechnet.

Abweichungsverhältnis wird wie folgt berechnet: (Abweichung->A1)/(Abweichung->A2).

Fall 1: Berechnung des Abweichungsverhältnisses

Fall 2: Verhältnis mit einer niedrigeren Lösungsreihenfolge als Abweichung

In diesem Fall wird zuerst das Verhältnis und dann die entsprechende Abweichung berechnet.

Fall 2: Verhältnis wird vor der entsprechenden Abweichung berechnet.

Verhältnisabweichung wird wie folgt berechnet: (Verhältnis->DataInput) – (Verhältnis->CustomInput).

Fall 2: Berechnung der Verhältnisabweichung