Wenn Sie einen Server verwalten, während Sie an der Eingabeaufforderung dieses Servers arbeiten, bezeichnet man diesen Server als den lokalen Server. Wenn Sie einen Server von der Eingabeaufforderung eines anderen Servers aus verwalten, bezeichnet man den verwalteten Server als den Remote-Server.
Einige der Benutzer von Netzwerk-Client-Computern gelten unter Umständen als Konten-Operatoren, Druck-Operatoren oder Server-Operatoren. Diese Benutzer verfügen über eingeschränkte Administrator- oder Operatorprivilegien, so daß sie bestimmte Aufgaben ausführen dürfen. Diese Privilegien reichen aus, um mit dem Befehl net einen lokalen Server von der SunLink Server-Eingabeaufforderung aus zu verwalten.
Um jedoch den Befehl net zum Verwalten eine Remote-SunLink Server-Computers verwenden zu können, muß man am SunLink Server-Computer als Administrator mit vollen Administratorprivilegien angemeldet sein. Wenn verschiedene Operatoren für verschiedene Teile des Netzwerks verantwortlich sind und Sie ihnen keine vollen Administratorprivilegien einräumen wollen, dann dürfen diese nur an der SunLink Server-Eingabeaufforderung des Servers arbeiten, den sie gerade verwalten.
So verwalten Sie einen lokalen SunLink Server-Computer mit dem Befehl net:
Melden Sie sich an dem Solaris-System an, auf dem die SunLink Server-Software läuft.
Melden Sie sich an der Solaris-Systemeingabeaufforderung als Windows NT-Administrator oder als Benutzer mit Windows NT-Administratorprivilegien am Netzwerk an, indem Sie folgenden Befehl eingeben:
net logon benutzername kennwort
Geben Sie den korrekten net-Befehl ein.
Eine vollständige Liste der Optionen zum Befehl net finden Sie im Abschnitt " net-Befehlsoptionen bei SunLink Server".
Vergessen Sie nicht, sich abzumelden, wenn Sie die Verwaltungsaufgaben am SunLink Server-Computer beendet haben. Geben Sie dazu den Befehl net logoff ein.
Um mit dem Befehl net Server-Administrationsaufgaben remote auszuführen, verwenden Sie den Befehl net admin und den net-Befehl für die betreffende Aufgabe. Beachten Sie bitte, daß Schritt 2 der folgenden Anweisungen zwei Möglichkeiten beschreibt, den Befehl net admin einzugeben.
So geben Sie einen net-Befehl remote ein:
Melden Sie sich am Netzwerk als Administrator oder als Benutzer mit Administratorprivilegien an. Operatorprivilegien sind für das folgende Verfahren nicht ausreichend.
Geben Sie den Befehl net admin ein. Dazu haben Sie folgende Möglichkeiten:
Geben Sie einen separaten net admin-Befehl für jeden net-Befehl ein, den Sie ausführen wollen. Wenn Sie zum Beispiel Statistiken eines Servers mit dem Namen account anzeigen lassen wollen, geben Sie folgendes ein:
net admin \\account /command net statistics server
Dieses Verfahren eignet sich für Batchdateien.
Geben Sie einen net admin-Befehl ein, gefolgt von mehreren net-Befehlen. Um zum Beispiel mehrere net-Befehle auf einem Server namens payroll auszuführen, geben Sie folgendes ein:
net admin \\payroll /command
Auf diese Weise erstellen Sie eine Administratorbefehls-Shell, von der aus Sie dann net-Befehle absetzen können. Die Eingabeaufforderung ändert sich: Es erscheint der Name des Servers, an dem Sie gerade Remote-Verwaltungsaufgaben vornehmen, zum Beispiel \\payroll.
Jeder net-Befehl, den Sie an dieser Aufforderung eingeben, wird auf dem angegebenen Server ausgeführt. Sie können an der Eingabeaufforderung zum Beispiel folgendes eingeben:
[\\payroll] net share
[\\payroll] net print
Dabei ist \\payroll die Eingabeaufforderung, und net share und net print sind die Befehle.
Um die Befehls-Shell zu beenden und zur Systemeingabeaufforderung zurückzukehren, geben Sie exit ein oder drücken Strg+Z.
Zum Verwalten von Remote-Servern können Sie net-Befehle verwenden, die einen Domänen- oder Computer-Namen als Option annehmen. Diese Art der Verwaltung kann direkt an der Solaris-Systemeingabeaufforderung ausgeführt werden. Der Befehl net admin ist dabei nicht nötig. Um zum Beispiel lokale Gruppen auf einer Remote-Domäne mit dem Namen market_dom anzeigen zu lassen, geben Sie folgendes ein: net localgroup /domain:market_dom
Einige Anzeigen umfassen mehr als einen Bildschirm voller Informationen. Beim folgenden Befehl zum Beispiel erscheinen mehrere Bildschirme mit Informationen zum Befehl net share:
net help share /optionen
Damit die Informationen bildschirmweise angezeigt werden, verwenden Sie den Befehl more wie im folgenden Beispiel:
net help share /optionen | more
Wenn Sie die Informationen auf einem Bildschirm zur Kenntnis genommen haben und weiterlesen möchten, drücken Sie die Leertaste, so daß der nächste Bildschirm erscheint.
Bei einigen Befehlen ist als Option ein Kennwort erforderlich. Sie können ein Kennwort als Befehlsoption verwenden, indem Sie das Kennwort auf der gleichen Zeile wie den Befehl als solchen eingeben. Wenn Sie sich zum Beispiel mit dem Benutzernamen jim und dem Kennwort kahuna am Netzwerk anmelden wollen, geben Sie folgendes ein:
net logon jim kahuna
Sie können aber auch bewirken, daß der SunLink Server-Computer Sie zur Kennworteingabe auffordert, indem Sie beim Eingeben des Befehls das Kennwort durch einen Stern (*) ersetzen.
In der Betriebssystemumgebung Solaris ist der Stern (*) ein Sonderzeichen. Daher muß ihm ein umgekehrter Schrägstrich (\) vorangestellt werden.
Wenn Sie zum Beispiel die gleiche Ressource wie oben beschrieben verwenden wollen, geben Sie folgendes ein:
net logon jim \*
Daraufhin zeigt die SunLink Server-Software folgende Meldung an:
Type your password:
Wenn Sie nach dieser Eingabeaufforderung ein Kennwort eingeben, erscheint dieses bei der Eingabe nicht auf dem Bildschirm. So können Sie es geheimhalten, was zu einer erhöhten Sicherheit beiträgt.
Wenn Sie bei einem Befehl, der ein Kennwort erfordert, die Eingabe des Kennworts vergessen, fordert die SunLink Server-Software Sie dazu auf. Je nach dem eingegebenen Befehl fordert die SunLink Server-Software Sie darüber hinaus unter Umständen auch noch zur Eingabe weiterer relevanter Informationen auf, zum Beispiel Ihres Benutzernamens.
Einige net-Befehle erfordern eine Bestätigung. Mit den Optionen /yes und /no lassen sich net-Befehle beschleunigen. Wenn die SunLink Server-Software eine dieser Optionen liest, stoppt sie nicht, um die entsprechende Eingabeaufforderung anzuzeigen. Statt dessen faßt sie die Option /yes oder /no als Ihre Reaktion auf die Eingabeaufforderung auf.
Sie können net-Befehle mit der Option /yes (/y) und /no (/n) zum Anlegen von Batchdateien und Shell-Skripts verwenden, die nicht von SunLink Server-Eingabeaufforderungen unterbrochen werden.
Wenn Sie zum Beispiel den Befehl net logoff zum Abmelden vom lokalen LAN verwenden, während Verbindungen zu freigegebenen Remote-Ressourcen noch intakt sind, zeigt die SunLink Server-Software eine Aufforderung wie die folgende an:
You have the following remote connections:
LPT1
Continuing will cancel the connections.
Do you want to continue this operation? (Y/N) [Y]:
Mit Hilfe der Optionen /yes und /no können Sie bei jedem net-Befehl die Antwort auf eine solche Eingabeaufforderung bereits vorwegnehmen. Das heißt, Sie werden nicht zu einer Bestätigung aufgefordert, wenn Sie folgendes eingeben:
net logoff /yes
Die Befehlsreferenzseiten in diesem Kapitel zeigen immer die vollständigen Befehlsnamen, Befehlsoptionen und Dienstnamen. Die SunLink Server-Software erkennt jedoch auch Abkürzungen.
Sie können jede Befehlsoption abkürzen, indem Sie genügend Buchstaben eingeben, um sie von anderen Befehlsoptionen zu unterscheiden. Als Beispiel folgt die Syntax des Befehls net accounts:
net accounts [/forcelogoff:{minuten|no }] [/minpwlen:länge] [/maxpwage:{tage|unlimited}][/minpwage:tage] [/uniquepw:anzahl]
Diese Optionen können Sie wie im folgenden Beispiel abkürzen:
net accounts /f:10 /minpwl:6 /ma:unlimited /minpwa:7 /u:3
Optionswerte dagegen können Sie nicht abkürzen. In diesem Beispiel ist das der Optionswert unlimited für /maxpwage.
Die Namen oder Kennwörter, die Sie eingeben müssen, können ein oder mehrere Sonderzeichen enthalten, zum Beispiel das kaufmännische Und (&). Wenn Sie sich an der Solaris-Systemeingabeaufforderung befinden und einen Namen mit einem Sonderzeichen in einem SunLink Server-Befehl eingeben, müssen Sie ein Escape-Zeichen, nämlich den umgekehrten Schrägstrich [ \ ] vor dem Sonderzeichen eingeben. Wenn Sie sich an einem Client-Computer befinden, können Sie die Zeichenfolge mit den Sonderzeichen in doppelte Anführungszeichen einschließen.
Wenn Sie sich zum Beispiel mit dem Benutzernamen marksp und dem Kennwort mrkt&dev von der Systemeingabeaufforderung aus anmelden wollen, geben Sie folgendes ein:
net logon marksp mrkt\&dev
Die folgenden Zeichen sind einige der gängigsten Solaris-Sonderzeichen: Stern (*), Strichpunkt (;), senkrechter Strich (|), eckige Klammern ([ ]), runde Klammern [( )], Fragezeichen (?), kaufmännisches Und (&), Zirkumflex (^), umgekehrter Schrägstrich (\), Größer-als- und Kleiner-als-Zeichen (< >), Leerzeichen ( ) und das "at"-Zeichen (@).
Es gibt noch weitere Solaris-Sonderzeichen. Weitere Informationen zu diesen Sonderzeichen finden Sie in Ihrer Solaris-Systemdokumentation.
Im Solaris-System werden die Namen in einem Pfad durch Schrägstrich getrennt. Damit unterscheidet es sich von Client-Computern, die umgekehrte Schrägstriche verwenden. Beachten Sie jedoch, daß die meisten Befehle sowohl mit Schrägstrichen als auch mit umgekehrten Schrägstrichen funktionieren.
Beim Eingeben von Pfadnamen an einer Solaris-Systemeingabeaufforderung haben Sie die Wahl zwischen folgenden Verfahren:
Einfache Schrägstriche - Trennen Sie die Elemente des Pfadnamens durch einen einfachen Schrägstrich voneinander. Beispiel:
net share tmpshare=c:/tmp /us:10 /r:"Share for temporary use"
Doppelte umgekehrte Schrägstriche - Trennen Sie die Elemente des Pfadnamens durch doppelte umgekehrte Schrägstriche. Beispiel:
net share tmpshare=c:\\tmp /us:10 /r:"Share for temporary use"
Einfache Anführungszeichen - Trennen Sie die Elemente des Pfadnamens durch einfache umgekehrte Schrägstriche, und schließen Sie den gesamten Pfadnamen in einfache Anführungszeichen ein. Beispiel:
net share 'tmpshare=c:\tmp' r:"Share for temporary use"
Wenn in Werten Leerzeichen enthalten sein sollen, muß der Wert in doppelte Anführungszeichen eingeschlossen werden. Soll zum Beispiel der Kommentar für die Gruppe domain guests geändert werden, geben Sie folgenden Befehl ein:
net group "domain guests" /comment: "All domain guests"
Die Betriebssysteme von Client-Computern, zum Beispiel Windows 95 und Windows NT, trennen die Elemente von Pfadnamen durch umgekehrte Schrägstriche voneinander. Beispiel:
net use f: \\product\data