Das Ausschalten eines Desktop-Systems kann sich auf Operationen auswirken, bei denen auf das System zugegriffen wird. In diesem Abschnitt sind die Aspekte aufgeführt, die Sie berücksichtigen müssen, wenn Sie die Power Management-Funktionen für das System insgesamt bei einem Desktop-Rechner einsetzen wollen.
Solange der Systembetrieb unterbrochen ist, werden keine E-Mail-Nachrichten an Spooldateien auf dem betreffenden System gesendet. Wenn E-Mail-Nachrichten mehr als drei Tage lang nicht zugestellt werden können, werden die Nachrichten normalerweise als nicht zustellbar an den Absender zurückgeschickt.
Wenn Sie den Systembetrieb also mehr als drei Tage lang unterbrechen und die Spooldatei für E-Mail-Nachrichten lokal auf dem System eingerichtet ist, empfangen Sie bestimmte Nachrichten möglicherweise nicht, da diese bereits als nicht zustellbar an den Absender zurückgeschickt wurden.
Solange der Systembetrieb unterbrochen ist, stehen anderen Benutzern die Alias-Adressen für E-Mail auf dem betreffenden System nicht zur Verfügung. Wenn der Systembetrieb längere Zeit unterbrochen wird (in der Regel drei Tage), werden Nachrichten, die an eine Alias-Adresse auf diesem System gesendet wurden, als nicht zustellbar an den Absender zurückgeschickt.
Solange der Systembetrieb unterbrochen ist, können Sie sich nicht von einem anderen System aus an dem betreffende System anmelden. Eine Anmeldung über rlogin(1) ist also nicht möglich.
Die Funktion "Unterbrechen/Wiederaufnahme" kann sich auf den Netzwerkbetrieb von Anwendung auswirken. Bei einem Programm, das über das Netzwerk ausgeführt wird, können Fehler auftreten, wenn der Betrieb eines gleichgeordneten Systems unterbrochen wird und es nicht mehr auf den Netzbetrieb reagiert.
Angenommen, Sie führen eine Anwendung auf einem System als X-Host aus und lassen sie auf einem anderen System darstellen. Wenn der Betrieb des darstellenden Systems durch Power Management unterbrochen wird, fällt diese Anwendung möglicherweise aus.
Verwenden Sie die Funktion "Unterbrechen/Wiederaufnahme" nicht auf Systemen, auf denen die Solstice(TM) AutoClient(TM)-Software eingesetzt wird.
Die Power Management-Software wird auf SunATM(TM)-Geräten nicht unterstützt. Das ATM-Protokoll ist verbindungsorientiert, d. h. zwischen zwei Endpunkten (wie z. B. Workstations) muß eine Verbindung bestehen, damit Daten übertragen werden können. Auf beiden Seiten muß die ATM-Verbindung aktiv aufrechterhalten werden. Es ist daher nicht möglich, daß die beteiligten Systeme ihren Betrieb durch Power Management unterbrechen und die Verbindung später wieder aufnehmen.
In einer cron-Datei festgelegte Operationen werden nicht ausgeführt, solange der Betrieb des Systems unterbrochen ist.
Nach Wiederaufnahme des Systembetriebs werden cron-Jobs, die für den Zeitraum der Betriebsunterbrechung durch Power Management eingeplant waren, folgendermaßen behandelt:
Der erste cron-Job (der während der Betriebsunterbrechung am frühesten hätte ausgeführt werden sollen) wird unmittelbar nach der Wiederaufnahme des Systembetriebs gestartet.
Der zweite und alle folgenden cron-Jobs, die während der Betriebsunterbrechung hätten ausgeführt werden sollen, werden gar nicht ausgeführt.
In der Regel gibt der cron-Befehl den nächsten Job an, der ausgeführt werden soll, und berechnet die Wartezeit bis zur Ausführung dieses Jobs. Bei der Wiederaufnahme des Systembetriebs berechnet der cron-Befehl die Wartezeit bis zur Beendigung des ersten Jobs. Danach wird der bereits in der Warteschlange befindliche cron-Job ausgeführt. Danach prüft der cron-Prozeß die Jobwarteschlange erneut. Es werden jedoch nur Jobs berücksichtigt, deren Ausführungszeit noch nicht verstrichen ist. Alle weiteren Jobs, die während der Betriebsunterbrechung hätten ausgeführt werden sollen, werden daher nicht ausgeführt.
Der Kalendermanager blendet keine Fenster für geplante Ereignisse ein, die stattfinden, während der Betrieb des Desktop-Rechners unterbrochen ist.
Hauptziel der Power Management-Software ist die Senkung des Stromverbrauchs. Sie sollten jedoch auch beachten, wie sich das häufige Ein- und Ausschalten auf die Zuverlässigkeit der Hardware auswirkt.
Die Power Management-Software ist auf sun4u-Systemen (wie z. B. Sun Ultra 1) standardmäßig aktiviert. Das Power Management-System für diese Rechner prüft jedesmal, ob das nach Überschreiten der Leerlaufzeit angeforderte automatische Ausschalten sinnvoll ist. Stellt sich dabei heraus, daß durch das Ausschalten eine zu hohe thermische Belastung entstehen und die Zuverlässigkeit der Hardware verringert würde, wird die Anforderung nicht ausgeführt.
Trotz dieser Funktion können Sie natürlich auch ein sun4u-System jederzeit manuell ausschalten. Die oben beschriebene Prüffunktion verhindert lediglich, daß die Hardware übermäßig oft automatisch ausgeschaltet wird.