Solaris 9 9/04 bietet eine erweiterte Druckerunterstützung, neue Mausfunktionen sowie eine verbesserte Kompatibilität mit USB 1.1-Geräten. Diese Leistungsmerkmale für die Geräteverwaltung wurden mit früheren Versionen eingeführt:
Dieses Leistungsmerkmal wurde mit Solaris 9 9/04 eingeführt.
In dieser Version wurden Änderungen vorgenommen, die eine zusätzliche Unterstützung für zahlreiche Drucker implementieren. Hierfür kommen zusätzliche Transformationssoftware, RIP (Raster Image Processor) und PostScriptTM-PPD-Dateien (Druckerbeschreibungsdateien) zum Einsatz.
Der durch diese Zusätze entstehende Funktionsumfang bietet Ihnen die Möglichkeit, anhand von PPD-Dateien Drucker wie Lexmark Optra E312 und Epson Stylus Photo 1280 zu verwenden.
Dieses Leistungsmerkmal ist in Umgebungen mit Druckern ohne integrierte PostScript-Fähigkeiten dienlich.
Darüber hinaus wurden die bereits vorhandenen Solaris-Druckertools um die neue Option -n für den Befehl lpadmin erweitert. Mithilfe dieser Option lässt sich bei der Erstellung einer neuen bzw. bei der Bearbeitung einer vorhandenen Druckerwarteschlange gezielt eine zu verwendende PPD-Datei angeben.
Auch die Fenster in Solaris Print Manager wurden aktualisiert, so dass Sie nun durch die Auswahl des Druckerherstellers, -modells und -treibers eine PPD-Datei für die Druckerwarteschlange wählen können. Dieses neue Leistungsmerkmal unterscheidet sich bedeutend von den vorigen Solaris-Softwareversionen. Zuvor waren nur eine begrenzte Liste von Druckertypen und geringe Informationen über die PostScript- oder ASCII-Text-Fähigkeit der einzelnen Drucker verfügbar.
Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der Manpage lpadmin(1M) und dem Dokument System Administration Guide: Advanced Administration.
Die Version Solaris 9 9/04 unterstützt die folgenden Mausfunktionen:
Mausrad-Scrollen mit USB- oder PS/2-Mäusen.
Das bedeutet, dass der Anzeigeinhalt der Anwendung bzw. des Fensters mit dem Mausfokus durch Betätigung des Rads an einer USB- oder PS/2-Maus durchlaufen wird.
StarOfficeTM, MozillaTM und GNOME unterstützen das Mausrad-Scrollen. Das Durchlaufen von Anzeigeinhalten mit dem Mausrad ist jedoch nicht in allen Anwendungen möglich.
Unterstützung für mehr als drei Tasten an USB- oder PS/2-Mäusen.
Ausschließlich unter Solaris 9 9/04 können USB 1.1-Geräte an USB 2.0-Hubs betrieben werden, die an 2.0-Anschlüsse angeschlossen sind. [In vorherigen Versionen war diese Konfiguration nicht möglich.]
Diese Leistungsmerkmalbeschreibung ist eine Neuerung der Version Solaris 9 4/04 und gilt sowohl für die x86- als auch die SPARC-Plattform.
USB 2.0-Geräte sind als Hochgeschwindigkeitsgeräte im Einklang mit der USB 2.0-Spezifikation definiert. Die USB 2.0-Spezifikation können Sie unter http://www.usb.org einsehen.
Diese Version von Solaris unterstützt auf SPARC- und x86-basierten Systemen u. a. die folgenden USB-Geräte:
Massenspeichergeräte – CD-RWs, Festplatten, DVDs, Digitalkameras, Zip-Laufwerke, Disketten und Bandlaufwerke
Tastaturen, Mausgeräte, Lautsprecher und Mikrofone
Audiogeräte
Eine vollständige Liste der für diese Solaris-Version geprüften USB-Geräte finden Sie unter:
http://www.sun.com/io_technologies/usb.html
Durch eine Bearbeitung der Datei scsa2usb.conf können unter Umständen auch weitere Speichergeräte betrieben werden. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der Manpage scsa2usb(7D).
Die USB 2.0-Geräteunterstützung in Solaris umfasst die folgenden Leistungsmerkmale:
Von 12 MB/s auf 480 MB/s erhöhte USB-Geschwindigkeit. Das bedeutet, dass Geräte im Einklang mit der USB 2.0-Spezifikation an USB 2.0-Anschlüssen bedeutend schneller laufen als entsprechende USB 1.1-Geräte.
Als USB 2.0-Anschlüsse gelten:
Ein Anschluss an einer USB 2.0-PCI-Karte
Ein Anschluss an einem USB 2.0-Hub, der mit einem USB 2.0-Anschluss verbunden ist.
USB 2.0 ist auf sämtlichen PCI-basierten Sun-Plattformen "Solaris Ready". Für die SPARC-Plattform wird zur Bereitstellung von USB 2.0-Anschlüssen eine USB 2.0-PCI-Karte mit NEC-Chip benötigt. Für die x86-Plattform ist dies empfehlenswert. Eine Liste der für die Solaris-Version geprüften USB 2.0-PCI-Karten finden Sie unter http://www.sun.com/io_technologies/usb.html.
USB 1.1-Geräte arbeiten selbst bei gleichzeitigem Betrieb von USB 1.1- und USB 2.0-Geräten an demselben System wie bisher.
USB 2.0-Geräte können zwar an USB 1.x-Anschlüssen betrieben werden, weisen aber an USB 2.0-Anschlüssen eine wesentlich bessere Leistung auf.
Weitere Informationen zur USB 2.0-Geräteunterstützung entnehmen Sie bitte den Manpages ehci(7D) und usba(7D).
Informationen zu USB-Kabeln und über Bus angesteuerte Geräte finden Sie unter About USB in the Solaris Environment in System Administration Guide: Devices and File Systems.
Diese Leistungsmerkmalbeschreibung ist eine Neuerung der Version Solaris 9 4/04. Dieses Leistungsmerkmal ist sowohl für die x86- als auch für die SPARC-Plattform verfügbar.
Das USBA-Framework, wie es in Solaris 9 12/03 enthalten ist, wurde ursprünglich für USB 1.1-Geräte entwickelt. Anschließend wurde für die höheren Anforderungen von USB 2.0-Geräten ein neues Framework namens USBA 1.0 entwickelt. Damit können auch USB 1.1-Geräte betrieben werden. In dieser Solaris-Version stehen beide Strukturen in Form eines doppelten Frameworks zur Verfügung. Der Zweck des doppelten Frameworks besteht darin, den Übergang von der älteren auf die neuere USB-Struktur zu erleichtern. Mit dem ursprünglichen USBA-Framework können Geräte an USB 1.1-Anschlüssen eines Systems betrieben werden, mit dem neuen USBA 1.0-Framework hingegen Geräte, die an die USB 2.0-Anschlüsse eines Systems angeschlossen sind.
Bei den Anschlüssen an Sun-Hauptplatinen handelt es sich stets um USB 1.1-Anschlüsse, während die meisten PCI-Kartenanschlüsse USB 2.0 unterstützen.
Genaueres zur Funktionsweise des doppelten USB-Frameworks entnehmen Sie bitte der Website http://www.sun.com/desktop/whitepapers.html.
Informationen zu Kompatibilitätsproblemen mit dem doppelten USB-Framework finden Sie unter What’s New in USB Devices? in System Administration Guide: Devices and File Systems.
Die Version Solaris 9 4/04 umfasst die folgenden USB 2.0-Leistungsmerkmale für die x86- sowie die SPARC-Plattform:
Bessere Leistung – Ein im Vergleich zu USB 1.1-Geräten bis zu 40-mal höherer Datendurchsatz für Geräte, die an USB 2.0-Controller angeschlossen sind.
Das schnellere USB-Protokoll erweist sich besonders beim Zugriff auf Hochgeschwindigkeits-Massenspeichergeräte wie DVD- und Festplattenlaufwerke als nützlich.
Kompatibilität – Abwärtskompatibilität mit 1.0- und 1.1-Geräten und -Treibern. Dadurch können dieselben Kabel, Stecker und Software-Schnittstellen weiterverwendet werden.
Erläuterungen zu USB-Geräten und zur Terminologie finden Sie unter Overview of USB Devices in System Administration Guide: Devices and File Systems.
Diese Leistungsmerkmalbeschreibung ist eine Neuerung der Version Solaris 9 4/04 und sowohl für die x86- als auch die SPARC-Plattform verfügbar.
Die folgende Tabelle gibt Aufschluss über die Solaris-Unterstützung für USB 1.1- und USB 2.0-Geräte.
|
Solaris 8 HW*-Versionen |
Solaris 9-Versionen |
Solaris 9 Version 4/04 |
---|---|---|---|
USB 1.1 |
SPARC und x86 |
SPARC und x86 |
SPARC und x86 |
USB 2.0 |
SPARC |
Nicht verfügbar |
SPARC und x86 |
Solaris 8 HW bezieht sich nicht auf die Solaris 8-Versionen, sondern auf die Solaris 8 Hardware (HW)-Versionen ab Version Solaris 8 HW 5/03. Die Patch-Nummer für das doppelte USB-Framework in Solaris 8 HW 5/03 lautet 109896.
Informationen zur USB-Unterstützung auf Hardware von Sun finden Sie in Kapitel 7, Using USB Devices (Overview) in System Administration Guide: Devices and File Systems.
Diese Leistungsmerkmalbeschreibung wurde für die Version Solaris 9 4/04 überarbeitet. Diese Leistungsmerkmale sind nunmehr für die x86- und für die SPARC-Plattform verfügbar.
Das Volume-Management greift nun auf sämtliche USB-Speichergeräte wie auf Wechseldatenträger zu. Diese Änderung bringt die folgenden Vorteile:
USB-Speichergeräte mit Standard-MS-DOS- oder Windows-Dateisystemen (FAT) werden nun unterstützt.
Anstelle des Befehls format kann jetzt der benutzerfreundliche Befehl rmformat zum Formatieren und Partitionieren sämtlicher USB-Speichergeräte verwendet werden. Falls Sie den Funktionsumfang von format benötigen, verwenden Sie den Befehl format -e.
Für Partitionierungen im Stil von fdisk besteht die Möglichkeit, den Befehl fdisk einzusetzen.
Nicht-Root-Benutzer können nun auf USB-Speichergeräte zugreifen, da der Befehl mount, für den Root-Berechtigungen erforderlich sind, nicht mehr benötigt wird. Die Geräte werden automatisch von vold eingehängt und sind über das Verzeichnis /rmdisk zugänglich. Wenn Sie ein neues Gerät anschließen, während das System heruntergefahren ist, führen Sie einen Rekonfigurationsstart mit boot -r aus, damit vold das neue Gerät erkennt. Beachten Sie bitte, dass vold im laufenden Betrieb angeschlossene Geräte nicht automatisch erkennt. Wenn Sie ein neues Gerät anschließen und das System bereits hochgefahren ist, müssen Sie vold neu starten. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte den Manpages vold(1M) und scsa2usb(7D).
Es ist möglich, Festplatten mit FAT-Dateisystemen einzuhängen und auf sie zuzugreifen. Beispiel:
mount -F pcfs /dev/dsk/c2t0d0s0:c /mnt |
Alle USB-Speichergeräte, außer solchen mit Unterstützung für LOG SENSE-Pages, werden nun vom Power Management verwaltet. Bei Geräten mit LOG SENSE-Pages handelt es sich in der Regel um SCSI-Laufwerke, die über eine USB/SCSI-Brücke angeschlossen sind. In vorigen Solaris-Versionen war für verschiedene USB-Speichergeräte keine Energieverwaltung möglich, da sie nicht als Wechseldatenträger erkannt wurden.
Unter Umständen verhalten sich Ihre Anwendungen im Zusammenhang mit USB-Massenspeichergeräten nicht wie gewohnt. Beachten Sie in Bezug auf den Einsatz von Anwendungen mit USB-Speichergeräten Folgendes:
Es kann vorkommen, dass Anwendungen die Größe des Datenträgers falsch einschätzen, da bisher nur kleinere Geräte wie Disketten und Zip-Laufwerke als Wechseldatenträger galten.
Fordert eine Anwendung auf Geräten, wie z. B. einer Festplatte, für die eine solche Anforderung unzutreffend ist, den Auswurf des Datenträgers an, scheint die Anforderung erfolgreich zu verlaufen, hat aber keinerlei Wirkung.
Um das Verhalten aus vorigen Solaris-Versionen wiederherzustellen, sodass nicht alle USB-Massenspeichergeräte als Wechseldatenträger betrachtet werden, aktualisieren Sie die Datei /kernel/drv/scsa2usb.conf.
Weitere Informationen zur Verwendung von USB-Massenspeichergeräten entnehmen Sie bitte der Manpage scsa2usb(7D).
Informationen zur Fehlerbehebung bei USB-Massenspeichergeräten finden Sie im Abschnitt What’s New in USB Devices? in System Administration Guide: Devices and File Systems.
In diesem Abschnitt werden die USB-Treiberverbesserungen in Solaris 9 4/04 beschrieben. Diese Verbesserungen stehen sowohl für die x86- als auch die SPARC-Plattform zur Verfügung.
Neuer generischer USB-Treiber – Anwendungen, die mit den UNIX®-Standardsystemaufrufen read(2) und write(2) arbeiten, können nun auf USB 1.0-Geräte zugreifen und diese bedienen. Die folgenden zusätzlichen Leistungsmerkmale stehen zur Verfügung:
Anwendungen können auf Raw-Gerätedaten und den Gerätestatus zugreifen.
Dieser Treiber unterstützt die Datenübertragungsraten Control, Bulk und Interrupt (ein- und ausgehend).
Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der Manpage ugen(7D) und dem Dokument USB DDK unter http://developers.sun.com.
Digi Edgeport USB-Unterstützung – Bietet Unterstützung für verschiedene Digi Edgeport-Geräte zur Konvertierung von USB- in serielle Anschlüsse.
Auf neue Geräte wird als /dev/term/[0-9]* und /dev/cua/[0-9]* zugegriffen.
Serielle USB-Anschlüsse sind wie jeder andere serielle Anschluss verwendbar. Sie können jedoch nicht als lokale serielle Konsole eingesetzt werden. Die Tatsache, dass die Daten über einen USB-Anschluss laufen, ist dem Benutzer ersichtlich.
Weitere Informationen finden Sie in der Manpage usbser_edge(7D) oder unter http://www.digi.com und http://www.sun.com/io.
Dokumentation und Binär-Unterstützung für benutzerdefinierte Kernel- und Userland-Treiber – Ein Entwicklungspaket für Solaris-USB-Treiber, das Driver Development Kit (DDK), einschließlich Dokumentation ist erhältlich. Aktuelle Informationen zur Entwicklung von USB-Treibern sowie zum DDK stehen auf der Website http://developers.sun.com zur Verfügung.
Diese Leistungsmerkmalbeschreibung ist eine Neuerung der Version Solaris 9 4/04.
Der EHCI-Treiber weist folgende Leistungsmerkmale auf:
Entspricht erweiterten Host-Controller-Schnittstellen mit USB 2.0-Unterstützung.
Unterstützung für die Hochgeschwindigkeitstransferraten Control, Bulk und Interrupt.
Derzeit ist keine Unterstützung für den isochronen Hochgeschwindigkeitstransfer oder Split-Transaktionen gegeben. Es können also beispielsweise keine USB 1.x-Geräte an 2.0-Hubs angeschlossen werden, die mit einem USB 2.0-Anschluss verbunden sind.
Sind an ein System sowohl USB 2.0- als auch USB 1.0- oder 1.1-Geräte angeschlossen, wird die Gerätesteuerung auf Grundlage des Gerätetyps unter dem EHCI- und dem OHCI-Treiber aufgeteilt.
Die USB 2.0-PCI-Karte weist einen EHCI- und einen oder mehrere OHCI-Controller auf.
Ein USB 1.1-Gerät wird beim Anschluss dynamisch dem OHCI-Controller zugewiesen.
Ein USB 2.0-Gerät wird beim Anschluss dynamisch dem EHCI-Controller zugewiesen.