Sun Enterprise 220R Server-Benutzerhandbuch

Übersicht über Festplatten-Arrays - Grundlagen und Konfiguration

Die Solstice DiskSuite-Software ist für den Einsatz mit den internen und externen Festplattenlaufwerken des Sun Enterprise 220R-Servers konzipiert. Die Software unterstützt eine Vielzahl von Konfigurationen, die sogenannten Festplatten-Arrays, die höhere Speicherleistung, Kapazität und Verfügbarkeit bieten.


Hinweis -

Solstice DiskSuite und andere Software muß getrennt bestellt werden.


In diesem Abschnitt werden einige der gängigsten und nützlichsten dieser Konfigurationen erläutert:

Mit der DiskSuite-Software können Metageräte erstellt werden - logische Festplattengeräte, die aus einer oder mehreren physischen Festplatten oder Partitionen auf mehreren Festplatten bestehen. Sobald Sie mit Solstice DiskSuite ein Metagerät erstellt haben, verwendet und verwaltet das Betriebssystem das Metagerät wie ein einziges Gerät.

So können Sie z. B. die Festplatten c1t2d0s2 und c1t3d0s2 zu dem Metagerät /dev/md/rdsk/d0 zusammenfassen.

Die internen Festplatten des Sun Enterprise 220R-Servers unterstützen RAID 1, RAID 0 und RAID 1 + RAID 0. Komplexere Konfigurationen, einschließlich RAID 5, werden bei Verwendung externer Festplatten-Arrays und mindestens einer PCI-Hostadapterkarte unterstützt.

Festplattenverkettung

Die Festplattenverkettung dient dazu, ein logisches Volume zu erstellen, das größer ist als eine einzelne Festplatte. Dazu werden mindestens zwei kleinere Laufwerke zu einem großen Metagerät zusammengefaßt. So können Sie beliebig große Partitionen anlegen.

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Bei diesem Verfahren werden die verketteten Festplatten sequentiell mit Daten beschrieben. Auf die zweite Festplatte werden Daten geschrieben, wenn auf der ersten kein Platz mehr ist, auf die dritte Festplatte werden Daten geschrieben, wenn auf der zweiten kein Platz mehr ist usw.

Festplattenspiegelung: RAID 1

Bei der Festplattenspiegelung wird Datenredundanz hergestellt (zwei vollständige Kopien aller Daten werden auf zwei getrennten Festplatten gespeichert), um Datenverluste aufgrund eines Festplattenausfalls zu vermeiden. Aus zwei Festplatten wird ein Metagerät erstellt.

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Wenn das Betriebssystem auf das gespiegelte Metagerät schreibt, werden beide Festplatten aktualisiert. Beide Festplatten enthalten jederzeit dieselben Informationen. Wenn das Betriebssystem von dem gespiegelten Metagerät lesen muß, werden die Daten von der Festplatte gelesen, auf die im Moment am schnellsten zugegriffen werden kann. Dieses Verfahren wird auch als RAID 1 bezeichnet. RAID ist ein Akronym für Redundant Arrays of Inexpensive Disks - redundante Arrays kostengünstiger Festplatten.

RAID 1 bietet ein hohes Maß an Datensicherheit, führt jedoch zu hohen Speicherkosten, da alle Daten in doppelter Ausführung gespeichert werden.

Festplatten-Striping: RAID 0

Das Festplatten-Striping (auch als RAID 0 bezeichnet) ist ein Verfahren zum Steigern des Systemdurchsatzes durch den parallelen Einsatz mehrerer Festplattenlaufwerke. Während das Betriebssystem Daten normalerweise in Form eines einzelnen Blocks auf eine einzelne Festplatte schreibt, wird beim Striping jeder Block unterteilt und die einzelnen Datenteile werden auf unterschiedliche Festplatten geschrieben.

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Die Systemleistung ist bei RAID 0 besser als bei RAID 1 oder 5, doch die Gefahr von Datenverlusten ist höher, da sich die auf einem defekten Laufwerk gespeicherten Daten nicht mehr abrufen oder rekonstruieren lassen.

Festplatten-Striping mit Parität: RAID 5

RAID 5 ist eine Implementierung des Festplatten-Striping, bei der jeder Schreibvorgang auf Festplatte Paritätsinformationen umfaßt. Der Vorteil besteht darin, daß beim Ausfall einer Festplatte in einem RAID 5-Array alle Informationen auf der defekten Festplatte anhand der Daten und Paritätsinformationen auf den übrigen Festplatten rekonstruiert werden können.

Die Systemleistung bei RAID 5 liegt zwischen der bei RAID 0 und RAID 1, wobei gleichzeitig ein vollständiger Schutz vor Datenverlusten gewährleistet ist.

Hot-Spares

Bei einer Hot-Spare-Konfiguration wird das System mit mindestens einer Festplatte ausgerüstet, die im normalen Systembetrieb unbenutzt bleibt. Fällt eins der aktiven Laufwerke aus, werden Schreibvorgänge auf Festplatte automatisch an eine Hot-Spare-Festplatte umgeleitet, und das defekte Festplattenlaufwerk wird außer Betrieb genommen.

Hot-Plug-Technologie

Die Festplattenschächte des System sind so konzipiert, daß Festplatten installiert und ausgetauscht werden können, während das System eingeschaltet ist. Mit der Hot-Plug-Technologie erhöht sich die Servicefreundlichkeit und Verfügbarkeit erheblich, denn Sie können:

Weitere Informationen zu Hot-Plug-Festplattenlaufwerken finden Sie unter "Übersicht über interne Festplattenlaufwerke".

Weitere Informationen

Schlagen Sie in der mit der Solstice DiskSuite-Software gelieferten Dokumentation nach.