Sie sollten mehrere WINS-Server im Netzwerk konfigurieren, um die Verfügbarkeit zu verbessern und eine gleichmäßige Lastverteilung zwischen den Servern zu erzielen. Wenn Sie mit mehreren Servern arbeiten, sollten Sie für jeden WINS-Server mindestens einen weiteren WINS-Server als Replikationspartner konfigurieren. Der Einsatz mehrerer WINS-Server in einem Netzwerk empfiehlt sich aus den folgenden Gründen:
Bessere Verteilung des Verarbeitungsaufwands durch NetBIOS-Computernamensabfragen und Registrierungsanforderungen
Gewährleistung von Redundanz, Sicherungsoptionen und Wiederherstellung nach Totalausfall für die WINS-Datenbank
Im Rahmen der Konfiguration eines WINS-Servers legen Sie fest, wann Datenbankeinträge zwischen den Partnern repliziert werden. Ein Pull-Partner ist ein WINS-Server, der Replikate der Datenbankeinträge zunächst bei seinem Partner anfordert und die Replikate dann akzeptiert. Ein Push-Partner ist ein WINS-Server, der seinen Partner mittels Benachrichtigungsmeldungen über Änderungen in seiner eigenen Datenbank benachrichtigt. Wenn der Partner auf die Benachrichtigung mit einer Replikationsanforderung reagiert, sendet der Push-Partner eine Kopie seiner aktuellen WINS-Datenbank an den Partner.
Für jeden WINS-Server müssen Sie Schwellenwerte für das Auslösen der Datenbankreplikation definieren. Hierbei kann es sich um eine bestimmte Zeit, ein bestimmtes Intervall oder eine bestimmte Anzahl neuer Datensätze handeln. Wenn Sie eine bestimmte Zeit für die Replikation festlegen, wird die Replikation zu dieser Zeit einmal ausgeführt. Wenn Sie ein Intervall festlegen, erfolgt die Replikation jedesmal nach Ablauf dieser Zeitspanne.
Konfigurieren Sie die Verwaltung von WINS-Client-Zuordnungen durch WINS-Server mit Hilfe der Konfigurationsoptionen im Dialogfeld "WINS-Server-Konfiguration - (Lokal)" des WINS-Managers. Über die Konfigurationsoptionen können Sie, wie in der folgenden Tabelle beschrieben, die Intervalle angeben, die das Verhalten der WINS-Clients steuern.
Tabelle 5-2 Intervalloptionen für WINS-Server
Konfigurationsoption | Beschreibung |
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Erneuerungsintervall |
Legt fest, wie oft ein Client seinen Namen registriert. Der Standardwert beträgt sechs Tage. |
Alterungsintervall |
Legt das Intervall fest, nach dem ein als freigegeben markierter Eintrag als veraltet markiert wird. Der Standardwert hängt vom Erneuerungsintervall ab und, sofern der WINS-Server Replikationspartner hat, vom maximalen Replikationsintervall. Der Standardwert beträgt vier Tage. |
Alterungszeitüber- schreitung |
Legt das Intervall fest, nach dem ein als veraltet markierter Eintrag aus der Datenbank entfernt wird. Der Standardwert hängt vom Erneuerungsintervall ab und, sofern der WINS-Server Replikationspartner hat, vom maximalen Replikationsintervall. Der Standardwert beträgt sechs Tage. |
Überprüfungs- intervall |
Legt das Intervall fest, nach dem der WINS-Server überprüfen muß, ob alte Namen, die er nicht selbst besitzt, noch aktiv sind. Der Standardwert hängt vom Alterungsintervall ab. Der kleinste zulässige Wert ist 24 Tage. |
Das Alterungsintervall, die Alterungszeitüberschreitung und das Überprüfungsintervall werden ausgehend vom Erneuerungsintervall und, bei Vorhandensein eines Partners, dem Replikationsintervall ermittelt. Der WINS-Server paßt die vom Administrator angegebenen Werte an, um die Inkonsistenz zwischen WINS-Servern und ihren Partnern so gering wie möglich zu halten.
Mit Hilfe der "Optionen" im Dialogfeld "WINS-Server-Konfiguration" können Sie die folgenden Konfigurationsparameter einstellen.
Tabelle 5-3 Konfigurationsoptionen für WINS-Server
Konfigurationsoption | Beschreibung |
---|---|
Protokollierung aktiviert |
Legt fest, ob Änderungen in der Datenbank in J50.log-Dateien protokolliert werden. Diese Option wird im WINS-Dienst von SunLink Server ignoriert. |
Details protokollieren |
Legt fest, ob Ereignisse ausführlich protokolliert werden. Hierfür werden erhebliche Computerressourcen benötigt, und die Option sollte deaktiviert werden, wenn Sie eine möglichst hohe Systemleistung erzielen wollen. |
Replikation nur mit Partnern |
Legt fest, daß die Replikation nur mit konfigurierten Pull- oder Push-Partnern des WINS-Servers erfolgt. Wird diese Option nicht aktiviert, kann ein Administrator die Replikation per Pull oder Push von oder zu einem Computer anfordern, der nicht als Partner des WINS-Servers konfiguriert ist. Standardmäßig ist diese Option aktiviert. |
Datensicherung bei Beendigung |
Legt fest, daß die Datenbank automatisch gesichert wird, wenn der WINS-Manager gestoppt wird, es sei denn, der Computer wird heruntergefahren. |
Migration Ein/Aus |
Legt fest, daß statische, eindeutige und mehrfach vernetzte (multihomed) Datensätze in der Datenbank wie dynamische behandelt werden, wenn sie mit einer neuen Registrierung oder einer neuen Kopie in Konflikt stehen. Dies bedeutet, daß nicht mehr gültige Datensätze durch die neue Registrierung bzw. die neue Kopie überschrieben werden. Standardmäßig ist diese Option nicht aktiviert. |
Anfangsversionszähler |
Legt die höchste Versions-ID für die Datenbank fest. Normalerweise benötigen Sie diesen Wert nur, wenn die Datenbank beschädigt wird und neu eingerichtet werden muß. In diesem Fall stellen Sie hier eine Zahl ein, die höher ist als der Versionszähler für diesen WINS-Server auf allen Remote-Partnern, auf denen früher die Datensätze des lokalen WINS-Servers repliziert wurden. Der WINS-Dienst paßt den von Ihnen angegebenen Wert eventuell nach oben an, um eine schnelle Replikation der Datensätze auf den WINS-Servern zu gewährleisten. Angezeigt wird dieser Wert im Dialogfeld "View Database" des WINS-Managers. |
Datenbank-Sicherungspfad |
Legt das Verzeichnis fest, in dem die Sicherungskopien der WINS-Datenbank gespeichert werden. Wenn Sie einen Sicherungspfad angeben, führt der WINS-Dienst automatisch eine vollständige Sicherung der Datenbank in diesem Verzeichnis aus. Der WINS-Dienst verwendet dieses Verzeichnis auch für eine automatische Wiederherstellung der Datenbank für den Fall, daß sich die Datenbank beim Starten des WINS-Dienstes als beschädigt erweist. Geben Sie hier kein Netzwerkverzeichnis an. |