Benutzerdefinierte Windows-Images importieren

Mit Compute können Sie Windows-Images importieren, die außerhalb von Oracle Cloud Infrastructure erstellt wurden. Beispiel: Sie können Images, die On Premise auf physischen Maschinen oder virtuellen Maschinen (VMs) ausgeführt werden, oder in Oracle Cloud Infrastructure Classic ausgeführte VMs importieren. Danach können Sie die importierten Images auf Compute-VMs starten.

Weitere Informationen über die Lizenzanforderungen für Windows-Images finden Sie unter Microsoft-Lizenzen in Oracle Cloud Infrastructure.

Unterstützte Betriebssysteme

Diese Windows-Versionen unterstützen den Import von benutzerdefinierten Images:

  • Windows Server 2012 Standard, Datacenter
  • Windows Server 2012 R2 Standard, Datacenter
  • Windows Server 2016 Standard, Datacenter
  • Windows Server 2019 Standard, Datacenter
  • Windows Server 2022 Standard, Datacenter
Hinweis

  • Oracle Cloud Infrastructure hat die oben aufgeführten Betriebssysteme getestet und unterstützt Kunden dabei, sicherzustellen, dass über diese Images gestartete und gemäß den Richtlinien in diesem Thema erstellte Instanzen mit RDP zugänglich sind.
  • Für BS-Versionen, die nicht oben aufgeführt sind, bietet Oracle Cloud Infrastructure Kunden wirtschaftlich angemessenen Support, damit über diese Images gestartete Instanzen mit RDP zugänglich sind.
  • Durch den Support von Oracle Cloud Infrastructure beim Starten einer Instanz über ein benutzerdefiniertes Betriebssystem wird nicht sichergestellt, dass der Betriebssystemhersteller die Instanz ebenfalls unterstützt.
  • Oracle Cloud Infrastructure lizenziert alle mit einem importierten Windows-BS-Image gestarteten Instanzen und stellt die Windows-Lizenzgebühr diese Instanzen in Rechnung. Dies gilt unabhängig davon, ob diese Instanzen im Microsoft-Schlüsselverwaltungsdienst von Oracle Cloud Infrastructure registriert sind.

Anforderungen an Windows-Quellimages

Benutzerdefinierte Images müssen die folgenden Anforderungen erfüllen:

  • Die maximale Imagegröße ist 400 GB.

  • Das Image muss für den BIOS-Boot eingerichtet sein. Sie können den Boot-Typ als BIOS belassen oder in UEFI ändern, nachdem Sie das Image importiert haben.

  • Es wird nur ein Datenträger unterstützt. Dieser muss das Boot-Laufwerk mit einem gültigen Master-Boot-Datensatz (MBR) und Boot Loader sein. Sie können zusätzliche Daten-Volumes migrieren, nachdem Sie das Boot-Volume des Images importiert haben.

  • Die minimale Boot-Volume-Größe beträgt 256 GB. Weitere Informationen dazu finden Sie unter Benutzerdefinierte Boot-Volume-Größen.
  • Für einen erfolgreichen Boot-Prozess dürfen keine zusätzlichen Daten-Volumes erforderlich sein.

  • Das Datenträgerimage darf nicht verschlüsselt sein.

  • Das Datenträgerimage muss eine VMDK- oder QCOW2-Datei sein.

    • Erstellen Sie die Imagedatei durch Klonen des Quell-Volumes und nicht durch Erstellen eines Snapshots.
    • VMDK-Dateien müssen entweder vom Typ "Single Growable" (monolithicSparse) oder vom Typ "Stream Optimized" (streamOptimized) sein, die beide aus einer einzigen VMDK-Datei bestehen. Alle anderen VMDK-Formate wie solche, die mehrere Dateien verwenden, aus aufgeteilten Volumes bestehen oder Snapshots enthalten, werden nicht unterstützt.
  • Die Netzwerkschnittstelle muss die Netzwerkeinstellungen über DHCP ermitteln. Wenn Sie ein benutzerdefiniertes Image importieren, werden bestehende Netzwerkschnittstellen nicht neu erstellt. Alle vorhandenen Netzwerkschnittstellen werden durch eine NIC ersetzt, nachdem der Importprozess abgeschlossen ist. Sie können zusätzliche VNICs anhängen, nachdem Sie die importierte Instanz gestartet haben.

  • Die Netzwerkkonfiguration darf die MAC-Adresse für die Netzwerkschnittstelle nicht hartcodieren.

Windows-VMs für Import vorbereiten

Vor dem Import eines benutzerdefinierten Windows-Images müssen Sie das Image vorbereiten, damit die über das Image gestarteten Instanzen korrekt gebootet werden können und die Netzwerkverbindungen funktionieren.

Sie können die in diesem Abschnitt beschriebenen Aufgaben im ausgeführten Quellsystem ausführen. Wenn Sie Bedenken beim Ändern des Livequellsystems haben, können Sie das Image unverändert exportieren, in Oracle Cloud Infrastructure importieren und dann eine Instanz basierend auf dem benutzerdefinierten Image starten. Dann können Sie mit der VNC-Konsole eine Verbindung zur Instanz herstellen und die Vorbereitungsschritte ausführen.

Wichtig

Das Systemlaufwerk, auf dem Windows installiert ist, wird in Oracle Cloud Infrastructure importiert. Alle Partitionen auf dem Laufwerk werden zusammen mit dem Image importiert. Andere Laufwerke werden nicht importiert. Sie müssen sie nach dem Import auf der Instanz neu erstellen. Danach müssen Sie die Daten auf den Nicht-Systemlaufwerken manuell verschieben.

So bereiten Sie eine Windows-VM für den Import vor:

  1. Befolgen Sie die Sicherheitsrichtlinien Ihres Unternehmens, um sicherzustellen, dass das Windows-System gesichert ist. Dies kann die folgenden Aufgaben umfassen:

    • Installieren Sie die aktuellen Sicherheitsupdates für das Betriebssystem und die installierten Anwendungen.

    • Aktivieren Sie die Firewall. Konfigurieren Sie sie so, dass Sie nur die erforderlichen Regeln aktivieren.

    • Deaktivieren Sie nicht benötigte privilegierte Accounts.

    • Verwenden Sie für alle Accounts starke Kennwörter.

  2. Konfigurieren Sie den Remote Desktop Protocol-(RDP-)Zugriff auf das Image:

    1. Aktivieren Sie Remotedesktopverbindungen zum Image.
    2. Ändern Sie die eingehende Portregel der Windows-Firewall, um RDP-Zugriff sowohl für private als auch für öffentliche Netzwerkstandorttypen zu ermöglichen. Wenn Sie das Image importieren, identifiziert Windows Network Location Awareness die Netzwerkverbindung als öffentlichen Netzwerktyp.
  3. Überprüfen Sie mit dem folgenden Befehl in PowerShell, ob die aktuelle Windows-Lizenz eine Volumenlizenz ist:

    Get-CimInstance -ClassName SoftwareLicensingProduct | where {$_.PartialProductKey} | select ProductKeyChannel

    Wenn die Lizenz keine Volumenlizenz ist, aktualisieren Sie nach dem Import des Images den Lizenztyp.

  4. Wenn Sie das importierte Image auf mehr als einer VM-Instanz starten möchten, erstellen Sie ein generalisiertes Image des Boot-Datenträgers. Ein generalisiertes Image ist von rechnerspezifischen Informationen wie eindeutigen IDs bereinigt. Wenn Sie Instanzen über ein generalisiertes Image erstellen, werden die eindeutigen IDs neu generiert. Dadurch wird verhindert, dass zwei Instanzen, die aus demselben Image erstellt werden, dieselben IDs haben.

  5. Erstellen Sie ein Backup des Root-Volumes.

  6. Wenn Speicher wie NFS oder Block-Volumes remote an die VM angehängt ist, konfigurieren Sie von diesem Speicher abhängige Services so, dass sie manuell gestartet werden. Der remote angehängte Speicher ist nach dem ersten Boot-Vorgang einer importierten Instanz in Oracle Cloud Infrastructure nicht verfügbar.

  7. Stellen Sie sicher, dass alle Netzwerkschnittstellen DHCP verwenden und dass die MAC-Adresse und IP-Adressen nicht hartcodiert sind. In der Systemdokumentation wird beschrieben, wie Sie die Netzwerkkonfiguration für Ihr System durchführen.

  8. Laden Sie die Oracle VirtIO-Treiber für Microsoft Windows herunter.
  9. Installieren Sie die Treiber, und starten Sie die Instanz neu.

  10. Stoppen Sie die VM.

  11. Klonen Sie die gestoppte VM als VMDK- oder QCOW2-Datei. Exportieren Sie das Image dann aus der Virtualisierungsumgebung. Die erforderlichen Schritte finden Sie in der Tooldokumentation für Ihre Virtualisierungsumgebung.

Windows-basierte VMs importieren

Nachdem Sie ein Windows-Image für den Import vorbereitet haben, importieren Sie es mit den folgenden Schritten:

  1. Laden Sie die Imagedatei in einen Object Storage-Bucket hoch. Sie können die Datei mit der Konsole oder der Befehlszeilenschnittstelle (CLI) hochladen. Wenn Sie die CLI verwenden, geben Sie den folgenden Befehl ein:

    oci os object put -bn <destination_bucket_name> --file <path_to_the_VMDK_or_QCOW2_file>
  2. Öffnen Sie das Navigationsmenü, und klicken Sie auf Compute. Klicken Sie unter Compute auf Benutzerdefinierte Images.
  3. Klicken Sie auf Image importieren.

  4. Wählen Sie in der Liste Erstellen in Compartment das Compartment aus, in das Sie das Image importieren möchten.

  5. Geben Sie einen Namen für das Image ein. Vermeiden Sie die Eingabe von vertraulichen Informationen.

  6. Wählen Sie als Betriebssystem Windows aus.

  7. Wählen Sie in der Liste Betriebssystemversion die Version von Windows aus.

  8. Bestätigen Sie, dass Sie die Betriebssystemversion auswählen, die Ihrem Microsoft-Lizenzvertrag entspricht. Aktivieren Sie dann das Kontrollkästchen "Compliance".

    Wichtig

    Wenn Sie nicht die korrekten Versions- und SKU-Informationen angeben, kann dies eine Verletzung Ihres Microsoft-Lizenzvertrags darstellen.
  9. Wählen Sie die Option Aus Object Storage-Bucket importieren aus.

  10. Wählen Sie den Bucket aus, in den Sie das Image hochgeladen haben.
  11. Wählen Sie in der Liste Objektname die Imagedatei aus, die Sie hochgeladen haben.
  12. Wählen Sie als Imagetyp den Dateityp des Images aus: entweder VMDK oder QCOW2.

  13. Wählen Sie im Bereich Startmodus die Option Paravirtualisierter Modus aus.

  14. Taggingoptionen anzeigen: Wenn Sie über Berechtigungen zum Erstellen einer Ressource verfügen, sind Sie auch berechtigt, Freiformtags auf diese Ressource anzuwenden. Um ein definiertes Tag anzuwenden, benötigen Sie die Berechtigungen zum Verwenden des Tag-Namespace. Weitere Informationen zum Tagging finden Sie unter Ressourcentags. Wenn Sie nicht sicher sind, ob Sie Tags anwenden sollen, überspringen Sie diese Option, oder fragen Sie einen Administrator. Sie können Tags später anwenden.
  15. Klicken Sie auf Image importieren.

    Das importierte Image wird in der Liste Benutzerdefinierte Images für das Compartment mit dem Status Wird importiert angezeigt. Wenn der Import erfolgreich abgeschlossen ist, wechselt der Status zu Verfügbar.

    Wenn der Status sich nicht ändert oder in der Liste Benutzerdefinierte Images kein Eintrag angezeigt wird, war der Import nicht erfolgreich. Stellen Sie sicher, dass Sie Lesezugriff auf das Object Storage-Objekt haben und das Objekt ein unterstütztes Image enthält.

  16. Schließen Sie die Aufgaben nach dem Import ab.

Aufgaben nach dem Import für Windows-Images

Führen Sie nach dem Import des benutzerdefinierten Windows-basierten Images die folgenden Schritte aus:

  1. Wenn Sie das Image auf AMD- oder X6-basierten Ausprägungen verwenden möchten, fügen Sie die Ausprägungen zu der Liste der kompatiblen Ausprägungen des Images hinzu.
  2. Erstellen Sie eine Instanz basierend auf dem benutzerdefinierten Image. Wählen Sie für die Imagequelle die Option Benutzerdefinierte Images und dann das importierte Image aus.
  3. Aktivieren Sie den Remote Desktop Protocol-(RDP-)Zugriff auf die Compute-Instanz.
  4. Stellen Sie mit RDP eine Verbindung zur Instanz her.
  5. Wenn für die Instanz remote angehängter Speicher wie Block-Volumes oder File Storage erforderlich ist, erstellen Sie diesen Speicher, und ordnen Sie ihn zu.
  6. Erstellen Sie eventuell erforderliche sekundäre VNICs, und ordnen Sie sie zu.
  7. Testen Sie, ob alle Anwendungen erwartungsgemäß funktionieren.
  8. Setzen Sie alle Services zurück, für die ein manueller Start festgelegt wurde.
  9. Konfigurieren Sie Ihre Instanz für die Verwendung von NTP (Network Time Protocol). Sie können den Oracle Cloud Infrastructure-NTP-Service oder den Windows-Zeitdienst (W32Time) verwenden.
    Tipp

    Wenn beim Einrichten von NTP auf Windows Server die Fehlermeldung no time data was available angezeigt wird, prüfen Sie die Informationen im Artikel zu diesem bekannten Microsoft-Problem.
  10. Registrieren Sie die Instanz bei dem von Oracle bereitgestellten Schlüsselverwaltungsdienst (Key Management Service, KMS):
    Wichtig

    Um die Instanz beim KMS-Server zu registrieren, muss die Uhrzeit auf Ihrer Instanz mit Ihrer Zeitzone übereinstimmen.
    1. Öffnen Sie auf der Instanz PowerShell als Administrator.
    2. Legen Sie den KMS-Endpunkt mit dem folgenden Befehl fest:

      slmgr /skms 169.254.169.253:1688
    3. Wenn die bei der Vorbereitung des Images angegebene Windows-Lizenz keine Volumenlizenz ist, müssen Sie den Lizenztyp aktualisieren. Führen Sie den folgenden Befehl aus:

      slmgr /ipk <setup key>

      <setup key> ist der Setupschlüssel des KMS-Clients, welcher der importierten Windows-Version entspricht:

      Wichtig

      Rufen Sie die Seite Key Management Services-(KMS-)Clientaktivierung und Produktschlüssel von Microsoft auf, und rufen Sie die <setup key> für Ihre Betriebssystemversion ab. Einträge sehen ähnlich aus wie:

      Windows Server 2022-Standard: XXXXX-XXXXX-XXXXX-XXXXX-XXXXX

      Um die Windows-Version der VM zu bestimmen, führen Sie den folgenden Befehl aus:

      DISM.exe /Online /get-currentedition
    4. Aktivieren Sie Windows mit dem folgenden Befehl:

      slmgr /ato
    5. Überprüfen Sie den Lizenzstatus mit dem folgenden Befehl:

      Get-CimInstance -ClassName SoftwareLicensingProduct | where {$_.PartialProductKey} | select Description, LicenseStatus

      Wenn LicenseStatus 1 ist, ist die Instanz ordnungsgemäß lizenziert. Es kann bis zu 48 Stunden dauern, bis der Lizenzstatus aktualisiert wird.