Neuerungen in Solaris 8

Netzwerk

Die Solaris-Betriebssystemumgebung bietet eine stabile und zuverlässige Netzwerkumgebung. Neue Funktionen für die Netzwerk- und Systemverwaltung, die in dieser Version enthalten sind, erweitern die vorhandenen Tools für die Verwaltung dieser Betriebssystemumgebung.

SPARC: InterDomain Networks (IDNs)

Mit InterDomain Networks (IDNs) können Benutzer Hochgeschwindigkeitsverbindungen zwischen dynamischen System-Domains im Netzwerk erstellen, ohne daß dafür spezielle Hardware eingesetzt werden muß. IDN wird nur auf bestimmten SPARC-Servern unterstützt. In der Dokumentation Ihres Hardwareherstellers finden Sie Informationen, ob Ihr Server IDNs unterstützt.

Weitere Informationen finden Sie im Sun Enterprise 10000 InterDomain Networks User Guide.

Diese Funktion stand zum ersten Mal in Solaris 7 11/99 zur Verfügung.

IPSec für IPv4

Die IP-Sicherheitsarchitektur (IPSec) bietet Schutz für IP-Datagramme. Zu diesem Schutz gehören Datenschutz, umfangreiche Datenintegrität, Integrität für Teilsequenzen (Wiedergabeschutz) und Datenauthentisierung. Bei IPsec handelt es sich um ein Authentisierungs- und Verschlüsselungsverfahren auf der IP-Schicht. Es kann mit oder ohne Wissen der Anwendungen ausgeführt werden.

Weitere Informationen finden Sie im System Administration Guide, Volume 3.

IPv6 NFS/RPC-Kompatibilität

Über diese Funktion wird nahtlose IPv6-Unterstützung in NFS und RPC integriert. Es wurden keine Änderungen an bestehenden NFS-Befehlen vorgenommen. Die meisten RPC-Anwendungen können ohne Änderungen auch über IPv6 ausgeführt werden. Für einige erweiterte RPC-Anwendungen mit Transportwissen sind möglicherweise Aktualisierungen erforderlich.

Weitere Informationen finden Sie im System Administration Guide, Volume 3.

LLC2-Protokoll

Der Treiber für die logische Verbindungssteuerung der Klasse 2 (Logical Link Controller 2, LLC2) bietet eine Schnittstelle zwischen Netzwerk-Software (NetBIOS, SNA, OSI), die in der Solaris-Betriebssystemumgebung ausgeführt wird, und einem physikalischen LAN-Netzwerk, das von einem der unterstützten Kommunikationsadapter gesteuert wird. Der LLC2-Treiber, der für die Netzwerksoftware als Treiber erscheint, ist im Systemkern enthalten; der Zugriff erfolgt über standardmäßige UNIX STREAMS-Funktionen.

Diese Version des LLC2-Treibers umfaßt Unterstützung sowohl für verbindungslose als auch für verbindungsorientierte Operationen der logischen Verbindungssteuerung der Klasse 2 (LLC2) für Ethernet-, Token-Ring- und FDDI-Adapter. Dabei muß der Zugriff über den entsprechenden Solaris-Treiber für die MAC-Schicht erfolgen. Das Data Link Provider Interface (DLPI) zum LLC2-Treiber ermöglicht mehreren unterschiedlichen Protokoll-Stacks (einschließlich NetBIOS und SNA), gleichzeitig in einem oder mehreren lokalen Netzwerken zu arbeiten.

Weitere Informationen zu LLC2 finden Sie im System Administration Guide, Volume 3. Weitere Informationen zu DLPI finden Sie im STREAMS Programming Guide und auf der Man Page dlpi(7P).

Diese Funktion stand zum ersten Mal in Solaris 7 8/99 zur Verfügung.

NIS/NIS+-Transporte über IPv6

Über diese Funktion können Benutzer IPv6-Adressen in den Namen-Services von NIS, NIS+ und DNS speichern und NIS- und NIS+ über IPv6-RPC-Transporte zum Abrufen von beliebigen NIS- oder NIS+-Daten verwenden. Es wurden zwei neue Zuordnungstabellen für NIS hinzugefügt: ipnodes.byname und ipnodes.byaddr. In diesen Tabellen können sowohl IPv4- als auch IPv6-Informationen enthalten sein. NIS+ wurde um eine neue Tabelle, nämlich ipnodes.org_dir ergänzt. Auch in dieser Tabelle können sowohl IPv4- als auch IPv6-Adressen enthalten sein. Während die neue Datenbank ipnodes(4) sowohl in IPv4 als auch in IPv6 bevorzugt eingesetzt werden sollte, wird die Datenbank hosts(4) auch weiterhin für IPv4-Adressen unterstützt.

Weitere Informationen finden Sie im System Administration Guide, Volume 3.

sendmail 8.9.3

In dieser Version ist die neue Option MaxHeadersLength enthalten, durch die die Länge der Summe aller Header-Zeilen in jeder beliebigen Nachricht beschränkt wird. Dadurch kann unter Umständen die Nichtverfügbarkeit eines Service vermieden werden. Außerdem ist eine neue Version von mail.local enthalten, in der das lokale Mail-Übertragungsprotokoll RFC 2033 implementiert ist. Mit dieser neuen Version ist es möglich, E-Mails, die nicht den Empfänger erreicht haben, erneut in die Warteschlange zu stellen, anstatt im Falle eines Fehlers die Nachricht an alle Empfänger neu zu versenden. In einer neuen Datei namens /etc/default/sendmail können Optionen für das Starten von sendmail gespeichert werden, die bei einem Upgrade nicht verändert werden. Außerdem wird die Sicherheit durch ein neues Dienstprogramm namens smrsh erhöht, indem die Zahl der Befehle verringert wird, die mit der |program-Syntax von sendmail ausgeführt werden können.

Weitere Informationen finden Sie im System Administration Guide, Volume 3.

SLP (Service Location Protocol)

Beim Service Location Protocol (SLP) handelt es sich um ein Protokoll, das auf den Standards der Internet Engineering Task Force (IETF) basiert und gemeinsam genutzte Ressourcen (wie Drucker, File-Server, Netcams usw.) in einem Unternehmensnetzwerk ermitteln kann. In der Solaris 8-Betriebssystemumgebung ist eine vollständige Implementierung von SLP enthalten, die APIs umfaßt, mit denen Entwickler SLP-fähige Anwendungen erstellen können, sowie ein Verwaltungssystem, mit dem Systemverwalter das Netzwerk mühelos erweitern können.

Weitere Informationen finden Sie im Service Location Protocol Administration Guide.

Erweiterungen des Solaris STREAMS-Framework

Über die Erweiterungen des STREAMS-Framework in der Solaris 8-Betriebssystemumgebung wird sichergestellt, daß bei der STREAMS-Verarbeitung eine Priorität verwendet wird, die zu keinerlei Konflikten mit der Benutzerprozeß-Priorität führt. Dies ermöglicht höheren Determinismus der Antwortzeiten für Echtzeitprozesse.

In der Solaris 8-Betriebssystemumgebung ist für die folgenden Solaris STREAMS-Unterstützungsfunktionen auch die Kompatibilität mit den Schnittstellen gewährleistet, die in der DII der Solaris-Betriebssystemumgebung festgelegt sind:

Die Kompatibilität mit den in der Solaris-Betriebssystemumgebung-DDI festgelegten Schnittstellen wurde in allen Anwendungsfällen anhand der Umleitung der oben angegebenen Funktionen in die ddi.h-Implementierungen dieser Funktionen erzielt.


Achtung - Achtung -

Diese erzwungene Kompatibilität birgt allerdings auch die Gefahr eines Systemfehlers in nicht-DDI-kompatiblen Treibern und Modulen, die die oben aufgeführten Funktionen nicht ordnungsgemäß verwenden. Für nicht-DDI-kompatible Treiber und Module ist ein Versions-Update des entsprechenden nicht-kompatiblen Treibers bzw. Moduls, jedoch keinerlei Codeänderungen, erforderlich.


Detailliertere Spezifikationen der oben aufgeführten Funktionen finden Sie im STREAMS Programming Guide.

NTP (Network Time Protocol)

NTP wurde von Version 3.4y auf Version 3-5.93e aktualisiert und umfaßt folgende neue Funktionen:

Weitere Informationen finden Sie im System Administration Guide, Volume 2.