Sun Remote System Control (RSC) Benutzerhandbuch

Kapitel 2 Installation und Konfiguration der RSC Software

Dieses Kapitel stellt einen Überblick über die Installation und Konfiguration der RSC Software dar. Genaue Installationsanweisungen und eine Hilfe für die Konfiguration von RSC finden Sie im Sun Remote System Control (RSC) Installationshandbuch.

Das Installationsverfahren für die RSC Serversoftware bietet auch die Möglichkeit, RSC einzurichten. Die RSC Konfiguration kann nach der Installation mit Hilfe der RSC-Befehle oder des Dienstprogramms rscadm stets geändert werden.

Installation der RSC Software

Nachdem auf dem zu verwaltenden Server die Betriebssystem-Software installiert wurde, kann die RSC Software auf ihm installiert werden.


Hinweis -

Die RSC Software befindet sich nach der Installation auf dem Host im Verzeichnis /usr/platform/sun4u.


Solange die RSC Host-Software noch nicht installiert und konfiguriert ist, steht die Systemkonsole wie auf jedem normalen Sun Rechner zur Verfügung. Sie können RSC als Systemkonsolen-Gerät aktivieren, indem Sie den OpenBoot PROM-Befehl diag-output-to erteilen und die OpenBoot PROM-Variablen input-device und output-device als rsc definieren. Siehe hierzu Kapitel 6.

Außerdem müssen Sie auf jedem Client-Rechner, der für den Zugriff auf die grafische RSC Benutzeroberfläche verwendet wird, die RSC Java-Anwendung von Sun installieren. Diese RSC Java-Anwendung ist für Clients mit der Betriebsumgebung Solaris, Windows 95, Windows 98 und Windows NT verfügbar.


Hinweis -

Für die Ausführung der RSC GUI Java-Anwendung auf einem Solaris Client-Rechner muß auf dem Client das Java Development Kit für Solaris Version 1.1.6 oder eine höhere, kompatible Version installiert sein. Diese Software ist in der Basisversion der Betriebsumgebung Solaris 7 sowie auf der Sun Enterprise 250 Ergänzungen-CD enthalten und kann gemeinsam mit der RSC Software von der CD installiert werden. Die erforderliche Version für die Betriebsumgebung Solaris 2.6 kann von folgender Site heruntergeladen werden: http://www.sun.com/solaris/java/


Für die Verwendung der RSC-Shell und des Dienstprogramms rscadm muß auf dem Client-Rechner eine ASCII Terminal-Emulationssoftware installiert sein (oder es muß sich um ein ASCII Terminal handeln). Eine Liste der unterstützten Hardware- und Software-Plattformen finden Sie in den Sun Remote System Control (RSC) Versionshinweisen.


Hinweis -

Nach der Installation auf einem Solaris Client befindet sich die RSC Java-Anwendung standardmäßig im Verzeichnis /opt/rsc. Bei einem Windows Client befindet sie sich standardmäßig im Verzeichnis C:\Program Files\Sunw\Remote System Control.


Konfiguration der RSC Software

Nach der Installation der RSC Software auf dem Server führen Sie folgendes Skript aus, um RSC zu konfigurieren:


# /usr/platform/sun4u/sbin/rsc-config

Die Konfiguration läßt sich nach der erstmaligen Einrichtung stets mit Hilfe der GUI-Befehle oder der RSC Shell-Befehle korrigieren und um Benutzer-Accounts erweitern, die auf diesem Wege auch bearbeitet werden können. Sie können sich auch als Root beim Host anmelden und die RSC Konfiguration sowie Benutzer-Accounts mit dem Dienstprogramm rscadm bearbeiten; siehe hierzu Kapitel 5.

Wenn Sie eine unterbrechungsfreie Stromversorgung für den Host oder ein Modem an der seriellen RSC Schnittstelle verwenden, müssen Sie diese Geräte entsprechend konfigurieren. Konfigurationsbeispiele finden Sie in Anhang A und Anhang B.

PPP-Konfiguration

Wenn an der seriellen Schnittstelle das Punkt-zu-Punkt-Protokoll (PPP) aktiviert ist, unterstützt RSC mehrere Sitzungen, wobei es sich um Shell- oder GUI-Sitzungen handeln kann, über eine einzige Modemverbindung. Ist PPP nicht aktiviert, kann nur eine Sitzung über das Modem ausgeführt werden, und in diesem Fall muß es sich um eine Shell-Sitzung handeln. RSC unterstützt mehrere Sitzungen über die Ethernet-Schnittstelle.

Um die serielle RSC Schnittstelle mit PPP anzuwählen, muß die RSC Konfigurationsvariable ppp_enabled auf true gesetzt oder PPP mit Hilfe der grafischen RSC Benutzeroberfläche aktiviert sein. Außerdem muß PPP auf allen Client-Rechnern konfiguriert werden, die PPP zum Anwählen von RSC Accounts an der seriellen RSC Schnittstelle verwenden sollen.

Konfiguration von PPP auf dem Client-Rechner

Damit mittels PPP eine Verbindung zwischen einem entfernten Client und RSC hergestellt werden kann, ist zunächst PPP auf dem Client-Rechner zu konfigurieren. Arbeiten Sie mit einem Solaris Client, siehe das Dokument Configuring and Using Solstice PPP 3.0.1 Clients. Für Windows Clients richten Sie sich bitte nach Ihrer Windows-Dokumentation.

Das Solstice PPP 3.0.1 Client-Konfigurationsskript /usr/bin/pppinit erzeugt in /etc/opt/SUNWconn/ppp/script ein CHAT-Skript, mit welchem der während der Verbindungsaufnahme zwischen Client und Server stattfindende Dialog festgelegt wird. Der Inhalt dieses CHAT-Skripts ist für die Herstellung einer PPP-Verbindung zu RSC nicht erforderlich. Um einen Solstice PPP-Client erfolgreich mit RSC zu verbinden, sollten Sie den Inhalt des CHAT-Skripts mit Kommentarzeichen versehen oder löschen, nicht aber die Datei löschen.

Umleiten der Konsole an RSC

Solange die RSC Software noch nicht konfiguriert ist, steht die Systemkonsole wie auf jedem normalen Sun Rechner zur Verfügung. Wenn Sie statt dessen RSC als das Systemkonsolengerät aktivieren möchten, müssen Sie sich beim Server anmelden und an der Eingabeaufforderung ok folgende Befehle eingeben:


ok diag-output-to rsc
ok setenv input-device rsc
ok setenv output-device rsc

Diese Befehle werden ab dem nächsten Server-Neustart wirksam. Sie können die Auswahl von RSC als Standardkonsole jederzeit mit folgenden Befehlen rückgängig machen:


ok diag-output-to ttya
ok setenv input-device keyboard
ok setenv output-device screen

Diese Befehle werden ab dem nächsten Server-Neustart wirksam. Weitere Informationen über diese OpenBoot PROM-Funktionen finden Sie in Kapitel 6.

Konfiguration der Alarme

Zum Konfigurieren der Alarme wählen Sie "Alarme konfigurieren" im GUI oder setzen folgende Konfigurationsvariablen mit Hilfe der RSC-Shell oder des Dienstprogramms rscadm:

Die grafische Benutzeroberfläche bietet eine Hilfestellung für die Konfiguration der RSC Alarme. Hilfe zum Konfigurieren der RSC Alarmvariablen in der Shell finden Sie unter "Alarmvariablen". Die von RSC ausgegebenen Alarmmeldungen haben folgendes Format:


$HOSTID $EVENT $TIME $CUSTOMERINFO $HOSTNAME Meldung

Sie können auch mit dem rscadm-Unterbefehl send_event -c Alarme aussenden. Diesen können Sie direkt an der Superuser-Eingabeaufforderung erteilen. Des weiteren können Sie eine Befehlsdatei erstellen, die unter bestimmten Umständen ausgeführt wird und Alarme aussendet. Siehe hierzu Anhang C.

Erstellung einer Sicherungskopie der RSC Konfiguration

Sie sollten regelmäßig die rscadm-Befehle verwenden, um eine Sicherungsdatei zu erstellen, in welcher die RSC Konfigurationseinstellungen auf einem entfernten System aufgezeichnet werden. Zum Beispiel:


# rscadm show > entfernter_Dateiname
# rscadm usershow >> entfernter_Dateiname
#

Benutzen Sie bedeutungstragende Dateinamen, aus welchen der Name des von RSC zu verwaltenden Servers hervorgeht.

Falls es späterhin erforderlich werden sollte, die RSC Software auf dem Server neu zu installieren oder die Hauptlogikplatine des Servers zu ersetzen, können Sie sich zur Wiederherstellung der Einstellungen auf diese Datei beziehen.